Geburtsgeschichten

Willkommen auf meiner Seite, die eine herzliche Sammlung von Geburtsgeschichten von Eltern bietet, die ihre persönlichen Erfahrungen während der Geburt ihres Kindes teilen. Hier findest du bewegende Erzählungen wie die von mir begleiteten Hausgeburten, die von der Kraft der familiären Umgebung, der individuellen Betreuung und der tiefen Verbundenheit während dieses lebensverändernden Ereignisses zeugen.

Helene

Helena Luise

Es ist ein Mädchen!

Es ist ein Mädchen!

…sagte ich erst einige Minuten später zu meinem Mann, als ich das warme Handtuch, in das unser Baby eingewickelt war, nochmal kurz anhob.

Alles ging sehr schnell und so kam unsere Helene direkt nach dem Pausenbrote-Schmieren für die Großen und meiner Morgendusche an einem sonnigen Donnerstagmorgen auf die Welt.

 

Wir sind mehr als glücklich, dass wir die Möglichkeit hatten, unser (insgesamt fünftes, jedoch erstes gemeinsames) Kind bei uns zu Hause auf die Welt zu bringen.

 

Schon immer träumte ich davon, wie toll es wohl sein muss, sein Kind daheim zu gebären. Nun, bei meiner dritten Geburt war es soweit. Und was soll ich sagen? Es war im wahrsten Sinne des Wortes WUNDERvoll.

 

Spulen wir nochmal kurz 4 1/2 Stunden zurück…

2:40 Uhr – Ich hatte meine erste Wehe im Bett, ging kurz zur Toilette, schaute auf die Uhr und wusste: Unser Baby ist unterwegs und wird auf jeden Fall heute noch zur Welt kommen. Ich schätzte – der noch recht schwachen Wehenintensität zufolge – dass es gegen frühen Nachmittag soweit sein könnte. Also schlummerte ich noch ein wenig vor mich hin, notierte aber bereits meine Wehen (ca. alle 15–20 Minuten zu dem Zeitpunkt) in meinem Handy.

 

Gegen 5:30 Uhr beschloss ich, meinen Mann zu wecken und ihm zu sagen, dass es heute soweit sein wird!

Aufgeregt und voller Vorfreude hielten wir uns im Bett gegenseitig fest und planten flugs unseren (vollen, bunten Patchworkall-)Tag um.

Ich spürte den Drang aufzustehen, meine Wehen wurden stärker und ich wollte mich bewegen und gerne heiß duschen.

Wie immer kochte ich mir zuerst einen großen Tee und schmierte schonmal die Pausenbrote für die Kinder. Mein Mann blieb auf mein Anraten noch eine halbe Stunde im Bett. Als er mich jedoch wehenveratmend in der Küche sah, riet er mir, Saskia jetzt anzurufen. Da war es ca. 6 Uhr. Die Mädchen (7 und 9 Jahre) hatte ich mittlerweile auch geweckt und sie machten sich für die Schule fertig. Auch sie waren aufgeregt und voller Vorfreude.

Kurz darauf wurden meine Wehen in der heißen Dusche sehr stark. Sie überrollten mich förmlich, und ich bat meinen Mann, Saskia sofort nochmal anzurufen. Da war es ca. 6:30 Uhr. Ich hatte nun bereits alle 5 Minuten starke Wehen.

 

Saskia fuhr nach unserem Anruf direkt los.

Auch die Kinder machten sich auf den Weg zur Schule.

 

Mein Mann breitete Folie und Decken auf unserer Couch aus, und ich veratmete meine Wehen abwechselnd im Stehen am Esstisch und am Waschbecken im Bad.

 

Ich spürte, dass die Fruchtblase bald platzen würde – der Druck wurde immer größer – und so begab ich mich im Vierfüßlerstand über die Rückenlehne gebeugt auf unsere Couch.

 

Ungefähr 30 Minuten später sprang die Fruchtblase, und wir wurden kurz etwas nervös, da alles so schnell ging und Saskia noch nicht eingetroffen war.

Ich spürte: Unser Kind kommt JETZT.

 

Mein Mann rief Saskia nochmals an. Sie meinte, sie bräuchte noch 5 Minuten, bis sie bei uns ist, und checkte kurz mit meinem Mann, ob er alles Wichtige (laut ihrer vorher ausgehändigten Checkliste) bereits vorbereitet hatte. In Zuge dessen öffnete mein Mann schonmal die Haustüre, damit sie direkt reinkommen konnte.

 

Wenig später war Saskia zum Glück da, und das Erste, was sie sagte, als sie zur Tür reinkam, war:
„Guuuuut, weiter so. Ich seh schon das Köpfchen!“

 

Wir waren ungemein erleichtert, dass Saskia noch rechtzeitig eintraf. Das entspannte mich nochmals wesentlich. Mein Körper gab mir nun eine etwas längere Wehenpause von ca. 2 Minuten, in der ich nochmals Kraft sammeln und in mich gehen konnte.

Mein Mann kam nun ans Kopfende zu mir. Ihn so nah bei mir zu haben und in unserem gewohnten Umfeld zu sein, half mir, mich nun voll und ganz auf die letzte Phase der Geburt einzulassen. Saskia feuerte mich an, „mutig“ zu sein und jetzt mitzuschieben.

Das tat ich dann noch ungefähr 3–4 Mal, und dann lag unser Baby schon zwischen meinen Beinen!

Ich war so perplex und überwältigt, dass alles so schnell ging.

 

Saskia sagte zu mir:
„Nimm es hoch!“

Mein Mann brachte mir ein warmes Handtuch aus dem Ofen, und ich wickelte unser Baby darin ein und drückte es an meine Brust. Es war 7:13 Uhr.

Erst einige Minuten später hob ich das Handtuch nochmals kurz an, um zu schauen, welches Geschlecht dieses schöne Wesen hat.

Es ist ein Mädchen! Wir waren so verzückt!

15 Minuten später wurde die Plazenta geboren.

Wir machten es uns auf der Couch bequem.
Ich trank Apfelschorle und aß meine Lieblingskekse.

Die Vögel zwitscherten draußen besonders laut 😉 und die Sonne strahlte vom Himmel – DER perfekte Morgen!

 

Wenig später traf auch noch Amy ein und beglückwünschte uns. Saskia und Amy erledigten Schriftliches und tranken Tee an unserem Esstisch.

Saskia checkte noch, ob ich Verletzungen hatte. Ich war unversehrt und habe diese Geburt als mit Abstand schmerzärmste empfunden. Diese unbeschreibliche Urkraft einer Wehe gepaart mit der Flut an Hormonen – jedes Mal höchste Faszination für mich und ein Wunder der Natur.

Unser Baby bestmöglichst und sanft von „seiner“ in „unsere“ Welt zu begleiten – dafür erschien uns unser Zuhause und Saskias Begleitung perfekt.

Während der gesamten Geburtszeit hatte ich eine sehr gute Verbindung zu mir selbst und meinem Baby, und ich konnte stets so handeln, wie es sich für uns am besten angefühlt hat.

 

Kurz: Unsere Hausgeburt war zauberhaft.

Auch nun, 4 Monate später, sind wir erstaunt, WIE ruhig und ausgeglichen unser Baby ist. Nicht im Ansatz haben wir dies je so erlebt. Spannend auch, Saskias Tipp, unser Baby in der ersten Lebenswoche komplett unbekleidet zu lassen, um so viel Hautkontakt wie möglich herzustellen.

 

Wir sind rundum glücklich mit unserer Entscheidung, eine Hausgeburt gemacht zu haben, und auch von Saskia als Mensch sind wir sehr beeindruckt. Ihre außerordentlich kompetente, herzliche und einfühlsame Art hat uns zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft (ich durfte auch all meine Vorsorgetermine bei ihr machen) sowie bei der Geburt geholfen, intuitiv das für uns Richtige zu machen.

 

Was für eine aufregende Reise, unserem Kind diesen entspannten und geborgenen Start ins Leben geschenkt haben zu dürfen.
Wir sind sooo dankbar!

 

Liebe Grüße von Ramona und Matthias
…mit Helene
…und Pia, Marielle, Konstantin, Lukas. 🙂

Hebamme-Alb Saskia de Koning Neugeborene - Franz

Franz

Intuitiv, kraftvoll, schnell – die Geburt unseres zweiten Sohnes in unserem Zuhause am 19.06.2024

Aus Sicht von Mama:

Kurzzusammenfassung:

Schwangerschaftstag 39/3.
17:30 Uhr: Blasensprung.
19:14 Uhr: Unser zweiter Sohn wird mit telefonischer Begleitung durch die Hebamme geboren.

 

Detailbericht:

Nachdem meine erste Geburt in einer Klinik alles in allem ok war, aber nicht so abgelaufen ist, wie ich es mir gewünscht hätte, wuchs während meiner zweiten Schwangerschaft mehr und mehr der Wunsch in mir, eine Hausgeburt zu planen. Auch wollte ich die Vorsorge gerne mit einer Hebamme machen, weil es mir in der ersten Schwangerschaft viel zu viele Arztbesuche waren.

 

Da die Frauenärztin, bei der ich zu Beginn meiner Schwangerschaft war, meinen Weg nicht unterstützte, wechselte ich zum zweiten Ultraschall die Praxis und war sehr glücklich, eine Ärztin gefunden zu haben, die mich genauso unterstützte, wie ich es gebraucht habe. Ich war noch zwei Mal zum Ultraschall bei ihr, die anderen Vorsorgen habe ich alle mit Saskia und Amy gemacht.

 

Mein Mann war zunächst eher skeptisch, was die Hausgeburt anging. Er hatte vor allem Sorge, dass wir es nicht rechtzeitig in die Klinik schaffen könnten, falls das doch nötig werden sollte. Das konnte ich gut verstehen, weil ich mir diese Gedanken natürlich auch machte. Wir vereinbarten ein unverbindliches Informationsgespräch mit Saskia, das uns beide überzeugte. Wir beschlossen, die Hausgeburt so lange weiterzuverfolgen, solange sich diese für uns gut und richtig anfühlte – und das tat es bis zum Schluss.

 

39/3 und mir ging es noch total gut:

Morgens war ich noch auf dem E-Bike unterwegs, am Nachmittag kam meine Mama, um mit unserem Großen (3 J.) im Garten zu spielen. Ich bereitete das Abendessen vor – noch unwissend, dass sich spätabends die Hebammen darüber freuen würden – als ich das Kochen irgendwie als anstrengend empfand und mich aufs Sofa legte. Dort entspannte ich mich und plötzlich wurde in meinem Bauch ein starker Kick sichtbar. Es muss eine Hand gewesen sein, die unser Kleines wie in Siegerpose nach oben gestreckt hatte. Kurz darauf spürte ich, wie ich Fruchtwasser verlor.

 

Auf dem Weg zur Toilette sagte ich meiner Mama Bescheid, dass es losgehe, meine Fruchtblase sei gesprungen. Auch meinen Mann informierte ich, mit dem ich dann zusammen Amy anrief. Saskia war zu diesem Zeitpunkt auf Fortbildung und Amy ihre Vertretung, die ich bei der Schwangerschaftsvorsorge in der Woche zuvor kennenlernen durfte. Amy fragte mich, ob ich Bewegungen meines Babys spürte, was nicht so war; ich machte mir aber erst mal keine weiteren Gedanken.

 

Mein Mann rief seine Mutter an, damit sie unseren Großen abholte, der dann bei ihr die Nacht verbringen würde. Ich erklärte unserem Großen, dass sein Geschwisterchen jetzt „raus“ möchte und verabschiedete mich. Auswärts schlafen war noch relativ neu für ihn, wir haben ihn allerdings mit Gesprächen auf die Situation vorbereitet. Er schien soweit alles nachvollziehen zu können und wir verabschiedeten uns. Auch für mich noch ein recht neues Gefühl, mich von ihm für eine Nacht zu verabschieden. Beim Wiedersehen würde er sein Geschwisterchen kennenlernen.

 

Ich ging nach oben, zog mir etwas Bequemes an und machte mich im Bad frisch, dabei spürte ich schon ein leichtes Ziehen im Unterbauch. Ich versuchte noch, ein Brot zu essen, hatte aber so gar keinen Appetit und ließ es bleiben. Ich hatte mich während der Schwangerschaft mit der „Friedlichen Geburt“ vorbereitet, die mich auch schon bei der ersten Geburt in der Eröffnungsphase sehr gut unterstützt hat.

 

Meinem Mann sagte ich noch, dass er ruhig Fußball schauen könne, da ich jetzt sowieso in die Hypnose gehen, mich ganz auf mich konzentrieren werde und dabei auch gerne für mich bin. (Es war das zweite Deutschland-Spiel während der Europa-Meisterschaft.) Er solle aber bitte meine Wellen timen; mit Amy haben wir vereinbart, dass wir uns melden, sobald meine Wellen regelmäßig alle 5 Minuten kommen. Ich habe mich auf dem Bett auf den Rücken gelegt und es ging sehr schnell los. Bei regelmäßig alle 5 Minuten waren wir nie – die Wellen kamen und sie kamen schnell und intensiv.

Die tiefe Bauchatmung zusammen mit der Visualisierung der Muttermund-Öffnung, die ich bei den Hypnosen der „Friedlichen Geburt“ schon geübt hatte, haben mir wie bei der ersten Geburt sehr gut getan. Mein Mann timte die Wellen auf alle 2 Minuten und war mit Amy in Kontakt. Sie fragte wiederholt, ob ich Bewegungen des Babys spürte, was ich immer verneinen musste, auch nachdem ich auf ihr Anraten hin ein Glas kaltes Wasser getrunken hatte.

 

Einerseits verunsicherte es mich, dass ich keine Bewegungen wahrnahm, andererseits war ich von meinem Körper so eingenommen und es schien mir, dass die Wellen sowieso jegliche „kleinere“ Bewegungen des Babys in ihrer Intensität überlagern würden. So blieb ich im Vertrauen, dass es dem Kleinen schon gut gehen würde. Ziemlich zügig spürte ich dann schon leichten Pressdrang, habe mir aber so gar nicht vorstellen können, dass das schon wirklich Pressdrang sein kann.

 

So lag ich noch eine Weile auf dem Bett und veratmete die Wellen, bis mir ganz intuitiv nach einer aufrechten Position war. Ich ging auf die Knie und stützte mich am Kopfteil des Bettes ab. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich dann auch, dass Amy losfuhr. Die Wellen und auch der Pressdrang wurden immer intensiver. Die Geburt war dann wohl doch spannender als das Fußball-Spiel, denn mein Mann kam zu mir, massierte mir den Rücken und unterstützte mich.

 

Es half mir, meine geübten Affirmationen laut auszusprechen, insbesondere: „Kräftig ist gut, kräftig hilft deinem Baby.“ Ich versuchte, die Pausen wirklich durch und durch zu genießen und schaukelte mein Becken. Bei den ersten beiden Presswellen war ich noch sehr verhalten, weil ich es mir immer noch nicht vorstellen konnte, dass es so schnell gehen konnte. Und andererseits spürte ich aber genau das, nämlich, dass es unser Kleines ganz schön eilig hatte.

 

Jede Welle und mit ihr der Pressdrang wurde immer kräftiger. Mit jeder weiteren Welle fühlte ich, dass es immer ein Stückchen weiter vorwärts ging und bald hatte ich das Gefühl, dass bald eine gewisse „Grenze“ überschritten würde. Ich sagte zu meinem Mann – ich glaube der Wortlaut war: „Da kommt gleich was.“ Und ich glaube, es war die 5. Presswelle, mit der das Köpfchen geboren wurde.

 

Saskia hatte uns auf die Situation einer Geburt ohne Hebamme vorbereitet… (Fortsetzung folgt)

 

… Ich kann mich noch gut daran erinnern: Natürlich hört man da aufmerksam zu; natürlich glaubt man nie im Leben, dass es einem selbst so ergehen würde. Sie sagte uns beim zweiten Hausgeburtsgespräch, dass es normal sei, wenn das Köpfchen blau anlaufe; wir sollen uns in dem Fall keine Sorgen machen, das Baby sei durch die Nabelschnur weiterhin gut versorgt. Und sie sagte uns auch, dass dieser Moment, wenn das Köpfchen geboren ist, aber der Körper noch nicht, dieses Warten auf die nächste Welle selbst einer Hebamme wie eine Ewigkeit vorkomme. Also: Gelassen bleiben und auf die nächste Welle warten.

 

Mein Mann ist nach der Köpfchen-Geburt aus dem Zimmer gegangen, hat Amy angerufen und die warmen Handtücher aus dem Backofen geholt. Ich weiß noch, wie ich dachte: Warum geht er JETZT aus dem Zimmer? Im Nachhinein aber natürlich total sinnvoll, dass er das organisiert hat. Pünktlich zur Geburt des Körpers mit der nächsten Presswelle war er wieder da und ich war sehr froh, dass wir unser Kleines direkt in ein warmes Handtuch einpacken konnten.

 

Amy hat uns ab hier telefonisch begleitet und wir alle hörten den ersten Schrei. Das Dehnungsgefühl bei der letzten Presswelle, als der Körper geboren wurde, war auch stark, aber weniger stark wie beim Köpfchen. Ich erinnerte mich noch, dass ich das alles bei meiner ersten Geburt nicht spüren konnte. Wahrscheinlich wurde ich mit Einsatz der Saugglocke betäubt, ich weiß es nicht mehr. Umso schöner, dass ich jetzt alles spürte – unglaublich, was Körper, Hormone und Baby zu leisten imstande sind.

 

Ich drehte mich um, mein Mann hatte unser Kleines schon in ein warmes Handtuch gepackt. Da wir nach dem ersten Schrei keinen weiteren mehr von unserem Baby gehört haben, bat Amy uns, ihm ein wenig die Füße zu massieren und sofort ließ er wieder laut von sich hören. Amy sagte, dass sie in ein paar Minuten bei uns sein würde. Da wir das Geschlecht noch nicht wussten, fragte ich meinen Mann, ob er denn schon gespickelt habe. Er verneinte und ich musste schmunzeln: Zu dritt saßen wir auf unserem Bett zuhause und wussten immer noch nicht, ob wir ein Mädchen oder einen Jungen geboren hatten. Mein Mann hob das Handtuch ein Stück hoch und sagte: „Ein Junge.“

 

Ein Junge also – wie schön, unser Großer hat ein Brüderchen bekommen. Ich nahm meinen zweiten Sohn in meine Arme. Dieses kleine Wesen endlich sehen, riechen und fühlen zu können, nachdem es 10 Monate in meinem Bauch war – ein unbeschreibliches Gefühl. Irgendwie kannten wir beide uns doch schon ganz gut und irgendwie auch noch gar nicht. Noch durch die Nabelschnur verbunden, warteten wir auf Amy, die ein paar Minuten später kam. Und kurz darauf auch Silke. Beide strahlten viel Ruhe aus und es war schön, die beiden Hebammen jetzt bei uns zu haben; das, was wir erlebt haben, erzählen und unser Glück mit ihnen teilen zu können.

 

Amy unterstützte uns bei der Plazenta-Geburt. Mein Mann nahm den Kleinen in seine Arme, wir stellten uns beide auf dem Bett auf die Knie und ich stützte mich auf seinen Schultern ab. Ich hatte ein bisschen Respekt vor der Plazenta-Geburt, war auch etwas angespannt, da sie sich bei meiner ersten Geburt nur verzögert gelöst hatte und viel herumgedrückt werden musste, damit sie schließlich kam. Dieses Mal war es so anders, so leicht. Schon als ich meine Arme um meinen Mann legte, spürte ich, wie sich in mir eine Welle aufbaute und schon löste sich die Plazenta – ganz natürlich, ganz von alleine. Ich war erleichtert, war auch dieser Schritt auf so natürliche Weise geschafft.

 

Bei dieser Geburt schnitt ich die Nabelschnur durch – überraschend hart, überraschend zäh. Amy zeigte mir später noch beide Seiten der Plazenta und erklärte, wie durch sie das Baby versorgt wurde. An den Stellen, wo die Plazenta schon leicht verkalkt war, fühlte sie sich rau an. Schon verrückt, wie der Körper während der Schwangerschaft einfach ein neues, gar nicht so kleines Organ erschafft.

 

Amy untersuchte den Kleinen; ihm ging es gut, wie schön. Dann untersuchte sie mich und stellte einen Dammriss 1. Grades fest, ich war sehr erleichtert. Ich hatte bei der Geburt zwar nicht gespürt, dass irgendetwas gerissen wäre, da aber alles so schnell ging und nach einem Dammschnitt bei der ersten Geburt hatte ich doch etwas Sorge. Amy sagte, dass sie nähen müsse und fragte meinen Mann, ob er ein Brett habe, damit mein Becken stabil liegen könne. Mein Mann ging in die Garage, ich hatte unseren Sohn auf meiner Brust. Er kam mit einem Brett zurück, das er mir unter mein Becken schob. Mir gefiel, wie schön pragmatisch alles ist bei einer Hausgeburt und hoffte nur, dass er das Brett abgestaubt hatte. Unter örtlicher Betäubung vernähte Amy meinen Riss.

 

Nachdem Baby und ich gut versorgt waren, dokumentierten Amy und Silke die Geburt in der Küche. Mein Mann und ich genossen die Dreisamkeit mit unserem zweiten Sohn, glücklich darüber, wie gut alles geklappt hat. Ich konnte nicht glauben, dass wir uns erst vor ein paar Stunden von unserem Großen und unseren Müttern verabschiedet hatten und jetzt schon die frohe Nachricht teilen konnten.

 

Nachdem die beiden Hebammen den Heimweg antraten, rief ich noch meine Mutter an und schrieb meinen besten Freundinnen, um die Freude auch mit ihnen teilen zu können. Ganz im Glück und ganz vorfreudig darauf, unserem Großen morgen sein Brüderchen vorzustellen, schlief ich mit dem Kleinen auf meiner Brust ein. Wie friedlich er ausschaute. Wie gut er roch. Wie weich sich seine Haut und seine Haare anfühlten. Unser Kleiner plötzlich unser Großer. Diese Gefühle an diesem Abend, in dieser Nacht, dieses Glück, diese Dankbarkeit – ich möchte es festhalten für immer.

 

Auch wenn wir eine Geburt ohne Hebamme natürlich nie geplant hätten, ich hätte mir nichts anders gewünscht. Dass wir nach 17 Jahren Zusammensein die Geburt unseres zweiten Sohnes so erleben durften, wie wir sie erlebt haben, ganz intim in Zwei- und Dreisamkeit – dafür bin ich unendlich dankbar.

Ich hörte oft, dass das Wochenbett beim zweiten Kind kein typisches Wochenbett mehr sei, da einen der Alltag viel schneller einholen würde. Da ich mein erstes Wochenbett aufgrund von Dammverletzung, Blasenentzündung und Antibiotika-Einnahme doch recht herausfordernd fand, wünschte ich mir aber nochmals ein richtig typisches, gemütliches Wochenbett. Und es waren wundervolle 10 Tage – mein Mann und meine Mama haben mich mit gutem Essen versorgt, mein Mann hat das Wickeln zum Großteil übernommen und unser Großer hat es sehr verständnisvoll aufgenommen, dass seine Mama noch etwas Ruhe braucht und viel Zeit mit Omas und Tante verbracht.

 

Die Nachwehen waren erträglich. Ich beschloss, keine Schmerzmittel zu nehmen, um spüren zu können, wie sich die Gebärmutter wieder zusammenzog. Ich genoss es sehr, in diesen Tagen einfach nur zu stillen, zu kuscheln, zu essen, zu schlafen, zu lesen. Und nach diesen sehr erholsamen 10 Tagen habe ich mich sehr auf unseren gemeinsamen Alltag gefreut – zu viert. Es konnte endlich losgehen, mein Leben mit meinen drei Männern. Mit meinem Mann zusammen unsere beiden Jungs aufwachsen sehen. Was für ein Geschenk.

 

Unser Kleiner ist mittlerweile 10 Wochen alt, ein propperes Kerlchen – ziemlich zufrieden, ziemlich gelassen, ziemlich genügsam. Ich freue mich für ihn, dass er so einen entspannten Start ins Leben hatte. Die Vorstellung gefällt mir, dass er nach seinem Sprint durch die Geburt direkt in den Händen seines Papas gelandet ist, in einem gemütlichen Bett, in seinem Zuhause.

 

Liebe Amy, liebe Silke, liebe Saskia, von Herzen danke für eure wertvolle Begleitung und eure wertvolle Arbeit. Ohne euch wäre meine wundervolle zweite Geburt nicht möglich gewesen.

Aus Sicht von Papa:

Wir haben unser zweites Kind erwartet, einen zweiten Sohn, und haben uns für eine Hausgeburt entschieden. Die erste Geburt war im Krankenhaus, dort war alles ok, Geburt ok, Kind gesund, aber wir haben uns nicht wirklich wohlgefühlt. Deshalb haben wir uns beim zweiten Kind für eine Hausgeburt entschieden (wenn alles passt und die Voraussetzungen stimmen, was auch so war).

 

Geplant bei Saskia, da sie aber bei ET auf Fortbildung war, Option auf Vertretung. Saskia war dann auch auf Fortbildung, sodass die Vertretung die Rufbereitschaft hatte.

 

Nach der Arbeit kam ich nach Hause; meine Frau, meine Schwiegermutter und unser erstes Kind waren da. Ich sitze im Arbeitszimmer, ca. 17:30 Uhr kommt meine Frau und sagt: Blasensprung. Wie besprochen rufe ich meine Mutter an, dass sie unseren Großen abholt und er da übernachtet. Sie kommt ca. nach 10 Minuten und holt ihn ab. Schwiegermutter bleibt noch, will noch die Blumentöpfe fertig bepflanzen, da sie schon angefangen hat… Sie ist im Garten, stört uns nicht weiter.

 

Meine Frau zieht ihr Geburtskleid an, ich beziehe das Bett und lege das Schlafzimmer entsprechend mit Malerfolie aus (war viel zu viel Folie, Holzboden und Wände blieben unversehrt). Folie stinkt, habe kurze Panik, dass meine Frau sagt, die Folie muss raus, sie kann sie nicht riechen (beim nächsten Mal vorher auspacken und auslüften!); bleibt glücklicherweise aus.

 

Ich hole meine vorbereitete Liste und hake meine sonstigen Aufgaben ab (warmes Wasser, Handtücher im Backofen, …). Meine Frau gibt derweil der Hebamme Bescheid.

 

Meine Frau legt sich ins Bett und beginnt ihre Meditation. Ich habe erstmal nichts zu tun, hole meinen Laptop (und Kopfhörer) und mache Fußball an (EM 2024, 2. Gruppenspiel, Deutschland: Ungarn; Anpfiff 18:00 Uhr). Ich liege im Schlafzimmer auf dem Boden auf einer zusätzlichen Matratze, um meine Frau nicht zu stören, und stelle mich auf einen längeren Abend/Nacht ein, so war es ja auch bei der ersten Geburt.

 

Um ca. 18:00/18:15 Uhr sagt meine Frau, dass sie erste Wellen spürt. Ich melde das per SMS an die Hebamme, Amy, die Vertretung. Sollen Temperatur messen und Bewegungen des Kindes melden. Temperatur ist ok, Kindsbewegungen spüren wir nicht, auch nach einem kalten Glas Wasser nicht. Das macht mich ein kleines bisschen unruhig. Auch keine Kindsbewegungen nach Bewegung/Bauchschaukeln. Da Amy explizit danach gefragt hat, hätte ich die Kindsbewegungen jetzt schon gerne. Ich melde alles an Amy per SMS zwischendurch.

 

Ich schaue Fußball und stoppe die Wellen und Abstände der Wellen. Meine Frau liegt auf dem Rücken im Bett und atmet durch ihre Wellen. Sie meint, ob ich nicht sehe, dass eine Welle kommt oder vorbei ist. Ich sage nein, sie soll es mir bitte sagen, ich sehe es nicht, und es liegt wirklich nicht daran, dass ich vom Fußball abgelenkt bin.

 

Ich höre eine Türe. Meine Schwiegermutter scheint mit dem Pflanzen fertig zu sein. Die Wellen kommen relativ schnell in relativ kurzen Abständen: 2 Minuten Abstände, 1 Minute Wellen. Ich denke mir: „Hoppla, das scheint doch etwas flotter zu gehen als beim ersten Kind.“

 

Um ca. 18:30/18:45 Uhr sind die Wellen so regelmäßig und konstant in kurzen Abständen, dass wir beschließen, Amy zu bitten loszufahren. Sie benötigt für die Fahrt ca. 45 Minuten. Es kann doch eigentlich nicht sooo schnell gehen. Denkste.

 

Meine Frau hat inzwischen in den Vierfüßler gewechselt, das fühle sich besser an. Ich stelle mich ans Bett und beginne ihren unteren Rücken zu massieren. Meine Frau sagt, sie hat inzwischen Presswehen, was sie machen soll: Mitgehen oder nicht? Ich glaube, mir kommt in dem Moment nur über die Lippen: „Was sich besser anfühlt?!“. Pressen it is.

 

Im Kopf rechne ich etwas: Die Hebamme kommt unmöglich so schnell, dass sie die ganze Geburt übernehmen kann. Aber so eine Geburt kann ja dauern; gut, dass sie auf dem Weg ist. Meine Frau sagt, ich solle ihr bitte einen warmen Waschlappen auf den Damm legen, sie spürt schon Spannung und hat Angst vor einem Einreißen. Mache ich natürlich.

 

Meine Frau ist im Vierfüßler im Bett, ich knie neben ihr und halte meine Hand mit einem warmen Waschlappen zwischen ihren Beinen. Sie „sagt“ zwischen starken Wellen: „Da kommt was.“ In der Tat, auch ich meine, etwas an meiner Hand zu spüren.

Jetzt wird es rückblickend etwas ungeordnet. Ich hole warme Handtücher aus dem Backofen. Ich rufe Amy im Auto an. Der Kopf ist schon geboren und gut sichtbar. Sieht blau aus. Ich denke mir, wir haben noch Zeit, alles ok, alles gut, das Kind muss noch nicht atmen, wird durch die Nabelschnur versorgt.

 

Ich lege das Handy auf Lautsprecher aufs Kopfkissen. Amy bleibt vollends dran. Sie spricht mit uns durch die Geburt. Der Kopf ist ja schon da, der Rest wird auch irgendwie kommen. Ich denke: Jup, das machen wir jetzt halt so. Ich hab Vertrauen, dass Frau und Kind wissen, was sie brauchen, das Richtige machen, stark sind. Ich halte den Kopf des Babys, stabilisiere ihn etwas, mit einer letzten Welle kommt auch der Körper. Ein ganz krasses Gefühl, wo gerade „nichts“ war, halte ich plötzlich mein Kind im Arm.

 

Ich wickle ihn in ein warmes Handtuch und reibe ihn (nach Anleitung von Amy). Er schreit ein erstes Mal. Reibe ihn weiter, die blaue Farbe wird besser. Ich lege ihn meiner Frau auf die Brust, er schreit schon kräftig, fühlt sich von der Temperatur her gut an. Unglaublich, wir haben gerade ein Kind zur Welt gebracht. Es ist 19:14 Uhr.

 

Amy fragt nach der Blutung meiner Frau, ob es viel ist. Wie viel Blut ist viel Blut bei einer Geburt? Ich entscheide “nein”, dafür, dass gerade ein Kind mit 35 cm Kopfumfang zur Welt kam, ist das nicht viel Blut.

 

Um 19:20/19:25 Uhr kommt dann Amy, ich mache ihr die Türe auf. Kurze Zeit später kommt auch die zweite Hebamme, Silke. Wir schneiden die Nabelschnur durch. Silke fragt, wie das Fußballspiel steht. 2:0 für Deutschland. Allgemeine Erleichterung.

 

Plazentageburt auf den Knien, meine Frau und ich uns gegenüber, unseren Sohn zwischen uns auf dem Arm. Meine Frau und Amy begutachten die Plazenta, ich bin weniger interessiert und halte unseren Sohn. Silke schreibt Bericht. Meine Frau wird kurz genäht, ich halte unseren Sohn.

Amy und Silke gehen in die Küche, lassen uns zu dritt Zeit. Silke geht irgendwann, Amy dann auch. Wir beziehen unser Bett neu und schlafen zusammen ein.

 

Ein Fußballspiel lang hat unser Sohn gebraucht, um auf die Welt zu kommen. Ganz unaufgeregt, ganz ruhig, ganz natürlich, nur wir zwei und dann drei. Deutschland gewinnt 2:0, scheint ok gespielt zu haben; ehrlicherweise hab ich nicht allzu viel gesehen.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Lima

Aus Sicht eines stolzen Papas:

 

Vor etwa 11 Monaten habe ich erfahren, dass wir Nachwuchs bekommen. Da es unser erstes Kind ist, schossen mir in diesem ersten Moment so ziemlich alle möglichen Gedanken durch den Kopf – außer der Frage: „Wo und wie wollen wir eigentlich gebären?“ Ich hatte mich vor dem Schwangerschaftstest nicht wirklich mit dieser Frage auseinandergesetzt. Für mich war es selbstverständlich, dass ein Kind geboren wird, ohne die verschiedenen Möglichkeiten des „Wie“ und „Wo“ näher zu betrachten.

 

Als dann feststand, dass sich unsere kleine Maus auf den Weg gemacht hat, waren wir zunächst etwas überfordert, welche Schritte wir nun in welcher Reihenfolge angehen müssen. Das Thema Geburt haben wir erstmal hinten angestellt, da es ja noch viele Monate bis dahin dauern würde. Als einige Wochen verstrichen waren, kamen wir auf das Thema Hebamme. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich die Bedeutung dieses Themas total unterschätzt habe. Ich dachte, wir hätten eine große Auswahl an Hebammen und könnten uns die perfekte für uns aussuchen. Zwar gab es viele Hebammen, aber die perfekte Hebamme zu finden, die auch noch in unserem Geburtszeitraum Kapazitäten hat, war gar nicht so einfach, wie ich dachte. Nach dem ein oder anderen „Hebammen-Mismatch“ sprachen wir zum ersten Mal über das Thema Geburt.

Was wollen wir eigentlich? Wie stellen wir uns unsere Geburt vor? Und wer soll dieses Wunder miterleben? Fragen über Fragen, bei denen wir immer wieder zu denselben Antworten kamen:

 

  • Wir wollen eine Umgebung, in der wir uns wohlfühlen.
  • Wir wollen einen möglichst kleinen Personenkreis.
  • Wir wollen, wenn möglich, selbst bestimmen, wann welche Schritte unternommen werden.
  • Und das Allerwichtigste: Wir wollen keinen Druck und keinen Stress erleben.

All diese Punkte sprachen für mich sehr schnell gegen eine Geburt im Krankenhaus. Ich fühle mich in Krankenhäusern nämlich nicht wohl. Immer, wenn ich ein Krankenhaus betreten musste, waren dort viele Menschen, und die letzten beiden Punkte muss wohl jeder für sich selbst beurteilen.

 

Damit blieben für uns zwei weitere Möglichkeiten: Geburtshaus oder Hausgeburt. Ich muss zugeben, anfangs dachte ich nur ans Geburtshaus – frag mich nicht, warum. Als wir jedoch dort eine Absage bekamen, weil keine Kapazitäten mehr frei waren, nahm uns das Universum diese Entscheidung ab. Jeden Tag bin ich aufs Neue froh und dankbar, dass es so gekommen ist, wie es am Ende kam.

 

Über einen kleinen Umweg sind wir bei Saskia gelandet, und nach unserem ersten Treffen wussten wir sofort: „Sie ist es! Sie wird uns bei diesem Wunder begleiten!“ Ich hätte mir vorher nie vorstellen können, wie schön und entspannt eine Geburt ablaufen kann. Alles passte – von A bis Z. Wir waren in der besten Umgebung (in unserem Wohnzimmer), und wir waren lange Zeit nur zu zweit, bis Saskia etwa zwei Stunden vor der Geburt der kleinen Maus bei uns ankam. So hatten wir unseren gewünschten kleinen Personenkreis. Die Geburt war in jedem Moment selbstbestimmt, ohne Druck oder jeglichen Stress.

 

In diesem Sinne ein riesiges DANKESCHÖN an Saskia, die uns die schönste Geburt ermöglicht hat, die wir uns hätten vorstellen können.

 

Christian

Aus Sicht einer stolzen Mama:

 

Unsere Geburt begann mit einem Blasensprung um 00:45 Uhr. Wir riefen Saskia an und vereinbarten, dass sowohl wir als auch sie versuchen würden, noch etwas zu schlafen, bis die Wehen so weit fortgeschritten waren, dass es an der Zeit wäre, dass sie sich auf den Weg macht.

 

Nach dem Telefonat merkte ich schnell, dass an Schlaf für mich nicht mehr zu denken war, da die Wehen bereits regelmäßig einsetzten. Gegen 01:30 Uhr gingen wir also in unser Wohnzimmer, und ich setzte mich auf meinen Gymnastikball. Christian dimmte die Lichter, ließ meine Playlist laufen, die ich extra für die Geburt zusammengestellt hatte, und setzte sich hinter mich.

 

In dieser – für mich absolut perfekten Atmosphäre – konnte ich die Wehen sehr gut veratmen. Wir waren ungestört, ganz für uns. Niemand wollte etwas von mir, es gab keine fremden Geräusche, Gerüche oder Personen. Ich konnte mich völlig fallen lassen und dem Geburtsprozess hingeben.

 

Was sich für mich wie 15 Minuten anfühlte, waren in Wirklichkeit 3,5 Stunden, die vergingen, bevor wir Saskia erneut anriefen. Nachdem Saskia etwa 1,5 Stunden später angekommen war (wir wussten natürlich von der Anfahrtsdauer), stellte sie fest, dass mein Muttermund bereits vollständig geöffnet war und ich mit jeder Wehe mitschieben konnte.

 

Wir haben also die gesamte „Arbeit“ der Eröffnungsphase des Muttermunds allein geschafft, nur zu zweit. Darauf bin ich unglaublich stolz! Saskia ließ mir für die Endphase der Geburt alle Zeit, die ich brauchte, und darüber bin ich unendlich dankbar.

 

Denn diese Phase dauerte bei mir länger als im Durchschnitt. Was in einem Krankenhaus wahrscheinlich zu Stress und weiteren Interventionen wie der Saugglocke geführt hätte, waren zu Hause lediglich ermutigende Worte von ihr. Sie gab mir genau den Raum, den ich brauchte, um die Geburt selbstbestimmt erleben zu dürfen.

 

Im Wohnzimmer, im Kniestand auf dem Boden vor unserem Sofa, brachte ich also um genau 08:17 Uhr unsere Tochter zur Welt – und das direkt in meine eigenen Hände. Dieses Gefühl ist mit nichts zu vergleichen und erfüllt mich einfach nur mit Stolz.

 

Wir sind unglaublich dankbar, dass wir die Geburt so erleben durften!

 

Luisa

Hebamme-Alb Philiya-Yasar 2

Philiya-Yasar

„CAMPINGTOILETTE STATT GEBÄRHOCKER“

Die Wehen setzten am neunzehnten Juni abends verstärkter ein nachdem sie sich die Tage vorher schon zunehmend angekündigt hatten.
Ramin war zu diesem Zeitpunkt noch in Schweinfurt ich war alleine zu Hause und meldete mich bei Saskia.


Es war ein komisches Gefühl alleine mit Wehen in der Wohnung zu sein aber auf Rat von Saskia versuchte ich nochmal zu schlafen.
Am nächsten Tag lernte ich Amy kennen, die Saskia vertrat und die Voruntersuchung machte.
Die Abstände zwischen den Wehen verkürzten sich immer mehr.
Ramin kam noch rechtzeitig gegen Mittag dazu. Die Wehen wurden zunehmend stärker und um dieser Phase einen neuen Drive zu verleihen und etwas zu entspannen sind wir mit Amy an den Waldrand gefahren.


Am Waldrand wurden die Wehen weiter stärker und der Muttermund öffnete sich.
Das war der Zeitpunkt als wir beschlossen wieder zurück in die Wohnung zu fahren.


Es ging immer weiter und die Latenzphase war sehr anstrengend weil es eine Zeitlang nicht wirklich weiter ging aber die Wehen stark waren. Es war sehr warm in der Wohnung, unglaublich schwül und Melone war rund um die Geburt definitiv das Grundnahrungsmittel Nr1 für mich.
Saskia traf noch rechtzeitig ein als wir beschlossen ins Bad zu wechseln da Amy dazu riet ein paar Schritte zu gehen. Eine sehr gute Hilfe war das Strecken bzw hängen an der klimmzugstange über die ein Tragetuch gehängt war. Dadurch wurde auch irgendetwas in mir gestreckt. Jetzt kam alles richtig in Bewegung.


…ich ’strandete‘ auf meiner Campingtoilette -auf meiner neuen Campingtoilette- im Badezimmer die später als Gebärstuhl auserkoren wurde.
Ich versuchte mich dem Prozess hinzugeben und handelte sehr intuitiv, ließ die Wehen durch mich hindurch.


Als Amy mir mitteilte das sie bereits das Köpfchen sehen konnte konzentrierte ich mich darauf ein gleichmässigen Fluss mit den Wehen zu finden und es gelang mir offenbar ganz gut mich in ihnen fallen zu lassen und einfach geschehen zu lassen.
Ich war überglücklich als ich mein kleines Mädchen Philiyah-Yaşar bei Anbruch der kürzesten Nacht des Jahres vor dem hellsten Tage begrüssen konnte und wir uns das erste mal in die Augen blickten.
Der frisch gebackene Papa Ramin wischte sich seine Tränen vom Gesicht um die Nabelschnur durchzuschneiden und seine Tochter zu begrüssen.

Das war der schönste Tag und sie bereichert unser Leben jeden Tag seit diesem Augenblick bis heute.
Wir freuen uns auf weitere tolle Monente mit ihr!
Wir danken Saskia und Amy von Herzen! Ich habe mich super betreut und gut aufgehoben gefühlt und freue mich mit diesen 2 tollen Menschen solch einen magischen Prozess geteilt zu haben.
Danke!


AllEs=Liebe (uns) Allℕ.
Dafür steht ihr Name.
Philiyah=Liebe/Freundschaft (griech. Philos),
Liyah (arab.) =Wunder,
Phi=irrationale Zahl der Harmonie des goldenen Schnitts und
Yaşar (türk.) = (ewige) Leben bzw Sein.


Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren.


Sophia.

Hebamme-Alb Fynn Livian 1

Fynn Livian

„Ich halte mein Baby bald im Arm – Vorfreude nimmt mich ein“

 

Die Geburt von Fynn Livian

 

12.02.2024
Ich habe am Abend ca 1h lang regelmäßige Wehen. Weil ich das immer wieder seit fast 10 Tagen erlebe, bleibe ich entspannt und entscheide ich mich trotzdem dazu schlafen zu gehen. Wer weiß vielleicht geht ja die Geburt doch los…

13.02.2024 38+4 (nach ursprünglichem ET 40+1)


2:00h nachts
Ich wache auf von einer intensiven Anspannung am Bauch.
„Oh man, schon wieder Übungs-/Senkwehen! So kann doch kein Mensch schlafen. Auf Toilette muss ich auch noch…“

4 Minuten später, noch mal eine.
„Also geht das nochmal von vorne los, wie am Abend. Ich geb mir eine Stunde, wenn ich weiterhin nicht schlafen kann und Wehen hab, dann möchte ich ein Timer machen um zu schauen, ob sie schon regelmäßig sind.“

In dieser Stunde muss ich immer wieder auf Toilette wegen Durchfall. Ich schaue mir die nächste Folge von „The Good Doctor“ als Ablenkung, währenddessen kreise ich auf dem Gymnastikball und drehe mein Becken in 8er Figur. Außerdem trinke ich einiges an Wasser.

Ich schaue auf die Uhr „Puh, die Zeit ist ja geflogen, wir haben ja schon nach 3h.“
Nachdem ich die Wellen mit dem Timer gemessen hab, stelle ich fest dass die ca alle 3-4 Minuten kommen. Ich entscheide mich dazu, Robin mal zu wecken und zu fragen was er so denkt. Robin sagt mir ich solle bitte direkt die Hebamme anrufen.

 

3:25h
Ich informiere Saskia, sie macht sich gleich auf den Weg. Paar Minuten später habe ich eine Wehenpause von ca 15 Minuten.
„Ohje jetzt ist die Saskia schon los, was ist wenn’s noch gar nicht die Geburt ist sondern einfach Übungswehen..? Ich hoff sie kommt jetzt nicht umsonst her. Das fühlt sich noch gar nicht ernst an, die Wellen sind eigentlich voll gut zu verarbeiten.“
Robin arbeitet die Checkliste ab und stellt mir Wasser und geschnittenes Obst hin. Ich begebe mich in die Badewanne, dusche mich ab mit warmen Wasser und bewege mich.

 

4:40h
Saskia kommt an. Ich bin in der Badewanne und dusche mir den Rücken und den Bauch warm ab. Die Wehen sind angenehm zu veratmen, ich habe das Bedürfnis mich zu bewegen, ich bin in Vierfüßler und schaukle vor und zurück, geh mal auf die Knie, setze mich mal hin. Ich bitte Saskia mir auf ein Wattepad Zitronenöl zu träufeln. Der Duft entspannt mich. Während meiner Geburtsvorbereitung hab ich den gern in Aromadiffusor gemacht, und mir vorgestellt wie die Geburt wohl wird, mir schöne Geburtsvideos angeschaut und somit den Duft mit Geburt verbunden. Das spendet mir Kraft und Hoffnung.

 

5:00h
Saskia hört die Herztöne des
Babys ab und misst mein Puls. Die Hebammenstudentin Manu kommt an und unterstützt mich beim abduschen. Das ist sehr hilfreich, ich kann mich jetzt noch besser aufs Atmen fokussieren.

 

5:20h
Flora ist abgeholt worden, Robin kommt zu mir. Er duscht mich jetzt ab und streichelt mich. Ich kann richtig aufatmen, ich bin erleichtert, dass er jetzt bei mir ist.
Die Geburt ist noch so entspannt. Ich muss zwar schön mitschaufen und mich bewegen, aber außerdem habe ich nicht dass Gefühl, das es „ernster“ wird. Seit ich Saskia informiert habe, zweifle ich sogar daran, dass es überhaupt losgeht, so gut fühle ich mich.
Ich wechsle immer wieder die Position.

 

5:36h
Ich entscheide mich dazu endlich meine Bedenken mitzuteilen, dass ich mir eigentlich nicht sicher bin, ob die Geburt wirklich losgeht und ich arg hoffe, dass sie alle nicht umsonst hergefahren sind mitten in der Nacht. Saskia bietet mir eine vaginale Untersuchung an, um die Muttermundseröffnung einzuschätzen. Eine gute Idee, ich taste selbst nach. Es fühlt sich alles sehr weich an und auch flüssig. Ich habe ein gutes Gefühl.
Ich lege meine Hand auf die Vulva und visualisiere mir vor wie das Köpfchen vom Baby austritt. Die Wehen fühlen sich gut an, ich habe schon so viele hinter mir, das gibt mir Hoffnung, es werden wohl nicht mehr viele übrig sein bis ich das Baby endlich im Arm halten kann.

 

6:00h
Die zweite Hebamme Amy ist wohl angekommen, ich nehme meine Umgebung aber kaum noch wahr.
Ich taste noch mal nach und spüre eindeutig eine pralle Vorblase, sie ist sehr gespannt und ich bin vorsichtig um sie nicht aufzumachen.
In der nächsten Wehe springt die Blase. Es ist so laut, ich höre es trotz Kopfhörer mit Musik und laufender Dusche. Es fließt gefühlt eine große Menge Fruchtwasser ab. Ein krasses Gefühl! Sehr angenehm, erleichternd, fast befreiend.

Ich bin mir jetzt sicher, dass es tatsächlich losgegangen ist. Ich bin so dankbar und froh. Ich habe so sehnlichst drauf gewartet. Bald, so bald ist es soweit. Ich halte mein Baby bald im Arm, ich weiß es jetzt. Eine riesige (Vor-)Freude nimmt mich ein. Ich verspüre Druck nach unten.
Ich stehe auf. Es ist als würde ein schweren Stein in meinem Schoß sein, es drückt ordentlich, doch ich habe noch nicht das Gefühl, dass ich mitschieben muss. Ich stelle ein Bein hoch und veratme die nächste Wehe.

 

6:10h
Während ich stehe, hört Saskia noch einmal die Herztöne ab. Ich brauche das Wasser nicht mehr, ich streichle meinen Bauch leicht.

 

6:15h
Ich begebe mich wieder in Vierfüßler, stelle ein Knie wieder hoch an den Badewannenrand und kreise mit dem Becken. Ich muss mich mal aufrichten, mal senke ich meinen Oberkörper tief. Die Wehen werden intensiver. Ich weiß das Baby kommt demnächst, ich atme tief. Ich freue mich schon darauf. Es baut sich Druck auf, ich muss leicht mitpressen.

„Ich will das!“
Ich lege meine Hand drauf und merke es kommt bald die nächste Wehe, ich will es spüren. Ich berühre den Kopf vom Baby. Er sinkt nach unten. Das geht so schnell! Die Wehe ist stark, das Köpchen wird geboren und der Körper folgt sofort hinterher.

 

6:20h ❤️
Saskia fängt das Baby auf und reicht es mir zwischen meine Beine. Ich setzte mich hin umarme es, es fließen Freudentränen. Ich bin so glücklich, der Moment auf den ich so lang gewartet habe ist endlich da.
Ich schaue nach, es ist ein Junge!
Ich lehne mich an in der Badewanne und staune über mein Wunder, Robin ist neben mir, überglücklich.
7min später wird auch schon die Plazenta geboren. Wow, ich bin offiziell nicht mehr schwanger. Ich fasse es nicht, so erleichternd.
Noch mal 5 Minuten später schneidet Robin die Nabelschnur ab.
Ich dusche mich ab und wir ziehen um ins Schlafzimmer. Jetzt sind wir zu dritt und kuscheln im Bett.
Ich glaube es kaum, dass es endlich geschehen ist.
Ich bin so dankbar, so eine wunderschöne Geburt erleben zu dürfen!

 

Schon die zweite Schwangerschaft und Geburt mit der einfühlsamen Begleitung von Saskia, herzlichen Dank dafür!

Hebamme Alb Baby Foto 1

Amalia

Amalia ist das 2.Kind der Familie und wurde mitten im Wald zuhause in Bad Liebenzell am Samstag den 10.2. 2024 um 17:40 Uhr ein Tag nach dem errechneten Termin geboren. Der hierzu mitgeschriebene Geburtsbericht gibt es hier zu lesen:

Hebamme Alb Lilyen

Lilyan Yael

„Eigentlich hatte ich gar keine Lust auf Geburt…“


Mit acht Kindern war ich ziemlich gefordert Zuhause. Mit 38 Jahren war ich auch sehr überzeugt, dass man nicht mehr so einfach schwanger werden würde. Um so überraschter war ich, als ich ziemlich schnell, nachdem mein Zyklus wieder eingesetzt hatte, einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt. Diese Schwangerschaft war sehr anstrengend, da mir unglaublich übel war, viel schlimmer als sonst. Ich konnte einige Wochen nicht einmal aufstehen. Während der Schwangerschaft haben mich immer Gedanken begleitet, dass etwas nicht stimmt mit dem Kind. Immer wieder habe ich mich bemüht, diese Sorgen an Gott abzugeben, aber das war nicht so einfach. Am Tag vor der Geburt war ich so verunsichert, dass Saskia, die in der Nähe war, noch einmal vorbeigeschaut hat. Es schien alles in Ordnung zu sein. An diesem Abend habe ich mir bewusst Zeit genommen, um Worte des Zuspruchs und des Friedens in der Bibel zu suchen und aufzuschreiben. Ich wollte einfach Gott vertrauen, egal was kommt. Da wurde ich ruhig.


Meine vorherigen Geburten waren immer recht lange, aber sehr entpannt. Ich hatte nie Bedenken, dass die Hebamme zu spät kommt. Dieses Mal hatte ich in Vorbereitung auf die Geburt Übungen gemacht, damit sich das Baby besser ins Becken einstellt. Außerdem hatte ich seit Wochen jeden Tag Datteln gegessen, weil es wohl die Geburt verkürzen sollte. Ich hoffte nach der anstrengenden Schwangerschaft wirklich auf eine gute Geburt.  Eigentlich hatte ich gar keine Lust auf Geburt, wo ich mich sonst immer irgendwie darauf gefreut hatte. Aber dieses Mal war mir dieser ganze Akt darum herum schon beim darüber Nachdenken zu viel… Kinder wegbringen, entscheiden, wer dabei bleiben darf, Pool aufbauen, Folien auslegen, die lauten Geräusche dabei, Herztöne messen, beobachtet werden… ich wollte am Liebsten ganz unkompliziert einfach mein Baby bekommen. Am ET ging bereits der Schleimpfropf ab und ich rechnete damit, dass die Geburt bald losginge. Ich hatte immer wieder Wehen, aber es ging nicht so richtig los. Mittlerweile kann ich mich selbst untersuchen und stellte fest, dass der Muttermund langsam aufging, bis er dann vier Tage später etwa bei 2-3 Zentimetern war – wie ich das eben als Laie einschätzte.


An diesem Nachmittag sagte ich meinem Mann, dass wir unsere Spazierrunde heute kürzer machen müssten, weil ich nicht so viel schaffte. Auch da hatte ich immer wieder eine Wehe, so wie immer. Gegen Abend nahm ich mit unserer Jüngsten ein Rosmarinbad, welches anregend sein soll. Auch dort hatte ich ab und zu eine Wehe. Alles entspannt, dachte ich. Die Geburt geht frühestens am nächsten morgen los, so wie bei allen anderen. Dazwischen kam mein Mann mit Entspannungsmusik herein, und erklärte den anderen Kindern, dass ich das Baby bekomme. Ich habe nur gelacht, weil ich nicht seiner Meinung war. Gegen 19 Uhr bin ich aus der Wanne raus und habe während dem Haare föhnen auf den Wecker gesehen. Da kamen Wehen im Abstand von 8, 7 und dann 3 Minuten. Das hat mich doch etwas stutzig gemacht, da bei den letzten Geburten die Wehenabstände immer bis zum Schluss bei etwa 10 Minuten blieben. Als ich nachgefühlt habe, merkte ich schon, dass der Muttermund etwas weiter war.  Mein Mann wollte dann gerne mit unseren Kindern unser gewöhnliches Abendtreffen starten, aber um 19.30 Uhr bat ich ihn, bitte alle Kinder ins Bett zu schicken, ich bräuchte Ruhe. Er hat dann auch direkt Saskia angerufen. Sie war noch bei einem Hausbesuch und wir sagten ihr, sie solle entspannt kommen. Ich musste immer wieder auf die Toilette und bin nur mit Handtuch bekleidet durchs Haus gelaufen, meistens in einer Wehe eine Toilette aufsuchend. Dort konnte ich einfach loslassen und habe schnell beschlossen, dass, egal was da jetzt kommt, wenn auch schon das Kind, alles ok ist. Ich konnte einfach loslassen und habe auch nicht in Erinnerung, dass die Wehen schmerzhaft waren. Um 20 Uhr habe ich unsere Freunde angerufen, dass das Baby wahrscheinlich am Abend kommt und sie für uns beten können, und dass die Kinder nicht wie geplant zu ihnen gehen würden, weil sie ja ins Bett gingen. Danach habe ich realisiert, dass das Kind wohl doch bald kommt. Ich sagte meinen größeren Kindern, sie sollten den Pool aufbauen, dann wieder, dass sie es lassen sollten, weil mich das störte. Nach etwas Hin und Her haben sie es sein lassen. Mein Mann versuchte noch, den Schlauch an den Hahn anzuschließen, was nicht richtig geklappt hat. Ich sagte irgendwann genervt, dass er es lassen soll. Es ist sowieso zu spät und wir schaffen das mit dem Pool nicht mehr. Ich beauftragte die Mädchen, Handtücher zu wärmen und Hirtentäscheltee zu machen. Dann fragte meine Tochter, ob sie wieder Wasser in die Wanne einlaufen lassen sollte. Also ließ ich sie die Wanne befüllen. Wir gingen ins Bad. Mein Mann und meine großen Töchter (13 und 10Jahre). Alle anderen haben sich in ihre Zimmer verzogen. Wieder saß ich auf der Toilette, da sah mein Mann schon die sich vorwölbende Fruchtblase. Ich war da etwas angespannt, weil es bei der vorherigen Geburt irgendwie anstrengend war, bis die Fruchtblase  offen war. Auch für das Gebären des Körpers hatte ich immer Hilfe von der Hebamme gebraucht. Aber mein Osteopath hat mir dieses Mal, beim neunten Kind!!!, noch einen Tip mitgegeben: In der Eröffnungsphase einen runden Rücken machen, bei der Austreibung ins Hohlkreuz gehen, weil das mehr Platz macht.


Nun wechselte ich in die Wanne. Bei der nächsten Wehe platze die Fruchtblase, ganz leicht, und der Kopf kam direkt hinterher, ich hatte immer die Hände dran und kann das Gefühl, diesen weichen Kopf mit den Haaren, nicht vergessen… dann erinnerte ich mich ans Hohlkreuz. Ich ging also bei der nächsten Wehe leicht ins Hohlkreuz und es war dieses Mal kein Problem für mich, das Kind alleine auf die Welt zu bringen. Um 20.32 Uhr. So schnell. Mein Mann hat mich die ganze Zeit gestützt und wohl gleich nach der Nabelschnur gesehen. Sie war sehr kurz, aber dadurch nicht wie bei den anderen um den Hals gewickelt. Ich habe das Kleine aus dem Wasser gefischt und das Baby hat sofort geschrieen. Dann haben wir die anderen Kinder gerufen, die dieses Mal alle sofort ihr Geschwisterchen sehen konnten. Mein Mann hat gleich entdeckt, dass es ein Mädchen ist. Unsere kleine Lilyan Yael hat es auf die Welt geschafft. Im Kreise der Familie und völlig unkompliziert, so wie ich es mir gewünscht hatte. Wir sind Gott so dankbar für dieses weitere Wunder!

kleiner Junge

Kleiner Junge

„Ich war einfach zu Hause in meiner gewohnten Umgebung und hab alle Zeit bekommen, die ich gebraucht habe,

um mein Kind auf die Welt zu bringen“

 

Es ist nun mein zweites Kindes dass ich zusammen mit Saskia als Hausgeburt auf die Welt gebracht habe. Für mich war klar wenn ich nochmal ein Kind bekomme dann auf jeden Fall wieder Zuhause mit Saskia. Für mich ist Saskia die beste Hebamme, sie ist mit ganzem Herzen Hebamme und das merkt man auch. Sie ist so unglaublich herzlich, hat immer ein offenes Ohr und hat immer tolle Tipps auf Lager. In dieser Schwangerschaft habe ich auch die Vorsorge im Wechsel mit Saskia und der Frauenärztin gemacht. Ich muss sagen die Vorsorge bei Saskia ist nochmal ein ganz anderes Erlebnis als bei der Frauenärztin. Beim Arzt wird einem immer suggeriert das etwas nicht stimmt und man macht viele Tests, Ultraschall und CTG um das Baby zu überwachen. Bei Saskia hatte ich immer das Gefühl das alles in Ordnung ist mit dem Baby und der Schwangerschaft ich habe mich sicher und sehr gut aufgehoben gefühlt auch ohne Ultraschall und CTG. Es war ein tolles Erlebnis für mich und ich habe sehr gerne jedesmal eine Stunde Fahrt zu Saskia in die Praxis auf mich genommen um die Vorsorge bei ihr machen zu können.

 

Bei der ersten Geburt war Saskia ca 16 Stunden bei uns und hat uns die ganze Zeit begleitet. Meine zweite Geburt war deutlich kürzer und Saskia war da als ich alle 5 Minuten Wehen hatte, ab da dauerte es ca. 3std bis er endlich da war. Während der Geburt hat Saskia immer mal wieder die Herztöne abgehört was ich überhaupt nicht als störend empfunden habe. Sie hat meinem Partner immer wieder Tipps gegeben wie er mich unterstützt kann. Hat mir kalte Waschlappen gebracht, hat mir Tipps für verschiedene Positionen gegeben. Hat mir sogar während der Geburt ihren Gebärhocker aufgebaut! Sie hat mich gestützt, hat mir immer wieder Mut zugesprochen und mich nur einmal während der ganzen Geburt am Muttermund untersucht. Das war toll denn im Krankenhaus wird man ständig untersucht was ich so von meinen Freunden gehört habe. Mir war es sehr wichtig eine selbstbestimmte Geburt in meinem Tempo ohne Schmerzmittel, Wehenmittel, PDA, Lachgas, Saugglocke oder ähnlichem zu erleben. Ich selbst habe kein Vergleich zu einer Krankenhaus Geburt da beide Kinder Zuhause auf die Welt gekommen sind aber für mich waren beide Geburten Zuhause zwar anstrengend aber wunderschön. Ich war einfach Zuhause in meiner gewohnten Umgebung und ich hab alle Zeit bekommen die ich gebraucht habe um meine Kinder auf die Welt zu bringen. Saskia hat uns da so wahnsinnig gut unterstützt und bestärkt. Wir hatten alles mit Folie abgedeckt und Saskia gibt einem eine Liste was man für eine Hausgeburt alles bereit haben muss wenn es dann los geht. Die Hebammen machen während und nach der Geburt alles wieder sauber. Es wird Fruchtwasser aufgewischt, die Unterlagen mit Blut ausgetauscht uvm. Wir haben die Nabelschnur durchgeschnitten und zusammen die Plazenta genauestens untersucht, was auch immer wieder ein tolles Erlebnis war.

 

Vor der Geburt haben wir mit Saskia über unsere Wünsche zur Geburt gesprochen und sie hat meine Geburtswunschliste in meiner Akte gespeichert, sodass sie diese bei der Geburt gleich abrufbereit hatte.

 

Bei der ersten Geburt war Silke als zweite Hebamme dabei bei der zweiten Geburt kam Amy mit dazu. Beides auch ganz tolle liebevolle Hebammen.
Was ich richtig toll finde das während der Geburt alles per Hand mitgeschrieben wird und Saskia einem den ganzen Geburtsbericht per Post schickt. So kann man noch Jahre später genau nachlesen wie das war an der Geburt oder auch später für die Kinder eine tolle Erinnerung.
Auch die Aufklärungsgespräche mit Saskia waren super, sie geht auf jede Frage genau ein die man hat. Nimmt einem auch Ängste und Sorgen die wir bei der ersten Geburt hatten, aber klärt natürlich auch über alle möglichen Risiken auf. Sie nimmt sich wahnsinnig viel Zeit bei jedem Gespräch und ich bin immer mit einem Lächeln aus ihrer Praxis gegangen.


Da ich zu weit weg gewohnt habe war eine Wochenbett Betreuung durch sie leider nicht möglich. Es war aber total schön, dass sie 3 Wochen nach der Geburt nochmal auf ein Besuch vorbei gekommen ist. Als ich Wochen später etwas Probleme mit Milchstau hatte hat mir Saskia sofort mit Rat zur Seite gestanden, womit ich den Milchstau ohne Antibiotika wieder weg bekommen habe. Ich kann jedem eine Hausgeburt mit Saskia und ihrem Team empfehlen wir waren mega zufrieden mit allem. Für mich würde nie was anderes in Frage kommen. Vielen vielen lieben Dank Saskia für die tolle Begleitung! 💗

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Junge

„Welch ein wunderschöner und kurzweiliger Tag“

 

Als ich von der Schwangerschaft erfuhr, verspürte ich schon bald den Wunsch, erneut von Saskia begleitet zu werden. Aufgrund der durchweg positiven Erfahrungen bei der Geburt meiner Tochter und Saskias Begleitung im Vorfeld, konnte ich mir nichts anderes vorstellen, als eine Hausgeburt.
Auch diesmal bin ich im Nachhinein sehr glücklich über den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf. Saskia nahm sich bei den Terminen im Vorfeld immer viel Zeit, mal bei uns zu Hause, mal bei ihr in der Praxis – wie es gerade besser passte. Der Kontakt mit ihr war äußerst angenehm und auf Augenhöhe.

Da eine Hebammenbegleitung nur bis 2 Wochen nach errechnetem Termin möglich ist, wurden wir leicht nervös, nachdem bereits eine Woche vergangen war. Dem Kleinen schien es noch gut zu gefallen in Mamas Bauch. Am achten Tag entschlossen wir uns zu dem Versuch, das ganze etwas zu beschleunigen. An Tag 9 wäre die obligatorische Kontrolle beim Frauenarzt fällig gewesen, auf die wir beide nicht besonders scharf waren. Kurzerhand akquirierten wir einen Klangkünstler und einen Osteopathen, welche zufälligerweise gerade bei uns im Garten kampierten.
Es folgte eine dreistündige Klangreise mit verschiedenen Instrumenten (Gongs, Klangschalen, Flöte, Gitarre etc.), kombiniert mit einer wehenfördernden osteopathischen Behandlung. Zusätzlich gab es einen Tee mit Schafgarbe, Frauenmantel und Himbeerblättern. Am Abend wurde das Wellnessprogramm mit einer entspannenden Massage abgerundet.

Wie erhofft, gingen in der Nacht, gegen 4 Uhr, die Wehen los. Zunächst im Abstand von etwa 30 Minuten. Am Morgen wurde das ganze intensiver, sodass ich begann, den Geburtspool zu befüllen. Ich gab Saskia Bescheid, dass es heute wohl so weit sei. Wir frühstückten ausgiebig, erledigten die letzten Vorbereitungen für die Geburt und überlegten, noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Da die Wehen immer stärker und die Abstände kleiner wurden, kam es zu diesem aber nicht mehr. Stattdessen machten wir es uns auf dem Sofa mit entspannender Musik gemütlich. Um ca. 13 Uhr rief Saskia an, um nach dem aktuellen Stand zu fragen. Kurz danach wurde mir klar, dass es nicht mehr lange dauern würde.

Ich fragte Lisa, ob ich Saskia informieren solle. Sie antwortete, bevor sie in den Pool steige, brauche ich ihr nicht Bescheid zu geben. Sie stand nun ca. 45 Minuten am Poolrand und atmete die Wehen weg. Ich vermied es nun, Lisa anzusprechen, sodass sie sich ganz auf sich konzentrieren konnte. Stattdessen versuchte ich, für angenehme Atmosphäre zu sorgen (Rollladen runter, dezentes Licht, entspannte Musik, …).
Um 13:50Uhr stieg Lisa in den Pool. Sie schien nach wie vor ganz bei sich zu sein und alles, was um sie herum geschah, zu vergessen. Kniend und sich mit beiden Händen an den praktischen Griffen des Pools festhaltend, atmete sie eine Wehe nach der anderen weg. Dass ich ihr etwas zu trinken anbot, schien sie gar nicht zu registrieren. Als ihre Atmung etwas unregelmäßig und schneller wurde, legte ich meine Hand auf ihre. Ich versuchte, sie mit meinem tiefen Ein- und Ausatmen wieder in den Flow zu bringen (keine Ahnung, ob sie davon etwas bemerkt hat).

Um kurz nach 2 eilte ich zur Haustür, um für Saskia den Schlüssel ins Schlüsselloch zu stecken.

Als ich zurückkam, war bereits der kleine Kopf sichtbar. „Ich sehe seinen Kopf“ sagte ich, und mir kam dabei eine Träne. Wenige Sekunden später glitt er in den Pool. Lisa drehte sich um, fischte den Kleinen aus dem Wasser und nahm ihn in ihren Arm. Ich wählte Saskias Nummer und Lisa sagte, ich solle doch erstmal zu den beiden kommen. Also legte ich wieder auf und schloss die beiden in die Arme. Saskia, die den abgebrochenen Anruf sah, rief sofort zurück. Ich sagte nur „Hallo Saskia“. Saskia wusste sofort, was Sache war, da sie unser Kind im Hintergrung schreien hörte. „Alles klar, ich komme!“, war ihre Antwort. Mama und Kind verweilten noch ca. 10 Minuten im Pool, ich zog mich aus und gesellte mich ein paar Minuten zu ihnen. Sie entschied, die Plazenta nicht im Pool gebären zu wollen, also stieg sie mit Baby in Arm heraus, gab ihn mir in den Arm und konzentrierte sich auf ihre Plazenta. Als diese in der Schüssel war, kam Saskia zur Tür herein und begann, ihre Arbeit zu verrichten.

Die nächsten 3 Stunden vergingen, wie im Flug. Saskia hatte nun alles nötige erledigt und wirkte erschöpft, da sie in der Nacht zuvor schon 2 Geburten hatte. Zum Glück aller Beteiligten hatten unsere beiden, im Garten kampierenden, Geburtshelfer, schon einen leckeren Eintopf vorbereitet.

Diesen aßen wir gemeinsam und verabschiedeten uns mit großer Dankbarkeit von Saskia.

Welch ein wundervoller und kurzweiliger Tag.

Saskia de Koning Hebamme - Neugeborene Lou

Lou

„und manchmal kommt es doch anders, als man denkt…“

Unsere Valerie ist am 02. August 2023 um 11:37 Uhr, zu Hause in Birkenhard, geboren. Mit einem Gewicht von 2900 gr. und einer Größe von 50 cm.

Da wir selbst in der Gesundheitsbranche arbeiten, und uns so die Umstände in den Kliniken bewusst sind, war uns immer klar, dass wir eine Hausgeburt bevorzugen. Bereits in der sechsten Schwangerschaftswoche habe ich über eine Empfehlung Kontakt mit Saskia aufgenommen. Sie rief mich sogar aus Ihrem Urlaub zurück und hat mir sofort zugesagt, trotz der Entfernung von über 60 Kilometern. Wir sind dir sehr dankbar!

Valerie ist unser erstes Kind und kam neun Tage vor dem errechneten Termin, zur Welt.

In dieser Nacht vom Montag auf Dienstag hat sich unser kleines Wunder auf den Weg gemacht. Ab 20 Uhr ging bei mir die Latenzphase los. Hier konnte ich bei mir „Krämpfe“ in Abständen von zehn Minuten, feststellen. In unserem großartigen Geburtsvorbereitungskurs bei Saskia, konnte ich mich bestärken und versuchte, wenn Ruhe war zu schlafen, was mir super gelungen ist. Somit habe ich meinen Partner guten Gewissen schlafen lassen. Um 4:30 Uhr durfte ich ihn dann doch aufwecken, da mein Harndrang gar keiner war, sondern der Blasensprung. Trotzdem ging ich auf die Toilette und hier ging dann auch der Schleimpfropf ab.

Ab dann ging es los mit stärkeren Wehen. Um sechs Uhr hat er zum ersten Mal mit Saskia telefoniert und sie meinte, ob sie schon kommen soll. Meine Wehen wurden stärker, aber ich konnte noch lachen, wenn mich mein Partner ermutigte. Saskia gab ihm gleich den Hinweis so weit alles vorzubereiten. Wir haben im Vorgespräch mit Saskia das Wohnzimmer ausgesucht. Mein Partner bereitete alles vor. Ein großes Dankeschön. Doch so weit sind wir nicht gekommen. Unsere kleine Maus, hatte es dann doch eiliger. Somit ließ er mir ein Bad ein, was mir sehr guttat. Auch wurde ich massiert, gestreichelt, motiviert, behandelt, und völlig wohlbehütet umsorgt. Das ist was eine selbstbestimmte Geburt ausmacht und ich nie in einer Klink hätte haben können.

Dann setzten schließlich die Presswehen ein und ich durfte wie eine Löwin tönen, was mir sehr guttat. Ab dann war ich in meinem Tunnelblick und mein Partner hat Saskia angerufen. Sie kam dann nach ca. einer Stunde um neun Uhr. Mein Gefühl hat mir dann nach einigen Presswehen gesagt, dass es nicht wirklich vorwärts geht, was mich bisschen zum Nachdenken brachte und ich Saskia bat zu schauen. Hier möchte ich darauf hinweisen, dass ich das selber bestimmen konnte, und Saskia mich immer, wenn sie was untersucht oder Herztöne abgehört hat, gefragt hat. Einfach Selbstbestimmt!

Im Vierfüßer stand war es allerdings schwierig zu schauen und somit halfen sie mir in den Stand zu kommen und die Schwerkraft wirkte. Hierbei wurde ich immer unterstützt und von Saskia beraten. Und ein super Luxus war, dass noch Amy bei uns war. Somit hatte ich zwei Hebammen und ich bin ihnen beiden sehr dankbar.

Im Stand konnte Saskia dann feststellen, dass Valerie eine Sternguckerin, war. Dies erschwerte die Geburt, allerdings hatte ich nie den Gedanken in die Klinik fahren zu wollen. Das lag an der großartigen Unterstützung von allen Seiten. Sie supporteten mich mit Atmen, Becken schütteln, Festhalten, …

Somit wurde unser Wunder um 11:37 Uhr im Stehen geboren.

Eine Wahnsinns Erfahrung war, dass unsere Hündin Raja genau als Valerie geboren wurde, die Badezimmertür öffnete. Das ist eine übersinnliche Verbindung.

Was ich gerne noch erwähnen möchte, ist, dass Valerie sofort auf meinen Körper in meine Arme kam, die Nabelschnur auspulsieren durfte und Saskia uns das Wunder Nachgeburt (Plazenta) genau gezeigt hat. Durch die erschwerte Geburt kam es zu Verletzungen, diese wurden sehr gut versorgt und genäht. Auch habe ich viel Blut verloren, auch das wurde genau betreut. Selbst mein Badezimmer war blitzeblank danach. 😊

Im Nachhinein habe ich erfahren, dass eine Sternguckerin in der Klinik häufig mit PDA, Kaiserschnitten oder Saugglocke auf die Welt kommt. Dies blieb uns erspart, der selbstbestimmten Geburt, Saskia und Amy, Vielen Dank!!!

Zusammenfassend war es ein wundervoller Geburtstag von Valerie, und ein wundervolles Erlebnis mit Seelen-Menschen.

Herzlichen Dank an meinen Partner, Saskia und Amy

„… es war, als würde man während der Geburt durch eine Tür gehen. Diese Tür führt in ein neues Leben….“

Geburt aus meiner Sicht (des Vaters)

Die Geburt war eine … wie soll ich das sagen… es war als würde man während der Geburt durch eine Tür gehen. Diese Tür führt in ein neues Leben. Eine Seite in mir, die des Vaters, durfte nun heraustreten und sich zeigen. Und diese Seite konnte sich während der ganzen Geburt zuhause mitentwickeln. Es war so, als würde mit jeder Wehe auch die Vaterfigur in einem zum Vorschein kommen. Sie durfte sich zeigen und es war faszinierend!

Unsere Hausgeburt war wunderschön. Wir waren zu dritt (Hund Raja) während Valerie sich langsam auf dem Weg machte. Mich hat rückblickend vor allem die Ruhe und Stille bei uns zuhause sehr gefallen. Saskia (als sie dann dazu kam) trug dazu bei diese ruhige Atmosphäre weiter zu stärken und beizubehalten. Ich hatte das Gefühl, das alles ständig unter Kontrolle war und es etwas ganz Alltägliches und Natürliches ist, wie z.B. sich zu duschen oder zu Essen.
Ich lernte mich, aber vor allem meine Partnerin neu kennen. Während der Geburt zeigte sie eine Seite, die mich an eine Löwin erinnerte. So stark, dass sie die Welt aus den Fugen heben könnte und doch so zart, dass ein Schmetterling auf ihren Wimpern landen könnte.

Während der Geburt pendelten sich unsere beiden Frequenzen aufeinander ein, so dass wir ein harmonierender Organismus wurden. Jeder hatte seine Aufgabe zu erfüllen. Ich als Vater, war ihr Stein in der Brandung an dem sie sich abstütze und auch mal reinkrallte. Meine Frau hatte ihre Aufgabe Valerie auf diesem Weg in diese Welt zu begleiten und zu beschützen. Und das tat sie auch. Obwohl Valerie ein Sternengucker war, hat meine Frau, Valerie ohne Komplikationen auf die Welt begleitet. Diese Kraft, die während den Wehen hervorschien, war sehr beindruckend und prägte unser beider Leben.

Die Zeit nach der Geburt und die Nachgeburt waren fast routinemäßig und ein Wunsch von mir wurde auch gehört. Die Nabelschnur wurde mindestens 55 Minuten erhalten. Selbst als die Nabelschnur auspulsierte, wollte ich noch ein paar Minuten warten. So haben wir es dann auch getan.

Ich würde jedem Menschen, jeder Familie, jedem Mann und jeder Frau da draußen empfehlen sich mit einer Hausgeburt zu beschäftigen. So etwas wundervolles, natürliches und einzigartiges sollte man achtsam genießen. Das geht meiner Meinung nach nur in seinen eigenen und sicheren 4 Wänden. Haben Sie Mut zum Leben und lassen Sie die Angst hinter sich.

Den Vätern möchte ich sagen: Unterstützt eure Frau, die Mutter, die das Wunder in ihrem Bauch wachsen ließ und dann auf die Welt begleitete. Zollt euren Respekt für diese einerseits schmerzhafte und andererseits wundersame Aufgabe. Liebt sie, unterstütz sie, begleitet sie… Ehre, wem Ehre gebührt.

Grundvoraussetzung für die Hausgeburt, das während der Schwangerschaft alles mit dem Baby einwandfrei und es vital ist. Das hat Saskia natürlich kontrolliert und überwacht. Ohne Saskia wäre diese Hausgeburt in dieser Art nicht möglich gewesen. Saskia, du hast eine wundervolle Aufgabe im Leben und ich danke allen Seelen, die du bisher begleitet hast und begleiten wirst. Danke, es war wunderbar.

Danke Amy, dass du uns ebenfalls begleitet hast. Es war so toll, dass du da warst!

Valerie 2.8.23

Valerie

„Unsere selbstbestimmte Sternguckergeburt“

Unsere Valerie ist am 02. August 2023 um 11:37 Uhr, zu Hause in Birkenhard, geboren. Mit einem Gewicht von 2900 gr. und einer Größe von 50 cm.

Da wir selbst in der Gesundheitsbranche arbeiten, und uns so die Umstände in den Kliniken bewusst sind, war uns immer klar, dass wir eine Hausgeburt bevorzugen. Bereits in der sechsten Schwangerschaftswoche habe ich über eine Empfehlung Kontakt mit Saskia aufgenommen. Sie rief mich sogar aus Ihrem Urlaub zurück und hat mir sofort zugesagt, trotz der Entfernung von über 60 Kilometern. Wir sind dir sehr dankbar!

Valerie ist unser erstes Kind und kam neun Tage vor dem errechneten Termin, zur Welt.

In dieser Nacht vom Montag auf Dienstag hat sich unser kleines Wunder auf den Weg gemacht. Ab 20 Uhr ging bei mir die Latenzphase los. Hier konnte ich bei mir „Krämpfe“ in Abständen von zehn Minuten, feststellen. In unserem großartigen Geburtsvorbereitungskurs bei Saskia, konnte ich mich bestärken und versuchte, wenn Ruhe war zu schlafen, was mir super gelungen ist. Somit habe ich meinen Partner guten Gewissen schlafen lassen. Um 4:30 Uhr durfte ich ihn dann doch aufwecken, da mein Harndrang gar keiner war, sondern der Blasensprung. Trotzdem ging ich auf die Toilette und hier ging dann auch der Schleimpfropf ab.

Ab dann ging es los mit stärkeren Wehen. Um sechs Uhr hat er zum ersten Mal mit Saskia telefoniert und sie meinte, ob sie schon kommen soll. Meine Wehen wurden stärker, aber ich konnte noch lachen, wenn mich mein Partner ermutigte. Saskia gab ihm gleich den Hinweis so weit alles vorzubereiten. Wir haben im Vorgespräch mit Saskia das Wohnzimmer ausgesucht. Mein Partner bereitete alles vor. Ein großes Dankeschön. Doch so weit sind wir nicht gekommen. Unsere kleine Maus, hatte es dann doch eiliger. Somit ließ er mir ein Bad ein, was mir sehr guttat. Auch wurde ich massiert, gestreichelt, motiviert, behandelt, und völlig wohlbehütet umsorgt. Das ist was eine selbstbestimmte Geburt ausmacht und ich nie in einer Klink hätte haben können.

Dann setzten schließlich die Presswehen ein und ich durfte wie eine Löwin tönen, was mir sehr guttat. Ab dann war ich in meinem Tunnelblick und mein Partner hat Saskia angerufen. Sie kam dann nach ca. einer Stunde um neun Uhr. Mein Gefühl hat mir dann nach einigen Presswehen gesagt, dass es nicht wirklich vorwärts geht, was mich bisschen zum Nachdenken brachte und ich Saskia bat zu schauen. Hier möchte ich darauf hinweisen, dass ich das selber bestimmen konnte, und Saskia mich immer, wenn sie was untersucht oder Herztöne abgehört hat, gefragt hat. Einfach Selbstbestimmt!

Im Vierfüßer stand war es allerdings schwierig zu schauen und somit halfen sie mir in den Stand zu kommen und die Schwerkraft wirkte. Hierbei wurde ich immer unterstützt und von Saskia beraten. Und ein super Luxus war, dass noch Amy bei uns war. Somit hatte ich zwei Hebammen und ich bin ihnen beiden sehr dankbar.

Im Stand konnte Saskia dann feststellen, dass Valerie eine Sternguckerin, war. Dies erschwerte die Geburt, allerdings hatte ich nie den Gedanken in die Klinik fahren zu wollen. Das lag an der großartigen Unterstützung von allen Seiten. Sie supporteten mich mit Atmen, Becken schütteln, Festhalten, …

Somit wurde unser Wunder um 11:37 Uhr im Stehen geboren.

Eine Wahnsinns Erfahrung war, dass unsere Hündin Raja genau als Valerie geboren wurde, die Badezimmertür öffnete. Das ist eine übersinnliche Verbindung.

Was ich gerne noch erwähnen möchte, ist, dass Valerie sofort auf meinen Körper in meine Arme kam, die Nabelschnur auspulsieren durfte und Saskia uns das Wunder Nachgeburt (Plazenta) genau gezeigt hat. Durch die erschwerte Geburt kam es zu Verletzungen, diese wurden sehr gut versorgt und genäht. Auch habe ich viel Blut verloren, auch das wurde genau betreut. Selbst mein Badezimmer war blitzeblank danach. 😊

Im Nachhinein habe ich erfahren, dass eine Sternguckerin in der Klinik häufig mit PDA, Kaiserschnitten oder Saugglocke auf die Welt kommt. Dies blieb uns erspart, der selbstbestimmten Geburt, Saskia und Amy, Vielen Dank!!!

Zusammenfassend war es ein wundervoller Geburtstag von Valerie, und ein wundervolles Erlebnis mit Seelen-Menschen.

Herzlichen Dank an meinen Partner, Saskia und Amy

 

„… es war, als würde man während der Geburt durch eine Tür gehen. Diese Tür führt in ein neues Leben….“

 

Geburt aus meiner Sicht (des Vaters)

Die Geburt war eine … wie soll ich das sagen… es war als würde man während der Geburt durch eine Tür gehen. Diese Tür führt in ein neues Leben. Eine Seite in mir, die des Vaters, durfte nun heraustreten und sich zeigen. Und diese Seite konnte sich während der ganzen Geburt zuhause mitentwickeln. Es war so, als würde mit jeder Wehe auch die Vaterfigur in einem zum Vorschein kommen. Sie durfte sich zeigen und es war faszinierend!

Unsere Hausgeburt war wunderschön. Wir waren zu dritt (Hund Raja) während Valerie sich langsam auf dem Weg machte. Mich hat rückblickend vor allem die Ruhe und Stille bei uns zuhause sehr gefallen. Saskia (als sie dann dazu kam) trug dazu bei diese ruhige Atmosphäre weiter zu stärken und beizubehalten. Ich hatte das Gefühl, das alles ständig unter Kontrolle war und es etwas ganz Alltägliches und Natürliches ist, 

wie z.B. sich zu duschen oder zu Essen.

Ich lernte mich, aber vor allem meine Partnerin neu kennen. Während der Geburt zeigte sie eine Seite, die mich an eine Löwin erinnerte. So stark, dass sie die Welt aus den Fugen heben könnte und doch so zart, dass ein Schmetterling auf ihren Wimpern landen könnte.

Während der Geburt pendelten sich unsere beiden Frequenzen aufeinander ein, so dass wir ein harmonierender Organismus wurden. Jeder hatte seine Aufgabe zu erfüllen. Ich als Vater, war ihr Stein in der Brandung an dem sie sich abstütze und auch mal reinkrallte. Meine Frau hatte ihre Aufgabe Valerie auf diesem Weg in diese Welt zu begleiten und zu beschützen. Und das tat sie auch. Obwohl Valerie ein Sternengucker war, hat meine Frau, Valerie ohne Komplikationen auf die Welt begleitet. Diese Kraft, die während den Wehen hervorschien, war sehr beindruckend und prägte unser beider Leben.

Die Zeit nach der Geburt und die Nachgeburt waren fast routinemäßig und ein Wunsch von mir wurde auch gehört. Die Nabelschnur wurde mindestens 55 Minuten erhalten. Selbst als die Nabelschnur auspulsierte, wollte ich noch ein paar Minuten warten. So haben wir es dann auch getan.

Ich würde jedem Menschen, jeder Familie, jedem Mann und jeder Frau da draußen empfehlen sich mit einer Hausgeburt zu beschäftigen. So etwas wundervolles, natürliches und einzigartiges sollte man achtsam genießen. Das geht meiner Meinung nach nur in seinen eigenen und sicheren 4 Wänden. Haben Sie Mut zum Leben und lassen Sie die Angst hinter sich.

 

Den Vätern möchte ich sagen: Unterstützt eure Frau, die Mutter, die das Wunder in ihrem Bauch wachsen ließ und dann auf die Welt begleitete. Zollt euren Respekt für diese einerseits schmerzhafte und andererseits wundersame Aufgabe. Liebt sie, unterstütz sie, begleitet sie… Ehre, wem Ehre gebührt.

Grundvoraussetzung für die Hausgeburt, das während der Schwangerschaft alles mit dem Baby einwandfrei und es vital ist. Das hat Saskia natürlich kontrolliert und überwacht. Ohne Saskia wäre diese Hausgeburt in dieser Art nicht möglich gewesen. Saskia, du hast eine wundervolle Aufgabe im Leben und ich danke allen Seelen, die du bisher begleitet hast und begleiten wirst. Danke, es war wunderbar.

Danke Amy, dass du uns ebenfalls begleitet hast. Es war so toll, dass du da warst!

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Nora

„Bericht aus der Sicht des Vaters zu einer Hausgeburt“

 

Kein Mensch will einen ewig langen Bericht lesen. Darum möchte ich hier in einem möglichst kurzen Statement und mit klaren Worten ohne um den heißen Brei herum zu reden meine Erfahrungen zur Hausgeburt kundtun.
Meine Frau und ich hatten bei unserem ersten Kind in der Klinik (Nürtingen) eine ewig lange Geburt.
Nachfolgend ein paar Details dazu:

 

Dauer: ca. 30 Stunden
Wehensturm (d.h. die Frau hat keine Wehenpause)
Medikamentengabe: Wehenhemmer und dann wieder Wehentropf.
Schmerzmittel ohne Ende und dann eine PDA -> also einen Zugang ins Rückenmark zur Betäubung.

Keinerlei, also wirklich keinerlei persönliche Unterstützung. Weder seitens der Hebamme(n), welche pro Schicht max. 2x da waren, noch seitens der Ärzte, welche insgesamt nur 2x da waren.

-> Nochmal: Wir reden hier von einer 30h Geburt. D.h. wir haben 3 Schichten an Hebammen durchgemacht. Keine wusste, was bereits gemacht wurde und wie der aktuelle Stand war. Meine Frau war gefrustet und hat nur gelitten.
Am Ende: Kaiserschnitt im OP.
Zusammengefasst: Scheiße!

Frau enttäuscht und 5 Tage im Krankenhaus ans Bett gefesselt, da der Kaiserschnitt ein Megaeingriff ist.

Aufgrund dieser extrem schlechten Erfahrung waren wir uns bei unserem Nachwuchs Nummer 2 sicher, dass es dieses Mal anders laufen soll.

 

Nach einigen Überlegungen (andere Klinik, Geburtshaus oder Hausgeburt) haben wir uns für letzteres entschieden.

 

Details? Bitte sehr:
Ja, das kostet Geld und wird von der Krankenkasse nur teilweise übernommen.
Ja, es ist ein Risiko für den unwahrscheinlichen Fall, dass etwas schief geht. Ist bereits vorher klar, dass das Kind z.B. nicht mit dem Kopf nach unten liegt oder sonst irgendwelche Risiken bekannt sind, ist eine Hausgeburt auch nicht möglich.

Unsere Hebamme Saskia De Koning hat uns von 3 Wochen vor- bis 2 Wochen nach Geburtstermin eine Rufbereitschaft angeboten. Diese haben wir angenommen und sind darüber sehr glücklich.

Warum?

1. Wir hatten zu jeder Zeit (also wirklich 24/7) die Möglichkeit uns bei Saskia zu melden.


2. Wenn Saskia in einem Gebiet ohne Empfang war, hat sie sich vorher gemeldet und z.B. die Festnetznummer des Aufenthaltsortes durchgegeben.


3. Als die Geburt losging, war Saskia innerhalb einer Stunde da.


4. Zusätzlich wurde durch sie eine weitere Hebamme (ich kenne nur ihren Vornamen: Silke aus Eglingen) angefordert, 

die extrem nett, einfühlsam und nützlich war.


5. Ich musste nirgendwo hinfahren, keine Koffer schleppen und meine vor Wehenschmerz malträtierte Frau nicht ins Auto bugsieren.


6. Wir bzw. meine Frau hatten nicht nur eine eins zu eins Betreuung sondern durch die beiden Hebammen sogar eine zwei zu eins Betreuung.


7. Ich konnte mich jederzeit aus- und wieder einklinken. Es waren ja zwei Profis vor Ort.


8. Die Herztöne des Babys wurden quasi nach jeder Wehe gecheckt und entsprechende Anweisungen (anders hinlegen, aufstehen, knien, hocken, …) gegeben.


9. Als es dann Richtung Ende ging, wurde ich von den Hebammen perfekt eingebunden und war in der ersten Reihe.


10. Meine Frau sagte noch während des Geburtsvorgangs unter Schmerzen: Danke, das ist genau das, was ich brauche.


11. In dem Moment als das Kind kam, hatte meine Frau (ich natürlich auch) einen absoluten Glücksmoment der ihr Spontan ein „Oh man, ist das schön!“ entlockte.


12. Die Risse und Verletzungen wurden vor Ort nach örtlicher Betäubung professionell genäht.


13. Ca. 2h Nach Geburt war meine Frau in der Lage wieder aufzustehen sich selbstständig zu bewegen

 

Fazit:
Traut euch! Jedes Viech (klar sind unsere Frauen keine Viecher dennoch) bekommt das in der freien Natur auch hin. Und zwar ohne jegliche Hilfe. Mit einer professionellen Anleitung ist man auf der sicheren Seite und einfach daheim. Nicht im Krankenhaus. Eine „normale“ Geburt ist auch nach einer Kaiserschnittgeburt kein Problem.

Als Mann steht man ja immer irgendwie daneben und weiß nicht so recht was man tun soll oder wie man helfen kann. Das war hier überhaupt nicht der Fall.
Es war ein durchweg positives Erlebnis und ich danke beiden Hebammen für ihren professionellen Einsatz.

 

09.05.2023
Ruben Schmitt, Engstingen

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Carla Marie

„Das Baby bleibt drin bis Aschermittwoch – 37 plus 6“

Die Geburt unserer ersten Tochter Helena im Jahr 2021 war eine geplante Hausgeburt und wurde von Saskia begleitet. Wir hatten ein absolut schönes und selbstbestimmtes Geburtserlebnis und haben uns deshalb bei unserem zweiten Kind wieder für eine Hausgeburt mit Saskia entschieden. Die Wochen vor der Geburt, ging es mir nicht gut, ich hatte schmerzhafte Krampfadern am ganzen Unterleib und war immer sehr müde und mir war nach jedem Essen schlecht. Am Fasnets-Dienstag 21.02.2023 lag ich nur noch auf dem Sofa und wollte nicht aufstehen. Ich dachte mir, entweder ich werde krank, oder das Baby macht sich auf den Weg. Noch nie habe ich den Fasnetsumzug in unserem Heimatort verpasst, aber heute würde das wohl nichts werden. Ich verbrachte den Tag auf dem Sofa und machte es mir gemütlich, versuchte so viel Kraft zu sammeln, wie nur möglich. Abends gingen wir um ca. 22:00 Uhr ins Bett. In den letzten Wochen hatte ich nachts immer sehr schlecht geschlafen und lag oft wach.

 

Diese Nacht war anders. Ich schlief von 22:00 Uhr bis 3:30 Uhr durch. Dann war ich hellwach und für meine Verhältnisse auch ausgeschlafen. Ich hatte das Bedürfnis zu duschen… irgendwie hatte ich so ein Gefühl, dass wirklich das Baby kommt, auch wenn bisher keine Wehen oder ähnliche Anzeichen aufgetreten waren. Um 04:00 Uhr legte ich mich frisch geduscht wieder ins Bett. Kurze Zeit später spürte ich tatsächlich schon die erste Wehe… solange ich noch im Bett lag und immer wieder einnickte, war der Wehenabstand noch relativ groß. Mein Mann und ich beschlossen, dass er heute von zuhause arbeiten würde. Um 07:50 Uhr schrieb ich Saskia, dass ich aktuell alle 8-10 Minuten Wehen habe. Sie meinte wir müssten mal schauen, ob mehr daraus wird oder ob es sich wieder beruhigt. Mein Gefühl war irgendwie schon, dass es losgeht.


Den Tag über hatte ich immer wieder unregelmäßige, wenig schmerzhafte Wehen. Nachmittags um 15:15 Uhr schrieb ich Saskia, dass ich gar nicht weiß, was ich ihr sagen soll. Mein Zustand war unverändert. Was bedeutete, Wehen mal alle 10 Minuten oder auch 25 Minuten keine. Meine Mama brachte irgendwann unsere zweite Tochter Helena, damit sie wie gewohnt um ca. 19:00 Uhr von meinem Mann ins Bett gebracht werden konnte. Wir entschieden uns für alle Fälle, das Wohnzimmer noch für die Geburt vorzubereiten. Als unsere Tochter im Bett war, beschlossen wir, dass ich nun in die Badewanne gehe, um festzustellen, ob die Wehen regelmäßiger werden. Es war ca. 21:00 Uhr. Die Wehen wurden direkt regelmäßig und deutlich stärker. Um ca. 22:30 Uhr bin ich wieder aus der Wanne und machte noch ein letztes Foto von meiner Kugel. Wir haben noch eine Tomatensuppe und hartgekochte Eier gegessen und uns dann gemeinsam auf das Sofa gelegt. Dort veratmeten wir die Wehen. Zu diesem Zeitpunkt würde ich die Wehen schon als schmerzhaft aber noch aushaltbar beschreiben. Um kurz nach 23:00 Uhr platzte die Fruchtblase.

 

Der Wehenabstand war aber immer noch knapp über 5 Minuten und die Schmerzen nicht stärker. Es war 01:00 Uhr, ich hatte Wehen im 3 bis 5 Minuten Abstand, als wir uns entschieden Saskia und meine Mama anzurufen. Meine Mama sollte sich oben zu Helena ins Bett legen, damit jemand da ist, falls sie aufwacht. Als Saskia kam, waren die Wehen auf einmal vorbei. 25 Minuten gar nichts… ich entschied mich, nochmal in die Badewanne zu gehen. Als ich im Wasser war, setzten auch wieder die Wehen ein. Diesmal alle 2 bis 3 Minuten und sehr schmerzhaft. Ich war bei jeder Wehe voll bei mir, konnte mich so konzentrieren, dass ich es gut aushalten konnte. In den Wehenpausen konnten wir uns sogar unterhalten. Saskia und ihre Schülerin Kathrin hatten es sich derweil auf unserem Sofa bequem gemacht. Irgendwann riefen wir Saskia zu uns ins Bad. Um ca. 04:00 Uhr hatte ich das Gefühl, die Wehen hatten sich verändert und ich wollte wieder aus der Wanne. Kurz hatte ich noch in Erwägung gezogen das Baby in der Badewanne zu bekommen, den Gedanken aber direkt wieder verworfen. So viele Leute in unserem kleinen Badezimmer konnte ich mir nicht vorstellen. Wir gingen ins Wohnzimmer und ich dachte, das Baby kommt jetzt bestimmt bald. Kurz darauf hörte ich wie Saskia die zweite Hebamme Amy anrief, dass sie sich auf den Weg machen soll. Ich war absolut guter Dinge es bald geschafft zu haben. Wir probierten einige Positionen aus und ich hatte starke Wehen und auch den Drang zu pressen. Leider ging nichts voran. Zeitlich kann ich das alles nicht mehr wirklich einordnen. Irgendwann sagte jedoch Saskia, dass sie nach dem Muttermund schauen würde. Zu diesem Zeitpunkt war ich körperlich absolut am Ende meiner Kräfte. Trotz positiver Einstellung merkte ich, so geht es nicht mehr. Saskia meinte es gibt zwei Optionen: entweder am Becken rütteln während der Wehe oder 5 Schritte zurück und nochmals die Wehen veratmen… Die Hebammen gaben uns einen Moment um zu überlegen, wie es weitergehen sollte.

 

In dieser Zeit veratmete ich zwei Wehen auf dem Sofa und mir wurde klar, diese Schmerzen halte ich nicht mehr für weitere Stunden aus. Ich sprach das aus, was ich mir absolut nie vorstellen konnte: ich wollte ins Krankenhaus, ich brauchte Schmerzmittel. Mit dieser Aussage habe ich alle etwas überrumpelt, aber ich war absolut am Ende meiner Kräfte. Ich wusste, wenn wir jetzt direkt aufbrechen, dauert es immer noch mindestens eine Stunde, bis ich Schmerzmittel bekomme. Unsere Entscheidung war getroffen und ich war froh, dass mich niemand zu etwas anderem überreden wollte. Nices lud sofort unsere Taschen und den MaxiCosi ins Auto. Für diesen Fall hatten wir alles im Flur bereitgestellt. Saskia schrieb ein Übergabeprotokoll, anschließend fuhren wir nach Balingen. Nices und ich voraus , Saskia in ihrem Auto hinter uns. Die Fahrt nach Balingen war für mich der absolute Horror… ich glaube fast sogar mit die schlimmsten 40 Minuten in meinem Leben. Bei jedem Schild auf dem die Kilometer bis Balingen standen, dachte ich, das kann nicht sein… In Balingen angekommen konnten wir, Gott sei Dank, direkt vor dem Krankenhaus parken. Ich konnte kaum noch laufen. Saskia bot mir immer wieder ihren Rücken an, um mich bei einer Wehe abzustützen. Wir gingen hinein (mussten dann erstmal unsere Maske aufsetzen…) und liefen in Richtung Aufzug. In meiner Erinnerung kam der Aufzug ewig nicht… dann klingelten wir am Kreißsaal, ich glaube es war 07:11 Uhr. Wir wurden sofort sehr freundlich empfangen und in ein Untersuchungszimmer geschickt. Dort zog ich noch meine Jacke aus und legte mich auf die Liege. Die Auszubildende legte mir das CTG an und es wurde noch ein Coronatest gemacht…Ich bat ununterbrochen um Schmerzmittel, sogar einen Kaiserschnitt zog ich mittlerweile in Erwägung. Mir war alles egal, Hauptsache das Kind kommt jetzt.

 

Die Hebamme sagte mir mehrfach, dass ich Schmerzmittel bekomme, sobald die Ärztin da ist. Dann spürte ich auf einmal dauerhafte Wehen und ein brennen. Ich merkte, wie der Kopf kam. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Zugang bekommen und ich war noch komplett angezogen. Die Hebamme und Nices zogen mich aus. Man sah direkt, dass schon der Kopf unseres Babys kam. Bei der folgenden Wehe schob sich der Kopf nach draußen, ging aber noch einmal komplett zurück. Erst mit der darauffolgenden Wehe kam der Kopf und wenige Sekunden später hatte ich es geschafft. Um 07:28 Uhr erblickte unsere kleine Carla Marie das Licht der Welt. Kurz darauf wurden wir in den Kreißsaal gebracht, der extra für uns vorbereitet war, da wohl der Muttermund zuhause nur 3 cm offen war. Das habe ich zum Glück erst im nachhinein erfahren J. Im Krankenhaus wurden wir alle gut versorgt und verpflegt. Um die Mittagszeit gingen wir wieder nach Hause. Ich hätte mir im Vorfeld niemals eine Klinikgeburt vorstellen können, dennoch war die Geburt (bis auf die Autofahrt) wunderschön und absolut selbstbestimmt. Die Verlegung in das Krankenhaus war für mich zu keinem Zeitpunkt mit negativen Gefühlen verbunden. Ich kenne meinen Körper und weiß, ich habe in dem Moment genau diesem Umbruch gebraucht. Ich denke die Hausgeburt wäre durchaus möglich gewesen, wenn ich körperlich fitter gewesen wäre. Dies war aber durch die Beschwerden in meiner Schwangerschaft und in den Tagen vor der Geburt einfach nicht möglich. Ich bin mit mir und der Situation absolut im Reinen und überglücklich ein gesundes Kind geboren zu haben. 

 

Liebe Saskia, vielen, vielen Dank an dieser Stelle nochmals für deine tolle Begleitung und dass du alle meine 

Entscheidungen respektiert und unterstützt hast.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Adam

„ Positiver Gerburtsbericht – erstes Kind – Hausgeburt“

Samstag wurde ich zuletzt von der Ärztin untersucht, mein MuMu war bereits weich aber noch komplett geschlossen.
Am Sonntag, 40+3 war ich viel spazieren und hatte wie die letzten 3 Wochen durchgehend unregelmäßige Übungswehen, Periodenschmerzen und Druck auf dem Beckenboden. Als ich abends zur Ruhe kam, wurden die Beschwerden etwas stärker, was ich aber auch schon gut kannte.
Ich habe ein paar Übungen gemacht (Vierfüssler, Beckenkreisen) und auf dem Pezziball hab ich um 22 Uhr ein kurzen stechenden Schmerz gespürt und dann lief auch schon das Wasser unhaltbar. Uns war klar, dass das die Fruchtblase war. Wir hatten für die Geburt alles bereitgelegt, so dass mein Mann oben die Folie ausgelegt und das Bett bezogen hat. Wir haben noch schnell Saskia vor der Nacht Bescheid gegeben.


Zu dem Zeitpunkt war ich mir noch sicher, dass ich wahrscheinlich die ganze Nacht für die Eröffnungsphase brauchen werde und wir sie wahrscheinlich erst am Morgen brauchen. Ich hatte mich noch umgezogen, habe aber relativ schnell gemerkt, dass es jetzt SOFORT los geht. Schon nach ein paar Minuten hatte ich die erste Wehe und die hatte es bereits in sich. Alle 5 Minuten kamen Wehen und ich merkte, dass ich meine Vorbereitungen, nicht wie geplant schaffe. Ich hatte überhaupt keinen Kopf mehr für den Einlauf, Musik, Meditation etc. Ich hab mich nur noch die Wehen geatmet, die stärker wurden und in kürzeren Abständen kamen.

 

Keine Stunde später habe ich mich in die Wanne gelegt und die Wärme hat mir sehr gutgetan. Schon bald kamen die Wehen alle 2 Minuten und dauerten 1 Minute lang. Zum ersten Mal kam mir der Gedanke, wie soll ich das schaffen? Wenn das erst der Anfang ist, wie sollte ich das ohne Schmerzmittel aushalten, ich versuchte ruhig zu bleiben und die Zweifel aus meinen Gedanken zu schieben. Im Nachhinein ist mir klar, dass ich zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich bei 8-10 cm war und ich den berühmten „ich kann nicht mehr-Moment“ spürte. Ich habe mir immer wieder vorgestellt wie ich bald mein Baby im Arm halte und das hat mich zwischendurch beruhigt. 
Plötzlich verspürte ich am Höhepunkt jeder Wehe einen Pressdrang. Ich war verunsichert und versuchte nicht zu pressen sondern zu atmen. Ich sagte meinem Mann er soll Saskia anrufen.


Er hat mich so toll unterstützt, aber auch er hat hier gemerkt, dass meine Atmung und die Töne anders wurden. Dann habe ich mir zum ersten Mal eingestanden, das ist das Baby was schon kommt. Ich wollte noch nicht pressen, weil Saskia noch nicht da war und ich nicht wusste ob der MuMu schon offen ist. 
Kurz nach 0 Uhr kam Saskia und untersuchte mich gleich. Es war nur noch eine ganz dünne Lippe vom MuMu übrig, diese mussten wir durch Positionswechsel und „Beckenrütteln“ noch überwinden. Das hat gut funktioniert. Saskia hat mich ganz toll angeleitet und beruhigt, mich immer wieder dran erinnert, die Pausen zu nutzen. Kurze Zeit später durfte ich pressen und alles ging ganz schnell. Ich hatte mein Vertrauen wieder zurück und konzentrierte mich ganz auf den Endspurt.

 

Bald kam das Köpfchen und es war alles ganz egal, ich wollte es nur noch geschafft haben. 3,5 h hat es von dem Blasensprung bis zur Geburt gedauert.
Unser kleiner Adam hat ab dem ersten Atemzug schon sehr laut geschrien, es war unglaublich! 
Es folgte dann die übliche Nachsorge, welche ganz in der ruhigen Atmosphäre in unserem Schlafzimmer ganz entspannt war. Um 4:40 Uhr verabschiedete sich Saskia und wir waren ganz privat zum kuscheln bereit.
Trotz dem schnellen Verlauf, hatte ich bis auf leichte Schürfwunden keine Geburtsverletzung. Ob und welche meiner Vorbereitungsmaßnahmen dazu verholfen haben kann ich nicht sagen: Akupunktur, Datteln, Himbeerblätter Tee (gelegentlich), mentale und körperliche Übungen. Für mich habe ich mich aber so gut es geht vorbereitet. 
Ich würde es jederzeit wieder so machen. Das einzige was ich bereue ist, dass ich von vornherein fest davon ausgegangen bin, dass die Geburt lange dauert. Da hätte ich mich für so einen Fall mehr öffnen müssen.

 

Wenn wir ins Krankenhaus fahren hätten müssen, könnte ich mir nicht vorstellen wie ich das unter den Schmerzen angestellt hätte mich anzuziehen, im Auto zu fahren etc. Saskia hat mir im Nachhinein ein ausführliches Geburtsprotokoll gegeben. Hier steht auf die Minute genau was mein Mann und ich gesagt haben, wann, wie, was passiert ist. Das hat uns sooo gerührt und wir sind so froh darum, weil ich mich nicht an alles erinnern konnte.
Eine tolle Sache! Wir sind stolz auf uns.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Lilly Thaddea

Lilly Thadea wurde am Donnerstag 3.11.2022 um 16:36 Uhr zu Hause in Balingen geboren vier Tage nach dem errechneten Termin. Sie kam mit einem Gewicht von 3160 g auf die Welt und ist das vierte Kind.

Titelbild Thorin

Thorin Titus

„Selbstbestimmtheit, Verantwortung und das gewisse Vertrauen“

Geburtsbericht Thorin Titus

Wir freuten uns riesig über die Nachricht, dass wir ein Kind erwarten. Ich, Nora (30) bin Krankenschwester und habe schon genug Zeit in Kliniken verbracht. Deshalb war mir klar, ich will unser Baby nicht dort zur Welt bringen. Also suchten wir nach Alternativen, aber ein Geburtshaus oder eine Hausgeburtshebamme in unserer Nähe zu finden, war vergeblich. Irgendwann sagte mein Partner Simon sogar: „Wir schaffen das auch alleine, habe das Vertrauen!“ Eines Tages jedoch rief die liebe Saskia zurück und gab uns eine Zusage, obwohl der Fahrtweg wirklich weit war 1 Stunde 15 Minuten. Wir waren überglücklich, dass wir bei unserem ersten Kind professionelle Unterstützung haben durften, zudem wussten wir natürlich beide nicht, was uns wirklich erwartet. Jede Geburt und jede Schwangerschaft sind so individuell, dass man sie niemals planen oder voraussehen kann. Es ist schön, wenn man jemanden an seiner Seite hat und sich aufgehoben fühlt. Vielen Dank dafür!

 

 

Die Geburt

Es ging früher los als erwartet 38+0, nachts um 04:10 hatte ich meinen Blasensprung, ebenso ging der Schleimpfropf ab. Wehen hatte ich noch keine. Das Fruchtwasser war klar und ich hatte keine erhöhte Temperatur, das beruhigte mich. Ich weckte meinen Partner und wir standen auf. Wir wussten, heute dürfen wir unser Baby endlich im Arm halten, schlafen konnten wir nicht mehr. Ich ging duschen und bereitete mich für diesen Tag vor. Ich war aufgeregt und gleichzeitig entspannt. Um ca. 6 Uhr merkte ich ein leichtes ziehen im Bauch und freute mich über die noch leichten Kontraktionen. Zwischen 7 und 8 Uhr meldeten wir uns mit einer Nachricht bei Saskia. Die Wehen und die Abstände veränderten sich stetig, es war erträglich und stimmte mich so langsam für die Geburt ein. Ich nahm ein Bad, genoss das warme Wasser und hörte meine Musik, atmete und meditierte. Simon half mir und war einfach bei mir, wenn ich ihn brauchte. Ich hatte meinen Freiraum und konzentrierte mich voll und ganz auf meinen Körper und das Baby. Ich telefonierte mit Saskia um 9.20 Uhr; dann besprachen wir die Latenzphase und sie war bereit, dass ich mich wieder melde. Die Wehen wurden stärker und die Abstände kürzer, ich tat genau das was ich in diesen Momenten brauchte. Ich lief umher und wechselte ständig meine Position, veratmete die Wehen und lief weiter. Ich hatte mir im Haus viele Möglichkeiten aufgebaut (ein Ball, Matte, Tuch, Stuhl etc.), diese halfen mir sehr in diesen Momenten.

Gegen 12 Uhr verkroch ich mich ins Schlafzimmer, mir wurde übel während Simon kochte. An Essen war nicht mehr zu denken, ich war in meinem Tunnel angekommen und wusste es wird bald soweit sein. Ich hatte keine Angst, sondern folgte dem unglaublichen Geschehen. Simon kam gegen 12.30 Uhr ins Schlafzimmer, seine Fragen konnte ich nicht mehr wirklich beantworten, er rief sofort Saskia an. Die Wehen waren nun alle 2-3 min., sie waren kräftig und daher vertönte ich sie laut mit. Von nun an blieb Simon an meiner Seite. Er hatte alles im Wohnzimmer vorbereitet. Auf dem Weg nach unten verspürte ich ein neues Gefühl, ich wollte mitschieben, der Druck in meinem Becken und unteren Bauch wurde immer größer. Die erste Presswehe kam, ich lies los und schrie wie eine Löwin, das tat gut.

 

Ich ging in den Vierfüßler, meine Beine waren leider gegen Ende der Schwangerschaft stark ödematös, dies erschwerte durchaus meine Positionen aber es hielt mich nicht ab. Simon kühlte meine Stirn in den Pausen er massierte meine untere Wirbelsäule, jegliche Zuwendung von ihm konnte ich zulassen und empfand sie als angenehm. Bei der nächsten Wehe sagte er: „Ich kann das Köpfchen sehen, du hast es bald geschafft!“. Ich führte meine Hand nach unten und spürte den Kopf, ich war glücklich und versuchte bei jeder weiteren Wehe noch fester mit zu schieben.

Nun ist es inzwischen 14 Uhr und es klingelte, Simon öffnete Saskia die Türe und empfing sie mit „Ich kann schon das Köpfchen sehen!“. Saskia ermutigte uns weiter zu machen, sie erkannte schnell, dass wir bereits fast alles alleine geschafft hatten. Da das Köpfchen wieder zurück rutschte ermutigte sie mich sanft nochmal die Position zu verändern. Ich kam mit Hilfe von Simon in den Stand und endlich war das ganze Köpfchen geboren. Der kleine Kerl prustete und tönte schon, ich war überglücklich ein Lebenszeichen von dem Kleinen zu hören. Saskia ermutigte mich nochmals mit aller Kraft bei der nächsten Wehe mit zu schieben. Dann war der Rest des Körpers geboren. Ich setzte mich hin und Saskia überreichte mir unser Baby. Nun war Thorin endlich geboren und lag in meinen Armen. Das wundervollste Gefühl das wir je erfahren durften.

Die Plazenta wurde kurze Zeit später geboren, die Nabelschnur war auspulsiert und Simon durchtrennte sie.

Bewusst haben wir sehr lange gewartet bis wir uns wieder bei Saskia gemeldet haben. Wir spürten an diesem Morgen, wir schaffen das auch alleine. Dennoch waren wir sehr froh, als sie dann bei uns war. Sie begutachtete das Kind, die Plazenta und konnte bei den kleinen Verletzungen intervenieren.

Ein wunderschöner Geburtstag unseres Sohnes am 20.09.2022 um 14.12 Uhr. Saskia war bis ca. 18 Uhr bei uns, wir waren zuhause und überglücklich über dieses Erlebnis.

 

Wir danken Saskia von Herzen, dass sie es uns ermöglicht hat, diese Geburt so erfahren zu dürfen. Sie hat eine ruhige, fürsorgliche Art und stand jederzeit professionell an unserer Seite.

Von Herz zu Herz

Nora und Simon mit Thorin

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Mathilda

Mathilda ist am Dienstag den 26.7.2022 um 1:13 Uhr in Mietingen als 3.Kind in der 40+4 SSW mit 2700 g zu Hause geboren.

Zu dieser Hausgeburt gibt es eine Foto-Geschichte

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Nia Nami

„Mich überkam eine Riesenwelle von Glücksgefühlen, die mich in Tränen ausbrechen ließ“

 

Uns Eltern war von Anfang an klar: Wir wollen unsere Nia Nami zu Hause gebären.
Da wir sehr viel über die Vorteile einer Hausgeburt gelesen haben, uns ebenfalls anderweitig informierten zwecks Hausgeburten und uns ebenfalls kundig machten, dass es immer mehr Menschen gibt, die ihr Kind zu Hause auf die Welt bringen wollen, wussten wir von dato an, dass unsere Nia die Möglichkeit bekommen darf, zu Hause im Geborgenen geboren zu werden.


Allein das Gefühl, unter sich zu sein und somit ein festes Band ohne äußere Einflüsse, wie fremde Ärzte und Hebammen, die man gerade mal 10 Sekunden kennt, zu gründen, ist meiner jetzigen Erfahrung nach das Beste, was wir tun konnten. Das hat sich in der Praxis sehr bewahrheitet.

Chiara (Mama) war von der ersten Wehe an sehr gelassen. Schon allein, dass sie sich Zuhause gefühlt hat, hat ihr alles um ein Vielfaches leichter gemacht. Nachdem abends um 23 Uhr die Fruchtblase geplatzt war und sie dann aufs Klo gegangen war, um genauer nachzuschauen, ob es wirklich das Fruchtwasser war, lief ich ihr rasch hinterher und ehe ich mich versah, rutschte ich erstmal am Fruchtwasser meiner Lebenspartnerin aus und stieß mir die Zehen am Türrahmen an. Dieser hat mich davon bewahrt, noch das Ausrutschen zu stoppen, sonst wäre ich auf dem Boden gelegen. 😀 1
Nachdem wir feststellten, dass es das Fruchtwasser war, rief Chiara sofort Saskia an, um ihr das mitzuteilen. Da sie aber noch keine Wehen hatte, entschied sie sich mit Saskia noch abzuwarten und nochmal ins Bett zu gehen. Die Wehen kamen aber kurz darauf in einem Abstand von 1 bis 3 Minuten.

Saskia fuhr dann los, solange half ich Chiara bei allem, was sie währenddessen brauchte. Aber wichtig war einfach nur, dass ich bei ihr
und unserer Nia Nami war.


Als Saskia dann ankam, bereiteten wir den Rest vor, was noch bis zur Geburt anstand. Noch mehr Gefühl der Sicherheit gab uns dann Saskia, die uns zeigte, mit wie viel Liebe und Leidenschaft sie mit uns durch den Geburtsprozess ging. Uns wurde klar, was für ein Glück wir mit Saskia haben durften, dass sie uns beim Geburtsprozess begleitete. Sie achtete auf so viele Dinge, die meiner Partnerin ein hohes Gefühl der Sicherheit gab, was im Krankenhaus definitiv nicht der Fall gewesen wäre. Das zeigte uns einfach, wie gut Saskia in ihrem Tun war und dass es ihre Berufung ist. Danke nochmal an der Stelle für dieses Glück, Saskia!

 

Der Geburtsprozess von der ersten Wehe bis zur Geburt ging ca. 7 Stunden. Mir kam es viel kürzer vor, aber in manchen Phasen kam es mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Unter solchen Bedingungen verliert man einfach das Zeitgefühl. Als es zur Endphase kam und Chiara ihre Erfahrungen mit den letzten Senkwehen machte, konnte ich meine Gefühle nicht mehr zähmen. Als ich dann den Kopf unserer Nia Nami sah, überkam mich eine Riesenwelle von Glücksgefühlen, die mich in Tränen ausbrechen ließ. Nicht umsonst nannten wir unsere Tochter Nia Nami, das übersetzt ‚Glückswelle‘ heißt 🙂 Ein unbeschreibliches Gefühl.


Dann kam sie am 09.07.2022 um 6.15 Uhr endgültig zur Welt. Wow.

 

Gefühle konnte man noch nie in Worte fassen, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Es war einfach unbeschreiblich.
In dem Moment war nicht unsere Tochter, sondern ich selbst der lauteste im Raum vor Freudentränen.
Was Chiara und ich nicht erwarteten, war, dass unsere Nia uns einfach nach der Geburt anlächelte und nicht schrie. Das war sehr schön. Sie war einfach sehr ruhig und gelassen. In meinen Augen das Ergebnis einer geborgenen Hausgeburt ohne Stress und viel Drumherum. Dass sich Mutter, Vater und Kind stärker verbinden können. Und natürlich Saskia’s gebendes Gefühl der Sicherheit. 

Wir sind ihr und dem Universum so dankbar!

Danke!

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Matai

„War da was?“


Wir waren bereits eine kleine Familie – unsere beiden ersten Kinder durften im Geburtshaus zur Welt kommen. Da ich einfach kein Krankenhaus Typ bin und ich mich in der ersten Schwangerschaft fast schon damit abgefunden hatte, dass eine Geburt eben im Krankenhaus stattfindet, waren wir umso erleichterter, als uns eine Freundin auf die Möglichkeit des Geburtshauses aufmerksam machte. Meine Befürchtungen zu unnötigen Eingriffen/Behandlungen/Maßnahmen bzw. Zeitdruck und ein ständiger Personalwechsel, die mich nicht entspannen und mich auf das Wesentliche konzentrieren lassen, konnte ich beiseite stellen und für uns beide war klar: wenn man von einem unproblematischen Verlauf in Schwangerschaft und Geburt ausgeht, warum dann ins Krankenhaus?!

Da die Geburten unserer ersten beiden Kinder sehr schnell gingen, wir es beide Male grade so noch ins Geburtshaus schafften und wir zwischenzeitlich noch umgezogen waren (weiter weg vom Geburtshaus), stand schon vor der dritten Schwangerschaft fest, dass, wenn es ein drittes Mal klappte, es eine Hausgeburt werden würde. Es war dann schneller so weit, als gedacht und mit Saskia haben wir eine sehr kompetente und einfühlsame Hebamme gefunden. 

Wir hatten eigentlich nur zwei große Sorgen:
„Hoffentlich schafft Saskia es rechtzeitig“ und „Wie gut verkraften unsere großen Beiden (5 und 3 Jahre) dieses Ereignis“.

Bei beidem konnte Saskia uns jedoch alle Bedenken nehmen und so bereiteten wir uns auf eine Geburt zu Hause mit unseren Kindern vor. Ca. 10 Tage vor Termin begann diese abends (die beiden großen schliefen bereits tief und fest) mit einem vorzeitigen Blasensprung ohne Wehentätigkeit. Für mich persönlich der perfekte Start (auch die Geburten der anderen Kinder begannen so). Während ich in Ruhe meinen Mann informierte, meine Kleider wechselte und begann alles vorzubereiten, verständigte mein Mann direkt Saskia und aus unserer Erfahrung heraus bestanden wir darauf, dass sie direkt kommt, obwohl ich noch keine Wehen hatte. Bis Saskia ankam, hatten wir alles eingerichtet und warteten nun darauf, dass es losgehen würde.

Diese kurze Phase der Ruhe war wohl die unangenehmste, da wir beide nicht so recht wussten, was wir mit uns anfangen sollten. Saskia schickte uns jedoch mit den Worten „schlaft oder ruht doch noch noch ein bisschen“ ins Bett und begleitete uns auch in dieser Phase einer Geburt hervorragend und mit viel Gespür für die Situation. Viel Ruhe gab es dann nicht, denn die Wehen setzten kurz nachdem wir im Bett lagen ein und steigerten sich rasant. Ca. eine Stunde später waren sie so stark, dass ich nicht mehr liegen konnte.


Wir kamen zurück ins Wohnzimmer – die nächste Wehe musste ich bereits laut veratmen mit einem enormen Drang mitzuschieben. Nachdem ich mich bei Saskia noch versicherte, ob es denn jetzt schon so weit sein könne, folgte eine ewig andauernde Hammerwehe und das Köpfchen war geboren! Mit der nächsten Wehe der Körper und unser kleinster Schatz war da! Er war so relaxed, als ob es ein Spaziergang für ihn gewesen sei. Mit einem kurzen, zarten Quäken machte er sich bemerkbar war aber ansonsten völlig entspannt und genoss das viele Kuscheln und trinken an der Brust. Wir drei lernten uns nach diesem kurzen Trubel einfach nur gemütlich auf dem Sofa kennen, als ob nichts gewesen wäre – die beiden Großen hatten alles komplett verschlafen.
Nur Saskia, die ganz baff war, wie schnell alles ging, kam nun mit dem Erledigen aller Formalitäten ins Schwitzen. Und dieses Mal mussten wir nach ein paar Stunden nicht alles zusammenpacken, um nach Hause zu fahren, sondern konnten einfach urgemütlich auf dem Sofa liegen bleiben und kuscheln. Unser Fazit mit den Worten unserer Großen:


„Warum muss man für eine Geburt ins Krankenhaus?

Die Mami und das Baby sind doch nicht krank!“

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Josefine

„Viele fanden es mutig, für mich war es von Anfang an die richtige Entscheidung. Klinik – dafür hätte ich Mut gebraucht“


Ende April habe ich meine Tochter bei uns zuhause geboren. Viele fanden dies mutig, für mich war es von Anfang an die richtige Entscheidung. Klinik – dafür hätte ich Mut gebraucht. Für zuhause brauchte ich diesen nicht. Da brauchte ich nur meinen Mann und meine Hebamme. Beide waren wie geplant dabei und begleitetet mich durch meine fast 33 Stunden lange Geburtsreise.

 

Am Dienstag, nachts um 3 Uhr, wurde ich von einer Kontraktion geweckt, die anders war als alle anderen bisher: es geht los! Ich bin sofort in die Badewanne und siehe da, die Wehen wurden stärker! Was hatte Saskia gesagt? Latenzphase – ausruhen! Leichter gesagt als getan. Ich schaffte es immerhin insgesamt 3 Stunden Schlaf zu bekommen, mehr waren nicht drin. Ich tigerte stundenlang durch‘s Haus, badete, veratmete, ruhte mich aus… backte einen Geburtskuchen. Saskia rechnete bereits am Dienstagabend mit der Geburt, sagte sogar ihre Kurse ab… und organisierte sie dann doch wieder zusammen. Es ging nämlich nicht voran. Die Kontraktionen raubten mir teilweise viel Kraft, aber sie waren nicht wirksam. Mein Körper arbeitete und arbeitete. Immer wieder sagte ich mir, dass diese Phase auch mal 2 Tage gehen kann… und dass es sicher einen Grund hat, weshalb sie bei mir so lange dauert. Ich las mir immer wieder meine Geburtsaffirmationen durch. Mein Mann sprach mir ebenso gut zu, auch wenn es ihn fast verrückt machte, dass er nichts tun konnte. Irgendwann hatte ich dann wirklich keine Lust mehr. Die Schmerzen und der Schlafmangel waren irgendwann nicht mehr auszuhalten. „Dann bleib halt drin!“ dachte ich Mittwochnacht in der Badewanne… und freute mich darüber. War es nicht ein gutes Zeichen, wenn Frau keine Lust mehr hatte?

 

In der Klinik hätte ich wahrscheinlich aktuell zu allem Ja gesagt, weshalb ich froh war, zuhause zu sein. Ich wollte nämlich doch eigentlich gar nichts. Das Baby bzw. mein Körper hatte sicher einen Grund, warum es etwas mehr Zeit braucht. Mir wurde allerdings bewusst, weshalb manche Frauen die Hausgeburt abbrechen müssen. Meine Kraftreserven wurden auf die Probe gestellt. Aber mein Wunsch nach einer Hausgeburt war stärker als jede Erschöpfung. Es wird schon bald richtig losgehen… Morgens um 8:40 Uhr beschloss nun auch endlich mein Körper: jetzt reicht’s. Meine Fruchtblase eröffnete sich, als ich auf der Toilette einen starken Pressdrang spürte und dem nachgab. Platsch, alles war nass. Es war leider etwas grünlich, aber alle Werte in Ordnung. Tatschlich dachte ich, Saskia verlegt die Geburt. Wir müssen bestimmt fahren. Wäre auch nicht schlimm gewesen, wir hatten uns einen sympathischen, kleinen Kreißsaal für eine Verlegung herausgesucht. Koffer war längst für Plan B gepackt. Aber wie sollte ich in ein Auto kommen? Ich hatte gefühlt eine Kontraktion nach der anderen. Diese Gedanken machte ich mir bis Saskia dann 1,5 Stunden später bei uns war und die zweite Hebamme schnell dazu holte. Erst als ich hörte, dass diese nun gleich kommen wird, realisierte ich: wir bleiben zuhause!

 

Die nächsten 1,5 Stunden kam die Geburt so richtig in Fahrt. Saskia leitete mich zu Positionswechseln an und kontrollierte immer wieder die Herztöne. Ich habe mich sehr sicher gefühlt, auch wenn ich eine Kontraktion nach der anderen hatte und kaum Pause bekam. Die zweite Hebamme verstrahlte eine Ruhe, die meinem Mann und mir ebenfalls sehr guttat. Eine Stunde vor Geburt konnte Saskia eine eventuelle Erklärung für den Geburtsprozess finden: da war ein Sternlesgucker unterwegs. Um das Kind noch zum Drehen zu bewegen war es zu spät, ich hatte starken Pressdrang, der Muttermund offen. Ich durfte dem Drang nachgeben und tat dies auch. Irgendwann spürte ich Stück für Stück den Kopf des Babys, den Ring of Fire… jetzt wusste ich: gleich geschafft! Und so war es. Der Kopf wurde geboren und ich hatte genug Kraft den Körper gleich noch hinterherzuschieben. Ich gebar in rechter Seitenlage, gestützt von meinem Mann. Saskia hob das Baby hoch, legte es mir auf die Brust. Mein Mann sagte mir, dass wir eine kleine Josefine bekommen haben. Sie hob den Kopf und sah mich mit ihren dunklen Augen an. Sie war ganz ruhig und entspannt, ganz wie ihre Eltern.

 

Josefine wurde vor unserem Sofa im Wohnzimmer geboren – es war eine sehr kraftvolle, aber friedliche und selbstbestimmte Geburt.
Danke Saskia!

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Pauline

„Damit hatte keiner von uns gerechnet“


Nach einer wunderschönen Geburt unserer ersten Tochter in unseren eigenen vier Wänden vor zwei Jahren war für uns vollkommen klar, dass auch unser zweites Kind zu Hause das Licht der Welt erblicken sollte. Saskia begleitete uns, wie schon vor zwei Jahren, ganz wundervoll durch dich Schwangerschaft und ich freute mich sehr auf die Geburt unseres zweiten Kindes gemeinsam mit ihr.

Ende März also, zwei Wochen vor dem errechneten Termin, und für uns alle mehr als überraschend, sollte es nun so weit sein.
Während ich unsere große Maus ins Bett brachte, spürte ich die erste Wehe und dachte mir noch, das wird bestimmt eine Senkwehe.

Sie fühlte sich allerdings schon etwas intensiver an, als ich es von Senkwehen gewohnt war und die nächste ließ auch nicht allzu lange auf sich warten. Auf dem Sofa erzählte ich meinem Mann, ich hätte ein paar Wehen gehabt, aber noch nichts, worüber man sich ernsthaft Gedanken machen muss. Doch die Wehen wurden regelmäßiger und intensiver und als wir das erste Mal stoppten waren wir schon bei sieben Minuten angelangt. Da die Geburt unserer großen Maus schon sehr schnell gegangen war, bat ich Linus, Saskia zu informieren.

 

Gemeinsam entschieden wir, dem ganzen erst einmal noch keine allzu große Bedeutung zu geben und ins Bett zu gehen. Doch dort hielt ich es keine zwei Minuten aus, denn die Wehen wurden in sehr kurzer Zeit immer intensiver und ich musste sie schon gut veratmen. Der Abstand verkürzte sich schnell auf fünf Minuten und ich bat Linus, alles für die Geburt vorzubereiten, denn mir war längst klar, dass wir ganz bald schon unser kleines Wunder in den Armen halten würden. Außerdem sollte er Saskia bitten, sich auf den Weg zu machen. Mit erstaunlicher Rationalität flitzte Linus durch das Haus und bereitete alles, so gut es in den Wehenpausen eben ging, vor. Unsere große Maus hatten wir schnell noch von ihrer Oma abholen lassen, nachdem sie aufgewacht war. Für mich überraschend schnell hatte ich das erste Mal das Bedürfnis, mitzuschieben. Linus Kommentar dazu:“ Das ist zu früh, Saskia kommt frühestens in einer halben Stunde hier an.“ Naja, aber was sollte ich tun, ich hatte Presswehen. Vor dem Sofa kniend platzte mit der ersten Presswehe die Fruchtblase. Für Linus wahrscheinlich der Moment, in welchem ihm klar wurde, welche vollkommen neue Aufgabe nun auf ihn zukam.

Nach einer weiteren Wehe gebar ich den Kopf unserer kleinen Maus in die Hände ihres Vaters und eine gefühlte Ewigkeit danach auch den Körper. Erst in diesem Moment begann ich zu verstehen, was wir da gerade geleistetet hatten. Wir hatten unser Kind ganz alleine zur Welt gebracht! Unglaublich! Noch immer vollkommen rational besprachen wir die nächsten Schritte: Ein warmes Handtuch fürs Baby, dann ab damit auf Mamas Bauch, am besten auf dem Sofa sitzend, Nabelschnur und Plazenta lassen wir, wie sie sind, bis Saskia da ist. Linus rief also Saskia an und meinte:“ Also Saskia, das Kind ist jetzt da, wie weit bist du?“ Worauf Saskia nur meinte: „Das hab ich mir schon fast gedacht, dass ich es nicht rechtzeitig schaffen werde.“

 

Nach einem kurzen telefonischen Austausch darüber, wie es mir und Baby ging, legten die beiden auf und wir kuschelten auf dem Sofa, hießen unsere kleine Maus willkommen und legten sie das erste Mal an. Wir konnten nicht fassen, dass wir unser Baby alleine geboren hatten und wir waren erfüllt von unglaublichem Stolz. Erst als Saskia dann da war, konnte Linus loslassen und anfangen zu genießen und zu verarbeiten, was da gerade geschehen ist. Nun war es am ihm, mit unserer kleinen Pauline zu kuscheln, während ich zusammen mit Saskia die Plazenta gebar und wir abnabelten.
Tja, was sollen wir sagen: 

 

Wieder erlebten wir eine wunderschöne, selbstbestimmte und einzigartige Geburt und wieder sind wir Saskia von Herzen dankbar für die Vorbereitung und die Begleitung während der Schwangerschaft und der Geburt. Wir freuen uns schon jetzt darauf, auch unsere möglichen weiteren Kinder mit Saskias Begleitung zur Welt zu bringen.

Leo

Leo

„Hausgeburt auf Umwegen“


Nachdem Leos großer Bruder 2018 zur Welt kam war für mich klar „falls“ es noch ein Geschwisterchen geben wird, wird es definitiv ein geplanter Kaiserschnitt. Medizinisch gesehen war es zwar eine sehr gute Geburt aber ich kam mir im Krankenhaus von vorne bis hinten allein gelassen vor. Nachdem ca. 3 Jahre später klar war er soll nicht alleine bleiben habe ich mir über alle Varianten Gedanken gemacht. Letztendlich war klar, wenn ich noch ein Kind haben möchte kann ich egoistischerweise den Start nicht mit einem geplanten Kaiserschnitt machen. Da eine natürliche Geburt (wenn möglich) immer besser für das Kind ist. So, nun war ich schwanger und dachte mir, wie wäre es, wenn ich einfach eine Doula mit zu meinem Mann und mir ins Krankenhaus nehme? Ja tatsächlich habe ich mich mit diesem Gedanken langsam aber sicher richtig gut gefühlt und die Angst vor der Geburt wurde immer kleiner.

 

…doch dann kam Corona….

 

Da nun nur noch eine Person (das wäre selbstverständlich der Papa geworden) mit zur Entbindung durfte, und dass auch erst kurz vor der Entbindung und ich die komplette vorherige Zeit hätte alleine durchstehen müssen, musste ein neuer Plan her…

 

… warum nicht lieber in ein Geburtshaus….

 

Nachdem ich das Thema und meine Ängste mit meiner Doula durch gesprochen habe, fragte sie mich irgendwann warum wir eigentlich nicht über eine Hausgeburt nachdenken. Ja warum eigentlich nicht? Ganz einfach, weil mein Mann und ich uns viel zu viel Sorgen über mögliche Risiken machen. Bei dem großen Bruder kam nur eine Klinik mit Kinderintensiv Station zur Frage. Daraufhin habe ich von ihr den Link zum Qualitätsbericht zu außerklinischen Geburtshilfe bekommen. https://www.quag.de/quag/publikationen.htm. Nachdem wir den genau angeschaut hatten stand auf einmal fest, jawohl das ist es!

 

WIR WOLLEN EINE HAUSGEBURT!!!

 

Je länger wir uns dafür entschieden hatten, desto besser habe ich mich gefühlt. Zum Schluss habe ich mich sehr auf die Geburt gefreut. Was mir zu Beginn der Schwangerschaft als unmöglich erschien.

Glücklichere haben wir über unsere Doula noch eine Geburtshebamme gefunden. Ich habe von da an alle Vorsorge-Untersuchungen nur noch bei der Hebamme durchgeführt bis auf die letzte (SSW38), ich wollte noch einmal von der Frauenärztin hören, dass der Hausgeburt nichts im Wege steht.

Leider wurde mir dieser Wunsch verwehrt. Die Frauenärztin meinte er wäre schon zu groß und sie würde uns von einer Hausgeburt stark abraten. Völlig aufgelöst habe ich dann bei meiner Hebamme angerufen und ihr von dem Termin berichtet. Daraufhin durfte ich gleich am darauffolgenden Tag zu ihr. Die Aufregung der Ärztin war unnötig und sie konnte mich wieder beruhen.

 

2 Tage später habe ich um 18 Uhr die ersten leichten Wehen bekommen bin aber um 21 Uhr trotzdem nochmal ins Bett und habe versucht zu schlafen. Um 23 Uhr bin ich dann von den Wehen aufgewacht und habe eine Stunde später auch meinen Mann geweckt. Gegen 3 Uhr kam die Doula zu uns zu diesem Zeitpunkt habe ich regelmäßig alle 3 min Wehen gehabt und diese gingen 1min. Also bin ich erstmal in die Wanne gestiegen. Nachdem meine Hebamme (auf Grund zweit anderer Geburten innerhalb der letzten 24std) nach Ersatz gesucht hat, habe ich gegen 5 Uhr Saskia kennengelernt. Sie hat uns unglaublich toll begleitet und wir hatten gleich ein ganz tolles Gefühl mit ihr, obwohl wir uns davor noch nie gesehen hatten. 7:26 Uhr kam unser kleiner Schatz dann ohne Probleme im Stehen zur Welt.

 

Fazit: wir sind unendlich glücklich uns für eine Hausgeburt entschieden zu haben und würden es sofort wieder machen. Saskia ist eine sehr einfühlsame Frau, die uns ein unglaublich behütetes Gefühl gegeben hat und das, obwohl wir uns erst 2,5 Stunden zuvor kennengelernt haben.

Jakob Arkadius

Jakob Arkadius​

„Es war wie im Traum“

 

Zwei Wochen vor Termin begann die Geburt damit, dass ich nachts mehrmals zur Toilette musste, weil ich eine Mischung aus starken Menstruationsschmerzen und Magendarmkrämpfen verspürte. Ab 4:00 Uhr blieb ich länger im Bad sitzen und dachte schon, das ist ja komisch, was das wohl ist. Mein Mann stand dann ebenfalls um 4:30 Uhr auf, um nach mir zu sehen und meinte genau so ging es bei der Geburt unserer Tochter auch los.

Ab 5:00 Uhr hatte ich dann leichte Wehen alle 8 Minuten. Ich wehte für 1 1/2 Stunden vor mich hin und war mir sehr unsicher, ob die Geburt jetzt wirklich los geht. Nebenbei sah ich fern und frühstückte etwas Müsli und Kaffee. Mein Mann war sehr nervös, weil er nicht wusste, ob es sich noch lohnen würde zur Arbeit zu fahren. Ich bat ihn besser zu Hause zu bleiben, was er dann auch tat. Um 6:30 Uhr rief ich vorsichtshalber Saskia an, um Bescheid zu geben, dass das Baby sich möglicherweise auf den Weg macht. Immer noch mit leichten Wehen im 8 Minuten Abstand.

Um 7:00 Uhr ist dann meine zweijährige Tochter wach geworden. Ich hab sie noch versorgt und währenddessen waren die Wehen kaum noch zu spüren.
Erst als alles erledigt war kamen plötzlich sehr starke Wehen im 3-5 Minuten Abstand so, wie ich es von meiner ersten Geburt kannte. Da wusste ich gleich, jetzt wird es Zeit Saskia nochmal anzurufen. Ich bat sie sich auf den Weg zu uns zu machen. Kurz darauf holte meine Schwiegermutter unsere Tochter ab. Ab da begannen die Wehen immer heftiger zu werden.


Mir wurde übel, und ich dachte ich muss mich übergeben.
Mein Mann begleitete mich nochmal ins Badezimmer und anschließend bereiteten wir das Sofa mit Malerplane und Laken für die Geburt vor. Die Wehen waren zu dieser Zeitpunkt schon sehr stark. Dankbar positionierte ich mich gleich mit dem Oberkörper auf die Rückenlehne gestützt auf dem Sofa. In dieser Stellung verarbeitete ich die Wehen laut mittönend.


Gegen 9:00 Uhr kam dann Saskia, woraufhin ich sehr erleichtert war. Sie sah mich nur an und meinte, das Baby komme gleich. Zwischen den Wehen hörte sie die Herztöne des Babys und fühlte meinen Puls. Ich spürte mit jeder Wehe einen immer stärkeren Druck nach unten. Die Fruchtblase platzte und fast im selben Moment kam die Hebammenschülerin hinzu. Danach war eine längere Wehenpause. Ich versuchte nochmal durch zu atmen und Kraft zu tanken. Es fühlte sich fast seltsam an, für ein paar Minuten war der ganze Schmerz weg. Doch dann ging es nochmal los, mit voller Intensität und diesem Gefühl als würde etwas zerreißen. Ich jammerte, dass es so weh tut. Saskia, die Hebammenschülerin und Silke, die zweite Hebamme die noch dazu gekommen war, feuerten mich an mutig zu sein und trotzdem weiter zu pressen.


Irgendwie hatte ich das Gefühl nicht weiter zu kommen. Ich versuchte die Position zu wechseln und in die Hocke zu gehen. Da war auch schon der Kopf des Babys geboren. Ich tastete das Köpfchen. Er blinzelt und schmatzt schon sagte Saskia. Mit der nächsten Wehe und zurück im Vierfüßlerstand war dann mein ganzer Jakob geboren. Ich drehte mich um und nahm ihn in meine Arme. Er schrie und strampelte. Ich legte ihn auf meine Brust, eine der Hebammen deckte ihn mit einem warmen Handtuch zu und er beruhigte sich sofort. Es war wie im Traum. 

Heute kann ich sagen, dass eine Hausgeburt genau die richtige Entscheidung für uns war.

Vor allem mein Mann hatte viele Zweifel und Ängste.
Doch auch er ist inzwischen der Meinung, dass es genau richtig so war. Ich bin unendlich dankbar und glücklich diese wunderbare Erfahrung gemacht zu haben. Ich würde es jederzeit wieder so machen! Im Vergleich zu meiner ersten Geburt im Krankenhaus waren die Schmerzen zwar auch schlimm, aber deutlich besser auszuhalten.


Ich persönlich habe das Empfinden, dass Stress den Wehenschmerz enorm verstärkt, weshalb die Geburt in einer entspannten Umgebung daheim wesentlich angenehmer war.

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Maximilian

„Krass, wie schnell so eine Geburt gehen kann und wie gut der Körper das dann doch meistert!“

 

17.11.2021
Der Tag war anstrengend.
Gartenarbeit erledigt, unser neuer Herd wurde eingebaut, ich räume gerade die neuen Töpfe in den Schrank und Bleche in den tollen neuen Ofen.
Fühle mich k.o., aber gut und zufrieden. Erkältet bin ich immer noch…
Als ich vor dem Backofen knie, knackst es leicht und ich verliere plötzlich Flüssigkeit.


Es ist 21:37 Uhr.

„Was war das?“ Denke ich noch, während ich mir ein Geschirrtuch in die Hose stecke und aufs Klo gehe.
Immer wieder geht etwas Wasser ab und es fängt an, im Rücken zu ziehen. Gehe.
21:49 Uhr
Gebe Markus Bescheid. Sitze auf der Toilette und lasse alles los. Wahrscheinlich geht es jetzt doch los?! Ich lade mir sicherheitshalber eine WehenApp runter. Kurz darauf werden die Wehen dann recht schnell und sehr knackig. Laut Tracker kommen sie bereits alle 3 Minuten. Ich muss mich bereits auf das Atmen konzentrieren. Markus ruft Saskia an und beginnt damit alles vorzubereiten. Ich bleibe im Bad und wechsle immer zwischen Boden vor der Badewanne und Toilette hin und her. Überrumpelt fühle ich mich, und etwas unsicher, weil Markus nicht bei mir ist. Warum hat der kleine es so eilig???
Saskia kommt irgendwann ins Bad. Ich bin bereits ziemlich in meiner eigenen Welt. Uhrzeit oder Ähnliches registriere ich gar nicht mehr. Wichtig sind mir nur noch die Wehen, das Atmen und die Konzentration. Mir ist so verdammt heiß! Zwischendurch trinke ich Cola. Saskia checkt immer mal wieder die Herztöne.

Auf einmal möchte ich nicht mehr im Bad bleiben. Es ist mir zu eng, Zu warm und irgendwie zu wenig Platz.
Ich will ins Wohnzimmer. Dort lehne ich mich an Sofa und kniee davor. Saskia schlägt vor, den Hocker zu probieren. Ich stimme zu. Als ich darauf sitze und Druck nach unten bekomme, fühlt es sich aber nicht mehr gut an. Ich wechsle wieder vor mein bequemes Sofa. Silke kommt irgendwann dazu.

 

Bruna, unser Hund, steht mir bei und guckt immer mal wieder zu , schmust zu mir her. Es geht alles so verdammt zügig. Anstrengend… Und der Druck wird immer größer. Ich atme durch die Wehen und töne und versuche ruhig und konzentriert zu bleiben. Plötzlich spüre ich ganz deutlich, wie der Kopf nach unten rutscht. Ich sage „der Kopf kommt, der Kopf!“ Saskia meint erst noch so gelassen: „Nein, das ist bestimmt nur Kacka.“, aber bei der nächsten Wehe muss ich schon richtig pressen und der Kopf kommt tatsächlich. Es brennt überall. Ich fasse hin und kann das Köpfchen streicheln!

 

Dann kommt die nächste Wehe, ich spüre die Bewegung vom Kleinen in mir drin, ganz deutlich. Dann flutscht er raus und liegt, meckert und zappelt, zwischen meinen Beinen. Ein bisschen blau ist er und ich brauche kurz Zeit zum Durchatmen. Geschafft! Ich hebe den Kleinen zu mir und begrüße ihn und tätschle ihm den Rücken, damit er das restliche Wasser ausspuckt. In warme Handtücher gewickelt, schmuse ich ihn an mich ran.
Jetzt kann ich mich aufs Sofa setzen und erst mal erholen.

 

0:32 Uhr ist er geboren.
Wow, keine 3 Stunden hat die Geburt gedauert. Ich bin ziemlich fertig, aber glücklich, dass alles so gut ging. Plazenta kommt irgendwann auch – alles vollständig. Und auch untenrum ist alles relativ heil geblieben. Nur eine Schürfung an der Schamlippe, aber nichts Wildes. Zwischendrin haben wir mit einem alkoholfreien Sekt auf die Geburt angestoßen. Ich fühle mich richtig gut und von der Erkältung ist im Moment nichts zu spüren. Markus nimmt den Kleinen zwischendurch immer mal. Ich gehe aufs Klo. Funktioniert 😊


Auch das erste Andocken an die Brust haben wir schon gemeistert, Saskia ist zufrieden mit uns.
Blutung geht so. Eklig… Aber gehört dazu.

 

Nachdem alles gut ist und nichts weiter zu tun ist, geht Saskia nach Hause. Markus holt unsere große Tochter und zeigt ihr das Baby. Dann will sie aber wieder ins Bett. Ich bin viel zu aufgewühlt und fit. Möchte duschen gehen, und dann aufs Sofa kuscheln. Maximilian ist erst mal bei Papa und ich wasche mir die Anstrengung ab.

 

Krass, wie schnell so eine Geburt gehen kann, und wie gut der Körper das alles dann doch meistert!

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Lio Philipp

„Und manchmal kommt es doch anders als man denkt…“

 

Am Freitag den 08.10.21 hatte ich schon den ganzen Tag über ein komisches Gefühl im Becken, dachte aber unser kleiner Mann schafft sich einfach nur Platz. Abends beim Abendessen gegen 18 Uhr hatte ich dann ein paar leichte Wehen, die ich aber wie die Wehen an den Tagen davor für Übungs- bzw. Senkwehen hielt. Als wir unsere Tochter ins Bett gebracht hatten und selbst auch müde ins Bett gefallen sind, hab ich noch zu meinem Mann gesagt: „Wäre ja witzig, wenn der Kleine auch an einem Samstag kommt.“ (Seine Schwester kam auch Samstags)

 

Das war gegen 21:15 Uhr danach sind wir recht schnell eingeschlafen.

Um 23:15 Uhr wurde ich wach und musste auf die Toilette, dabei hatte ich zwei oder drei Wehen und dachte mir, irgendwie fühlt sich das jetzt anders an. Als ich dann wieder ins Bett wollte ist mir auch Blut, also vermutlich eine Zeichnungsblutung in der Slipeinlage aufgefallen. Ich wollte mich dann nochmal hinlegen, aber die Wehen wurden dann doch etwas intensiver, so dass ich nicht mehr liegen konnte. Ich bin dann ins Wohnzimmer und habe mich auf den Pezziball gesetzt, musste aber bei jeder Wehe aufstehen und schon langsam anfangen, diese zu veratmen.


Gegen 0:45 Uhr als ich mir sicher war, dass es wirklich los geht weckte ich meinen Mann. Er baute den Geburtspool auf und in den Wehenpausen konnten wir uns noch gut unterhalten. Ich überlegte, wann der richtige Zeitpunkt war Saskia anzurufen, da unsere Tochter damals recht schnell auf die Welt kam.

Gegen 3:30 Uhr sagte ich dann zu meinem Mann, dass ich gern in den Pool gehen würde und mich aber allein mit ihm nicht traue, weil ich Angst hatte, dass es plötzlich ganz schnell geht. Also rief ich Saskia an. Sie kam gegen 4:15 Uhr bei uns an und begrüßte uns trotz der frühen Uhrzeit sehr lieb, so dass ich gleich ein gutes Gefühl hatte. Unsere Tochter wurde gegen 4 Uhr kurz wach und mein Mann brachte sie nach unten zu meinem Schwiegervater, so konnte ich mich jetzt voll auf die Geburt konzentrieren.


Die Wehen wurden nach dem Anruf etwas unregelmäßiger, so dass Saskia vorgeschlagen hat, erst mal ein Fußbad zu machen. Das haben wir dann auch gemacht und es war wirklich entspannend, bei jeder Wehe musst ich aufstehen um diese zu veratmen. Saskia hat sich dann nochmal etwas ausgeruht und mein Mann und ich sind nochmal ins Schlafzimmer und haben versucht uns ebenfalls auszuruhen. Da merkte ich aber schon, dass die Wehen jetzt deutlich intensiver wurden, also sind wir wieder ins Wohnzimmer. Gegen 6:30 Uhr füllten wir dann den Geburtspool und das warme Wasser war wirklich sehr angenehm. Saskia rief nun auch eine Hebammenschülerin ( nach Rücksprache mit uns) dazu. Im Laufe der Zeit wurden die Wehen immer intensiver und gegen 8 Uhr spürt ich auch, dass der Druck nach unten zunimmt.

 

Unser kleiner Junge war weiterhin sehr aktiv, so dass ich mehrmals gesagt habe, dass ich gar nicht weiß woher er die Kraft noch nimmt, denn ich hatte jetzt schon so langsam keine Lust mehr. Aus dem Pool wollte ich nicht mehr raus, da die Wehen im Wasser am besten auszuhalten waren. Gegen 9:30 Uhr wechselte ich dann im Pool in den Vierfüßlerstand auf Empfehlung von Saskia. Ganz gegen meine Erwartung war die Position wirklich die angenehmste während der ganzen Geburt. Gegen 10:30 Uhr wurden die Wehen nochmal deutlich intensiver und auch der Druck nach unten wurde nochmal stärker.
Saskia informiert dann auch Silke.


Saskia ermutigte mich, mich selbst zu untersuchen um zu fühlen wie weit das Baby ist. Erst wollte ich nicht, aber dann habe ich mich doch dazu entschieden, zu fühlen wie weit das Baby ist. Aber ich habe nichts gefühlt. Saskia bot mir an, dass sie mich untersucht, ich bejahte, also ging ich raus aus dem Pool und legte mich aufs Sofa. Der Muttermund war nach mittlerweile 12 Stunden Wehen erst bei einer Öffnung von 4 cm. Ich war sehr enttäuscht und fragte mich wie ich das möglicherweise noch einige weitere Stunden zuhause „aushalten“ sollte. Saskia und Silke empfahlen mir mich auf die linke Seite zu legen, da der Kleine als Sterngucker im Bauch lag. Das macht ich dann auch. Saskia, Silke und die Hebammenschülerin ließen meinen Mann und mich kurz allein, damit wir überlegen konnten wie wir weiter machen wollen.

 

Während der Zeit hatte ich drei oder vier extrem starke Wehen, stärker als alle Wehen die ich davor hatte. Mein Mann versuchte mich davon zu überzeugen, doch noch ein bisschen zuhause zu bleiben, aber – so sehr ich eigentlich nicht in die Klinik wollte- entschied ich mich trotzdem dafür. Ich wusste ja nicht wie lang es noch dauert und war so langsam doch schon echt kaputt. Er gab Saskia bescheid und sie sprach mir weiterhin Mut zu und half mir beim anziehen.
Mich hat das alles irgendwie total aus meiner „Entspanntheit“ gegenüber der Geburt gebracht. Mein Mann brachte meine Tasche etc. in der Zeit ins Auto. Mittlerweile hatten wir es schon ca. 12 Uhr. Saskia und Silke bereiteten parallel alles für die Verlegung in die Klinik vor, während ich weiterhin an der Wand lehnend die Wehen veratmete. Plötzlich spürte ich einen starken Druck nach unten und konnte nicht anders als zu pressen, was ich dann auch gesagt habe. Beim ersten Mal pressen, platzte dann auch meine Fruchtblase. Saskia fragte mich ob sie mich nochmal vaginal untersuchen darf, ich bejahte. Der Muttermund war nun vollständig geöffnet und unser kleiner Junge hat sich dann doch noch vom Sterngucker in die „richtige“ Position gedreht.

 

Es ging plötzlich alles ganz schnell.
Silke holte meinen Mann schnell nach oben, er hatte gerade das Auto aus der Garage gefahren. Währenddessen half Saskia mir mich wieder auszuziehen und wieder in den Pool zu steigen und in den Vierfüßler zu gehen. Jetzt war auch mein Mann wieder da. Ich spürte bei einer Wehe wie der Kopf tiefer kam und sich wieder zurückzog. Nachdem der Damm maximal gedehnt war, was ich sehr gut spürte, kam bei der nächsten Wehe der Kopf. Der Kleine hatte die Nabelschnur um den Hals gewickelt und Saskia half deshalb etwas mit. Er hatte wie sich rausstellte die Nabelschnur drei mal fest um den Hals gewickelt.

Er fing dann an zu schreien und ich konnte ihn auf meine Brust nehmen, wir hatten es also doch tatsächlich noch zuhause geschafft.

Um 12:27 Uhr stand unsere Welt nun schon das zweite Mal für einen kurzen Moment still. Manchmal kommt es dann halt doch nochmal anders als man denkt. Der Kleine hatte wohl einfach keine Lust in der Klinik auf die Welt zu kommen.

 

Ich bin unendlich froh und dankbar, dass ich ihn doch noch zuhause im Geburtspool auf die Welt bringen konnte, genau so hatte ich es mir gewünscht.

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Yuna

„Ich bin Eleni, 11 Jahre jung und die zweit-Älteste meiner jetzt sieben Geschwister. Ich wollte schon oft bei einer Geburt
dabei sein, am 1. Oktober bot sich diese Gelegenheit:“


27. September
Mami bekommt schon ein paar Wehen. Der errechnete Termin war gestern. Doch heute meint Mami, dass das Kind wohl morgen komme. Weil sie das Gefühl hat, dass irgendetwas verklemmt sei, geht sie noch zur Osteopathie. Der Osteopath meint, er hätte es jetzt so gelöst, dass die Geburt in den nächsten Stunden losgehen würde.

 

28. September
Die Nacht war ruhig. Trotzdem hoffen wir, dass die Geburt schnell losgeht. Das Baby soll noch im September kommen.

 

29. September
Zwar hat Mami jetzt öfters und auch stärkere Wehen. Doch sie hat den Eindruck, dass das Kind falsch liegt. Wir beten, dass es sich richtig dreht.

 

30. September
Heute ist der letzte September. Das Baby will aber im Oktober kommen, ach nein; Gott hat geplant, dass es noch nicht heute kommt.

 

1. Oktober
Als ich aus dem Bett komme, sagt Papi, wir sollen mit allen Kindern spazieren gehen, damit Mami und Papi zu Hause die volle Ruhe haben. Danach bringen wir die kleineren Kinder zu einer guten Freundin, zum Mittagessen kommen zu ihr auch mein großer und kleiner Bruder. Die Hebamme mit ihrer Schülerin ist schon da, weil heute höchstwahrscheinlich der große Tag ist. Wir müssen nicht viel Schule machen, hauptsächlich leise sein.


Während Mami auf Toilette geht und Papi dabei ist, den Schlauch zum Auffüllen des Geburtspools herzurichten, geht es ganz plötzlich los. Mami fühlt das Köpfchen des Kindes sehr weit unten. Weil das Baby jeden Moment kommen kann, geht Mami schnell in die Badewanne, die lässt sich schneller als der Pool füllen. Papi ruft meinen kleineren Bruder an, weil er, genau wie ich, auch unbedingt bei der aufregenden Geburt dabei sein will. In der Badewanne dauert es aber doch noch eine ganze Weile, sodass wir den Pool füllen können und Mami umzieht.


Nach fast zwei Stunden tut sich dann endlich was. Die Fruchtblase ist geplatzt. Bei der nächsten Wehe presst Mami mit, der Kopf ist da, die Hebamme hilft vorsichtig mit und dann ist das Kind da! Erstmal müssen alle staunen. Ein kleines, rosiges Mädchen. Nach ein paar Minuten steigt Mami aus dem Pool um die Plazenta zu gebären. Die kommt schnell und einfach raus. Mami und Baby kuscheln. Das Nächste ist die Nabelschnur. Und ICH darf sie abschneiden. Die Kleine wird noch untersucht und dann darf ich sie auch mal heben. Die süße, sehr kräftige Yuna Zippora ist 57cm groß, 4100g schwer und damit das aller kräftigste Kind unserer ganzen, jetzt 10-köpfigen Familie.


Nachdem die Hebammen gegangen sind, kommen die anderen Kinder und bestaunen das Mädchen. Danach fallen wir alle sofort in tiefen Schlaf, nur Yuna will die ganze Zeit trinken. Bei der Geburt dabei waren von uns Kindern nur Milan, mein kleinerer Bruder, und ich dabei.

 

2. Oktober
Alle sind ganz bei der Sache. Sogar mein kleinster Bruder, der fast zwei Jahre alt ist, will gleich zu „Mama und Baby“. Wir helfen, alles wieder aufzuräumen und dürfen Yuna natürlich abwechselnd halten.

Flora-Leana

Flora-Leana

„ICH BIN DANKBAR SAGEN ZU KÖNNEN, DASS ICH MEINE GEBURT WIRKLICH GENOSSEN HABE“

Ein paar Tage lang hatte ich abends immer das Gefühl die Wehen kommen mir anders vor. Ich wusste aber nicht recht, ob das schon die richtigen sind. Ich habe mich häufig im Bett gedreht bis ich aber doch irgendwann eingeschlafen bin. So auch dieser Abend. Gegen 1:30h konnte ich aber nicht mehr liegen bleiben. Das Drehen half nicht mehr, deshalb dachte ich mir vielleicht hilft es ja aufzustehen und mich abzulenken. Ich bin ins Bad und habe erstmal ein wenig aufgeräumt und geputzt. Danach habe ich entschlossen ins Wohnzimmer zu gehen und es mir gemütlich zu machen.

 

Ich habe mir die Lichterkette und die Salzlampe angemacht und habe mir meine Lieblings-Geburtsvideos angeschaut, danach mich auch mit weiteren Videos abgelenkt. Als alle bequeme Sitz- und Liegepositionen aufm Sofa erschöpft waren, bin ich aufgestanden und bin durch die Wohnung getigert, die Treppe hoch und runter gelaufen. Ich habe unterschiedliche Positionen vom Schwangerschaftsyoga ausprobiert, die vorübergehend ganz wohltuend und bequem waren. Bevor ich es gemerkt hatte, war es schon 5h, um die Uhrzeit steht mein Mann für gewöhnlich zur Arbeit auf. Eine halbe Stunde davor kam ich auf die Idee meine Wehen zu stoppen, um zu schauen, ob irgendeine gewisse Regelmäßigkeit schon präsent ist. Tatsächlich waren die Wehen im Durchschnitt alle 3 Minuten und zwischen 30 und 60 Sekunden lang. Ich habe dann meinem Mann gesagt, dass er heute nicht mehr zur Arbeit gehen braucht. Er hat angefangen die Checkliste für die Geburt durchzugehen und restliche Kleinigkeiten vorzubereiten, beispielsweise Handtücher, eine Kanne heißes Wasser, mir ein Frühstück organisieren. Um 5:50h haben wir Saskia informiert, dass es bei mir heute höchstwahrscheinlich soweit ist und haben ausgemacht, dass wir uns nochmal melden, wenn sie losfahren soll.

 

Die nächste eineinhalb Stunde habe ich in der Badewanne verbracht. Ich habe mir die Christian Hypnobirthing Tracks angehört und gefrühstückt. Als ich keine bequeme Position in der Badewanne finden konnte, bin ich raus. Ich bin aufs Bett und habe dort ein paar Wehen verarmet. Es war ca. 7:45h als wir Saskia das Okay gegeben hatten sich auf den Weg zu machen, sie hatte nämlich 2 Stunden Autofahrt vor sich. 1 3/4h habe ich dann auf der Toilette verbracht. Ich habe Hintergrundmusik mit Wellen angehört und mir vorgestellt, dass ich selber eine Welle bin. Ich habe mich abgestützt auf den Knien von meinem Mann, der auf einem Stuhl vor mir saß und bin rhythmisch mit meiner Atmung nach vorne und hinten geschaukelt. Ich konnte so die Wehen, die langsam schon intensiver wurden, sehr gut verarbeiten. Gegen 9:30h bin ich unter die Dusche und habe dort meinen Bauch und Kreuzbereich mit warmem Wasser abgeduscht. Das hat ebenfalls sehr gut getan. Ich habe angefangen unter den Wellen beim Ausatmen zu tönen.

 

So habe ich mich immer selber erinnert, mein Unterkiefer und Gesicht zu entspannen. Meinen Mann habe ich dann beauftragt, mir den Rücken abzuduschen. Ich habe jede Welle in einer unterschiedlichen Position veratmet – mal in der Hocke, mal angelehnt an der Wand, mal im Vierfüßler oder auch mal kniend. Saskia kam um 9:45h an, nachdem wir sie angerufen hatten. Die Wehen waren kräftig, jedoch gut zu verarbeiten. Die Hebamme hat mich weiter mein Ding machen lassen und praktisch nichts von mir gewollt. Zwischen den Wehen hat sie die Herztöne vom Baby abgehört und mein Puls gemessen. An einem Punkt hatte ich eine längere Pause zwischen zwei Wehen und da wusste ich, jetzt dauert es nicht mehr lang. Ich habe zum Baby geredet. Diese Pause war so wertvoll für mich, ich habe mich super entspannen können und richtig Kraft getankt. Gegen 10:40-10:45h kamen auch schon die Presswehen. Ich habe tief Luft geholt und laut ausgeatmet. Meinem Körper habe ich das Pressen überlassen. Ich habe immer noch meine Hintergrundmusik mit Wellen gehört. In meinem Kopf klangen die Affirmationen:

 

  • jede Wehe kommt und geht wie eine Welle, keine hält ewig lang an
  • mein Körper produziert perfekte Wehen, um mein Baby voranzubringen
  • keine Wehe ist zu stark für meinen Körper, weil er sie selbst auslöst und steuert
  • mein Körper weiß zu gebären und mein Baby kennt den Weg
  • atme, deine Gebärmutter presst
  • mein Körper ist fähig und perfekt geschaffen
  • keine 5 Wehen und schon kann ich mein Baby in den Armen halten

Ich wusste genau, wo sich das Baby im Geburtskanal befindet. Ich habe bei jeder Wehe gespürt, wie es zwei Schritte voran macht und einen zurück. Das hat mich keines Falls entmutigt, da war ich sogar dankbar für. Ich habe gewusst, dass es schonend für meinen Damm ist. Wir sind schon so weit gekommen, unser Team aus drei. „Ich sehe schon die Haare!“, ermutigt mich Saskia. Der Kopf ist schon draußen, mein Mann hat seine Hand drauf. Ich mache eine Pause und entspanne mein Gesicht und Körper wieder. Da höre ich die Stimme vom Baby. Ich hole noch einmal tief Luft und das Baby schießt in die Arme meines Mannes. 11:13h

Vor Freude verliert er Tränen, ich ebenso. Ich habe nur noch Glück und Euphorie empfunden. Die Hebamme hat das Baby abgetrocknet und mir zwischen die Beine gereicht.

„Unsere Flora ist da!“

 

Wir sind ins Schlafzimmer umgezogen, wo ich mich aufs Bett gelegt habe. Unser Baby hat an meiner Brust genuckelt als die Plazenta eine Viertelstunde später kam, sie war vollständig. Nachdem die Nabelschnur auspulsiert war, habe ich sie durchgeschnitten. Wie ich die Geburt im Nachhinein beschreibe?

Als ein wunderschönes Erlebnis, entspannt und selbstbestimmt. Ich staune über meinen Körper und seine Fähigkeit zu gebären, ich bin gestärkt und selbstbewusster als je zuvor. Ich liebe meinen Körper und wie er aussieht mehr als zuvor. Das Empfinden unter den stärkeren Wehen vergleiche ich gern mit der Muskelanspannung, wenn man Planks macht, nur das – eine Muskelanspannung und kein Schmerz war vorhanden.

 

Ich bin dankbar sagen zu können, dass ich meine Geburt wirklich genossen habe.
Ich hatte mir die natürlichste Geburt vorgenommen, ohne jegliche Interventionen und Störungen von draußen. Und so verlief sie auch.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Leni​

„Ein Papa erzählt – unser 4. Kind, unsere erste Hausgeburt – meine Sicht auf ein ganz besonderes gemeinsames Erlebnis“

 

Während meine Frau schon bei den Schwangerschaften unserer ersten drei Kinder mit dem Gedanken an eine Hausgeburt liebäugelte, war ich stets sehr skeptisch. Warum? Das ich kann gar nicht genau erklären. Beim ersten und zweiten Kind haben wir uns für eine ambulante Entbindung entschieden. Was uns einmal sehr gut und einmal etwas weniger gut in Erinnerung blieb. Beim dritten Kind wählten wir dann den Weg eines stationären Aufenthalts, weil wir glaubten, das würde uns ein ruhigeres und entspannteres Einfinden in die neue Familiensituation ermöglichen. Schließlich könne die Mama sich dann ganz auf das neue Baby konzentrieren und die zwei Großen hätten die Möglichkeit, sich langsam an das neue Geschwisterkind zu gewöhnen. Wir hatten uns gewaltig getäuscht. Zwar war das Personal in der Klinik sehr freundlich und alles rund um die Geburt lief unproblematisch und professionell ab, allerdings war unsere Familie irgendwie auseinandergerissen. Die stets nur kurzen Besuche in einer – vor allem für die Geschwisterkinder – fremden Umgebung fühlten sich unnatürlich an.

 

Davon abgesehen konnte sich auch meine Frau gar nicht so gut und ruhig auf das neue Baby konzentrieren, wie wir das ursprünglich angenommen hatten. Auf der Station war viel los und einige der anderen Mamas – überwiegend Erstgebärende – waren teilweise nervös, unsicher und mitunter sogar etwas überfordert, weshalb meine Frau zunehmend die Rolle eine Kummerkastens einnehmen musste.
Bestärkt durch diese Erfahrung sollte es beim vierten Kind dann eine Hausgeburt sein. Meine Skepsis hatte sich zwar noch nicht vollständig gelegt, aber ich hatte ja bereits drei Geburten aus nächster Nähe erlebt, fühlte mich also erfahren genug und freute mich darauf, dieses Wunder der Geburt noch einmal auf eine neue Art erleben zu dürfen. Meine Frau hatte ohnehin keine Zweifel.

 

Es war allerdings gar nicht einfach, eine Hausgeburtshebamme zu finden. Zum Glück haben wir von einer befreundeten Klinikhebamme einen sehr guten Tipp bekommen. Die Vorgespräche mit unserer Hebamme Saskia bekräftigten uns in unserer Entscheidung. Lediglich mit dem Gedanken, dass sie eine Anfahrtszeit von 45 Minuten hat, mussten wir uns noch kurz anfreunden. Wir fühlten uns sehr gut beraten und waren von der Professionalität vollkommen überzeugt. Mir persönlich hat auch die ausführliche Aufklärung über mögliche Situationen während einer Hausgeburt, die zu einer Verlegung in die Klinik führen würden, geholfen, meine letzten Bedenken abzuschütteln. Dann war es so weit, unser viertes Kind kündigte sich an. Allerdings ließ es sich auf seinem Weg mehr Zeit als seine großen Geschwister. Saskia war informiert, dass sich zwar etwas tue, sie jedoch noch nicht gebraucht werde. Dennoch blieb sie vorsichtshalber Zuhause und wartete auf neue Informationen. Zwischenzeitlich waren die Wehen wieder abgeflacht und meine Frau schlief einige Stunden. Dafür ging es dann am nächsten Morgen umso schneller. Die großen Kinder waren alle im Kindergarten oder in der Schule.

 

Aufgrund der Erfahrungen des Vortags zögerten wir zunächst mit dem Anruf. Bald darauf waren wir uns aber sicher, dass es jetzt nicht mehr lange dauern kann. Während bei meiner Frau starke Wehen in kurzen Abständen einsetzten, rief ich Saskia an, die sich sofort auf den Weg machte. Während der Fahrt rief sie uns an, wobei ich ihr mitteilen konnte, dass es sich vermutlich nur noch um Minuten handelt. Sie meinte sie bleibt jetzt über den Lautsprecher bei uns – allerdings machte ein Funkloch einen Strich durch die Rechnung. Ich hoffte, dass sie es noch rechtzeitig schaffen würde. Es musste nun jeden Moment so weit sein. Saskia kam tatsächlich noch rechtzeitig zur Tür herein und machte sich sofort daran alles Notwendige vorzubereiten. Ich war froh, dass sie da war, aber dachte auch, jetzt sind meine Frau und ich den Weg so lange zu zweit gegangen, jetzt wäre es auch schön, das die Geburt noch gemeinsam zu meistern. Ich blieb also direkt bei meiner Frau und war bereit, das Kind entgegenzunehmen. Saskia spürte das vermutlich und ließ uns gewähren. Während Saskia etwas aus Ihrer Tasche holte, zeigte sich der Kopf unseres Babys. Ich hielt ihn mit meiner Hand. Meine Frau setzte alle Kraft in eine weitere Wehe und unsere Leni flutschte direkt in meine Hände. Das war wohl das intensivste und besonderste gemeinsame Erlebnis unseres Lebens.

 

Wir haben die Geburt tatsächlich selbst gemeistert und trotzdem war jemand da und gab uns Sicherheit. Saskia kümmerte sich im Anschluss um alles Weitere und wir konnten unser Kind in aller Ruhe begrüßen. Nach ca. eineinhalb Stunden holte ich die anderen Kinder von Kindergarten und Schule ab und mit unbändiger Vorfreude und voller Neugier traten sie über die Türschwelle und konnten ihre kleine Schwester in vertrauter Umgebung kennenlernen.

Die nächsten Tage waren sehr harmonisch und von einem unerschütterlich starkem Familiengefühl geprägt.

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 67

Ailine

„EIN PAPA ERZÄHLT – DIE GEBURT UNSERER AILINE“


Ailine kam am 22.05.2021 zur Welt. Bereits zwei Tage vorher am Donnerstag setzten erste Wehen bei meiner Frau Clarissa ein. Diese verstärkten sich dann sukzessive über den Freitag hinweg. Tagsüber machten wir noch einen kleinen Spaziergang durchs Dorf. Alle zehn Minuten mussten wir kurz Pause machen und Clarissa veratmete irgendwo an eine Mauer oder einen Zaun gelehnt die Wehen. Abends wurde es stärker.

 

Als wir uns schlafen legten, waren die Wehen richtig heftig. Clarissa krümmte sich und zitterte am ganzen Leib. Diese Stunden waren für sie, so sagte sie mir später, die scherzhaftesten. Die ständigen sich wiederholenden heftigen Schmerzen zehrten an meiner Frau. Um halb zwei Uhr nachts war der Punkt erreicht wo sie Saskia anrufen wollte. Ich riet ihr davon ab, weil es vermutlich noch viele Stunden dauern sollte, bis sich der Muttermund weit genug öffnen würde für die eigentliche Geburt. Ich wollte Saskia nicht unnötig früh aus dem Bett holen. Doch Clarissa blieb hartnäckig, auch weil sie das Gefühl hatte später vielleicht gar nicht mehr in der Lage sein zu können Saskia anzurufen. 40 Minuten später parkte Saskia vor unserer Haustüre und ich half ihr, ihre Ausrüstung reinzubringen. Saskia stellte dann schnell fest, dass der Muttermund bereits vollständig geöffnet war und das Wasser zwischen Clarissas Beinen Fruchtwasser war. Die Geburtsphase begann also bereits. 

 

Auch setzten nun gezielte Wehen ein. Wir stellten den Heizlüfter an und dachten, dass nun alles wahrscheinlich relativ schnell gehen würde, weil ja die Geburtsvorbereitende Phase auch relativ schnell gegen war. Eigentlich wollte Saskia auch noch Silke dazu holen, doch Saskia riet ihr von einer Anfahrt ab, da sie fest überzeugt war, dass Silke zu spät kommen würde. Doch 3 Stunden später war das Kind immer noch nicht da und Silke hätte bereits dreimal kommen können. Ich machte mir langsam Sorgen, versuchte mir jedoch nichts anmerken zu lassen.

 

Kurz vor der Geburt hatte ich noch gelesen, dass der Mann auch Motivator sein soll bei der Geburt, also sagte ich Clarissa immer wieder, dass sie es schaffen würde und dass sie durchhalten solle. Immer wieder wechselte Clarissa die Position, wobei wir ihr halfen. In aufrechter Lage schoben die Wehen besser, aber der Puls des Kindes wurde etwas schlechter, weshalb wir ständig die Positionen wechseln mussten. Irgendwann begannen draußen die ersten Amseln ihr Lied anzustimmen. Die Nacht neigte sich bereits dem Ende zu und ein neuer Tag begann. Immer wieder kam ein Stück vom Köpfchen zum Vorschein, dann rutschte das Kind wieder zurück. Die Fortschritte waren zäh erkämpft und gering. Irgendwann wurde auch Saskia unruhig, bzw. die Geburt dauerte zu lange und sie meinte, wenn es jetzt nicht bald käme müssten wir ins Krankenhaus verlegen. Das war für mich keine gute Nachricht, weil wir ja gerade eine Hausgeburt wollten um nicht im Krankenhaus zu sein. Außerdem wäre ein Transport alles andere als angenehm für Clarissa und die Gefahr groß, dass das Kind im ungemütlichen Krankenwagen zur Welt kommen würde. Ich weiß nicht warum, aber vielleicht war das der letzte Impuls der noch gefehlt hatte. Zwei drei Wehen später lag das Kind auf einmal vor uns. Ich konnte es kaum glauben und hatte nicht mehr damit gerechnet. Jetzt sahen wir auch, was das Kind vielleicht zurückgehalten hatte. Seine Nabelschur war ihm dreimal um den Hals gewickelt und hatte dagegen gezogen.


Als es da war, war ich nicht voller Glück und Freude, ich war einfach nur erstmal erleichtert. Dann ging die Action jedoch erst richtig los. Die Plazenta wurde geboren, die Nabelschnur wurde gekappt, Clarissa und ich hatten keine Muße mehr und überließen letzteres Saskia. Der Blutfluss wurde kontrolliert. Clarissa wurde nach einer Pause genäht und musste dann doch noch kurz ins Krankenhaus, um zu prüfen ob der Schließmuskel angerissen war. Silke durfte nun doch noch kommen und war mit mir und dem Kind zuhause, während Saskia und Clarissa ins Krankenhaus fuhren. Irgendwann verabschiedeten sich alle, wir waren alleine, das Baby schlief und ich wusste nun wir hatten es geschafft.

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 66

Erik

„ICH HABE MEINEM KÖRPER VERTRAUT UND WURDE MIT EINER ÜBERWÄLTIGENDEN, SCHÖNEN GEBURT BESCHENKT“



Erik ist unser zweites Kind und schon in der ersten Schwangerschaft hatten wir uns eine Hausgeburt gewünscht. Der Gedanke zu Hause, in einer vertrauen Umgebung und nur mit meinem Mann und meiner Hebamme zu entbinden, hat uns schon immer gefallen. Trotzdem hatte ich mich dann doch für eine Klinikgeburt entschieden. Bei Erik war der Wunsch zu Hause zu entbinden wieder da und so war Saskia die erste Adresse. Wir haben Saskia schon in der ersten Schwangerschaft kennengelernt und ich wusste damals schon, dass Saskia meine Wunschhebamme ist.


Ich habe mich sehr gefreut als Saskia uns zusagte, somit waren wir der Hausgeburt einen weiteren Schritt näher. Ich freute mich die ganze Schwangerschaft über schon auf die Geburt. Ich konnte es kaum abwarten  obwohl ich schon einmal entbunden habe, wollte ich mich intensiver darauf vorbereiten und mich positiv auf die bevorstehende Geburt einstimmen. Deshalb entschied ich mich während der Schwangerschaft einen Hypnobirthing Kurs zu besuchen. Ich lernte vieles über Atemtechniken, Entspannung, Meditationen und Affirmationen. Auch sehr vieles über den natürlichen Ablauf der Geburt und wie eine positive Grundeinstellung hilfreich sein kann. Für mich persönlich war der Hypnobirthing Kurs informativer, als meine erste Geburtsvorbereitung, besonders gut gefallen haben mir die praktischen Beispiele zur Einbindung des Partners als aktiven Teil während der Schwangerschaft und Geburt. Endlich war es soweit, unser kleiner Mann machte sich auf den Weg.

 

Am Tag feierten wir mit den Großeltern den zweiten Geburtstag unserer Tochter. Es war so ein schöner Tag. Keiner hätte gedacht, dass wir schon am nächsten Morgen unser Erik begrüßen würden. Ich startete frisch in die 39. Schwangerschaftswoche und hatte noch keinerlei Anzeichen für eine bevorstehende Geburt. Die Unruhe und Ungeduld die ich einige Tage zuvor gespürt hatte waren, rückblickend betrachtend, wohl meine Vorboten Ich brachte am Abend meine Tochter zu Bett und meine Gedanken kreisten sich darum, wann sich Erik wohl auf den Weg machen würde. Ich habe meinen Bauch gestreichelt und genoss die einkehrende Ruhe im Haus nach einer turbulenten Geburtstagsfeier. Mein Mann und ich planten für diesen Abend ein Spieleabend. Nachdem meine Tochter eingeschlafen und ich bereit für unseren Spieleabend war, platzte mir überraschend die Fruchtblase, das war so gegen 21 Uhr.

Ich gab Saskia Bescheid. Jetzt hieß es erstmal, Fruchtwasser aufwischen, entspannen und auf Wehen warten. Während mein Mann im Haus alles für die Hausgeburt zusammensuchte und das Fruchtwasser aufwischte, entspannte ich mich auf dem Sofa und begann mich mental positiv auf die Geburt einzustimmen. Ich redete innerlich mit meinem Baby und verabschiedete mich von der Schwangerschaft. Bevor wir ins Bett gingen machte ich noch ein letztes Foto von meinem Bauch. Im Bett angekommen setzten dann doch ziemlich schnell die Wehen ein, trotzdem war ich noch ein bisschen skeptisch, ob es sich um „richtige“ Wehen handelt. Ich lief im Schlafzimmer umher und begrüßte die Wehen auf dem Pezziball. Meine Tochter kam gegen 01:00 Uhr ins Zimmer und wir kuschelten im Bett. Sie trank noch eine Flasche Milch und gegen 02:00 Uhr wusste ich, es geht los. Mein Mann ließ mir ein Bad ein und übernahm unsere Tochter. Gegen 02:30 Uhr waren die Wehen regelmäßig alle 3-4 Minuten, mein Mann rief Saskia und meine Eltern an. Saskia war gegen 03.00 Uhr da und erkundigte sich nach mir. Sie tastete meinen Bauch und hörte Herztöne ab. Saskia konnte ertasten, dass Erik schon tief ins Becken gerutscht war. Sie nahm im Badezimmer Platz und schrieb Protokoll. Sie verständigte Ihre Hebammenschülerin D. und es dauerte nicht lange, dass ich die Wanne verlassen wollte. 

 

Unsere Tochter wurde zwischenzeitlich von ihren Großeltern abgeholt. Ich merkte wie die Wehen stärker wurden, der kleine Mann immer tiefer ins Becken rutscht und ich musste mittönen. Gegen 04:00 Uhr traf die Hebammenschülerin D. ein und Saskia ging mit meinem Mann ins Wohnzimmer um dort alles für die Geburt herzurichten. Sie deckte den Fußboden vor dem Sofa ab, mein Mann versuchte vergebens den Geburtspool zu füllen (es gab kein warmes Wasser mehr). D. half mir aus der Wanne, sie half mir Wehen im stehen zu veratmen und begleitete mich noch auf die Toilette. Im Wohnzimmer angekommen bat mir Saskia an den Vierfüßler auszuprobieren, aber nach zwei Wehen musste ich die Position ändern. Die Wehen waren jetzt deutlich stärker und ich musste jede Wehe laut mittönen. Ich habe intuitiv die Hocke eingenommen und mein Mann unterstütze meine Hocke von hinten. Obwohl ich mir zuvor eine Wassergeburt gewünscht hatte, war mir jetzt überhaupt nicht mehr danach. Ich hatte einfach einen unterstützenden Druck gebraucht, und den hatte ich am besten in der Hocke gespürt. Die Wehen nahmen mittlerweile in der Intensität deutlich zu und ich merkte das ich schieben muss. Saskia leitete mich an und sagte mir ich solle auf meinen Körper hören. Also gab ich dem Druck mit jeder Wehe nach.

 

Saskia war die ganze Zeit über in meiner Nähe, beobachtete das Geschehen jedoch mit der für uns nötigen Distanz. Sie hörte nach jeder Wehe die Herztöne ab, sorgte für Erfrischung in dem sie meinem Mann mit einem Kühlakku und Waschlappen ausstattete, schaute nach meinem Blutdruck und war einfach „nur“ da. Ihre Anwesenheit gab mir in jedem Moment Sicherheit und ich fühlte mich die ganze Zeit über sehr wohl. Das half mir, mich in jeder Wehenpause zu entspannen. Wir versuchten einen letzten Toilettengang, aber da kam nichts. Kaum in der Hocke wieder angekommen, merkte ich deutlich, dass das Köpfchen schiebt. Saskia und mein Mann feuerten mich an zu schieben und nach wenigen Presswehen war Erik um 05.06 Uhr geboren. Mein Mann und ich waren überwältigt und weinten vor Freude. Endlich durften wir unseren Sohn in Empfang nehmen. 15 Minuten später folgte die Plazenta. Die Geburt war geschafft! Nachdem die Nabelschnur durchtrennt war wurde mir Erik gleich zum Bonding überreicht. Eine Weile später versorgte Saskia noch meine Geburtswunde und wusch mich mit einem Waschlappen. Sie ging sehr fürsorglich mit mir um. Anschließend wurde Erik gemessen, gewogen und die U1 gemacht. Süße Fußabdrücke gab# es auch noch. Während mein Mann und ich uns müde, erschöpft und überglücklich ins Bett verkrochen, räumten die Hebammen noch auf und verließen danach das Haus.

 

Mein Mann und ich denken voller Dankbarkeit an die Hausgeburt zurück. Die Hausgeburt verlief genauso wie wir es uns immer gewünscht haben. Die ruhige und liebevolle Atmosphäre verhalf mir, eine entspannte und angenehme Geburt zu erleben. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst oder das Gefühl es nicht schaffen zu können. Ich habe meinem Körper vertraut und wurde mit einer überwältigenden schönen Geburt beschenkt. Im Vergleich zur Klinikgeburt, welche auch sehr schön war, fand ich besonders die Ruhe im Haus während der ganzen Zeit besonders angenehm. 

 

Es gab nur uns und die Geburt, für mich eine unbeschreiblich schöne Erinnerung. Danke Saskia!

Erik
Geboren am 02.05.2021 um 05:06 Uhr in Billafingen bei Langenenslingen.
2980gr, 54cm, KU 34cm.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Helena Luise

„ALS MAN MICH IN DEN ERSTEN TAGEN FRAGTE, WIE DIE GEBURT WAR, WAR MEINE ANTWORT, DASS ES DAS SCHLIMMSTE UND DAS SCHÖNSTE GEWESEN WÄRE, WAS ICH JE ERLEBT HABE“

 

Es war Donnerstag der 29.04.2021. Ich hatte mir fest vorgenommen, die letzte Hose für unser Baby fertig zu nähen. Gegen Mittag war dies dann auch endlich erledigt und ich habe ganz stolz ein Bild des Ergebnisses an meine Familie verschickt und geschrieben, es kann nun losgehen, ich bin fertig mit nähen. Dann war es, als hätte die kleine Maus das gehört. Denn gegen Abend lag ich mit einer Art Menstruationsschmerzen auf dem Sofa. Als wir um ca. 22:00 Uhr ins Bett sind, ging der Schleimpfropf ab. Wir haben dann entschieden, einfach zu schlafen solange es geht. Es kamen immer wieder Wehen, allerdings sehr unregelmäßig. Um 1:30 Uhr bin ich aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Ab dort hatte ich immer öfter Wehen in unregelmäßigen Abständen. Gegen morgens um 5:00 Uhr war ich mir nicht sicher, ob ich Fruchtwasser verliere. Den Eindruck hatte ich dann noch weitere zwei Male und rief deshalb um 7:20 bei Saskia an, um ihr die Situation zu schildern. Nach kurzer Rücksprache sollte ich regelmäßig Temperatur messen und die Lage beobachten.

Ab ca. 8:30 Uhr hatte ich Wehen mit relativ regelmäßigen Abständen von 10-12 Minuten. Mein Mann Nices hat an diesem Morgen noch von zuhause aus gearbeitet. Ich lag den Morgen über auf dem Sofa und versuchte nochmal zu schlafen, was mir aber leider nicht gelang. Mit Saskia hatten wir vereinbart, wir halten um ca. 17:00/18:00 Uhr nochmal Rücksprache, wie es weitergeht. Der Mittag verlief ruhig, die Wehenabstände wurden kürzer. Nach dem Telefonat mit Saskia um 17:15 Uhr entschieden wir, dass sie noch nicht kommen muss und wir noch abwarten. Währenddessen hat Nices ein Tensgerät auf meinem Rücken angebracht. Dieses sollte den Schmerz der Wehe umlenken, das hat auch gut geklappt. Ich glaube, ich habe die Wehen dadurch kürzer empfunden, als sie tatsächlich waren.

 

Zum Abendessen war meine Mama noch da. Nach dem Abendessen nahm die Intensität der Wehen zu und die Abstände wurden kürzer. Wir beschlossen um 18:45 Uhr Saskia anzurufen, damit sie kommt. Immer wieder sagte ich zu Nices, dass ich einfach total froh bin, dass Saskia nachher kommt und wir nicht ins Krankenhaus fahren müssen. Ich konnte mich den ganzen Tag auf unserem Sofa entspannen und fühlte mich einfach wohl. Als Saskia da war, waren meine Wehen noch gut aushaltbar aber deutlich stärker als den Tag über. Wir sprachen nochmal darüber, ob es heute morgen wirklich Fruchtwasser gewesen sein könnte und kamen aber überein, dass die Flüssigkeit höchstwahrscheinlich zum Schleimpfropf gehört hat.

Die Wehen wurden intensiver und für mich trotz Tensgerät schon relativ schmerzhaft. Saskia schaute sich den Muttermund an, sie meinte 1-2 cm. Ich war ehrlich gesagt kurz schockiert. Ich war schon so lange wach und hatte gefühlt schon so ewig Wehen… dazu kam, dass ich mit Beginn fast jeder Wehe einen Würgereiz empfand und über dem Eimer hing. Für mich war es deshalb in dieser Situation sehr schwer mich auf meine Atmung zu konzentrieren… übergeben musste ich mich allerdings zu dem Zeitpunkt noch nicht. Das war der erste kurze Moment in dem ich dachte, das kann alles nicht sein, wie soll ich das schaffen.

 

Wir blieben noch kurz auf dem Sofa und entschieden uns dann in die Badewanne zu wechseln. Ich hoffte bei einem Umgebungswechsel wieder besser mit den Wehen umgehen zu können. Nach wie vor war ich einfach nur dankbar, dass wir bei uns zuhause waren. Wir nahmen das Tensgerät ab und Nices bereitete das Badewasser vor. Der Einstieg in die Wanne war für mich die totale Erleichterung, das warme Wasser half mir mich zu entspannen. Es lief alles einige Zeit gut und Nices veratmete die Wehen mit mir gemeinsam. Das half mir extrem mich auf die Atmung und mich selbst zu konzentrieren und nicht auf den Schmerz. Irgendwann kam dann allerdings der Punkt, an dem ich dachte es geht nichts mehr und ich wirklich verzweifelt war. Saskia schaute nach dem Muttermund – 2-3 cm -. Das war kein richtiger Vorschritt und motivierte mich leider wenig… Saskia schlug vor, eine Meditation zu machen, und bereitete eine „Heisse 7“ (Schüsslersalze) zu. Mit ihrer ruhigen Art, konnte sie meine aufkommende Panik, die folgenden Stunden nicht zu überstehen, stoppen. Sie fragte mich noch, ob ich lieber ins Krankenhaus gehen möchte. Das kam für mich allerdings überhaupt nicht in Frage. Nach gut zwei Stunden habe ich die Wanne wieder verlassen. Beim Aussteigen überkam mich wieder der Würgereiz und diesmal musste ich mich tatsächlich übergeben, was eine große Erleichterung war.

 

Wir zogen dann wieder aufs Sofa um und ich veratmete etliche Wehen liegend. Nices atmete immer mit mir, was ich als riesen Unterstützung empfand. Die Wehen waren zu diesem Zeitpunkt länger als zuvor und meinem Empfingen nach schmerzhaft. Ich hatte immer das Gefühl, dass der Druck nach unten zunahm. Der Muttermund war nun bei 6-7 cm. Diese Nachricht motivierte mich extrem und ich dachte, endlich geht was. Dann ging in meiner Erinnerung alles relativ schnell. Eigentlich wollten wir noch unsere Fotografin dazu holen. In dem Moment wollte ich das aber absolut nicht und wir entschieden uns, sie nicht anzurufen. Für mich war jeder weitere Mensch im Raum unvorstellbar. Danach verschwimmt meine Erinnerung etwas. Saskia meinte irgendwann, dass sie Silke Bescheid gibt und sie dazu kommen würde. Gleichzeitig baute sie den Gebärhocker auf, den ich mir für die Geburt gewünscht hatte. Das war für mich das Zeichen, endlich geht es in die heiße Phase. Ich setzte mich auf den Gebärhocker, Nices saß auf dem Sofa hinter mir. Nach einigen Presswehen platzte die Fruchtblase. Ich war total erschrocken und im gleichen Moment erleichtert, meinem Baby einen Schritt näher zu sein. Kurze Zeit später wurden die Herztöne unseres Babys auf einmal schlechter, deshalb sagte Saskia ich sollte mich in Seitenlage auf den Boden legen, die Herztöne sind dann direkt wieder gut gewesen. Ab diesem Zeitpunkt ist meine Erinnerung total verschwommen bzw. für den letzten Teil der Geburt fehlt mir komplett das Zeitgefühl. Ich weiß noch, dass Silke kam. Sie stellte sich vor und war mir direkt sehr sympathisch. Ich drehte mich einige Male von einer auf die andere Seite und gab dem Drang der Presswehen nach. Ein paar Presswehen haben wir gemeinsam veratmet ohne zu pressen, um der kleinen Maus nochmals eine Verschnaufpause zu gönnen, weil ihre Herztöne nicht immer ganz optimal waren. Ich kann mich noch erinnern, dass ich vom atmen extremen Durst bekommen hatte und mein Glas mir viel zu schwer und unhandlich war. Die Flasche, die ich extra bereit gestellt hatte war aber irgendwie in dem Moment nicht greifbar.

 

Ich glaube die Phase der Presswehen ging insgesamt 2 Stunden. Mir kam das allerdings nicht so vor. Am Ende sagte Saskia ich könnte jetzt in die tiefe Hocke und so würden wir es nochmal probieren. Ich fand die Idee super, ich denke, dass es in dieser Position nicht wirklich Vorwärts ging, denn irgendwann sagte Silke, wenn nach zwei weiteren Presswehen nichts geht, müsste man schneiden. Mir war das in diesem Moment völlig egal, ob geschnitten wird oder nicht, Hauptsache unser Kind kommt jetzt. Nices saß die ganze Zeit hinter mir und stärkte mir den Rücken. Mit der nächsten Presswehe merkte ich, da kommt der Kopf. Nices sagte noch, da kommen schwarze Locken. Ich war kurz verwundert. Dass das Baby Haare haben könnte, hatte ich gar nicht in Erwägung gezogen. Mit einer weiteren Presswehe merkte ich, dass der Kopf kam und ich dachte nur, das Baby muss jetzt raus und gab nochmal alles und so kam unsere Helena Luise um 3:18 Uhr in unserem Wohnzimmer, vor unserem Sofa zur Welt. Mit der darauffolgenden Wehe kam direkt die Plazenta. Danach waren erstmal der ganze Schmerz und alle Anstrengung vergessen. Wir waren wie in einer Blase und alles drehte sich nur noch um die kleine Maus. Ich bekam sie direkt auf den Bauch und wir haben uns zu dritt auf unser Sofa gekuschelt. Das einzige, was dann noch kam und weniger schön war, war das 

 

Nähen der Geburtsverletzungen. Das habe ich im Nachhinein fast schlimmer in Erinnerung als die Geburt selbst. Der Tag danach fühlte sich ein bisschen an, wie nach einem Festival: Pures Glück, totale Euphorie, völlig übermüdet, ich stinke, es tut alles weh, keine Stimme mehr vom Schreien. Und dazu die neue Aufgabe dem Mini-Menschen ein glückliches Zuhause zu schenken💕

 

Als man mich in den ersten Tagen fragte, wie die Geburt war, war meine Antwort, dass es das Schlimmste und das Schönste gewesen wäre, was ich je erlebt habe. Es wäre gelogen zu sagen, die Geburt war nicht schmerzhaft, aber ich habe mich bei uns zuhause zu jedem Zeitpunkt wohl gefühlt und Nices war mir eine wahnsinnig große Unterstützung und wir waren ein super Team. Die Sorge um die „Sauerei“ war auch völlig unbegründet, man hätte schon kurz darauf nicht mehr vermuten können, dass in unserem Wohnzimmer eine Geburt stattgefunden hat.

 

Für uns war die Hausgeburt genau das richtige und wir sind sehr glücklich, dass alles geklappt hat, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir würden uns jederzeit wieder für eine Hausgeburt mit Saskia und Silke entscheiden!

Ronja, Nices & Helena

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Lilli Katharina

„DIREKT IN MEIN HERZ“


Ich sitze im Bad und versuche mühevoll meine gemütlichen Stricksocken anzuziehen. Es ist Abends 20:00 Uhr und ich freue mich auf mein Sofa und einen entspannten Fernsehabend. Mein Mann bringt gerade unseren Sohn ins Bett. Plötzlich Schreck ich auf, in meinem Bauch hat’s plopp gemacht und bevor ich verstanden habe was Sache ist, läuft ein bisschen Fruchtwasser zwischen meinen Beinen runter. Mein Mann kommt gerade aus dem Kinderzimmer und ich zeig ihm die kleine Pfütze auf dem Boden. „Echt jetzt, geht’s heute los?! Jetzt bin ich aufgeregt“. Als ich fertig umgezogen war hab ich mit Saskia telefoniert. Da ich noch keine Wehen hatte gab sie uns noch 12h Zeit und meinte leider sie hätte schon 3 Nächte mit Geburten gehabt und muss dringend schlafen. Falls es bei uns vor 8:00 Uhr am morgen los ginge hätten wir mit ihrer Kollegin Jenna aus Filderstadt entbunden, sie war auch erstmal in der Nacht für uns zuständig. Saskia und ich verabschiedeten uns am Telefon mit „bis hoffentlich später, haltet durch.“ Nach einem kennenlern Telefonat mit Jenna sind wir ins Bett. Ich konnte die ersten Stunden ganz gut schlafen, wenn ich wach wurde habe ich Fieber gemessen und bin wieder eingeschlafen.

 

Aber irgendwann wurde ich von leichten Wehen geweckt. Ich war nun wach und hab jeder Wehe nachgespürt und mit der Zeit wurden sie immer etwas stärker, so dass ich irgendwann die Hand von meinem Mann zum drücken brauchte. Mittlerweile war es auch Zeit zum Aufstehen. Ich hab mit Jenna telefoniert und von meinen stärkeren Wehen berichtet. Es war dann auch klar dass Saskia zur Geburt kommen würde. Und als ich eine Nachricht von Saskia auf dem Handy hatte sie würde um 8:00 Uhr kommen waren wir sehr erleichtert. Jetzt konnten wir uns um unseren Großen kümmern, gemeinsam frühstücken und dem Opa Bescheid geben der sich um unseren Großen für den Rest des Tages kümmert. Der Zeitpunkt war genau der richtige zum Abholen ich hatte immer intensivere Wehen und musste sie ganz schön verschnaufen. Als Saskia da war, fühlte ich mich sehr sicher und entspannt, ich freute mich darüber, dass es los geht und vorallem, dass sie dabei sein kann. Saskia schaute sich erstmal an wie der Abstand zwischen den Wehen war, wie intensiv ich sie erlebe und wie es mir denn so geht. Ich bekam noch Akupunktur und dann zeigte sie meinem Mann was er tun kann um mir die Schmerzen etwas angenehmer zu machen. Ich war dazu auf dem Boden auf den Knien und legte mein Kopf und Arme auf dem Sofa ab, Sven wackelte meinen Po, dass war echt schmerzerleichternd und half dem kleinen Wesen auch noch dabei voran zu kommen. Saskia wusste irgendwie was ich brauche.


Da wir vermuteten das es noch eine Weile so weiter gehen würde, ging Saskia noch zu einer anderen Frau in der Nähe und wollte danach wieder kommen. Für uns war es völlig ok, ich dachte dass mein Mann dann noch alles gemütlich vorbereiten kann und mich verwöhnt. Nach ein paar Wehen merkte ich, dass sie jetzt noch schneller hintereinander kommen. Und es wurde immer anstrengender. Aber dann musste ich dringend auf die Toilette. Ich hatte einen enormen Druck nach unten und wollte es noch rechtzeitig aufs Klo schaffen, da die Wehen aber so intensiv waren fiel mir das Laufen schwer und ich hängte mich an meinen Mann. Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis wir mit unseren „Hühnerdäpperle“ im Bad angekommen sind. Ich war dann auch schon fix und fertig und völlig verschwitzt jetzt hätte ich eine Pause brauchen können aber der Druck wurde immer krasser und plötzlich explodierte meine Fruchtblase, der Schleimpropf kam auch gleich mit und ich hatte sofort das Gefühl pressen zu müssen. Mein Mann meinte sofort zu mir ich soll nicht pressen und ging los das Telefon holen, Saskia musste schnell wieder zurück kommen. Die Fruchtwasserpfütze war nicht grün, zum Glück, mein Mann kam mit dem Telefon zurück ins Bad. Auch Saskia meinte dass ich noch nicht pressen soll, es war verdammt schwer nicht zu pressen……. Ich positionierte mich in den Vierfüßler und telefonierte mit Saskia weiter, das nahm mir auch die Angst das unser Baby ohne Saskia zur Welt kommen könnte. 

 

Es dauerte auch wirklich nicht lange und sie war da. Mein Mann konnte jetzt alles nötige im Wohnzimmer herrichten, Saskia kümmerte sich um mich, putzte die Pfütze auf und lief mit mir ins Wohnzimmer. Ich entschied mich in dem Vierfuß zu bleiben, Saskia war hinter mir mein Mann bequem auf dem Sofa neben mir. Ich konnte meinen Oberkörper gut auf dem Sofa vor mir ablegen und Saskia legte mir noch ein Kissen hin zum rein kneifen. Das war echt super, so blieb die Hand von meinem Mann heil und ich konnte nebenbei auch noch prima rein schreien und in den Pausen mein Kopf ablegen. Jetzt durfte ich endlich auch mit pressen. „Lass einfach laufen Tanja mach einfach mit was dein Körper dir sagt.“ Ich bemerkte ab hier gar nicht mehr richtig was so nebenher alles passierte ich war ganz bei mir und den Wehen. Saskia war immer hinter mir, lobte mich und wenn sie mich putzen musste gab sie kurz bescheid dass sie mich berührt. Das war sehr respektvoll und angenehm für mich. Irgendwann kam dann dieser typische Moment wo die Frau keine Lust mehr hat und aufhören möchte. Dieser Moment war in meinem Kopf da, hat sich aber schnell wieder in Luft aufgelöst, als ich Saskia ins Handy sagen hörte: „Brauchst nicht mehr kommen, lohnt sich nicht das Kind ist in einer viertel Stunde da.“ Ich hüpfte innerlich vor Erleichterung und war wieder total motiviert.

 

Bald darauf konnte man auch schon das Köpfle sehen was mein Mann begeistert mitteilte, Saskia fragte ob ich mal fühlen möchte, aber ich konnte mich vor lauter Schmerzen überhaupt nicht selbst anfassen oder bewegen. Ich glaube es waren noch zwei Wehen und unser kleines Mädchen war endlich da. Ich lag mit dem Kopf noch auf dem Kissen und erholte mich. Saskia begrüßte Lilli und ich fragte ob es wirklich ein Mädchen ist, ob es ihr gut geht und und und. Mein Mann war schon total verliebt und meinte nur „oh isch die süss, so süß und sie hat schon Haare“. Saskia meinte ich soll mich mal umdrehen dann kann ich sie selbst anschauen und begrüßen. Ich war so k.o. und erleichtert das ich kurz den Moment zum durchschnaufen gebraucht habe. Ich hab’s mir gemütlich gemacht und dann mein Mädchen in die Arme bekommen, es war unglaublich, der Wahnsinn und einfach wundervoll. Diesen Moment werde ich nie wieder vergessen das ging direkt in mein Herz, ich war voller LIEBE. Sie war so wunderschön.

 

Wir hatten sehr viel Zeit zum kuscheln, beschnuppern, kennenlernen und genießen. Saskia hat uns komplett in Ruhe gelassen und erst nach einer gefühlten Ewigkeit die kleine Lilli gewogen, gemessen usw, sie hat mir beim ersten mal an die Brust anlegen geholfen und als dann mal der Papa seine Lilli wollte, wurde ich genäht, gewaschen und auf die Toilette begleitet. Als Saskia die Plazenta begutachtet hat, hat sie uns alles genau gezeigt, erklärt und anfassen lassen. Das war sehr interessant, das „Zuhause“ meines Mädchens kennen zu lernen. Wir waren so happy mit Saskia und würden mit ihr theoretisch immer wieder eine Hausgeburt machen, aber unsere Kinderplanung ist abgeschlossen 🙂

 

Vielen lieben Dank für dieses tolle Geburtserlebnis

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 65

Neo

„MIT VOLLGAS INS GLÜCK“

 

Ich habe mich bereits sehr früh in der Schwangerschaft mit den Themen Hypnobirthing und selbstbestimmte Geburt beschäftigt. Je mehr ich mich damit auseinandergesetzt habe, desto klarer wurde mir, dass ich nicht im Krankenhaus entbinden möchte. Mein Mann Axel war anfangs skeptisch gegenüber einer Hausgeburt, hat dann aber auch schnell die Vorteile gesehen. Auch die Corona-Vorschriften in den Krankenhäusern spielten letztendlich bei der Entscheidung eine Rolle: ich wollte eine entspannte Geburt für mich, Axel und vor allem unseren Sohn. Es war unvorstellbar, dass Axel nicht die gesamte Zeit bei uns sein könnte. Nachdem wir uns dann mit Saskia getroffen hatten war klar, dass nichts anderes als eine Hausgeburt mehr in Frage kommt.

Mir wurde vorab bereits von meiner Frauenärztin und meiner Wochenbett Hebamme gesagt, dass sie sich ziemlich sicher sind, dass es eine schnelle Geburt wird. Zu diesem Zeitpunkt war mir allerdings nicht klar, wie schnell das gehen kann.
Die erste Wehe hatte ich gegen 4:00 Uhr. Ich erinnerte mich an Saskias Ratschlag, so lange wie möglich zu schlafen. Bis um 5:00 Uhr döste ich also vor mich hin. Dann beschloss ich, auf das Sofa zu wechseln. Mein Mann stand um 5:30 Uhr auf, um zur Arbeit zu gehen. Ich wollte ihn noch motivieren zu gehen, da ich der festen Überzeugung war, dass es beim 1. Kind lange dauert. Zum Glück entschied er sich zu bleiben, da ab 6:00 Uhr die Wehen regelmäßiger kamen. Um 7:00 Uhr waren wir bei einem Abstand von 2 bis 2,5 Minuten. Ich schrieb Saskia eine Nachricht mit dem Hinweis, dass ich Wehen hatte, es aber noch nicht für nötig hielt, dass sie kommt. Als sie nach dem Abstand fragte gab ich etwas mehr an, da ich immer noch der festen Überzeugung war, dass es unmöglich so schnell gehen konnte und es bestimmt wieder weniger werden würde. Um 8:00 Uhr entschied Axel, dass wir nun Wohnungen tauschen.

 

Wir hatten die Entbindung bei meinen Eltern geplant, da ich mich dort wohler fühle als in unserer Mietswohnung und sie eine Badewanne haben. Auch zu diesem Zeitpunkt war ich noch fest davon überzeugt, dass ich dort erst einmal in die Badewanne liege und wir dann abwarten, ob wir Saskia anrufen. Obwohl meine Eltern im gleichen Ort wohnen, haben wir es kaum mehr dorthin geschafft. Axel rief noch bei uns im Flur Saskia an, die sich sofort auf den Weg machte. Die Fahrt kam mir wie ein Autorennen vor. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass Axel im 1. Gang gefahren ist. Hätte er mir in diesem Moment gesagt, dass wir noch 10 Minuten bis ins Krankenhaus fahren müssen, hätte ich mich geweigert. Bei meinen Eltern angekommen ging alles ganz schnell. Axel hat die letzten Vorbereitungen getroffen und alles bereitgelegt. Kurz darauf setzten bei mir die Presswehen ein und wir riefen Saskia an, die dann auch am Telefon blieb. Als sie sagte, dass sie noch 20 Minuten Fahrt vor sich hatte, war klar, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würde.

 

Sie unterstütze mich ganz toll über das Telefon und gab Axel immer wieder Anweisungen und fragte nach, was er sah. Er machte das wirklich super. Nachträglich sagte er, er hätte einen kurzen Panik Moment gehabt, als ihm bewusst wurde, dass wir das ohne Saskia hinbekommen müssten. Aber da sie uns bereits vorab gesagt hatte, dass dieser Fall (wenn auch unwahrscheinlich, aber trotzdem möglich) eintreten könnte, hatte er sich mental schon einmal damit auseinandergesetzt. Das hat viel gebracht.
Bei unserem Sohn war die Fruchtblase noch intakt. Ich hatte meine Hand zwischen meinen Beinen und konnte so abschätzen, wie viel noch fehlte. Als das Köpfchen geboren war hörte ich Axel, wie er sagte, dass er ihn hält und er wunderschön sei. Bei der nächsten Wehe fing er unseren Sohn Neo mit Glückshaube auf. Er wurde um 8:47 Uhr geboren. Axel legte ihn mir sofort auf die Brust und wir packten ihn warm ein. Er war von Anfang an sehr zufrieden, schrie nur ganz kurz. Saskia blieb am Telefon und 12 Minuten, nachdem er auf der Welt war, kam sie zu uns. Wir waren mächtig stolz auf uns Drei, dass wir das geschafft haben. Wir legten uns auf Sofa, kuschelten und Neo fing schnell an zu trinken. Wir waren überglücklich – und sind es immer noch.

 Es war die beste Entscheidung, eine Hausgeburt zu machen – ich würde es jedem empfehlen.

 

Vielen Dank auch an Saskia und Silke für die tolle und ruhige Unterstützung, gerade auch bei solch einer Geburt.
Und Versprochen: 

beim 2. Kind rufen wir früher an 🙂

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 64

Felian

„WIR WAREN EINFACH NUR ÜBERGLÜCKLICH FÜR DIESES WUNDER“


Um vier Uhr morgens bin ich aufgewacht, weil ich eine Wehe hatte. Sie war nicht schlimm und hat sich so angefühlt, wie die Senkwehen, die ich die Tage davor schon hatte. Also hab ich mir nichts dabei gedacht. Doch dann kam kurz darauf wieder eine und noch eine. Ich hab dann auf die Uhr geschaut und festgestellt, dass die Wehen alle 10 Minuten kommen. Da sie nicht besonders schmerzhaft waren bin ich einfach im Bett geblieben und habe versucht, weiterzuschlafen. Meinen Mann hab ich auch nicht geweckt. So gegen 8 Uhr sind wir dann aufgewacht und ich sagte zu meinem Mann, dass ich seit vier Uhr Wehen in regelmäßigen Abständen habe und ich denke, dass es heute losgeht. Auf der Toilette hab ich dann den Schleimpfropf gesehen und war mir dann sicher, dass unser Kleiner sich auf den Weg machte. Zu meinem Erstaunen bin ich ganz ruhig geblieben und war gar nicht aufgeregt. Ich hab mich wieder ins Bett gelegt und meinem Mann gesagt, dass ich Saskia anrufen und informieren werde. Das hab ich dann getan und sie meinte, dass sie auf dem Weg nach Weil der Stadt ist und ich sie auf dem Laufenden halten soll. Da die Wehen zwar regelmäßig kamen, aber nicht allzu schlimm waren, habe ich meinen Mann noch arbeiten geschickt, weil ich dachte, dass es noch lange dauern kann. Ich bin also einfach im Bett geblieben, habe den Wehentracker angemacht und schon mal bei jeder Wehe das Atmen geübt. Jedes Mal, wenn ich aufgestanden bin, um zur Toilette zu gehen, oder mir was zu essen zu holen, sind die Wehen etwas stärker geworden. Kurzzeitig hatte ich ein mulmiges Gefühl, weil ich ganz alleine war. Mein Mann war arbeiten und Saskia war ziemlich weit weg. Doch gegen Mittag wusste ich, dass Saskia wieder in der Nähe ist, da ich auch noch einen Termin bei ihr zur Akupunktur gehabt hätte. Das hab ich aber nicht mehr geschafft. Ich wollte nur im Bett liegen bleiben.


So gegen 16.15 Uhr kam dann mein Mann wieder nach Hause. Ich bin aufgestanden und es war, als ob unser Baby wusste: „Papa ist da, jetzt kann ich kommen“, denn die Wehen sind stärker geworden und in kürzeren Abständen gekommen. Ich konnte nicht mehr laufen, weil es so unangenehm war, also hab ich mich auf die Couch gelegt und mein Mann hat alles vorbereitet. Als die Wehen dann in wirklich kurzen Abständen kamen, hab ich kurz Panik bekommen und gleich Saskia angerufen. Sie hatte noch einen Termin und wir verabredeten, dass sie in 30 Minuten nochmal anruft. Ich hab ihr dann gesagt, dass ich möchte, dass sie kommt.

 

So gegen 18:10 Uhr hatte ich das Gefühl, dass ich auslaufe und sagte zu meinem Mann, dass ich denke, dass die Fruchtblase geplatzt ist und er sich die Uhrzeit merken soll. Fünf Minuten später kam dann auch Saskia. Sie hat dann die Herztöne und die Wehen gemessen. Ich kann mich nur noch erinnern, dass sie zu meinem Mann sagte, dass er eine Badewanne einlassen soll, vielleicht würde mich das entspannen. Die Wehen kamen teilweise im Minutentakt und ich kam kaum zur Ruhe. Ich konnte und wollte aber nicht in die Wanne. Saskia war kurz davor, uns ins Krankenhaus zu schicken, weil das Baby und ich einfach keine Pausen hatten. Saskia meinte dann, dass sie mich jetzt untersucht und ich hörte nur noch, wie sie zu meinem Mann sagte, er solle die Handtücher in den Ofen packen, das Baby kommt jetzt. Der Muttermund war schon bei 9 cm.


Ich weiß nicht mehr, wie ich es gemacht habe, aber ich habe mich dann vor die Couch gekniet und mich mit dem Oberkörper auf die Couch gelegt. Mein Mann hat sich dann auf die Couch gesetzt und ich hielt seinen Arm fest. Ich erinnere mich nur noch, dass die Wehen so stark waren, dass ich angefangen habe zu schreien und mit meinen Händen den Arm meines Mannes zerquetschte ☺ Ich hatte plötzlich das Gefühl, ich müsste zur Toilette, aber Saskia meinte, dass es das Baby sei und ich es zulassen soll. Sie hat mich motiviert und mir immer wieder gesagt, dass ich das toll mache. Sie schlug vor, ein Bein aufzustellen, um dem Baby zu helfen. Das ging sogar ganz gut. Danach hab ich mich dann umgedreht und bin in die tiefe Hocke gegangen. Mein Mann saß hinter mir und ich konnte mich bei ihm festhalten. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich spucken müsste und hab nach dem Eimer verlangt. Ich wollte ihn einfach nur zur Sicherheit bei mir haben. Ich musste zum Glück nicht spucken. Ich hab dann nur noch gehört, wie Saskia sagte, dass das Köpfen schon draußen ist. Das hab ich gar nicht gemerkt. Erst, als der Körper auch geboren wurde, spürte ich, wie unser Baby um 19:42 Uhr einfach rausgeflutscht ist und es war plötzlich alles vorbei und ich hatte keine Schmerzen mehr.

 

Ich wollte schnell aus dem verschwitzen T-Shirt raus und nur noch mein Baby im Arm halten. Saskia hat ihn mir dann in den Arm gegeben. Und da war er – unser Sohn – und hat uns mit ganz großen Augen angeschaut. Ein unglaubliches und unbeschreibliches Gefühl. Wir waren einfach nur überglücklich und dankbar für dieses Wunder.

 

Ich muss sagen, dass ich zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Ängste hatte, dass etwas schief gehen könnte. Ich bin froh, dass wir uns für eine Hausgeburt mit Saskia entschieden haben. Besser hätte ich es mir nicht vorstellen können. Ja, es war schmerzhaft, aber im Nachhinein kann ich mich an die Schmerzen gar nicht mehr erinnern und bin einfach nur glücklich, dass alles so gut gelaufen ist.

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 62

Charlotte

„ICH FAHRE DOCH AUCH NICHT MIT DER KUTSCHE INS GESCHÄFT, WENN IN DER GARAGE EIN AUTO STEHT…“


…Das war Kais Reaktion auf meine Idee mit der Hausgeburt. „So etwas Rückschrittliches. Warum eine Hausgeburt, wenn keine 15min entfernt ein modernes Krankenhaus ist, mit dem wir bei der ersten Geburt doch im Großen und Ganzen zufrieden waren?“. Ganz einfach. Bei Marlenes Geburt gab es noch kein Corona und wir hatten viel Glück. Glück, dass in dieser Nacht nicht viel los war auf der Entbindungsstation. Glück, dass wir eine nette Hebamme erwischt haben und Glück, dass eine sympathische Ärztin in jener Nacht Dienst hatte, um mich zu nähen. Bei der Geburt unserer zweiten Tochter wollte ich mich aber nicht auf das Glück verlassen.


Es war zwar etwas Überredungskunst notwendig aber letztendlich hat sich Kai dann doch zu einem unverbindlichen Info-und Kennenlerngespräch mit Saskia bereit erklärt. Danach musste er zwar zugeben, dass sie einen wirklich sympathischen und sehr kompetenten Eindruck gemacht hat, aber mit dem Gedanken, unsere Tochter ohne Arzt und OP-Saal in der Nähe auf die Welt zu bringen, konnte er sich immer noch nicht anfreunden. Ich hingegen war mir absolut sicher, dass ich nicht ins Krankenhaus möchte und dass Saskia genau die richtige Hebamme für uns ist. Also habe ich nicht locker gelassen, bis Kai endlich zähneknirschend sein OK zu einer Hausgeburt gegeben hat.

 

Bis zum errechneten Geburtstermin spürte ich keine einzige Wehe und war schon sehr enttäuscht. Doch in der Nacht wachte ich dann tatsächlich ein paarmal auf und spürte ein leichtes Ziehen im Unterleib. Am Morgen rief ich gleich bei Saskia an, um ihr zu sagen, dass sich vielleicht doch etwas tut. Der Tag verging und ich spürte zwar immer wieder dieses Ziehen, ähnlich wie Periodenschmerzen, aber mehr auch nicht. Ein großer Abendspaziergang mit Hund und Kinderwagen, zu Abend essen, Marlene fürs Bett richten, alles kein Problem. Doch als ich Marlene gegen 20.30 Uhr ins Bett brachte, war es, als legte jemand einen Schalter um. Aus dem harmlosen Ziehen wurden plötzlich unangenehme Wehen. Ich beschloss, erst einmal in die Badewanne zu liegen. Das Entspannungsbad war allerdings alles andere als entspannend. Die Wehen wurden immer stärker und kamen jetzt schon im Fünfminutentakt. Wieder aus der Wanne draußen, rief ich Saskia an, um ihr zu sagen, das die Wehen jetzt regelmäßig kamen. Da ich mich zwischen den Wehen aber noch fit fühlte und ich mir auch nicht vorstellen konnte, dass das Baby so schnell kommen würde, sagte ich zu Saskia, dass sie noch nicht kommen muss und ich mich in einer halben Stunde nochmal melden würde. 10 Minuten später waren die Wehen dann aber schon so heftig, dass ich gar nicht mehr telefonieren wollte. Also rief Kai, der in der Zwischenzeit schon das Sofa und den Teppich mit Folie und Laken abgedeckt hatte, jetzt bei Saskia an und bat sie, doch gleich los zu fahren.
Ich veratmete die nächsten Wehen abwechselnd vor dem Sofa und auf der Toilette, bis ich irgendwann gar nicht mehr vom Sofa weg kam.

 

Bei Saskias Ankunft, kurz nach halb elf, hing ich schon auf dem Boden kniend über der Sofalehne und kämpfte mich von einer Wehe zur Nächsten. Saskia tastete meinen Bauch ab und schnell war klar, dass das Köpfchen schon so tief im Becken lag, dass wir es bald geschafft haben müssten. Nachdem Saskia noch die Herztöne abgehört und ihre Kollegin Silke angerufen hatte, ging alles ganz schnell. Nach ein paar sehr schmerzhaften Wehen direkt hintereinander platzte um 23.00 Uhr die Fruchtblase und ich konnte mit einer Hand schon die Haare am Köpfchen fühlen. Kurz darauf, um 23.08 Uhr, kam dann mit der letzten Wehe unsere Tochter auf die Welt. Noch etwas zittrig aber überglücklich und stolz konnte ich sie endlich in den Arm nehmen.


Keine 10 Minuten später war ohne große Anstrengung auch die Plazenta geboren und Kai konnte die Nabelschnur durchtrennen. Saskia begann gleich mit den Vorbereitungen für die Naht. Da Charlotte mit einer Hand an der Backe heraus kam, gab es da einiges für sie zu tun. Ich hatte während der gesamten Zeit, in der Saskia nähte, mein meckerndes Baby auf der Brust liegen und war daher bestens abgelenkt. Silke half mir zwischenzeitlich schon einmal Charlotte anzulegen. Nachdem ich versorgt war, machte Saskia noch die U1 bei Charlotte, bevor sie sich dann um kurz vor vier Uhr von uns verabschiedete.

Im Nachhinein sind Kai und ich uns einig. Es war für uns die richtige Entscheidung, Charlotte zuhause auf die Welt zu bringen. 

 

Für Kai war diese Geburt zwar „heftiger“ als die erste, weil er zuhause näher am Geschehen war als im Krankenhaus aber auf den Luxus der eins zu eins bzw. sogar zwei zu eins Betreuung durch Saskia und Silke wollen wir auch bei einer eventuellen dritten Geburt auf keinen Fall verzichten.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Priya

„WIEDER EINE TRAUMGEBURT“

 

In der Nacht spüre ich ein paar Mal ein Ziehen im Bauch. Das können Zeichen sein, dass es bald losgeht. Im Laufe des Tages kommen diese Wellen immer mal wieder. Ich habe das Bedürfnis, dass mein Mann, meine Mutter und Saskia informiert sind. Ich mach die Haushaltstätigkeiten und stütze mich nach vorne ab um die Wellen zu veratmen. Das ist eine gute Übung. Eine Aktion steht noch auf meiner Liste: eine Tafel bauen. Ich sage meinem Mann, dass ich das machen möchte, doch nicht mehr anfange. Daraufhin meint er: „Dann kommt das Baby heute.“ Später werden die Wellen leichter und ich möchte es machen. Mein Mann verbietet es mir – zurecht.

 

Daraufhin entscheide ich mich mit den beiden Kindern rauszugehen und die Fahnen von den Narrenbäumen abzunehmen. Ein schönes Ritual. Ich habe den Kindern gesagt, wenn die Fasnet vorbei ist, dann kommt das Baby. Die Sonne scheint. Es ist ein schöner, milder Wintertag. Ich genieße die frische Luft. Drinnen angekommen achte ich darauf, dass die Kinder und ich genügen essen. Leckere Weckchen hat mein Mann gebacken. Mit Marmelade schmecken sie wie Berliner. Ich esse mich satt. Dann spüre ich Erschöpfung und lege mich mit Entspannungsmeditationen aufs Sofa. Ich merke wie die Wellen stärker werden und ich mich ganz darauf konzentrieren möchte. Ich nehme den Impuls nach Rückzug war. So machen es die Tiere in der Natur auch. Ich ziehe mich ins Schlafzimmer zurück und hoffe, dass die Wellen weniger werden, sodass ich die Kinder noch ins Bett bringen kann. Nun sickert es bei mir durch, dass es heute wohl tatsächlich losgeht, also richte ich mir das Bad als Geburtszimmer her (Ball, Kerzen, Softdrinks, Süßigkeiten, Handtücher, Laken, Musik). Es ist so schön wie im Wellness-Urlaub!

 

Mein Mann fragt in welchen Abständen die Wellen kommen und ob er Saskia anrufen soll. Das stresst mich innerlich und ich sage ihm, dass ich das nicht wisse. Ich sage ihm immer, wenn er wieder kommt wie viel Wellen ich gehabt habe, seit er das letzte Mal dagewesen ist. Er bemerkt, dass es ungefähr alle 5 Minuten der Fall ist und beschließt Saskia anzurufen. Ironisch sage ich: „Super, dann kommt Saskia, um uns zu sagen in welchen Abständen die Wellen, kommen, oder was?“ Mein Mann erwidert darauf ganz gelassen: Sie kommt jetzt einfach mal.“ Im Nachhinein bin ich sehr dankbar darüber, dass er zu diesem Zeitpunkt angerufen hat. In diesem Moment finde ich, dass ich noch nicht so weit bin.


Ich sage Saskia, dass noch kein Schleimpfropf abgegangen, die Fruchtblase noch ganz ist und die Wellen nicht allzu oft kommen, doch so oft kommen, dass ich beschlossen habe, nichts anderes zu machen. Saskia bemerkt, dass der Kopf noch nicht ins Becken gerutscht ist. Ich habe die letzten Tage bemerkt, dass der Kopf sich groß anfühlt und er auf meine Symphyse drückt. Saskia und meine Familie essen zu Abend und ich ruhe mich aus. Ich möchte, dass mein Mann die Kinder bettfein macht. „Zähne putzen brauchen sie heute nicht“, sage ich. Ich möchte, dass sie schnell schlafen. Mein Mann kann sich ganz auf die Kinder konzentrieren mit der Gewissheit, dass Saskia nach mir schaut, wenn ich sie brauche. Gerne möchte ich die Kinder ins Bett bringen. Doch bald merke ich, dass ich keinen Körperkontakt mehr ertrage und die Wellen zu intensiv werden als, dass ich mich auf die Kinder konzentrieren kann. Ich sage: „Gute Nacht. Ich brauche jetzt Ruhe, dass das Baby rauskommen kann.“ Mein Sohn ruft freudig: „Hurra, das Baby kommt heute!“. Ich antworte: „Das dauert mindestens bis morgen.“ Ich bin überzeugt davon, dass die Kinder die besondere Atmosphäre spüren und sich daher besonders kooperativ beim zu Bettgehen zeigen. Erstaunt und erleichtert über die Kooperationsbereitschaft der Kinder, ziehe ich mich ins Bad zurück. Ich veratme die Wellen auf dem Ball und möchte meine Entspannungsmeditation erst anmachen, wenn die Kinder schlafen. Doch ich merke, dass die Wellen so intensiv werden, dass ich gleich die Musik und die Wanne brauche.

 

Mein Mann berichtet, dass die Kinder schnell eingeschlafen sind, nachdem er gemeint hat, morgen sei das Baby da. Ich darüber verwundert und erleichtert zugleich und antworte: „Und wenn das Baby gar nicht heut kommt? Dann sind sie morgen enttäuscht.“
Zu Saskia sage ich: „Ich weiß nicht, ob du dableiben möchtest.“ Saskia meint: „Jetzt kehrt Ruhe ein. Das kann die Wehen verstärken“. Mein Mann ist gerührt: „Ich könnte schon wieder weinen.“ Er meint zu mir: „Du hast wieder diesen Gesichtsausdruck. Voll auf Oxytocin.“ Das beruhigt mich. Dann scheint ja hormonell alles gut zu laufen. In der Wanne bleiben die die Wellen intensiv. Saskia gibt mir den guten Tipp mein Becken stets in einer schrägen Position zu lassen. So kann das Köpfchen ins Becken rutschen. Ich habe das Gefühl, dass dies die Wellen und den Geburtsverlauf beschleunigen. Ich lass es mir in der Wanne gut gehen, entspanne mich und trinke Wasser, Tee, Limo und alkoholfreies Bier. Ich genieße das schummrige Licht und pendle zwischen Wanne und WC. Einen Spuckeimer nehme ich dankend entgegen. Den Geburtsort empfinde ich als ein sehr geborgenes Plätzchen, wie eine kleine Insel am Rande der WIB. Ich öffne das Fenster. 

 

Draußen ist es dunkel, still und eine angenehme Kälte breitet sich aus. Ich genieße die Fürsorge von Saskia und meinem Mann. Am meisten genieße ich die Ruhe. Zwischen 19.30 und 21.00 wird das Genießen weniger und die Geburt erfordert all meine Aufmerksamkeit und Kraft. Ich freue mich über die Unterstützung meines Mannes der mir aufbauende Worte sagt und mich streichelt, immer wenn er den Raum betritt. Die meiste Zeit möchte ich alleine sein. Die Wellen sind stark und ich probiere verschiedene Position aus. Im Liegen ist es nicht auszuhalten. Ich beuge mich, ein Bein kniend, ein Bein seitlich ausgestreckt über den Beckenrand. Ich möchte die Wellen bejaen. Jede Welle bringt mich näher zu meinem Kind. Ich betrachte meinen großen Bauch und spüre wie das Baby strampelt. „Wir schaffen das“, sage ich innerlich zu ihm. Ich möchte zu jeder Welle ja sagen, doch beobachte ich wie ich innerlich leicht zu fluchen beginne. Die Entspannungsmeditation hilft mir positiv zu bleiben. Ich bemerke, wie ich schwer atmen kann. Ein Gefühl von Angst und Ohnmacht überkommt mich. Das ist ganz klar die Übergangsphase. Dies ist mir zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht bewusst. Ich möchte still sein und mich auf meine Atmung konzentrieren. Doch kann ich nun nicht anders als tiefe Laute von mir zu geben. Geburten haben etwas animalisches. Ich merke, wie ich manchmal nach einer Welle hechle, wie ein Hund oder die Zunge rausstrecke. Immerhin ist dann der Unterkiefer locker.

 

Ich bin nicht mehr im Körper, sondern im Kopf: „Ich kann nicht mehr! Vielleicht bin ich zu alt für so eine Geburt. Was mach ich nur hier? Nie wieder!!! Ich schaff das nicht. Das war beim letzten Mal viel einfacher (3 cm weniger KU, wie sich im Nachhinein rausstellen wird). Ich darf doch jetzt noch nicht pressen. Hilfe ich verkrampfe. Ich muss atmen und locker bleiben. Ich brauch jetzt Saskia, damit sie mir sagt, ob ich pressen darf.“ Große Dankbarkeit empfinde ich in diesem Moment, dass Saskia im Haus ist. Claudio kommt gerade rein als ich rufen möchte. „Saskia soll kommen“, sage ich. Saskia meint zu mir ich soll selbst schauen, ob ich das Köpfchen spüre. Ich bin gerade nicht die starke Frau, die ich gerne während der Geburt bin. Ich spüre zaghaft, ob ich das Köpfchen fühlen kann, spür es nicht gleich und resigniere. Saskia bestärkt mich: „Ich glaube du kannst das Schieben nicht zurückhalten. Das ist bestimmt richtig.“ Ich zweifle und bestehe darauf, dass sie kontrolliert, ob der Muttermund ganz offen ist. Es dauert für mich sehr lange bis ich höre: „Ja, du darfst jetzt mitschieben.“ Immer noch bin ich am Zweifeln und wieder gehen mir viele Gedanken durch den Kopf: „Nie wieder eine Geburt! Wie hat das meine Oma überstanden? Meine arme Mutter! Teenage-Mütter. Die mutigen Frauen im Australischen Outback, die Alleingeburten machen. Was ist das für ein fordernder Beruf als Hebamme!“

 

Ich frage mich wie lange diese Übergangsphase geht. Denn gerade jetzt hat es sich sehr lange angefühlt und ich glaube es ist in Wirklichkeit relativ kurz. Nun entscheide ich mich mein Baby, welches ich „Brummerle“ nenne, bewusst rauszuschieben. Ich bin wieder in meiner Kraft und habe das Gefühl, dass ich aufs Klo muss. Dort platzt die Fruchtblase. Saskia merkt es sofort und sagt mit strengem Ton: „So, Tara, jetzt kommst du bitte vom Klo runter!“ Ich begebe mich in der Badewanne in der Vierfüßlerstand und schiebe mit jeder Welle mit. Ich höre die lobenden Worte von Saskia und Claudio: „Tara, du machst das wunderbar!“ Es fühlt sich in meinem Körper nach einem Vulkanausbruch an. Ich zittere innerlich und atme tief nach unten aus. Ich spüre eine große Kraft in meinem Körper. Saskia sagt ich soll die Wellenpausen nutzen, um mich zu entspannen. Dann spüre ich das Brennen und die Dehnung, bevor das Köpfchen geboren wird. Es geht alles sehr schnell. Das Köpfchen bahnt sich an. Saskia eilt hinaus, um meinen Mann zu holen, der Silke aufmacht und nach den Kindern schaut. Ich bin ganz in meinem Körper. Nur ein Gedanke kommt mir in den Sinn: „Ach ja, da kommt ja ein Baby! Darum geht es hier ja!“ Ich atme das Köpfchen bewusst langsam heraus und mach Pause. Saskia sagt: „Du darfst weiterschieben.“ Ich spüre, wie die eine Schulter und dann die andere geboren wird. „Super!“, sagt mein Mann. Innerhalb von 10 Minuten ist das Baby geboren. 

 

Alle Anstrengungen sind vorbei. Das waren sehr intensive und auch schmerzhafte 1 ½ Stunden. Die Schmerzen waren allerdings mit der Entspannungsmeditation auszuhalten. Ich war ihnen nicht ausgeliefert. Saskia überreicht mir das Baby. Nun beginnt es zu schreien und beruhigt sich wieder. Alles hat sich für dieses engelhafte Wesen gelohnt. Mein Mann und ich küssen uns und sind zu Tränen gerührt. Unsere, nun große Tochter, weint und mein Mann holt sie auf dem Arm dazu. Sie beobachtet das Geschehen verschlafen – Mama, Baby, Wanne, Saskia und noch eine Frau…So viel Trubel mitten in der Nacht. Saskia sagt zu ihr: „Jetzt bist du eine große Schwester.“ Meine Tochter erwidert: „Jetzt komme ich in den Kindi.“ Ich bin von dem Geschehen der Art überwältigt, dass ich nur das Baby anschauen kann. Die Nabelschnur pulsiert stark. Nach Minuten der Freude, fragen wir uns, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. Ich sage: „Egal, Hauptsache draußen!“ Wir sehen das es ein Mädchen ist. Unser Baby ist da. So lange haben wir auf dieses Baby gewartet. Alles ist vorbereitet. Alles ist so gekommen, wie es geplant war. Das war wieder eine Traumgeburt! Wir sind sehr dankbar darüber, ein gesundes Baby empfangen zu dürfen.

 

Das Baby ist sauber und rosig. Kein bisschen Käseschmiere ist mehr da. Sie sieht aus wie direkt vom Himmel geflogen. Kein Tröpfchen Blut ist geflossen. Auch die Plazenta wird wenige Minuten später zur Überraschung von Saskia ohne Blut geboren. Ich möchte, dass das Baby noch nicht abgenabelt wird, und wir begeben uns mit Baby und Plazenta nach unten ins Wohnzimmer, wo mein Mann ein Feuer gemacht hat und Saskia mir ein schönes Plätzchen gerichtet hat. Das Baby wird mit warmen Handtüchern versorgt. Ich zittere vor Erschöpfung und bekomme Limo und alkoholfreies Bier und Kekse. Lecker nach so einem Marathon! Ich nehme Silke und Saskia wie zwei guten Feen war, die sich um alles kümmern. Auch mein Mann ist eine gute Fee. Das Baby wird mit warmen Handtüchern versorgt und trinkt schon. Ich spucke aufgrund der starken Nachwehen. Saskia empfiehlt mir Ibuprufen, welches ich dann nach anfänglichem Zögern auch nehme, als mir schon wieder vor Schmerzen schlecht wird. Meine große Tochter döst friedlich auf dem Sofa. Leider fiebert sie seit gestern. Wir hatten in der vorherigen Nacht bereits eine turbulente Nacht. Als ich höre, dass der KU 36 cm ist, fühle ich mich bestätigt, dass das Baby sich nach einem „Brummerle“ angefühlt hat. Daher kam auch die Intensität des Scherzes, den ich diesmal kaum weg atmen konnte. Gott sei Dank habe ich keine Verletzung! Das war eine intensive, kurze und wunderbare Geburt. Besser hätte es nicht laufen können. Wir danken Saskia für ihre Unterstützung und verabschieden uns. Danach sortieren wir uns und gehen zufrieden schlafen. 

 

Wenn das Leben immer so wäre! So viel Oxytocin – Liebe – Zauber- Familie- Zusammenhalt- Gesundheit- Dankbarkeit!


So schön kann eine Geburt zu Hause im Kreise der Familie sein.

Danke Saskia! Du hast diese traumhafte Hausgeburt möglich gemacht! Wir haben uns bei dir in sicheren Händen gefühlt!

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 61

Benjamin Manuel

„Wunderschöne erste Geburt“

 

Schon lange vor der Schwangerschaft war für mich klar, dass ich mir irgendwann eine Hausgeburt wünsche. Ich selbst kam ebenfalls zuhause auf die Welt und habe von meiner Mutter eine Vorstellung davon bekommen, wie wunderschön eine Hausgeburt sein kann. Und wir hatten das Glück dieselbe Erfahrung machen zu dürfen. 😊


Die letzten Tage vor der Geburt haben wir alle gespannt gewartet, wann es endlich losgeht. Unser kleiner Benjamin hat sich noch ziemlich Zeit gelassen, bis er sich auf den Weg machen wollte. Da es unsere erste Geburt war und wir noch keinerlei Erfahrung hatten, waren wir durch die „Verspätung“ unseres Sohnes und die Prognosen unserer Frauenärztin irgendwann sogar ziemlich verunsichert. Die Ärztin hatte uns auch schon die Überweisung in die Klinik für eine künstliche Einleitung ausgestellt (welche wir allerdings nach einem kurzen Anruf in der Klinik beiseitegelegt haben, da die Klinik keine ambulanten Einleitungen durchführt und wir unserem kleinen Jungen noch etwas Zeit geben wollten). Im Nachhinein bin ich auch sehr froh, dass Saskia uns in dieser Situation zu etwas Geduld geraten hat und uns zur Seite stand. Neun Tage nach dem ET war es dann endlich so weit.

 

Als ich mich kurz nach 3 Uhr hinsetzen wollte, spürte ich, wie meine Fruchtblase geplatzt ist. Es fühlte sich in etwa so an, wie wenn eine Wasserbombe in mir explodiert wäre. Ich bin dann schnell aufs Klo gesprungen, wo ich auch einiges an Flüssigkeit verlor. Dort wurde mir dann auch bewusst, was gerade passiert ist und ich lief ins Schlafzimmer um meinen Mann zu wecken. Er ist dann aufgestanden und wir haben uns überlegt, was wir als nächstes tun sollten. Während der Schwangerschaft habe ich weder Übungs- noch Senkwehen wahrgenommen und wusste deshalb auch nicht wirklich, wie sich Wehen anfühlen müssen. In dem Moment habe ich jedenfalls nichts gespürt und wir haben uns noch eine Weile beschäftigt, bis wir uns dazu entschieden haben nochmal ins Bett zu gehen und abzuwarten. Vorher haben wir eine kurze SMS an Saskia geschrieben, damit sie schonmal Bescheid weiß. Nach ca. 45 Minuten habe ich dann die ersten Wehen gespürt. Da diese aber nicht sehr intensiv waren, habe ich versucht noch etwas weiterzuschlafen, um Kraft für das bevorstehende Ereignis zu tanken. Das ist mir auch mehr oder weniger gelungen, bis ich es gegen 5 Uhr dann nicht mehr im Liegen aushalten konnte. Ich wollte mich bewegen und bin daher aufgestanden um einige Runden im Wohnzimmer umherzulaufen.

 

So konnte ich die ersten Wehen gut ertragen. Mein Mann ist mit mir aufgestanden und hat in der Zeit alles vorbereitet. Er hat die Kiste mit den Utensilien geholt, unser Bett entsprechend überzogen, die Dokumente hergerichtet und unseren Hund bei meinen Eltern untergebracht. Gegen viertel nach 6 wurden die Wehen immer stärker und die Abstände immer kürzer, sodass wir entschieden Saskia jetzt anzurufen. Nach einem kurzen Lagebericht machte sie sich sofort auf den Weg. Unterwegs hat sie noch Praktikantin Tabea eingesammelt und ca. 1 Stunde später sind die beiden bei uns eingetroffen. In der Zwischenzeit musste ich mich ein paar Mal Übergeben, auch die Wehen haben an Intensität weiter zugenommen. Wir waren sehr froh endlich Saskia zu sehen. Vor allem mein Mann fühlte sich immer hilfloser, wenn er mich sah und konnte schwer abschätzen, ob noch alles normal verlief. Saskia kam mit Tabea (werdende Hebamme) herein. Nachdem Sie uns begrüßt hatten verschaffte sich Saskia erstmal einen Überblick. Sie hat meinen Puls gemessen, den Wehenabstand auf 3 Minuten bestimmt und die Herztöne von unserem Sohn abgehört. Anschließend hat sie uns ein paar Fragen zur Farbe des Fruchtwassers und zum bisherigen Verlauf gestellt. Wenn ich währenddessen eine Wehe hatte hat sie mich gelobt, dass ich das gut mache und Ruhe ausgestrahlt. Das hat mich in der Situation sehr bestärkt, so wusste ich, dass ich alles richtig mache. Anscheinend war ich schon recht gut vorangekommen und hatte auch bald das Gefühl mitschieben zu müssen. Deshalb bat Saskia mich nochmal auf die Toilette zu gehen. Bevor ich mich allerdings aufs Klo setzen konnte, musste ich mich erneut übergeben. Ich konnte kaum Luft holen, da kam schon die nächste Wehe, die noch intensiver war als die bisherigen und ich hatte einen starken Pressdrang. Da ich entschied im Badezimmer zu bleiben holte mir mein Mann eine Isomatte, auf die ich knien konnte. Ich lehnte mich über die Badewanne und verweilte so einige Wehen. Währenddessen kam die 2.

 

Hebamme Silke (Saskia hatte sie kurz nach ihrem Eintreffen informiert). Die beiden berieten sich kurz und führten eine Vaginaluntersuchung bei mir durch. Dort haben sie festgestellt, dass der Muttermund erst 9 cm offen und geschwollen war. Die Presswehen dauerten mittlerweile ½ Stunde an und ich sollte diese jetzt wieder veratmen anstatt mitzuschieben um dem Muttermund noch etwas Zeit zu geben. Weil mir das im Bad sehr schwerfiel, riet mir Saskia wieder ins Wohnzimmer zu wechseln. Das war eine sehr gute Idee, denn ich legte mich aufs Sofa und die Wehen wurden schnell wieder weniger intensiv und ich hatte keinen Pressdrang mehr. Ich merkte richtig, wie mir mein Körper wieder etwas Zeit zum Kraft tanken einräumte (Die Pressphase davor hat mich viel Energie gekostet). In den Wehenpausen bin ich eingeschlafen. Saskia und Silke haben mir in dieser Phase viel Zeit gegeben, das hat mir so gutgetan. Als mir kalt wurde hat mir Silke ein vorher im Backofen aufgewärmtes Handtuch gebracht und mein Mann hat mir eine Wärmflasche geholt. Ich fühlte mich sehr gut umsorgt und konnte mich in den Wehenpausen komplett entspannen. Saskia gab mir ein Mittel, damit sich mein Muttermund etwas entspannt, da sich auch nach ca. 1 Stunde keine Veränderung zeigte und die Schwellung immer noch anhielt. Silke und Saskia berieten sich kurz, wie sie gegen die Schwellung vorgehen können. Da sie die Vermutung hatten, dass das Köpfchen von unserem Benjamin zu stark auf den Muttermund drückt und die Schwellung daher kommt, haben sie mir geraten in den Vierfüßer zu gehen und mich vorne auf den Ellbogen abzustützen. Saskia hat dann durch „Äpfel schütteln“ versucht das Köpfchen etwas zurück zu bewegen. In einer Wehenpause setzte mir Silke eine Akkupunkturnadel zur Entspannung des Muttermundes. Bei der nächsten Wehe hat Saskia dann ein Tuch um mein Becken gelegt, mit dem sie ebenfalls an mir gerüttelt hat und mich anschließend gefragt, was angenehmer für mich sei. Ich entschied mich für die erste Variante. Nachdem wir diese nochmals angewendet haben, spürte ich, wie die Wehen wieder stärker wurden. Saskia untersuchte nochmal meinen Muttermund und konnte feststellen, dass sich dieser nun komplett geöffnet hatte. Welch eine Freude! Die Presswehen setzten erneut ein und Saskia und Silke feuerten mich regelrecht an, dass ich kräftig mitschieben sollte. Das gab mir so viel Energie und ich konnte spüren, wie das Köpfchen immer weiter nach unten wandert. Kurze Zeit später hörte ich, dass das Köpfchen zu sehen war und ich durfte es anfassen. Dieser Moment war so unbeschreiblich, ich wollte nur noch mein Baby im Arm halten und vergaß alles um mich herum. Saskia riet mir noch einmal die Position in die tiefe Hocke zu wechseln.

 

Ich sollte mich mit meinen Ellbogen auf den Oberschenkeln von meinem Mann abstützen. Gesagt getan und eine Wehe später war das Köpfchen geboren. In der nächsten Wehe das ganze Bübchen. Ein unfassbares Gefühl. Saskia legte mir meinen Sohn in die Arme und ich war einfach nur glücklich. Ich schaute zu meinem Mann nach oben und sah wie stolz er uns anschaute. Saskia ließ uns den Puls der Nabelschnur fühlen und ich konnte meine Augen gar nicht von unserem Sohn abwenden. Nachdem die Nabelschnur auspulsiert war durfte mein Mann diese durchschneiden. Anschließend sollte ich mich nochmal in die tiefe Hocke setzen, damit die Plazenta ebenfalls geboren werden konnte, was auch problemlos funktionierte. Saskia untersuchte die Plazenta und erklärte uns etwas darüber. Das war sehr interessant. Nachdem nun das Wichtigste erledigt war konnten wir unseren Moment genießen und Saskia, Silke und Tabea räumten um uns herum auf. Anschließend setzten sich die drei ins Esszimmer um Papierkram zu erledigen und wir beobachteten Benjamin dabei, wie er uns zu verstehen gab, dass er jetzt Hunger hatte. Somit legte ich ihn an meine Brust an und er saugte sofort darauf los, solange bis er dabei eingeschlafen ist. Saskia nahm ihn dann mit um ihn zu untersuchen und grob abzuwaschen, während ich mich mit leicht salzigem Wasser und einer Banane stärkte. Im Wohnzimmer untersuchte mich Saskia dann auf Geburtsverletzungen und stellte fest, dass ich leicht eingerissen war. Mit ein paar Nadelstichen konnte sie die Verletzung dann behandeln. Da ich kurz nach der Geburt eine Schmerztablette von Saskia bekommen hatte und während der Behandlung meinen Sohn im Arm bewundern konnte, bekam ich von den Stichen fast nichts mit. Tabea schaute Saskia aufmerksam über die Schulter. Silke hatte sich während der Untersuchung verabschiedet. Ich ging mich anschließend kurz abduschen. Tabea kam vorsichtshalber mit, um meinen Kreislauf zu überwachen. Kurze Zeit später war alles vorbei. Saskia und Tabea hatten ihre Sachen zusammengepackt und alles aufgeräumt (an die Geburt erinnerte nur noch ein Plastiksack). Mein Mann und ich lagen mit unserem Sohn auf dem Sofa, bekamen noch ein paar Instruktionen für die nächsten Tage und verabschiedeten die beiden gegen 15.30 Uhr.


Wir sind wirklich sehr dankbar für diese tolle Unterstützung bei der Geburt. Wir haben uns jederzeit sicher aufgehoben gefühlt und wünschen uns, dass wir die Geburt unseres nächsten Kindes genauso erleben dürfen.

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 57

Marissa Valentina

„DAS IST UNSER WUNDER; VOLLENDETE LIEBE UND GANZER STOLZ IN SO EINEM WUNDERVOLLEN LEBEN VEREINT“

 

„Das ist unser Wunder, vollendete Liebe und ganzer Stolz in so einem wundervollen Leben vereint…“

Das waren die ersten Worte, die wir unseren Lieben mitgeteilt hatten, als unsere kleine Marissa Valentina geboren wurde. Ein unvergesslicher, intimer und wunderschöner Moment.


Und wir haben gelernt, dass trotz guter Vorbereitung und Planung alles anders kommen kann, wie man es sich wünscht oder vorstellt 😉
Unser ereignisreiches Erlebnis begann damit, dass ich bereits 24 h vor dem Blasensprung leichte, dauerhafte Vorwehen in größeren Abständen bekam. Jippiee, bald geht’s bestimmt los, waren meine ersten Gedanken. Alles für unsere gewünschte Hausgeburt war vorbereitet und unsere Kleine darf sich auf den Weg machen. Während ich in der Dusche stand und versucht hatte, das austretende Fruchtwasser zu bändigen, hat Sascha kurzerhand Saskia kontaktiert und gebeten, zu kommen.


Nachdem wir ein gemütliches Nestchen für mich hergerichtet hatten und die Wehen zunahmen, freute ich mich mehr und mehr auf den Moment, unser kleines Mädchen begrüßen zu dürfen. Doch ganz so einfach sollte sie es uns nicht machen. Denn selbst nach einem leckeren Vesper für alle Anwesenden, verschiedenen Geburtspositionen, Akupunktur und einem entspannenden Bad für mich, hat sich nicht allzu viel getan. Meine Erschöpfung war zunehmend spürbar und am liebsten hätte ich einfach nur gerne geschlafen, wären da nur nicht die Wehen gewesen. Auch Sascha hätte gerne mehr für mich getan, aber leider war auch er mit seinem Latein am Ende. Daher entschlossen wir uns nach ca. 10 h zu Hause, in die Filderklinik zu fahren. Saskia übernahm die Übergabe an die anwesenden Hebammen und verabschiedete sich von uns. Vielen lieben Dank Saskia, dass du uns begleitet hast.


Im Kreißsaal angekommen bat ich (trotz meiner vorigen, strikten Ablehnung) nach einer PDA und war unglaublich dankbar, dass ich diese bekommen durfte. Sascha, der immer an meiner Seite war, war ebenfalls erleichtert, dass es mir bald besser gehen würde. Und tatsächlich ging es danach deutlich bergauf, ich war wieder fit und voller positiver Energie, unserem Baby auf die Welt zu verhelfen. Denn die kleine Dame hat es uns nämlich nicht einfach gemacht und wurde mit ihrer Hand im Gesicht geboren. Kein Wunder war die Geburt dementsprechend anstrengend 😉
Am 18.12.2020 um 3:54 Uhr durften wir dann nach 15 h unser kleines, süßes Mädchen in den Armen halten.

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 56

Mina Maria

„Ich darf mein ganz eigenes Tempo gehen, so kann ich in Fluss bleiben, mich dem Moment hingeben und der absoluten Kraft meiner Weiblichkeit vertrauen“

Hier findet ihr eine Bildergeschichte:

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 32

Matteo

„Das Leben schreibt bessere Geschichten als Hollywood – oder die unverhoffte Hausgeburt“


Nachdem unser erster Sohn vor 4 Jahren aufgrund der Beckenendlage durch einen geplanten Kaiserschnitt zur Welt kam, war ich sehr froh, als man bei der Ultraschalluntersuchung in dieser Schwangerschaft feststellte, dass sich das Kind bereits frühzeitig in Schädellage befand und auch blieb. Ich konnte also sehr auf eine „normale“ Geburt hoffen.


Für eine Hausgeburt war ich allerdings nie der Typ. Der Gedanke an die „Sauerei im Haus“ und das Risiko aufgrund der 30-minütigen Entfernung zur nächsten Klinik schreckten mich immer ab. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Wir planten in die Frauenklinik nach Tübingen zu gehen zur Entbindung. Der Ruf ist gut, die Entfernung annehmbar und, was in Corona-Zeiten besonders wichtig für uns war, die Besuchsregelungen auf Station waren akzeptabel.

 

Am Montag, den 16.11.20 hatte ich morgens leichte Zeichnungsblutungen. Der Frauenarzt meinte nach einem kurzen Checkup, dass dies nichts bedeuten müsse, aber es könne tatsächlich ein Zeichen dafür sein, dass es bald los ginge. So harrten wir weiterhin der Dinge und tatsächlich hatte ich am frühen Abend Wehen. Als diese mit einem Abstand von 10 Minuten regelmäßig kamen, riefen wir die Schwiegereltern zu uns, um auf den bereits schlafenden Großen aufzupassen und machten uns auf den Weg. Als wir in Tübingen ankamen war der Wehenabstand bereits bei 5 Minuten. Nach der Anmeldung musste ich zunächst allein in die Geburtsabteilung und zu den Untersuchungen. Aufgrund der Corona-Regeln dürfen die Begleitpersonen erst dazu kommen, wenn es in den Kreißsaal geht, erfuhren wir dann. Bis ca. 1 Uhr nachts ließen die Wehen allerdings leicht nach und die diensthabende Hebamme riet uns, Zuhause nochmals zu entspannen und wieder zu kommen, wenn der Wehenabstand unter 5 Minuten sei.

 

So legten wir uns also Zuhause nochmal hin. Am nächsten Morgen fühlten sich die Wehen stärker an und bei einem Abstand von 5 Minuten machten wir uns wieder auf den Weg in die Klinik. Bis wir ankamen, ging die Wehentätigkeit allerdings wieder etwas zurück. Und so ging der Tag auch weiter. Immer zwei Schritte vor und einen zurück, was die Wehen anging. Der Muttermund öffnete sich dadurch auch nur auf ca. 3 cm. Am Nachmittag wurde uns seitens der Hebammen wieder nahe gelegt nochmals Zuhause zu entspannen. Zudem sei die Station sehr voll. Nach kurzer telefonischer Rücksprache mit Saskia, empfahl auch sie uns erneut Heim zu gehen. Dort sei es einfach ruhiger und mein Mann könne bei mir sein. Das würde das Ganze sicher besser voranbringen. Wir brauchten dann in der Rush-Hour entsprechend lang bis nach Hause und irgendwann fluchte ich im Auto, aufgrund der starken und häufigen Wehen vor mich hin. (Im Nachhinein ging mir auf, dass ich da wohl bereits in die Übergangsphase kam). Ich wollte nur noch nach Hause, nur noch ins Bett und hatte die Erwartung, dass sich die Wehen dort ja eh wieder beruhigen würden. Zuhause angekommen, legte ich mich sofort erleichtert hin – die Wehen veränderten sich fast schlagartig. Sie wurden noch häufiger, ein unbändiger Druck kam hinzu und ich krümmte mich regelrecht. Wieder ein Anruf bei Saskia. Sie riet uns wieder los zu fahren in die Klinik. In mir schrillten alle Alarmglocken: So ins Auto? Oh nein! Ich wusste intuitiv, dass dies bereits Presswehen waren und alles was ich noch von mir gab, waren die Worte „Ich fahre nirgends mehr hin!“.

 

Mein Mann fragte zu Recht, was wir denn dann machen sollten und wir einigten uns darauf einen Krankenwagen zu rufen. Der Gedanke dahinter war, damit schneller in die Klinik zu kommen und zur Not auch unterwegs Hilfe zu haben. Um 18.55 Uhr wählte mein Mann also die 112. Danach riefen wir wieder Saskia an. Diese war dann auch in Alarmbereitschaft und fuhr sofort los zu uns. Sie blieb die ganze Zeit am Telefon und stand uns bei. Keine 10 Minuten später kniete der Notarzt neben mir und versuchte festzustellen, ob man direkt losfahren sollte. Er wurde 2 Minuten später von Saskia abgelöst (ich glaube er war erleichtert), die nach einem kurzen Blick zwischen meine Beine bestätigte: „Wir fahren nirgends mehr hin. Das Baby kommt gleich!“. Notarzt und Sanitäter warteten vorsichtshalber vor dem Haus, falls doch noch eilige Hilfe notwendig würde. Mein Mann nahm neben mir Platz, stärkte mir den Rücken und flößte mir nach Bedarf zu Trinken ein. Saskia leitete mich ruhig und professionell an. Die Fruchtblase war bis dato nicht geplatzt. Matteo wurde in ihr geboren – eine Glückshaube! Wenige Minuten später lag er auf meinem Bauch und mein Mann und ich waren überglücklich. Trotz dieser spannenden und langen Geschichte war am Ende alles gut gegangen.

 

Unser Fazit: Eine Hausgeburt ist viel schöner und unkomplizierter als wir es uns je hätten träumen lassen und von Sauerei keine Spur! 😊

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 31

Florentin Jaron

„MIT GLÜCKSHAUBE“


Die Geburt unseres Sohnes

Für mich war von Anfang an klar, dass ich mein Kind zu Hause gebären wollte. Meine drei Brüder sind zu Hause zur Welt gekommen, das war für mich einfach völlig normal. Eine Hausgeburtshebamme zu finden war aber schwierig. Nachdem mich die drei hier in Karlsruhe abgelehnt hatten, weil ich nach der Geburt meiner Tochter eine Blutung hatte, bei der nie geklärt werden konnte, wieso und woher die kam, war ich recht verzweifelt. Durch Corona hatten sich die Kennenlerntermine sowieso schon immer wieder verschoben und ich war jetzt schon in der 21. Woche. Ich fing grade an, mich mit dem Gedanken an eine Doula-begleitete Klinikgeburt anzufreunden, da entdeckte eine Freundin, dass in einem Hebammensuchportal Saskia auftauchte – für meinen Termin und meinen Ort. Ich war mir sicher, dass das ein Fehler sein muss, schließlich sind es fast 130 km zu uns, aber ich rief sie trotzdem an. Witzigerweise kannte meine Mutter sie, sie waren zusammen im Geburtsvorbereitungskurs und einer meiner Brüder ging mit Saskias Sohn in die Schule. Sie rief schnell zurück, ich erzählte meine ganze Geschichte und Saskia sagte mir ihre Begleitung zu! Ich war so glücklich! Die sonst sehr entspannte und einfache Schwangerschaft ging also genauso weiter.

 

Die Vorsorge teilten sich ab jetzt Saskia und die erste Hebamme hier vor Ort, die mir zum Glück nur die Geburtsbetreuung abgesagt hatte. Ich war mir immer sicher, dass das Baby nach dem Termin (wie meine Tochter) und im Oktober kommen würde, aber 2 Wochen vor dem Termin wurde ich derart ungeduldig, schlecht gelaunt und unruhig, ich dachte und hoffte, dass das Baby früher kommen würde. Tja. Das tat es nicht. Fünf Tage nach dem ET (es war inzwischen Oktober! Ich hatte also doch recht gehabt!) war ich beim Frauenarzt. Ich hatte mit Saskia besprochen, dass ich den Termin „so früh“ mache, weil es ein Freitag war, damit wir beruhigt ins Wochenende gehen konnten. Little did we know… Die Frauenärztin hat einen kurzen Ultraschall gemacht, die Plazenta sah gut aus und die Nabelschnur-Durchblutung auch. Dann meinte sie aber, dass es sehr wenig Fruchtwasser ist und dass die Nieren vom Baby vergrößert wären und die Blase nicht darstellbar sei. Und es sei ja ein sehr großes Baby, 4200 g. Ich soll in die Klinik zur Abklärung, die hätten bessere Geräte. Heute noch. Ich bin also mit meiner besten Freundin Noelle, die auch bei der Geburt da sein sollte, in die Filderklinik gefahren. So ging der Stress los. Der Arzt fand die Nieren und Blase nicht weiter besorgniserregend, aber riet wegen des wenigen Fruchtwassers zur sofortigen Einleitung. Genau das, was ich nie wollte, schließlich ist eine Einleitung der sicherste Weg in eine Interventionsspirale. Auch er schätzte das Baby auf 4200 g, also sehr groß. Wir sind trotzdem erstmal wieder heimgefahren, ich wollte über Nacht alles versuchen, um das Baby rauszukitzeln. Scharfes Essen, Ingwer-Zimt-Tee, Einläufe, Sex, Meditation. Half alles nichts. Ich hatte aber ein gutes Gefühl, Babylein turnte und strampelte wie immer, ich machte mir keine Sorgen. Ich wollte bis abends warten. Zwischendrin machte ich mir noch einen Nelkenöltampon, mehr Tee und versuchte sonst zu entspannen.

 

Samstag Nachmittag machte ich mir dann Sorgen, weil ich nicht wusste wie die Regelungen bzgl. Begleitpersonen in den Kreißsälen zur Zeit waren. Ich bat meinen Mann Patric also, alle in Frage kommenden Kreißsäle abzutelefonieren. Zwei Kliniken waren voll, bei der nächsten vor Ort (die sowieso absolute Notfalloption war) war die Hebamme völlig entrüstet, dass wir nicht angemeldet waren, da wollte ich dann gar nicht mehr hin. Dann sind uns noch die Germersheimer Hebammen im Belegkreißsaal in Speyer eingefallen (in Germersheim hab ich meine Tochter geboren, der Kreißsaal wurde inzwischen geschlossen und die Hebammen sind nach Speyer „umgezogen“). Dort hieß es wir könnten kommen, aber dann bitte gleich. Es würde dann nochmal die Ärztin drauf schauen, vielleicht wäre ja alles noch gar nicht so dringend. Also sind wir so gegen 16 Uhr nach Speyer gefahren. Patric und unsere Tochter mussten draußen bleiben, ich bin dann alleine rein.

 

Es wurde ein CTG geschrieben, was witzigerweise alle 10-12 min Wehen aufzeichnete, von denen ich absolut nichts merkte, und die Ärztin hat einen Ultraschall gemacht. Auch sie riet aufgrund der Fruchtwassermenge zur Einleitung, großes, schweres Kind und so, meinte aber ich solle mir überlegen, ob es jetzt zur Nacht sinnvoll ist. Ich hab dann mit der Hebamme die verschiedenen Methoden besprochen und da mir die medikamentösen unheimlich sind, bat ich sie, mal nach dem Muttermund zu schauen, um dann zu überlegen, welche mechanischen Einleitungsmethoden geeignet wären. Da kam die Überraschung! Ich war schon 3-4 cm eröffnet! Es tat sich also doch was! Ich war so erleichtert, ich musste erst mal weinen. Wir haben dann einen Termin zur Einleitung gemacht, für Sonntag um 11 Uhr. Dann sind wir heimgefahren. Es war inzwischen gegen 21:30 Uhr und auf dem Weg zum Auto spürte ich die erste zarte Wehe. Im Auto wurden sie dann regelmäßig, wir hatten 45 min zu fahren und gegen Ende der Fahrt, als ich grade mit Saskia telefonierte um sie auf den neuesten Stand zu bringen, kamen die Wehen schon alle 5 min. Saskia war etwas zögerlich, da ja jetzt doch einige Dinge zusammen kamen (meine Blutungsvorgeschichte, das wenige Fruchtwasser, das große Kind…) und ich verzweifelte wieder etwas, weil ich es mir nach der super freundlichen Behandlung in Speyer zwar vorstellen konnte, dort zu gebären, aber nicht wieder zurück fahren wollte. Wehen im Auto sind einfach doof… Ich wollte einfach nur heim. Zu Hause angekommen hat Patric unsere schlafende Tochter ins Bett gebracht, ich habe noch etwas aufgeräumt, Kerzen angezündet und es gemütlich gemacht. Zwischen drin die Wehen aufs Sofa gestützt oder auf dem Gymnastikball veratmet. Dann kam die erlösende Nachricht von Saskia: Sie oder ihre Kollegin Janna oder beide würden kommen! So eine Erleichterung! Die Wehen waren inzwischen schon knackig und ich wollte in unsere Geburts-Regentonne, obwohl ich dachte, dass es eigentlich noch viel zu früh sei. Patric hat sie befüllt und ich bin rein geklettert. Das war eine wahre Wohltat! Das warme Wasser tat so gut! Ich konnte in den Pausen wieder reden und lachen und hatte richtig Pause. Dann kam auch Noelle, das war vor allem für Patric eine Erleichterung. Er hat Saskia dann nämlich nicht mehr erreicht und dann aber Janna angerufen. Die ist dann auch gleich losgefahren, und war eine Stunde später da. Davor wollte ich nochmal raus aus der Tonne, aufs Klo. Also raus, eine Wehe auf dem Gymnastikball hinterm Sofa, aber mir war sooo kalt, obwohl Patric mich total gut in ein riesiges Handtuch eingepackt hat.


Dann ins Bad, nächste Wehe auf dem Klo, da ging es besser von der Temperatur her wegen der Fußbodenheizung, Geschäft erledigt, und wieder rückwärts. Mir war schon vorher ab und zu mal schlecht, aber gespuckt hab ich dann tatsächlich nur einmal, nach einer mega heftigen Wehe auf dem Gymnastikball. In der Tonne war wieder alles gut. Nur den Lichterschlauch mussten wir rausholen, weil der Tesa, mit dem er festgeklebt war, nicht sehr gut gehalten hat und dann im Wasser rum schwamm und mich genervt hat. Janna hat dann ein paar mal Herztöne gehört und war sehr zufrieden. Das tat mir nochmal gut, weil ich das Baby „an Land“ zwischen den Wehen immer gespürt hatte, aber im Wasser nicht mehr so gut. Also war alles gut und das war dann eine sehr schöne Zeit. Patric und Noelle haben sich unterhalten, Janna saß auf dem Sofa und hat gelesen und ich war in meiner Blase in der Tonne. Irgendwann kam Saskia dann auch, Janna hatte sie angerufen. Das war aber gut so, dann hatte sie etwas Erholung zwischen der einen Geburt von der sie gerade kam und unserer Geburt.

Dann wurde es richtig intensiv, ich musste ziemlich jammern und irgendwie hat die Temperatur nicht mehr richtig gepasst. Im Wasser zu warm, mit den Schultern raus zu kalt, ich hab gezittert und gejammert. Da hab ich Noelle und Janna reden hören, dass ich vielleicht schon im Übergang bin, das hat gut getan zu hören. Ich war zwar eigentlich schon sicher (wieso sollte ich sonst jammern müssen? Aber hatte insgeheim doch Angst, dass ich einfach wirklich nicht mehr konnte). Es hat es sich nämlich schon sehr nach Übergang angefühlt, aber ich dachte, dazu wär es ja noch viel zu früh. Dann wollte ich wieder raus, weil ich dachte, ich müsste nochmal aufs Klo. Auf dem Klo (wieder mit Umweg über Gymnastikball) dann die Erkenntnis: was da so drückt ist das Baby! Das ging gefühlt sooo schnell! Da hab ich echt kurz gebraucht um damit klar zu kommen. Auf dem Klo waren die Wehen mega heftig, zu heftig. Ich bin dann wieder ins Wohnzimmer, inzwischen war mir nicht mehr kalt, und hab mich vors Sofa gekniet. Saskia hatte das vorgeschlagen und genau das wollte ich eh. Sie hat die Yogamatte doppelt gelegt, das war gut. So ging es ganz gut, aber das waren dann echt schon Presswehen! Ich weiß nicht, wie viele, gefühlt höchstens fünf. Ich bin vom Tönen ins Brüllen gekommen. Saskia hat vorgeschlagen, dass ich ein Bein aufstell, so hat das Baby mehr Platz, also hab ich das rechte Bein aufgestellt. Ich hab immer wieder gefühlt, wie weit ich war, das war krass. Die Fruchtblase war ja noch nicht geplatzt und lag direkt über dem Köpfchen. Ich fand, sie war erstaunlich derb. Das Baby ist ein paar Wehen lang immer wieder ziemlich zurück gerutscht. Saskia hat immer wieder gesagt, dass das gut ist für das Baby und meinen Damm. Ich weiß das ja und fand das gar nicht frustrierend zum Glück. Ich fand die Presswehen aber wesentlich schmerzhafter als bei der ersten Geburt. Da war es „nur“ Arbeit, jetzt hat es gebrannt und gezogen, das hat mich vielleicht auch etwas vorsichtiger gemacht. Vor mir auf dem Sofa lagen zwei Meditationskissen gestapelt, auf die ich mich aufgestützt hab und rein gebrüllt hab.

 

Saskia hat vorgeschlagen, ob Patric sich vor mich setzen soll (er war rechts hinter mir, sie links, Janna links vor mir auf dem Sofa, Noelle rechts), damit ich mich an ihn hängen kann, da hab ich gesagt, nee, sonst beiß ich ihm noch den Pimmel ab – großes Gelächter! Ich fands nicht witzig, ich hatte diese Sorge wirklich! Er hat stattdessen immer seine Hand in die Mitte auf meinen oberen Rücken gelegt. Das war total gut, da konnte ich mich drauf konzentrieren und es hat mich total gut in meine Mitte gebracht. Jannas Hand hab ich auch noch ziemlich gequetscht… (Sorry!) Dann kam eine heftige Wehe und Saskia meinte, dass jetzt oder mit der nächsten das Köpfchen geboren wird. Es war dann die nächste und nicht nur das Köpfchen, sondern das ganze Baby. Mit Glückshaube! Patric hat es aufgefangen und mir unter meinem Bein durch gegeben, ich hab es von ihm genommen. Es war so voll mit Käseschmiere! Und ein Junge! Es war 03:13 Uhr.

 

Er hat direkt beim geboren werden ein paar mal kräftig geschrien und ist dann in meinem Arm ganz ruhig geworden und hat uns angeblinzelt.
Ich hab mich dann umgedreht und vors Sofa gesetzt. Saskia hat mir 3 Einheiten Oxytocin in den Oberschenkel gespritzt, wie wir es ausgemacht hatten wegen meiner Vorgeschichte. Dann hatte ich wieder nur Augen für das Baby und dann kam auch schon die Plazenta, vollständig und völlig unkompliziert 5 min nach der Geburt. Die haben wir kurz zusammen angeschaut und Saskia hat sie erklärt. Sie wollte gleich abnabeln, aber die Nabelschnur hat am Baby noch pulsiert und war noch so dick und lebendig, ich wollte noch warten. Die Plazenta kam dann in die rote Schüssel neben mich. Ich bin dann umgezogen aufs Sofa. Patric hat das Baby gehalten, Saskia und Noelle haben Unterlagen unter mich drunter getan und mir geholfen und dann konnte ich mich gemütlich hinsetzen, Baby wieder nehmen und erst mal verschnaufen. Dann hab ich abgenabelt. Saskia hat statt dem gehäkelten Bändchen so einen Silikonring genommen – alles gut, nur keine Klemme! ich hab versucht, zu stillen, aber der kleine hatte gar kein Interesse. Lieber weiter gucken.

 

Irgendwann dann hat Saskia mich noch genäht, die linke Schamlippe ist ziemlich tief gerissen, die rechte ein bisschen, das wurde nicht genäht. Sie hat das super gemacht, immer angekündigt, was sie tut und ob das evtl. weh tun könnte, das fand ich richtig gut. An einer Stelle hat die Betäubung nicht richtig gewirkt, da hab ich zwei Stiche gespürt, aber das war auch schnell vorbei. Davor und danach hatte sie noch nach meiner Gebärmutter getastet und war sehr zufrieden. Dann hat sie mir noch die Beine gewaschen. Ich wollte noch nicht duschen. Ich hätte sicher gekonnt, aber ich hab mich nicht getraut. Das fand ich so lieb von ihr. Nach der Geburt meiner Tochter hat mir damit niemand geholfen. Dann sind Saskia, Noelle und ich zusammen aufs Klo gegangen, ich hab Pipi gemacht und dann konnte ich es mir richtig gemütlich auf dem Sofa machen. Direkt nach der Geburt ist unsere Tochter wach geworden, Patric hat sie zum abnabeln dazu geholt. Sie war total verwirrt, wollte aber auch nicht zu mir, es war einfach zu viel für sie. Sie hat dann eine Weile auf dem Teppich gespielt, Noelle war dann für sie da.


Ich glaube, während dem Nähen wollte sie dann wieder ins Bett, Patric hat sie gebracht und ist gleich mit eingeschlafen. Saskia hat dann noch mit Noelle zusammen die U1 gemacht und da gab es noch eine große Überraschung! Der kleine wog 4620 g und war 56 cm groß! Zum Glück hatte das kein Arzt geschätzt! Dann wurde noch ein bisschen aufgeräumt, Janna ist zwischen drin zur nächsten Geburt gefahren. Irgendwann ist dann auch Noelle heim. Saskia hat noch Papierkram gemacht. Ich bin immer wieder weg gedöst. Es wurde langsam hell. Um halb 8 war sie endlich fertig und hat sich ins Arbeitszimmer schlafen gelegt. Ich und der kleine haben auch bald geschlafen. Um 10 Uhr sind wir alle gleichzeitig wieder wach geworden. Patric kam mit unserer Tochter ins Wohnzimmer, die sich total gefreut hat, dass das Baby endlich da ist und die „danz leine Finger“ bestaunt und ihn gestreichelt hat. Das war so schön! Saskia hat nochmal auf alles geschaut und ist dann gefahren. Patric hat Frühstück gemacht. So sind wir ganz langsam in unseren ersten Tag zu vier gestartet.

 

Nach zwei Tagen haben wir dann auch seinen Namen gefunden: Florentin Jaron.

Liebe Saskia, ich bin sooo dankbar, dass ich mit dir meinen absoluten Traum von Hausgeburt erleben konnte. Danke, dass du an mich, meinen Körper und mein Baby geglaubt hast. Auch wenn die Hebamme hier vor Ort meinte, bei der nächsten Geburt würde sie mich nach dieser unkomplizierten Geburt auch begleiten, gebäre ich bestimmt nur noch mit dir!

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 23

Arno Anton

„oh je die ganze Sauerei will ich eigentlich nicht zuhause haben“


Am 8.8.2020 kam unser kleiner Arno Anton zur Welt. Er ist unser 4. Kind und unsere erste Hausgeburt. Schon nach der Geburt unseres 3. Sohnes sagte ich zu meinem Mann Christian „Hm das wäre sicher auch eine schöne Hausgeburt gewesen“. Schon meine vorhergegangenen 3 Geburten waren schnell und unkompliziert. Wir waren immer froh es noch in die Klinik geschafft zu haben. Als wir dann von der 4. Schwangerschaft erfahren haben kam das Thema Hausgeburt nur kurz zur Sprache. Mein Mann hatte Bedenken und mit den Worten „oh je die ganze Sauerei will ich eigentlich nicht zuhause haben“ war das Thema erstmal wieder vom Tisch. Für mich war klar, dass es nur geht wenn wir das beide wollen.


Aber in mir schlummerte es und immer wieder stöberte ich auf Saskias Homepage herum und las mir dort die Geburtsgeschichten durch…. Und dann kam Corona. Ich war ca. in der 28 SSW als wir uns dazu entschieden hatten uns von Saskia einfach mal anzuhören wie das so abläuft mit der Hausgeburt und wir in einem gemeinsamen Gespräch unsere Fragen zum Thema loswerden konnten. Als dann auch die Frage mit der „Sauerei“ geklärt war, waren wir uns einig. Unser Arno soll zuhause auf die Welt kommen. Und wir freuten uns Saskia an unserer Seite zu haben. Der ET war der 23.08. Allerdings hatte ich Ende Juli echt schon die Nase voll… es war so unerträglich heiß. Immer wieder witzelte ich das der Kleine am 8.8. auf die Welt komme … und so kam es dann auch.

Am Abend vorher saßen wir gemütlich mit Freunden auf der Terrasse und ich hielt meinen runden Bauch in dem es Wild zappelte. Gegen 23 Uhr kam unser Großer (7 Jahre) aus seinem Zimmer und klagte über Bauchschmerzen. Ich gab ihm eine Spuckschüssel mit ans Bett und ahnte schon böses. Gegen 23.30 Uhr verabschiedeten wir dann unseren Besuch und gingen ins Bett – mein Mann mit den spaßigen Worten „heute habe ich keine Lust mehr auf eine Geburt“.

 

Um 2 Uhr wurde ich kurz wach und bemerkte ein leichtes ziehen im Rücken, mit dem Gedanken – das sind Senkwehen – schlief ich sofort wieder ein. Ich erwachte eine Stunde später am Geräusch des aufknallenden Klodeckels. Unser Großer schien sich, wie befürchtet, den Magen verdorben zu haben. Als ich ins Badezimmer kam um ihm seelischen Beistand zu leisten erwischte ich mich wie ich „Beckenschaukelnd“ vor ihm stand und dachte „hm das zieht aber doch ziemlich regelmäßig in meinem Rücken“. Kurz darauf nahm ich Zeichnungsblutungen wahr. Jetzt weckte ich Christian. Nun war ich ziemlich unsicher, denn schließlich hatten wir ja noch 15 Tage bis zum ET. Aber der Blick auf die Uhr (15 min Abstände) und die Unruhe in mir sagten mir „wir rufen lieber Saskia an“. Denn aufgrund meiner 3 ersten Geburten war es ihr ein Anliegen das wir sie lieber zu früh anrufen.

 

Ich schilderte Saskia die Lage. Sie sagte mir dass sie sich gleich auf den Weg macht. Christian ging Duschen und richtete die Utensilien Kiste ins Wohnzimmer. Dann überkam ihn der Gedanke das er noch ein paar Brötchen zum Frühstück backen könnte – diesen Gedanken schlug ich ihm allerdings sofort wieder aus dem Kopf Ich ging Duschen und um kurz nach 4 Uhr war Saskia auch schon bei uns. Sie rief direkt ihre Kollegin Silke dazu. Ich hatte immer noch regelmäßige aber sehr schwache Wehen. Wir richteten das Wohnzimmer für die Geburt her und um kurz nach 5 Uhr kam Silke. Beide Hebammen strahlten eine unglaubliche Ruhe aus. Christian versorgte alle mit Tee, Kaffee und sonstigen Dingen. Bis 6 Uhr bemerkte ich nur langsam dass die Wehen stärker wurden. Ich tigerte so vor mich hin und hielt mein Becken in Bewegung, mein Mann kümmerte sich zwischendrin um unseren Großen der sich nochmal übergeben musste.

 

Immer wieder kam Saskia zu mir und checkte die Herztöne von unserem Baby. Alles war gut und alle ganz entspannt. Während sich Christian gemütlich mit Saskia und Silke unterhielt zog ich im „Hintergrund“ meine Runden. Um 6 Uhr beschloss ich dann, die 3 Großen Jungs von Opa abholen zu lassen. Als diese dann um ca. 6.30 Uhr das Haus verlassen hatten, war mir klar, „jetzt kann es los gehen“. Die Wehen wurden intensiver und ich musste sie zunehmend veratmen. Saskia brachte mir einen Stuhl um mein Bein während den Wehen aufzustellen. Christian versorgte uns mit Nutella Brot Der Druck wurde immer größer und die Wehen nahmen zu. Christian setzte sich nun zu mir ans Sofa und streichelte mir den Rücken während ich mich auf seinem Schoß abstütze. Saskia fragte ob sie den Gebärhocker aus dem Auto holen soll. Die Idee gefiel mir sehr gut.


Als Saskia den Gebärhocker aufbaute merkte ich wie ich immer mehr das Gefühl hatte dem Druck nachzugeben. Silke sah es mir an und ermutigte mich diesem Gefühl nachzugeben. Immer wieder schenkte sie mir ein Lächeln das mir unglaublich Sicherheit und Kraft gab.( Danke nochmal dafür an dieser Stelle liebe Silke). Somit gab ich diesem Druck nach und Schwups platzte die Fruchtblase, worüber wir uns alle freuten. Da ich bis dahin immer wieder sagte, dass sie jetzt mal platzen könnte. Nun platzierte ich mich auf dem Gebärhocker und spürte sofort wie die nächste Wehe und das Baby kommt. Mit dieser Wehe presste ich unseren Arno raus. Mit einem Rutsch landete der kleine Wurm um 8.23Uhr auf unserem Teppich. Ich spürte eine unglaubliche Erleichterung. Saskia gab ihn mir direkt in die Arme. Alles lief Prima und wir konnten die ersten Stunden so richtig genießen. Am Nachmittag kamen die 3Großen Brüder wieder nachhause und begrüßen das neue Familienmitglied voller Liebe. Mein Mann und ich sind so froh diese Entscheidung so getroffen zu haben. Es war ein wundervolles Erlebnis und wir erinnern uns sehr gerne zurück an diese entspannte Geburt. Corona sei Dank Ein großes Danke an Saskia und Silke die diesen magischen Moment so wundervoll begleitet haben.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Oskar

Er gehörte wohl doch zu den 4%


Für uns war am Anfang der Schwangerschaft klar, wir bekommen unser Kind im Kreißsaal wie die meisten Paare eben. Wir haben uns hier auch keine weiteren Gedanken dazu gemacht, so machte man es eben. Ich habe zwar eine Cousine, welche auch zwei Hausgeburten hatte, aber mit dem Gedanken haben wir uns nicht beschäftigt. Dann kam Corona und für mich wurde klar, allein in den Kreißsaal ohne meinen Sebi. Niemals. Ich bin kein großer Fan von Krankenhäusern und die Kreissaalbesichtigung hat mir auch nicht wirklich das Gefühl vermittelt, dass ich mich hier wohl fühlen würde. So haben wir angefangen zu überlegen, wo wir unser Kind auf die Welt bringen. Geburtshaus ? Ja konnten wir uns vorstellen, nur dass die nächsten ca. 70 km entfernt sind. Also schied das aus. Dann sind wir doch wieder zum Thema Hausgeburt gekommen und ich habe mich mit meiner Cousine unterhalten und dann haben Sebi und ich uns lange informiert und Gedanken dazu gemacht. 

 

Das Für und Wider abgewogen und dann beschlossen wir benötigen einen Informationstermin mit einer Hausgeburtshebamme. Da sind wir bei unserer Suche auf Saskia gestoßen. Als wir dann bei unserem ersten Kennenlernen auf Ihrem Sofa saßen und wir Sie mit unseren Fragen ausquetschen wurde alles immer klarer für uns. Wir sind aus Ihrer Praxis raus und saßen im Auto, haben uns angeschaut und wussten wir machen eine Hausgeburt mit Saskia. Es war sofort ein Vertrauen da und ich wollte mit keiner anderen Hebamme mein Kind auf die Welt bringen. Bis zu unserem Termin hatten wir noch ein paar weitere Termine mit Saskia und den Geburtsvorbereitungskurs bei ihr. Bei jedem Termin wurde uns immer wieder klar wie richtig es sich alles anfühlte mit unserer geplanten Hausgeburt. Ende Juni hatten wir dann auch alles für die Hausgeburt vorbereitet und fühlten uns bereit unseren kleinen Oskar zu empfangen. Als ich Ende Juni beim Kontrolltermin beim Frauenarzt saß, meinte dieser er könnte evtl. Früher kommen. Stellen Sie sich mal darauf ein. Wir waren vorbereitet und hätten somit nichts dagegen wenn sich unser kleiner Wurm früher auf den Weg machen würde. Ab dem 01.07.2020 begann unsere Rufbereitschaft mit Saskia, von daher waren wir guter Dinge, wenn er früher kommen würde (kleiner Spoileralarm – tat er nicht ;-)).

 

Am Abend des 21.07.2020 ging Sebi in die Spätschicht und ich fühlte mich schon den ganzen Tag etwas komisch. Meine Stimmung war anders, ich wollte mich verkriechen und hatte eine innere Unruhe. Ich machte meine Entspannungsübungen und schlief nochmal ein. Als ich um 19.00 Uhr aufwachte war meine Unterhose nass und ich habe den PH-Wert gemessen, das gab die Gewissheit das etwas Fruchtwasser abgegangen ist. Nach einem kurzen Telefonat mit Saskia legte ich mich aufs Sofa und schaute meine Rosenheim-Cops. Gegen 20.00 Uhr spürte ich immer wieder ein Ziehen im Unterleib und dachte, hmm das könnten vllt. Die ersten Vorboten von den Senkwehen sein. Ich hatte in meiner Schwangerschaft nur eine Nacht eine Stunde lang Senkwehen, daher dachte ich ok jetzt spielt sich meine Gebärmutter langsam auf die Geburt ein. Sebi habe ich dann Bescheid gegeben, er solle doch gegen 21.00 Uhr nach Hause kommen weil ich ihn doch gerne bei mir hätte. Gegen 21.30 Uhr haben wir nochmal mit Saskia telefoniert und sie meinte wir sollen ins Bett und versuchen zu schlafen und uns melden wenn wir Sie brauchen. Als wir gegen 22.00 Uhr ins Bett sind habe ich angefangen die Wehen aufzuzeichnen war aber immer noch der Meinung es handelt sich um Senkwehen und nicht um den Geburtsbeginn. Ich meinte zu Sebi er solle schlafen, es sei alles in Ordnung. 

 

Gegen 01.30 Uhr wachte Sebi auf und ich atmete schon etwas „anders“. Er zeichnete weiter meine Wehen auf und wir lagen zwischen 6-8 Minuten bei den Wehen. Sebi meinte, ob wir nicht langsam Saskia anrufen sollte. Ich meinte nein, das ist noch viel zu früh das pendelt sich wieder ein. In meinem Kopf war ich immer noch auf das sind Senkwehen und morgen früh ist das alles vorbei. Oskar kommt doch nicht am errechneten ET. Als wir dann einen Sprung bei den Wehen auf 2 – 4 Minuten machten und ich doch schon langsam mit tönte, meinte ich dann gegen 04.30 Uhr ok rufen wir mal Saskia an was Sie meint. Ich dachte immer noch dass sind Senkwehen und die fühlen sich so an und die muss man zum Teil veratmen und etwas tönen, da es mir gut tat. Nach dem Anruf sind wir in die Badewanne und das hat mich sehr entspannt. Ich war weiter in meinem Senkwehen-Modus und veratmete und tönte bei meinen Wehen. Als Saskia kam schaute Sie kurz nach mir und ließ mich weiter machen. Als Saskia meinte, Sebi schlaf doch nochmal etwas, schlief er am Badewannenrand :-).

Gegen später sind wir aus der Wanne ins Bett und hier wurden die Wehen dann schon intensiver und ich hatte auf einmal das Gefühl keine Lust mehr zu haben. Ich wollte nicht mehr. In meinem Kopf waren Gedanken wo ich dachte warum bin eigentlich schwanger geworden (sorry Sebi ;-)). Saskia meinte dann, sie weiß genau wo wir stehen, wenn ich will würde Sie mich untersuchen. Als Saskia mich dann untersucht hat, meinte Sie es fehlen noch 1-2cm dann sei der Muttermund vollständig offen. Hmm also doch keine Senkwehen, ich bekomme jetzt also mein Kind. Jetzt doch schon? Am errechneten ET ? Diese Gedanken gingen durch meinen Kopf. Bei den Wehen, welche im Bett kamen war ich schon am „Schreien“ und man musste mir die Hüfte massieren und ich hab glaub des öfteren in die Hand von Hebammen Schülerin Johanna gekniffen oder gekratzt (nochmal Entschuldigung, liebe Johanna :-)).

 

Irgendwann meinte Saskia ob ich nochmal in die Badewanne möchte, ich konnte mich nicht wirklich entscheiden, was ich wollte aber es war die bessere Entscheidung wieder in die Wanne zu gehen. In der Wanne kam ein weiteres Tief wo ich meinte ich möchte ins Krankenhaus ich schaffe dass hier nicht mehr. Saskia meinte, naja im Krankenhaus wird es nicht anders laufen als hier und du hast den ganzen Stress mit Notarzt und Umzug. Im Nachhinein habe ich von Sebi erfahren, dass ich genau das gleiche wohl 5 Minuten später wieder zu Saskia gesagt habe 😀 (daran erinnere ich mich nicht). Als die Presswehen kamen hatte ich anfangs Probleme mich hinzugeben und die Luft nach unten zu schieben. Ich hatte immer das Gefühl ich krieg die Luft nicht nach unten. Als Saskia mir Ihre Finger unten auflegte, ging es besser. Ich wusste eher wo ich hin atmen muss. Als die Fruchtblase spürbar war, hab ich Sie angefasst und gefühlsmäßig hat mir dass einen großen Energieschub gegeben. Dann hing ich plötzlich an Sebis Nacken und hab die Luft nach unten geschoben, weil ich wollte dass unser Oskar endlich kommt (und langsam wurde ich ungeduldig). Bei jeder Wehe kam das Köpfchen etwas weiter heraus und rutschte nach der Wehe wieder zurück. Sehr zermürbend für die werdende Mama, gut für den Damm. Nach weiteren Presswehen (ich weiß nicht mehr wieviele) war dann endlich das Köpfchen da. Sebi und Saskia meinten nur, das Köpfchen ist da! Ich konnte das nicht wirklich aufnehmen. Ich war etwas erleichtert, mehr aber noch nicht weil ich wusste da fehlt ja noch der Rest :-). Gefühlt nach einer weiteren Presswehe (welche bestimmt mehrere waren) kam der Körper hinter her geflutscht und da war er, unser Oskar! Er wurde mir auf die Brust gelegt und dann ging alles ganz schnell.

 

Die Nachgeburt kam und ich blutete. Ich war immer noch damit beschäftigt meinen Sohn zu fühlen und langsam die Augen zu öffnen. Ich war zu fertig um das alles zu realisieren. Das Blut floß und Saskia schaltete in einen Modus, den ich so nicht kannte. Johanna meinte die Plazenta sei nicht vollständig. Sebi musste Oskar nehmen und den Notarzt rufen (hat vor lauter Hektik erstmal bei der Polizei angerufen :-D). Saskia machte Ansagen, drückte auf meinem Bauch herum, so dass das ganze Blut raus kam, legte mir einen Zugang, schob mir Zäpfchen und ich ließ alles über mich ergehen. So wirklich wahr genommen habe ich das alles nur halbwegs. Ich war immer noch irgendwo halb weg. Als der Notarzt kam und plötzlich so viele Menschen in unserem Bad standen wurde ich etwas wacher und es wurde realer. Mir wurde gesagt, was Sie machen und Saskia meinte die Blutung sei bereits gestoppt aber wir fahren noch zur Sicherheit ins Krankenhaus. Als wir im Krankenwagen unterwegs waren, bekam ich das Gewicht von Oskar von Saskia mitgeteilt. 3960g. WAS?? So einen „Brocken“ war bei mir im Bauch. Ich konnte es nicht glauben. Im Krankenhaus wurde ich untersucht und uns wurde bestätigt, dass die Plazenta vollständig sei. Ich wurde noch genäht, da Oskar sich mit der Schulter verhakt hatte.

 

Als ich fertig war kamen gerade Sebi, Oskar mit Johanna rein und ich sah zum ersten Mal meinen Sohn und meinen Sebi wieder. Ich heulte aber es kamen keine Tränen. Die hat Sebi für mich mit vergossen ;-). Saskia war erleichtert, dass alles so gut ausging und wir nach dem Ergebnis des hb-Wertes das Krankenhaus verlassen konnten. Ich musste noch eine Runde im Kreissaal laufen, wobei ich das nur so halbwegs schaffte aber das war ok so und wir alle waren froh als ich in meinem Bett lag und meine Mutter in der Zwischenzeit schon unsere ganze Wohnung geputzt hatte. Wir hatten eine wunderschöne Geburtsreise mit „unseren“ Hebammen und hätten uns es nicht schöner, harmonischer und liebevoller vorstellen können als unseren Oskar mit Saskia und Johanna auf die Welt zu bringen.

 

Ich habe mich in keiner Minute allein gelassen gefühlt, weder bei der Geburt noch bei der Versorgung im Krankenhaus. Saskia war rund um die Uhr bei mir und das hat mir ein unglaubliches Sicherheitsgefühl gegeben und ich hätte es mir nicht anders gewünscht.

 

Wir sind Euch sehr dankbar, dass wir diese unglaubliche Reise mit Euch erleben durften und genießen jede Sekunde zu dritt. Ihr werdet immer in unserem Herzen sein.

 

Um es mit Sebis Worten zu sagen: Ein weiteres Kind bekomme ich auch mit Euch…und mit Juli 😉

Fühlt Euch gedrückt

Juli, Sebi & Oskar

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 21

Pablo

„HIER WAR EINFACH NOCH DAS VERTRAUEN IN DIE FRAU DA“


Am Samstag hatte ich nachts schon die ersten Wehen. Ich habe mich schon gefreut und gehofft dass es bald losgeht. Jeder Tag früher wäre besser gewesen. Ich wollte nicht mehr schwanger sein. Das war ich, ehrlich gesagt, die ganzen 40 Wochen nicht gerne, aber jetzt am Ende wurde es immer schlimmer. Ich hatte einen megadicken Bauch, alles war beschwerlich, ich war immer am schwitzen, bekam dann auch noch täglich Sodbrennen und bei jeder Kleinigkeit Rückenschmerzen.

 

Die Wehen verzogen sich wieder bis Sonntag Nacht um vier. Ab da kamen sie regelmäßig zwischen 5 und 10 Minuten und ich fing an zu zeichnen, das heißt, der Schleimpfropf der den Muttermund verschließt, ging langsam ab. Ein gutes Zeichen dass es bald losgeht. Ich habe vorsichtshalber morgens um sechs schonmal Saskia, die mich bei der Hausgeburt begleitet, eine Nachricht geschrieben, dass es eventuell bald losgeht. Es war schwierig für mich den richtigen Moment zu finden, um ihr zu sagen, dass sie jetzt kommen soll.

 

Den ganzen Tag über hatte ich mal mehr, mal weniger Wehen. Der Abstand wurde dann auch wieder größer zwischendurch. Schlafen ging aber leider gar nicht mehr. Mittags habe ich noch mit meinem Ältesten Sohn für seine mündliche Englisch Prüfung am nächsten Tag gelernt und veratmete da schon im fünf Minuten Takt die Wehen. Das war dann auch der Moment wo ich meinem Mann Andy geschrieben habe, dass er jetzt bitte dann kommen sollte. (Er hat meinen Eltern noch was geholfen). Kaum war er da, wurden die Wehen wieder weniger und wir haben dann auch versucht nochmal zu schlafen. Das hat leider nicht geklappt. Ich stand regelmäßig in Kontakt mit Saskia und als die Wehen dann regelmäßig zwischen drei und fünf Minuten kamen habe ich ihr dann Nachts um halb drei angerufen. Und wie es manchmal blöd läuft, war sie schon bei einer anderen Hausgeburt. Sie sagte mir dann, dass sie ihre Vertretung Silke schickt. Silke hatte ich vorher noch nie gesehen und im ersten Moment dachte ich nur „scheiße, hoffentlich passt das mit ihr.“ Eine Wahl hatte ich sowieso nicht und war auch froh, dass es überhaupt eine Vertretung gab. Außerdem hatte ich zu Saskia, meiner eigentlichen Hebamme, so viel Vertrauen, dass sie auch nur eine gute Vertretung haben konnte.


Als Silke dann nach einer Stunde kam, lag ich in der Badewanne. Wir lernten uns etwas kennen und, wie erwartet, war sie genauso toll wie Saskia. Sie ließ mich größtenteils machen, gab Tipps und Hilfestellungen, hörte ab und zu die Herztöne und war einfach da. Mein Mann brachte mir noch eine Käseplatte zur Stärkung ins Bad. Die Wehen zogen sich dahin und mittlerweile war dann nix mehr mit gut veratmen. Ich hatte starke Schmerzen und war so kraftlos. Die Nacht vorher ohne Schlaf stecke in meinen Knochen. Um etwa 6 Uhr tat sich immer noch nichts und wir liefen gemeinsam mit dem Hund um den Block. Wir gaben bestimmt ein lustiges Bild ab, als ich alle paar Meter auf Silke oder Andy gestützt, versuchte die Wehen zu veratmen. Für die paar Meter haben wir auf jeden Fall noch nie so lange gebraucht.


Saskia hat sich dann nochmals gemeldet, dass ihre Geburt soweit ist und sie uns noch Johanna, die Hebammenschülerin, schickt. Johanna hat sich dann nur im Hintergrund gehalten, alles beobachtet und aufgeschrieben. Mittlerweile hatte ich schon Presswehen aber es ging immer noch nichts vorwärts. Silke hat mich dann nochmals untersucht und festgestellt dass der Bauchzwerg zwar mit dem Kopf nach unten, aber verkehrt herum liegt und es deshalb so lange dauert. Ein Sternengucker. Da meine Fruchtblase noch ganz war, sah sie aber gute Chancen, dass wir es schaffen den Zwerg zu drehen. Ich stellte mich im Vierfüsslerstand aufs Bett, den Kopf nach unten gesenkt und Silke umfasste meine Hüften und schüttelte kräftig. Auch während den Wehen, in denen ich dann auch versuchen sollte nicht zu pressen. Das hat irgendwie nicht so richtig geklappt, aber nach einigen sehr unangenehmen und sehr schmerzhaften Wehen, hat sie es geschafft.

 

Mittlerweile war ich so kraftlos dass ich die Minute zwischen den Wehen einige Male eingeschlafen bin. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so erschöpft und müde. Andy stand die ganze Zeit an meiner Seite und hielt meine Hand. Er erzählte mir dann später dass er irgendwann seinen Ehering abgenommen hat, weil ich seine Hand immer so zugedrückt habe. Noch im Bett platzte dann die Fruchtblase und danach ging es relativ schnell. Ich versuchte immer wieder andere Stellungen, aber am wohlsten habe ich mich dann stehend an der Fensterbank gefühlt. Ich hatte zwar keine Kraft mehr raus zuschauen, wo es schon lange hell war, aber ich konnte meinen Kopf auf die Fensterbank auflegen und die Schwerkraft half mir unser Baby endlich auf die Welt zu bringen. Saskia, ihr wisst ja, meine eigentliche Hebamme, kam dann auch noch und das genau im richtigen Moment. Ich stand an meiner Fensterbank und hatte keine Kraft mehr zu pressen. Saskia stellte sich neben mich und hat mich noch einmal richtig motiviert und dann kam schon das Köpfchen. Es rutschte immer wieder zurück, aber irgendwann war der Kopf da und kurz darauf, um 10.08 Uhr, endlich unser Baby. Er war schon so wach und hat uns mit großen Augen angesehen und auch schon sein Köpfchen gehoben, als wollte er uns fragen, warum das denn so lange gedauert hat. Zum ersten Mal bekam ich bei der Geburt keinen Dammschnitt und es ist auch nur so minimal gerissen, dass nicht einmal genäht werden musste.

 

Ich legte mich kraftlos, glücklich und wieder hellwach ins Bett und mein nackter, in ein warmes Handtuch gewickelter kleiner Pablo wurde sofort auf mich gelegt und er durfte dann auch zum ersten Mal an meiner Brust trinken. Ich glaube erst da, stellten wir fest, dass wir doch kein Mädchen bekommen haben, sondern einen gesunden, starken Jungen. Er war perfekt. Die Plazenta kam dann problemlos nach einigen Minuten und erst danach hat Andy dann mutig die auspulsierte Nabelschnur durchschnitten. Ich und Andy hatten den kleinen Wurm bestimmt schon eine Stunde auf dem Bauch liegen, als Silke dann die U1 gemacht hat, mit wiegen, messen und checken ob alles dran und gesund ist. Es war so schön, gemütlich und harmonisch. Es gab keine Hektik und wir konnten zu dritt dann einfach noch im Bett liegen und etwas frühstücken. Unsere drei Hebammen haben sich dann auch gestärkt. Meine zwei Großen haben sich irgendwann auch aus ihrem Zimmer getraut um ihren kleinen Bruder zu begrüßen. Sie haben zwar auf eine Schwester gehofft, waren aber auch gleich ganz verliebt in Pablo. Bei der Geburt wollten sie nicht dabei sein.

 

Schon lustig, dass ich zuerst fast keine Hausgeburtshebamme gefunden hatte und dann letztendlich mit zwei plus Schülerin die Geburt erlebt habe. Ich bin so dankbar diese Erfahrung gemacht zu haben. Andy war einer Hausgeburt gegenüber anfangs sehr skeptisch, da er kein Blut sehen kann und großen Respekt davor hatte. Außerdem war die Hebamme ja eine Stunde Fahrt entfernt ist und eine riesen Sauerei gibt das bestimmt auch. Nach dem ersten Gespräch mit ihr, war er dann einverstanden damit und jetzt würde er es nicht mehr anders machen. Ich war übrigens dann noch so mutig und habe ein Eckchen von der Plazenta in einem Apfel-Bananen Smoothie getrunken. Ich weiß nicht ob es geholfen hat, aber meine Nachwehen waren ganz leicht und meine Gebärmutter hat sich schnell zurückgebildet. Auch die ersten Tage waren perfekt. Ich blieb noch viel im Bett, obwohl ich eigentlich viel schneller fit war als bei den anderen zwei Geburten, wurde rundum von meinem Mann versorgt und kümmerte mich einfach um dieses kleine, perfekte Wesen das unbedingt noch zu uns wollte. Auch wenn die Schwangerschaft ungeplant und unerwartet war, können wir jetzt sagen, dass er noch gefehlt hat. Er macht unsere Familie komplett. Danke, kleiner Pablo, dass Du uns ausgesucht hast.

 

Und danke ihr lieben Hebammen, ihr seid Superheldinnen, nur ohne Cape. Trotz allen Steinen die euch in den Weg gelegt werden kümmert ihr euch mit aller Kraft und Liebe um uns Frauen bei den Hausgeburten.

 

Nach meiner ersten Geburt 2004 hatte ich ein Geburtstrauma. Nur konnte ich das damals nicht benennen und ich kannte sowas auch nicht. Ich habe das erst durch meine zweiten Geburt 2006 (auch im Krankenhaus), bei der es kaum Eingriffe gab, verarbeitet. Die dritte, die Hausgeburt, rundet jetzt alles noch ab. Obwohl ich mich auf eine schmerzfreie Geburt vorbereitet habe, das aber leider nicht so geklappt hat, ich etwa 30 Stunden Wehen hatte, war diese Geburt schön. Hier gab es keine Eingriffe von außen, keine PDA, keine Saugglocke, keinen Dammschnitt, keine unnötigen Untersuchungen, hier war einfach noch das Vertrauen in die Frau da. Wir sind dafür gemacht Babys zu gebären. Und wenn man uns lässt dann können wir das, fast immer, auch ganz alleine. Ich kann nur jedem der über eine Hausgeburt nachdenkt dazu raten. Es ist nicht verantwortungslos, sondern ihr übernehmt in dem Moment die Verantwortung und gebt sie nicht an der Krankenhaustür ab.

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 20

Ole

„Aller guten Dinge sind Drei“

 

Zuallererst stand da die Idee meiner Frau: Nach zwei problemlosen Krankenhausgeburten und dem Wegfall der Geburtsstation in Münsingen offenbarte sie mir ein paar Wochen nach Bekanntwerden der dritten Schwangerschaft ihre Idee, ob dieses Mal nicht eine Hausgeburt in Frage kommen würde. Erst war ich etwas überfordert mit dem Gedanken, hatte ich mich bis dahin ja noch gar nicht mit dem Thema befasst. Aber nach Reflektion der letzten beiden Krankenhausgeburten, vielen Gesprächen und einiges an Bedenkzeit wollten wir der Idee wenigstens eine Chance geben und uns auf die Suche nach einer Hausgeburtshebamme machen. Wir wollten bewusst mit der Entscheidung pro / contra Hausgeburt abwarten, bis wir Gespräche zu dem Thema mit einer möglichen Hebamme für die Hausgeburt geführt hatten.
Als wir dieses Thema mit Freunden und Verwandten diskutierten, stießen wir immer wieder auf deutliche Widerstände, die sich hauptsächlich auf die Aussagen:

  • „das ist doch viel zu gefährlich“
  • „so eine Sauerei zuhause“
  • „was macht ihr bloß mit den Geschwisterkindern“
  • „solche Freaks“
  • „komplette Schnapsidee“

beschränkten.
Das ließ auch uns ins Grübeln kommen, wollten wir doch auf keinen Fall unser ungeborenes Kind unnötiger Gefahr aussetzen. Trotzdem war uns wichtig, wichtiger als bei den ersten Geburten mit weniger Erfahrungswerten und weniger Vorüberlegungen, dass wir unseren eigenen Weg finden, von dem wir selbst überzeugt sind, und dazu gehörte zumindest auch, eine Hausgeburt nicht auszuschließen und sich darüber intensiv zu informieren.


Zu Beginn stand da also die Frage im Raum, ob sowas bei uns überhaupt möglich ist und wer hier als Hebamme für uns in Frage kam. Wir starteten also eine intensive Internetrecherche nach einer Hausgeburtshebamme. Dabei bemerkten wir schnell, dass es nur noch sehr wenige Hebammen gibt, die noch Hausgeburten machen. Wir telefonierten, schrieben unterschiedlichste Hebammen an, aber wir bekamen immer wieder Absagen. Saskia wurde uns dann von einer Kollegin, die am errechneten Entbindungstermin keine Zeit hatte, empfohlen. Wir hatten Saskia eigentlich aufgrund 40 km Anfahrt fast ausgeschlossen und uns zuerst nicht mit ihr in Verbindung gesetzt.


Im Dezember fand dann das erste Gespräch mit Saskia statt. Dieses war sehr positiv, sie bestärkte uns in unserer Haltung, beantwortete alle unsere Fragen, erklärten den Ablauf und die Besonderheiten bei einer Hausgeburt, ließ uns dann aber für unsere Entscheidung viel Bedenkzeit. Wir sollten uns einfach wieder bei ihr melden. Ab dem Treffen mit Saskia war für uns beide klar, wir wollen eine Hausgeburt. Wir waren uns aber auch bewusst, dass wir keine unnötigen Risiken eingehen möchten und eine Geburt im Krankenhaus bei Bedarf keinesfalls ausschließen. Saskia bereitete uns gut vor, gab viele Tipps, stand stets mit Rat und Tat zur Seite und, falls sie mal nicht verfügbar war, wurde sie durch Silke mindestens genauso herzlich und kompetent vertreten.

 

Die Wochen vergingen, die Vorsorgeuntersuchungen, zuerst abwechselnd beim Frauenarzt und bei Saskia, später dann ausschließlich bei Saskia, waren soweit alle in Ordnung und es gab nichts, was gegen die Hausgeburt sprach. Einige Zeit vor dem Entbindungstermin bekamen wir dann die detaillierte Einkaufsliste zur Vorbereitung der Hausgeburt: Hammer und Nägel waren zwar im Haushalt verfügbar, aber wozu? Auch hier konnte Saskia weiterhelfen 😉

 

Die Vorbereitungen waren soweit also alle getroffen, das notwendige Material war im Hause und auch der Entbindungstermin rückte in greifbare Nähe.
Mit dem Beginn von Saskias Rufbereitschaft entwich vorerst die große Anspannung, Frau und Kind waren topfit und somit waren wir uns sicher, einer Hausgeburt steht nichts mehr im Wege. Das Warten begann.
Und wir warteten… Und warteten… Und… ja wir warteten.
Bis zum errechneten Entbindungstermin, keine Spur von Wehen.
Also… Weiter warten.

Jeden Tag über dem Entbindungstermin dachte man, heute geht’s los…
Und abends dann… wieder nichts…


So warteten wir dann bis zum zehnten Tag nach dem errechneten Termin, der Stress stieg, da 14 Tage nach Entbindungstermin keine Hausgeburt mehr möglich wäre. Doch Saskia und auch Silke hatten eine Eselsgeduld und beruhigten immer wieder. An diesem zehnten Tag nach ET war dann wiedermal Saskia im Haus zur Vorsorgeuntersuchung. Doch dieses Mal war leider nichts mit Entwarnung. Sie stellte gelegentliche „Hüpfer“ im Herzrhythmus fest und meinte, wir sollten das beim Frauenarzt überprüfen lassen. Also fuhr meine Frau noch am selben Mittag zum Frauenarzt zum CTG. Auch hier leider keine Entwarnung, im Gegenteil, jetzt wurde es hektisch.


Die Frauenärztin ließ meine Frau per RTW in die Frauenklinik verlegen, ich fuhr mit dem PKW hinterher. Leider wartete ich die nächsten Stunden aufgrund Corona-Vorsichtsmaßnahmen vor der Klinik. Nach ca. 3 Stunden kam meine Frau dann endlich wieder heraus, immer noch schwanger 😉 Die Ärzte in der Klinik konnten nichts Negatives feststellen, hatten gründlich untersucht und sie wieder nach Hause entlassen. Ab diesem Erlebnis war uns klar, wir wollten nur wenn es nicht anders ging eine Geburt im Krankenhaus. Die Corona-Bedingungen in der Klinik bestärkten diese Haltung. Und am nächsten Tag tat sich dann tatsächlich endlich etwas. Bereits morgens sagte meine Frau, dass etwas „anders“ ist als sonst. Das blieb den Tag über auch so, sie erwähnte immer mal wieder zwischendurch, dass sie hin und wieder leichte Wehen hat. Den ganzen Tag verbrachten wir mit unseren beiden Kindern bei bestem Wetter gemütlich im Garten. Gegen Abend wurden die Wehen dann häufiger und auch kräftiger. Wir brachten die Kinder noch ins Bett und setzten uns wieder auf die Terrasse. Die Nachbarn fragten über die Gärten hinweg, ob sich denn immer noch nichts getan habe. Meine Frau bejahte verkniffen während einer Wehe und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

 

Die Wehen wurden nun immer häufiger. Doch meine Frau empfand diese bei Weitem nicht so stark und häufig wie bei den ersten beiden Geburten. Ich musste sie regelrecht dazu drängen, doch endlich mal Saskia anzurufen. Wehen hatte sie da ca. alle 5 bis 10 Minuten. Saskia meinte, gemeinsam mit der Schülerin Johanna wäre sie in ca. 1 ½ Stunden da und so beschlossen wir, dass es sinnvoll ist, wenn Saskia und Johanna starteten. Um halb elf abends waren sie dann auch wie versprochen vor Ort, hielten sich aber sehr im Hintergrund und beobachteten, horchten Herztöne ab und dokumentierten sich die Finger wund. Das alles war aber in einem sehr entspannten Rahmen und die beiden hielten sich so sehr zurück, dass man sich wirklich zuhause fühlte. Auch die beiden fühlten sich wie zuhause, bedienten sich an dem was sie brauchten und fanden sich von der Küche bis zum Bad schneller zurecht als die eigenen Hausbewohner 😊 Sie nahmen einem mit ihrem souveränen Auftreten (im speziellen auch großes Lob an Johanna, die zwar noch Schülerin war, aber trotzdem eine große Gelassenheit ausstrahlte) die eigene Nervosität. Stillschweigend übernahmen sie Tätigkeiten, die der überforderte Ehemann gerade vergessen hatte oder bei denen er sich aufgrund der Situation nicht im Stande fühlte, diese auszuüben.


Gegen halb zwölf hatte meine Frau das Gefühl bzw. den Wunsch geäußert, dass ihr ein Bad eventuell guttun würde. Wir zogen also mit Sack und Pack ins Badezimmer, ließen warmes Wasser einlaufen und geduldeten uns wieder. Die Wehen wurden zunehmend stärker und um kurz vor Mitternacht kam dann Silke noch hinzu, um Saskia während der Geburt zu unterstützen.

Jetzt verging die Zeit wie im Flug und auf einmal war er um 0:36 Uhr da, Ole, 4340g schwer, 57cm groß, geboren in einer Glückshaube 😊 Jetzt war es uns auch klar, er hat einfach so lange gewartet, um mit Mama Geburtstag feiern zu können.
Kaum war Ole auf der Welt, erwachte der jetzt große Bruder Finn als ob er gespürt hätte was vor sich geht, und bewunderte seinen kleinen Bruder auf dem Arm der Mutter. Die abschließenden obligatorischen Näharbeiten und auch die noch ausstehende Dokumentation erledigten Saskia und ihr Team genauso wie die Aufräumarbeiten und verließen uns dann glücklich, zufrieden aber auch müde um ca. 4:30Uhr.
Zum Schluss möchten wir uns für die Betreuung und Unterstützung durch Saskia, Silke und Johanna vor, während und nach der Geburt ganz ganz herzlich bedanken. Es hätte nicht schöner sein können und wir durften ein Wunder erleben, welches uns noch unser ganzes Leben begleiten wird.

 

P.S.:
Abschließend noch eine Anmerkung von mir als Mann an die noch unentschlossenen Herren:
Auch ich hatte anfangs Zweifel und musste mich mit der Idee meiner Frau erstmals anfreunden. Allerdings fällt es, wenn man sich erst einmal auf das Thema Hausgeburt einlässt, ohne Vorurteile, ohne überzogene Ängste, nur mit Blick auf die Vor- und Nachteile für Kind und Familie zusehends leichter eine Entscheidung für sich selbst zu fällen, egal wie diese ausschaut.
Bei einer Hausgeburt braucht man weder einen vollständig gefliesten Geburtsraum, noch müssen danach die Maler kommen. Eine „riesige Sauerei“, war unsere Hausgeburt jedenfalls nicht und anschließende Renovierungsarbeiten waren nicht notwendig 😉

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 19

Emme Anna Maria

„Babyglück in einer Vollmondnacht“


Meine Schwangerschaft stand leider ganz im Zeichen von Corona. Ich hatte nie Angst vor dem Virus, aber die ganzen Auswirkungen, die es mit sich brachte, haben mich leider sehr gestresst. Mein Mann Donni ist nämlich Indonesier und brauchte ein Visum zur Einreise nach Deutschland und die Botschaft hat zur Bearbeitung aufgrund der Pandemie leider Ewigkeiten gebraucht, sodass nicht klar war, ob er es rechtzeitig zur Geburt hierher schaffen würde. Zudem hatte ich ihn das letzte Mal im Januar gesehen und vermisste ihn dementsprechend. Trotzdem versuchten wir das beste draus zu machen. Mein Mann nahm ein paar Lieder für unsere Tochter auf und ich spielte ihr immer Papas Stimme über Kopfhörer auf dem Bauch vor. Saskia fieberte mit uns mit und hoffte mit uns, dass Donni rechtzeitig hier sein würde. Und dann war der Moment da, wo ich meinen Mann mit riesiger Kugel vom Flughafen abholte. Jetzt konnte ich mich so richtig auf unsere geplante Hausgeburt freuen!

 

Wir waren am Freitag vor der Geburt noch zur Vorsorge und Akupunktur bei Saskia in der Praxis und beim Gehen meinte sie, dass sie schon richtig gespannt ist, wann wir sie anrufen würden…Damit, dass das nur 2 Tage später sein würde, hätten wir wohl alle nicht so richtig gerechnet, da es auch noch 2 Wochen vor Termin waren. Am 04.07.20 fing es mit der ersten richtigen Wehe gegen 23 Uhr an. Die Wehen kamen da so im Abstand von 10 Minuten. Ich dachte erst, dass es vielleicht etwas stärkere Senkwehen sind und tatsächlich war der Bauch sehr schnell weiter unten. Davor war der nämlich immer noch ziemlich weit oben gewesen. Donni und ich dachten erstmal noch nicht, dass es richtig losgeht und planten, Saskia am nächsten Morgen mal über die Lage zu informieren, weil wir davon ausgingen, dass wir noch abwarten müssten und unsere Tochter Emme im Laufe des nächsten Tages ankommen würde. Es war ja schließlich die erste Geburt bei mir. Dieser Plan war aber von vorn herein zum Scheitern verurteilt gewesen, denn Emme fand warten wohl ziemlich langweilig… Ich habe also erstmal versucht, nochmal zu schlafen, aber daran war nicht mehr zu denken.


Zwar waren die Wehen für mich noch gut aushaltbar und ich konnte sie gut veratmen, aber in den Schlaf fand ich nicht mehr. Dafür waren die Wehenpausen auch zu kurz. Zudem musste ich häufig auf Toilette und hatte Durchfall: Ich war im Nachhinein meinem Körper sehr dankbar, dass er sich so gut selbst auf die Geburt vorbereiten konnte und Platz schaffte… Kurz vor Mitternacht waren die Wehen bereits dazu übergegangen, im 5-minütigen Abstand zu kommen. Ich konnte diese aber immer noch ganz gut veratmen und mich auch noch gut unterhalten während der Wehe. Gegen halb 1 wurde es aber an Intensität sehr viel extremer und wir beschlossen, meinen Papa anzurufen, damit er uns abholt. Unsere Hausgeburt war nämlich im Haus meiner Eltern geplant, weil dort eine Badewanne vorhanden ist und meine Mama uns in den ersten Tagen des Wochenbetts unterstützen wollte, damit wir uns ganz unserem kleinen Wunder widmen könnten. Dort kamen wir dann gegen halb 2 an, im Auto waren die Wehen für mich schwer auszuhalten gewesen. Aber kaum angekommen, wurden diese kurzzeitig unregelmäßiger und schwächer. Deswegen wollte ich Saskia auch immer noch nicht anrufen, außerdem wollte ich sie um diese Uhrzeit nicht wecken, wenn es nicht unbedingt nötig wäre…

 

Meine Mama hat mich aber skeptisch angesehen und meinte, wir sollten sie zumindest mal darüber informieren, wie die Lage ist. Ich habe dann zugestimmt und Saskia die Situation geschildert. Sie meinte, dass das vielleicht mit dem Ortswechsel zu tun hat, dass die Wehen wieder unregelmäßiger und schwächer waren und dass ich vielleicht mal in die Badewanne gehen soll, um ein wenig Entspannung zu finden. Und ich sollte sie sofort anrufen, wenn ich mir unsicher wäre oder sie einfach brauche. Das Bad hat kurzzeitig entspannt, aber die Wehen konnte ich im Wasser fast nicht aushalten, da sie jetzt auch wieder regelmäßiger und heftiger kamen. Daher bin ich nach 10 Minuten Badespaß schon wieder raus und habe die Wehen wieder im Stehen veratmet, wie zuvor auch schon. Dabei habe ich mich immer an Donni festgehalten. In dieser Position konnte ich es am besten aushalten. Donni wollte mich massieren, weil er mir irgendwie helfen wollte, aber das konnte ich gar nicht brauchen. Habe ihn glaube ich kurz mal ziemlich angefahren, als er es wagen wollte, mich während einer Wehe zu berühren. Er hat es auch verstanden und mir nicht übel genommen, obwohl er mich so gar nicht kennt. Denn ich bin normalerweise die Ruhe in Person. Er war dann einfach nur da und hat mich motiviert und mir gesagt wie stolz er auf mich ist. Das hat sehr gut getan. Ich habe dann auch immer stärker mit tönen angefangen und es wurde immer schmerzhafter.

 

Gegen 3 Uhr waren die Wehen so intensiv, dass ich Saskia nun gerne bei mir haben wollte. Ich habe sie also wieder angerufen und ich sagte nur ein paar Worte. Daraufhin hat Saskia nicht viele Fragen gestellt und ist sofort losgefahren. Als Saskia gegen halb 4 ankam, standen Donni und ich im Geburtszimmer, ich lehnte an ihm und habe während meinen Wehen, die jetzt schon im Abstand von 3 Minuten kamen, sehr lautstark getönt. Saskia verschaffte sich erstmal einen Überblick und begrüßte mich sehr lieb. Ich habe nicht mal „Hallo“ zu Saskia gesagt, weil ich in ganz anderen Sphären unterwegs war. Sorry nochmal liebe Saskia aber ich denke du verzeihst es mir bestimmt 🙂 Ich war in dem Moment wohl schon in der Übergangsphase und war ganz bei mir und meinem Baby. Dennoch habe ich mich in der Sekunde, als Saskia reinkam, einfach nur sicher und gut aufgehoben gefühlt. Sie brachte gleich so viel Ruhe und Gelassenheit in den Raum und auch ihre Professionalität war für mich spürbar.


Sie hörte die Herztöne von unserem Baby ab und überprüfte, wie es mir ging. Zum Glück war keine vaginale Untersuchung notwendig, Saskia konnte auch so erkennen, dass ich kurz vor der Pressphase war. Alles war soweit in Ordnung. Ein paar Minuten, nachdem Saskia da war platzte die Fruchtblase und setzte kurzzeitig das Zimmer unter Wasser. Das Fruchtwasser war klar und Saskia freute sich mit mir und motivierte mich, weiter zu machen. Der Fruchtwasserabgang verschaffte mir Erleichterung, allerdings nur für wenige Sekunden. Dann fingen die Presswehen an und Saskia erkannte das und schlug mir vor, mich hinzuknien. Das habe ich auch gemacht und mich am Bett festgehalten, eine Hand hielt fest die von meinem Partner und er sendete mir lautlos Energie, was das beste war, das er in dem Moment für mich tun konnte.


Zudem brachte er mir immer wieder Wasser und wischte mein Gesicht kalt ab. Saskia legte noch Kissen unter meinen Oberkörper und sagte mir, dass ich jetzt mitschieben kann. Mir war in dem Moment noch gar nicht wirklich klar, dass ich schon Presswehen hatte. Ahnungslos ging ich immer noch davon aus, dass es noch ein paar Stunden dauern würde…Glücklicherweise war das nicht der Fall, denn es wurde langsam sehr schmerzhaft. Ich teilte Saskia mit, dass ich das Gefühl habe, es würde mich innerlich zerreißen. Saskia schaffte es aber, mich liebevoll zu motivieren, denn unsere kleine Prinzessin wollte jetzt wirklich sehr schnell kommen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Saskia meinte, ich solle Mal fühlen und tatsächlich konnte ich schon die Haare unserer Tochter ertasten. Das hat mir zusätzliche Kraft gegeben, da ich fast nicht mehr konnte. Während den Presswehen habe ich immer wieder gespürt wie der Kopf nach unten rutschte, aber dann wieder zurück ging. Dabei hatte ich immer die Hand am Kopf. Es war zwar ein wenig frustrierend, den Kopf ein paar Mal zurückrutschen zu spüren, aber gleichzeitig wahnsinnig faszinierend und so schön, dass ich schon auf diese Weise Verbindung zu unserer Tochter aufnehmen konnte. Es ist wundervoll, dass es meine Finger waren, die sie voller Liebe und Vorfreude das erste Mal in ihrem Leben berührten. 

 

Und ich spürte dabei, dass Emme genau wusste, wo sie entlang musste und was zu tun war. Es war auch schon fast geschafft. Mehr als einmal sagte Saskia mir, ich soll meine Wehenpause nutzen und mich erholen und ruhig atmen. Da die Presswehen sehr schnell hintereinander kamen, war das sehr schwierig für mich. Aber ich war jeder Wehe dankbar auch wenn sie noch so schmerzhaft war, denn sie brachten meine wundervolle Tochter zu mir. Und ich war begeistert von der enormen Kraft, die ich in mir spürte. Der Kopf war dann schneller geboren, als ich es richtig realisieren konnte und ganz schnell kam der Körper hinterher. Saskia gab mir sofort mein Kind zwischen den Beinen durch und ich konnte sie zu mir nehmen. Was für ein bewegender und magischer Moment! Danke Saskia, dass du mir das ermöglicht hast, ich werde das niemals vergessen. Nach circa 20 Minuten Presswehen, war Emme also um 04.02 Uhr geboren, in einer wunderschönen Vollmondnacht. Meine Mama brachte warme Handtücher und filmte. Eigentlich wollten wir ja die Geburt auch filmen, aber da dachte in dem Moment niemand daran, weil einfach alles viel zu schnell ging. Da konnte es einfach jemand kaum erwarten, uns endlich kennen zu lernen 🙂 Emme verkündete ihre Ankunft bei uns sofort mit einem lauten Schreien und hatte gleich eine rosige Hautfarbe. Ich setzte mich hin und war einfach nur schockverliebt und ob Klischee oder nicht, aber in der Sekunde als ich mein Baby im Arm hatte, war das Schmerzgedächtnis gelöscht. 

 

Ich weiß natürlich noch, dass diese Geburtsreise schmerzhaft war, aber ich kann mich nicht im Detail an den Schmerz erinnern. Ist sicherlich gut so, denn für das zweite Kind ist Saskia schon im Vorhinein engagiert 😀 Saskia war nun sehr beschäftigt und hatte mehrere Dinge gleichzeitig zu tun aber das bekam ich gar nicht richtig mit. Ich hielt nur mein Baby fest und war so unfassbar glücklich. Saskia gab mir gleich ein Schmerzmittel, da sie sah, dass ich stark gerissen war. Donni weinte neben uns und ich spürte in diesem Moment, wie sich das Band unserer kleinen Familie knüpfte. Alles war wunderschön und liebevoll. Saskia ließ uns die pulsierende Nabelschnur berühren, das war sehr faszinierend. Diese hatte unserem Kind monatelang das Wachsen und Gedeihen ermöglicht und war die Verbindung zwischen mir und unserem Wunder gewesen. 10 Minuten nach unserem Kind, kam auch die Plazenta im Sitzen. Das war ein absolut erleichterndes Gefühl und nun wusste ich, dass mein wundervolles Baby und ich es wirklich geschafft hatten. Unser Mädchen war zuhause in friedlicher und vertrauter Umgebung direkt in unsere liebenden Arme geboren. Saskia untersuchte die Plazenta und glücklicherweise war alles vollständig. Sie erklärte uns die einzelnen Teile der Plazenta, was sehr interessant war. Donni durfte dann abnabeln und wir kuschelten uns ins Bett und bewunderten unsere wunderschöne Tochter. Sie fand gleich zielsicher meine Brust und dockte gekonnt an. Silke war jetzt auch da, eine zweite Hebamme, die Saskia kurz nach ihrer Ankunft bei uns informiert hatte. Während wir kuschelten und stillten, untersuchten mich Saskia und Silke und bereiteten alles für die Dammnaht vor. Allerdings stellte sich heraus, dass es ein Dammriss 3. Grades war und meine beiden Hebammen wollten das sicherheitshalber im Krankenhaus mitbeurteilen und nähen lassen. Saskia sagte, dass sie mich ins Krankenhaus bringen und bei mir bleiben würde und wir sind dann gegen 05.30 Uhr losgefahren. Saskia ließ mir vorher viel Zeit, nochmal ausgiebig zu kuscheln und mich von meiner Tochter zu verabschieden. Es war ein schreckliches Gefühl, mich schon von ihr trennen zu müssen, aber ich wusste, dass sie bei ihrem Papa und Silke gut aufgehoben war und Saskia war zu jeder Zeit liebevoll und sehr unterstützend für mich. Ich musste in Kurznarkose genäht werden und einen unangenehmen Corona-Test über mich ergehen lassen…


Vor der Narkose hatte ich sehr große Angst, aber Saskia hat es irgendwie geschafft, mir die Angst zu nehmen und ich bin ihr sehr dankbar, dass sie die ganze Zeit an meiner Seite war. Um 08.30 Uhr waren wir wieder zuhause und ich konnte sofort meine kleine Tochter wieder in meine Arme nehmen. Die U1 hatte Silke bereits gemacht, wir danken auch ihr für ihre liebevolle Unterstützung. Wir hatten eine traumhafte und schnelle Geburt und an dieser Stelle möchten wir Saskia nochmal herzlich danken. Ihr Einfühlungsvermögen, ihre besonnene und routinierte Art und ihr liebevolles Motivieren waren eine riesengroße Unterstützung. Dank Saskia werde ich die Geburt unserer Emme für immer in wundervoller Erinnerung behalten können. Wir wünschen ihr nur das beste und hoffen, dass wir uns irgendwann für unser zweites Wunder wiedersehen werden. Mehr als einmal dachte ich während der Geburt und vor allem danach, was für ein Wunderwerk der weibliche Körper doch ist und was für wundervolle Dinge er tun kann. Ich bin mit einem ganz neuen Selbstbewusstsein aus dieser Geburtserfahrung hinausgegangen durch die Erfahrung, dass ich über meine Grenzen hinausgehen kann. Es war für uns die beste Entscheidung, eine Hausgeburt zu machen und ich würde es jederzeit wieder genauso machen wollen. Ich war davon überzeugt, dass mein Körper gebären kann und er konnte es 🙂 Mit Vorfreude und großem Vertrauen bin ich in die Geburt gegangen und mein Körper wusste genau, was zu tun war. Und mit der kompetenten Betreuung durch Saskia wurde daraus ein runde Sache. Ich schaue täglich dieses perfekte kleine Wesen an und könnte nicht stolzer sein: Stolz auf mich, meinen Körper und meine wunderschöne Tochter. Da ist eine unerschütterliche und unendliche Liebe in mir, die jeden Tag größer wird. Emme ist ein sehr entspanntes und zufriedenes Baby und wenn sie lacht, dann lacht mein Herz mit. Sie hat unsere Herzen buchstäblich im Sturm erobert und macht uns zu den glücklichsten Eltern der Welt. Herzlich Willkommen im Leben, kleine Prinzessin 🙂

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 13

Henry Elijah

„Geburtsreise unseres vierten Kindes“

 

Wir hatten unser erstes Kind aufgrund einer verlegten geplanten Hausgeburt 2012 ambulant im Krankenhaus entbunden, wo es leider zu Interventionen kam (Oxytocin-Gabe, Stress, Herztöne fielen ab während Pressphase etc). Wir merkten zum Beispiel auch erst im Nachhinein, dass die Nabelschnur bei unserer Tochter nicht auspulsiert war zum Zeitpunkt der Abnabelung (bemerkten dies auf dem Foto, das wir später im Fotoalbum nochmal anschauten). Unser erstes Kind war vier Monate lang ein „Schreibaby“ was wir mit der Geburtserfahrung in Zusammenhang brachten. Ab dem positiven Schwangerschaftstest vom zweiten Kind war uns sofort klar, diesmal schaffen wir die Geburt Zuhause!! Die (2014) und auch die dritte (2018) waren dann tatsächlich wunderbare, zügige hebammenbegleitete Hausgeburten (6 und 4 Stunden) auf dem Sofa.

 

Wir haben uns auch für unsere vierte Geburt entschieden, wieder eine Hausgeburt zu planen. Saskia wurde uns von einer Hebammenkollegin empfohlen. Sie führte auch ab der zweiten Schwangerschaftshälfte die Schwangerenvorsorgen bequem bei uns zuhause durch. Wir hatten eine komplikationsfreie, entspannte Schwangerschaft. Eigentlich gingen wir fest davon aus, dass die vierte Geburt rasant schnell gehen würde, aber unser Söhnchen hatte andere Pläne. Schon am Vortag erwachte ich mit heftigem Ziehen am Muttermund, in der Nierengegend und Lendenbereich. Der Schleimpropf ging ab, ich zeichnete und bekam unregelmässig Wehen: teils alle 10min, teilweise nur alle 30. An Schlaf war die Nacht vom 18. auf 19. Mai kaum zu denken, es waren gestückelt vielleicht drei Stunden. Gegen 11:30 Uhr am 19. wäre Saskia sowieso zur Vorsorgeuntersuchung her gekommen, aber als ich ihr eine Nachricht schrieb, kam sie schon etwas früher (kurz nach 9 herum). Ich war da schon ziemlich platt, entkräftet und enttäuscht dass die Wehen nicht kräftiger und regelmässiger kamen. Es fehlte der „Kick“. Ich hatte seit 2 Uhr nachts Geburtskerzen an, Meditationen und Selbsthypnose auf youtube leise gehört und im Wohnzimmer die Wehen vor dem Sofa veratmet- in den Pausen versucht etwas zu dösen. 

 

Meinen Mann, D., ließ ich schlafen neben der Kleinen (2J.) Als er morgens aufstand, hat er unsere 3 Großen direkt nach dem Frühstück an eine liebe befreundete Familie im selben Dorf verfrachtet, wo sie den ganzen Tag im Garten mit deren Kids spielen durften. Saskia schaute sich die Wehentätigkeit an, machte sich ein Bild der Situation und nahm sich leise zurück. Wir besprachen dann das weitere Vorgehen: sie bot mir Akupunktur an, um die Wellentätigkeit anzuregen, welches ich in Anspruch nahm. Direkt danach schauten wir auch nach dem Muttermund, welcher (erst!) bei circa 4cm Öffnung war. Ich stimmte direkt zu, bitte eine Eipollösung vorzunehmen. Saskia saß am Esstisch, erledigte Papierkram, hörte immer wieder in regelmässigen Abständen die kindlichen Herztöne ab, und ließ mich die Geburtsarbeit so machen, wie ich wollte. Ich versuchte zwischendurch auch mal zu dösen, aber mein Körper und Geist kamen nicht zur Ruhe. Etwa eine Stunde später machte sie mir noch auf meinen Wunsch hin einen Einlauf, da ich mich irgendwie „voll“ fühlte. Das sitzen auf dem WC Sitz war mittlerweile beinahe unmöglich; es war dermaßen unangenehm da ich enormen Druck im Beckenboden spürte, das Köpfchen des Babys aber noch nicht fest im Becken war. Um circa 13 Uhr sah mich D. an, erkannte meine Verzweifelung, und fragte mich „mensch was machen wir denn jetzt noch, Schatz?!“ Darauf sagte ich ihm „komm‘, drauf geschissen! Bau doch bitte den Pool auf!!„ (die Badewanne hatte ich morgens schon durch gehabt und eigentlich hatte ich beschlossen, es sei viel Zuviel Arbeit für ihn extra den Aufblaspool aufzustellen). 

 

Er holte den Pool (Intex, sechseckiges Planschbecken für ~24€) und begann ihn gemeinsam mit Saskia aufzupumpen. Bei der nächsten Welle lag ich auf dem Sofa in Seitenlage und dachte, ich halte diesen Druck absolut nicht mehr aus!!!! und auf der Spitze der Welle 🌊 machte es PLATSCH! und die Fruchtblase platzte. Ich rief laut „hallelujah!!“ und war einfach überglücklich. Ab da ging alles recht schnell voran. Saskia und D. befüllten den Pool so schnell es ging, ich konnte dann noch rechtzeitig einsteigen und D. ließ mir warmes Wasser über den Rücken laufen. Inzwischen traf die zweite Hebamme dazu, die sich ebenfalls im Hintergrund ganz unauffällig verhielt und noch ein paar Fotos auf unserer Kamera knipste. Ich hing mich über den Rand des Pools und veratmete die mittlerweile sehr kräftigen Wellen. Ich spürte den Drang mitzuschieben, und als ich das einige Male getan hatte, fühlte ich zwischen den Schamlippen nach und spürte den Kopf und die feinen Härchen und die Rille wo die Schädelplatten sich überlappten. Was für ein Wahnsinnsgefühl!! Ich sagte „Schatz, magst Du mal das Köpfchen spüren??!“ Er war ganz aufgeregt und fühlte hin (er berichtet jetzt im Nachhinein immer noch, dass das so was von toll war!) Das Köpfchen kam fast ganz heraus bei der nächsten Welle, schob sich aber dann wieder zurück. Ich war sehr enttäuscht und schimpfte. Alle sagten mir Mut zu, ich solle bei der nächsten Welle nochmal kräftig mitschieben, dann würde er schon komplett geboren werden. So war es auch!! Saskia fragte mich, ob sie mir helfen solle, das Köpfchen nach hinten zu ihr zu schieben (Po-wärts) damit die Schultern besser geboren werden können. Ich bejahte. Dann schob ich kräftig mit und der Körper folgte ganz. Sie wickelte die Nabelschnur sofort ab (zwei mal um den Hals) und reichte ihn mir Unterwasser wieder vor, sagte ich kann ihn jetzt hoch nehmen. 

 

Ich hab ihn zwei Momente Unterwasser betrachtet, das war so extrem!! und nahm ihn dann raus. Er war noch sehr blau, mit Käseschmiere überzogen, teils weisslich (Stirn, Kopf). Saskia kümmerte sich sofort um ihn, massierte ihn damit er Farbe bekommt. Wohl hatte er auch sofort Mekonium ins Wasser abgelassen gehabt, was ich nicht mitbekam. Als er endlich einen Atemzug nahm, und etwas an Farbe gewann, sind wir aus dem Wasser und auf das Sofa umgezogen. Der kleine Mann hat noch eine Weile Fruchtwasser gespuckt, aber wurde innerhalb ganz kurzer Zeit rosiger. Die Hebammen kümmerten sich dann sehr zügig um die Gebärmutter, nachdem mein Mann mit einem gehäkelten Nabelschnurbändchen abgenabelt hatte und die Plazenta sich gelöst hatte. Mir wurde die Gebärmutter manuell komprimiert und nachdem viel Blut und grosse Koagel flossen, willigte ich ein, Cytotec zu nehmen. (Blutverlust ~800ml) Nach der Gabe ließ die Blutung nach. Der Kleine wurde sofort angelegt und wir kuschelten. Ich aß einen grossen Happen Plazenta, trank eine kleine Cola und konnte dann mit stabilem Kreislauf aufs WC laufen um zu pieseln. Ich fühlte mich zu jeder Zeit sicher, selbstbestimmt und gut aufgehoben. Auch wenn diese Geburt eine lange Latenzphase hatte und sehr kräftezehrend war, so war sie doch total heilend, wunderschön und friedlich!! Meine erste Geburt, bei der ich (bis auf kleine, oberflächliche Schürfung) untenrum heil blieb!! 

 

Mein Mann und ich sind so unglaublich bereichert durch diese wundervolle Geburtserfahrung. Und wir bedanken uns von ganzem Herzen für die liebevolle, kompetente Begleitung unserer Hebamme ❤️ Die Geschwister sind verliebt!! Und die kleine große Schwester darf mit Tandemstillen.

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 9

Madita

„Dieses Mal anders“


Unsere erste Tochter Kaisa kam im Krankenhaus zur Welt. In der Gegend, in der wir zu ihrer Geburt lebten, hatten ich nicht groß die Wahl. Das Geburtshaus hatte schließen müssen und im ganzen Landkreis gab es eine Hebamme, die Hausgeburten begleitete und schnell ausgelastet war. So habe ich damals ambulant entbunden. Bereits zu Beginn von Maditas Schwangerschaft hatte ich das Bedürfnis, den Verlauf der Schwangerschaft und die Geburt anders gestalten zu können, da ich davon überzeugt bin, dass eine Geburt etwas Natürliches ist und eine Umgebung braucht, die mir, dem Kind und den Menschen, die mich während dessen begleiten, entspricht.


Als ich wusste, dass ich wieder schwanger war, habe ich mich an Saskia gewendet und war froh, dass sie Zeit für uns hatte. Somit begann bereits die Schwangerschaft anders, da Saskia mich die gesamte Schwangerschaft betreute und kein Frauenarzt. Das war eine wunderbare Erfahrung für mich, da ich mehr auf mich und Madita vertrauen und selber entscheiden konnte, welche Vorsorgeuntersuchungen ich wahrnehmen wollte. Mit fortschreitender Schwangerschaft wurde ich immer mehr darin bestätigt, dass eine Hausgeburt der richtige Weg für uns ist. Weshalb auch nicht. Mir scheint es noch nicht lange her zu sein, dass es vollkommen selbstverständlich war, dass Frauen in der vertrauen Umgebung der eigenen vier Wände ihre Kinder das Licht der Welt erblicken ließen. Mein Mann Niels unterstützte mich vollkommen mit diesem Weg, da er der Meinung ist, dass es das Wichtigste ist, dass ich mich wohl und gut fühle.

 

Am Tag der Geburt von Madita bin ich morgens gegen 5.30 Uhr mit leichten, sehr unregelmäßigen Wehen aufgewacht. Intuitiv wusste ich, wie schon bei Kaisa, dass es sich um die ersten Wehen handelt. Da Kaisa schlafend neben mir lag und ich noch müde war, bin ich liegen geblieben und wieder eingedöst. Um kurz nach 7.00 Uhr bin ich aufgestanden und runter zu Niels gegangen, um ihm zu sagen, dass ich Wehen habe und wir nicht wie geplant wandern gehen werden. Während er unten das Frühstück zubereitet hat, habe ich mich um Kaisa gekümmert. Gegen 7.50 Uhr habe ich Saskia angerufen, um sie darüber zu informieren, dass ich die ersten Wehen habe. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht das Bedürfnis, dass Saskia sich auf den Weg machen sollte. Durch Kaisas Geburt wusste ich, dass es noch dauern würde. So bin ich kurz noch in die Badewanne gestiegen, was ich als sehr angenehm und entspannend empfunden habe. Nach dem Baden merkte ich, dass sich die Wehen langsam in ihrer Intensivität zu verändern begannen. Deswegen habe ich Saskia um 8.30 Uhr nochmals angerufen und gebeten sich auf den Weg zu uns zu machen. Jetzt war der Zeitpunkt da, an dem ich sie bei uns haben wollte. Niels rief zeitgleich unsere Freundin an, die wir für Kaisa auf Abruf hatten, dass sie sich auf den Weg machen solle mit den Worten: „Nee, du musst jetzt nicht schnell machen. Wir frühstücken noch.“. Anschließend bin ich nach oben ins Bad gegangen, um mir die Haare zusammen zu binden und auf die Toilette zu gehen.

 

 Während des Toilettengangs hörte ich ein „Ploop“ und mir war klar, dass die Fruchtblase geplatzt war. da ich Fruchtwasser verlor. Also bin ich runter zu Niels und Kaisa, die bereits am Frühstücken waren. Ich bat ihn darum, die Kiste mit den vorbereiteten Sachen runter zu holen, was er hat.

Ich hatte das Bedürfnis mich zu bewegen, während Niels mit Kaisa das Sofa geburtsbereit machte. Er wollte nochmal den Raum verlassen. Daran hinderte ich ihn, da sich die Wehen wieder verändert hatten und ich begonnen hatte mit zu atmen. Ab dem Zeitpunkt ging alles sehr schnell und Vergleiche mit Kaisas Geburt hinfällig. Kurze Zeit darauf spürte ich intuitiv, dass ich nicht mehr stehen wollte und setze mich im Vierfüßlerstand auf das Sofa. Die Wehen kamen jetzt regelmäßig hintereinander mit sehr kurzen Abständen. Niels setze sich mit der stillen und andächtig schauenden Kaisa neben mich und rief Saskia an, um sich zu erkundigen, wo sie war. Gleichzeitig spürte ich zu den Wehen einen Druck nach unten und viel Kraft in mir, so dass ich mich auf die Wehen konzentrieren und einlassen konnte. Niels hörte ich nur sagen: „Saskia, ich glaube, ich sehe den Kopf!“. Obwohl ich voll konzentriert auf mich und Madita war, bekam ich das Telefonat noch mit. Niels bekam per Telefon Anweisungen von Saskia. Und zwei Wehen später hörte ich Niels sagen: „Saskia, ich muss jetzt aufhören, das Kind kommt.“. Tja, und eine Wehen später war Madita um Schlag 9.00 Uhr auf der Welt und tat dies laut kund. Ich löste mich aus meiner eingenommenen Position und legte mich auf den Rücken, so dass Niels mir Madita auf den Bauch legen konnte und uns zu deckte. 

 

So verweilten wir zu viert auf unserem Sofa. Alle völlig überwältigt von dem rasanten Tempo und überglücklich. Als erstes traf zehn Minuten später unsere Freundin ein, die Kaisa nach dem ersten Kennenlernen der beiden Schwestern mitnahm. Saskia kam weitere fünf Minuten später und füge sich in unsere improvisierte Situation in Ruhe und mit Gelassenheit ein, was mich heute im Rückblick immer noch sehr beeindruckt. Bei diesem Tempo hatte Saskia keine Chance gehabt bei Maditas Geburt dabei zu sein. Wir hatten noch eine Weile für uns bis Niels mit Saskia nach dem kompletten Auspulsieren die Nabelschnur durchschnitt und sie mich und Madita untersuchte.

 

Es kam anders als gedacht und war doch wunderschön und überwältigend zugleich. Zu keinem Zeitpunkt habe ich starke wahrnehmbare Schmerzen gehabt. Ich erlebte mich als absolut fokussiert, ruhig und kraftvoll. Ich habe erleben können, wie Madita und ich gemeinsam mit den Wehen mitarbeiten konnten bis zum Ende ihrer Geburt. Eine Erfahrung, die mich beeindruckend, stolz und ebenso ehrfürchtig macht. Die Entscheidung, sich für eine Hausgeburt entschieden zu haben, bereuen wir in keinster Weise, da wir so die Geburt hatten, die zu uns passt; fernab von allem Lärm und der Hektik unseres heutigen Weltgeschehens.

 

Vom ganzen Herzen möchten wir dir danke sagen, liebe Saskia. Danke, dass du uns begleitet und uns dein Vertrauen geschenkt und deinen Erfahrungsschatz mit uns im Vorfeld und während dessen geteilt hast.

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 8

Ina

„Wir wollten beim 4. Kind eine Geburt, die wir selbstbestimmt erleben können“


Unsere Ina ist unser 4. Kind und wir haben schon beim 3. Kind in Erwägung gezogen, dass wir gerne Zuhause im Vertrauten unser Kind bekommen möchten. Leider haben wir beim 3. Kind nicht die passende Hebamme gehabt. Wir wollten eine Geburt, die wir selbstbestimmt erleben können und auch auf jegliches Eingreifen verzichten. Jetzt bei der 4. Schwangerschaft haben wir leider sehr spät von Saskia erfahren. Da waren wir schon in der 37. Schwangerschaftswoche, trotz allem haben wir uns dazu entschlossen mit ihr Kontakt aufzunehmen und es zu versuchen. Saskia war super beim ersten Telefonat und kam direkt 2. Tage danach zu uns nach Hause und hat uns an 2 darauffolgenden Tagen mit Rat und Tat zu Seite gestanden. 

 

Dann am 17.04.2020 wurde ich nachts um 3 Uhr wach mit leichten Wehen bin dann aber wieder eingeschlafen. Um 6 Uhr wurden die Wehen stärker und ich weckte meinen Mann um 6:20 Uhr hatte ich einen Blasensprung und ich fühlte mich unsicher, worauf mein Mann Saskia anrief. Sie war dann auch sehr schnell um kurz vor sieben da. Ich fühlte mich sofort sicherer und gut aufgehoben. Saskia rief noch ihre Kollegin Silke an und auch sie war dann recht zügig bei uns. Beide strahlten eine unheimliche Ruhe aus, was mir in dem Moment sehr guttat. Kurz darauf traf noch meine Schwäger ein, die sich in der Zeit um unsere 3 anderen Kinder gekümmert hat (7,6&1 Jahr). Gegen kurz vor 8 Uhr hatte ich das Bedürfnis zu baden, da die Wehen sehr stark waren. 

 

Saskia und mein Mann blieben die ganze Zeit bei mir und gaben mir Sicherheit. Dann bin ich raus aus der Wanne, total kraftlos, da die Wehen sehr stark waren. Saskia motivierte mich zu pressen und um 8:26 Uhr erblickte unser Sonnenschein das Licht der Welt. Dann sind wir gemeinsam ins Wohnzimmer und ich legte mich mit unserem Baby auf das Sofa, mein Mann holte die anderen 3 Kinder hinzu, die konnten es kaum glauben und haben sich sehr gefreut.
Auch das Abnabeln haben meine anderen Kinder sehen können (sie wollten unbedingt die Nabelschnur sehen). Saskia hat es ihnen dann gezeigt und erklärt.

Es war ein wunderschönes Erlebnis für uns alle.
Vielen Dank für alles.

Karla

Karla

„Wir konnten es nicht fassen, welches Wunder uns Gott geschenkt hat“


Schon immer habe ich davon geträumt, meine Kinder außerklinisch zu gebären und da Geburtshäuser bei uns in alle Richtungen mehr als eine Stunde entfernt waren, hatte ich mich schon früh damit auseinandergesetzt, meine Kinder zuhause zur Welt zu bringen.Nun war es also soweit, wir erwarteten unser erstes Kind und schon sehr früh machte ich mich auf die Suche nach einer Hebamme, welche mich während der Schwangerschaft und, nachdem die in Frage kommenden Geburtshäuser alle schon keine Plätze mehr hatten, auch während der Geburt begleiten könnte. Ich erwähnte die Option einer Hausgeburt also vorsichtig bei einem Gespräch mit meinem Mann Linus.


Linus Begeisterung über diese Idee hielt sich zunächst sehr in Grenzen. Er hatte große Bedenken, bezüglich meiner Sicherheit und auch der unseres Kindes. Was, wenn etwas schief geht? Bei meiner Recherche zum Thema Hausgeburten stieß ich auf Saskia und wir einigten uns darauf, gemeinsam zu einem Kennenlern- und Informationsgespräch zu ihr zu fahren. Ich fühlte mich vom ersten Moment an sehr wohl bei Saskia und konnte mir sehr gut vorstellen, mich ihr während der Schwangerschaft und der Geburt anzuvertrauen. Für mich war klar, wenn eine Hausgeburt, dann mit Saskia.


An einem Donnerstag sollte es dann soweit sein. Schon den ganzen Tag über hatte ich mich etwas anders gefühlt und hatte immer wieder dieses vertraute Ziehen im Bauch, das ich in den Tagen und Wochen davor als Senkwehen betitelt hatte. Ich erledigte den ganzen Tag über wie gewohnt meine Aufgaben auf unserem Hof, doch meine Konzentration lies zunehmend nach. Als mir dann am Abend bewusst wurde mit welch regelmäßigem und kurzem Abstand die Wehen kamen und gingen, wurde mir bewusst, dass unser Baby wohl heute geboren werden würde. Mit erstaunlicher Klarheit begann Linus, alles für die Geburt vorzubereiten, während ich mich voll und ganz auf mich, unser Baby und die Wehen konzentrierte. Nachdem wir es endlich geschafft hatten, die Abstände zwischen den Wehen zu stoppen und wir schon bei fünf Minuten angelangt waren, bat ich Linus, Saskia zu informieren. Auf die Frage von Saskia am anderen Ende der Leitung, wie es mir denn ginge, antwortete Linus, ich hinge am Sofa. Für Saskia die Information, die sie brauchte, um sich sofort auf den Weg zu uns zu machen. Als Saskia um 20:15 Uhr unsere Wohnung betrat, war ich unglaublich erleichtert und konnte mich dann voll und ganz auf die Geburt konzentrieren. Sie bot mir direkt ein Fußbad an, welches ich dankbar ausprobierte und welches uns nochmals kurz entspannen ließ, bevor wir zum Endspurt ansetzten. Vor dem Sofa kniend versuchte ich, die Wehen zu veratmen, unterstützt von Saskias und Linus aufmunternden Worten. 

 

Ich spürte den zunehmenden Druck der Fruchtblase und war überwältigt, als ich sie zum Platzen gebracht hatte. Ich spürte den Kopf unserer kleinen Maus, der sich mit jeder Wehe tiefer in mein Becken bewegte und war überwältigt von der Kraft, die sich tief in mir aufbaute und mit jeder Wehe aus mir hervorbrach. Es kostete mich großen Mut, mich vollkommen auf das Bedürfnis, mitzuschieben, einzulassen und ich war dankbar für den Zuspruch, den ich von Saskia und Linus erfuhr. Das Gefühl, das mich durchströmte, als ich den Kopf und mit der nächsten Wehe auch den Körper unserer Karla geboren hatte, kann ich nicht beschreiben. Es waren Glück, Faszination, Stolz und Liebe und noch vieles mehr und ich konnte es kaum fassen, dass ich dieses kleine, zaghaft schreiende Baby in Saskias Armen geboren hatte. Überwältigt von diesem kleinen Wunder, kuschelte ich unser Baby und genoss diesen unglaublichen ersten Moment. Während ich mich dann gemeinsam mit Saskia auf die Geburt der Plazenta konzentrierte, kuschelte unsere Baby mit Linus. Wir genossen die wunderbare Zeit der ersten Stunden zu dritt auf unser Sofa gekuschelt. Ab und zu kam Saskia zu uns, um meine Blutung zu überprüfen und uns beim Anlegen zu unterstützen.


Es war für mich ein unglaubliches Erlebnis, die Natürlichkeit einer Geburt so intensiv erleben zu dürfen. Ich habe die Geburt nur zu wenigen Zeitpunkten als wirklich schmerzhaft empfunden. Die meiste Zeit war ich überwältigt von der Kraft und dem kleinen Wunder, die eine Geburt mit sich bringt. Für mich war die Geburt unserer Karla ein unbeschreiblich wundervolles Erlebnis und ich konnte mir keine schönere Geburt vorstellen.
Wir sind Saskia unendlich dankbar für die wundervolle Begleitung während der Schwangerschaft und während der Geburt unserer kleinen Karla. Wir werden uns jederzeit wieder an Saskia wenden und freuen uns darauf, auch Karlas mögliche Geschwisterchen gemeinsam mit ihr auf die Welt zu bringen.

 

Papas Geburtsgeschichte:


Liebe Männer,

in Zeiten der modernen Medizin, wo Krankenhäuser mit neuesten Geräten, Methoden und ausgebildetem Personal gegen fast alle Eventualitäten gewappnet sind: Wieso sollte ich auf diese beruhigenden Sicherheiten für die Geburt meines Kindes verzichten? Bei diesem Gedanken hatte ich – oh Wunder – kein gutes Gefühl (um es milde auszudrücken). Geburtshaus – okay. Damit konnte ich mich irgendwie noch anfreunden. Das wäre immerhin in der Nähe des Krankenhauses. Aber als Patricia dann mit der Hausgeburtsidee kam, war ich doch sehr skeptisch und innerlich bäumte sich bei diesem Thema in mir immer etwas auf. Gleichzeitig war ich aber fasziniert von den klaren Vorstellungen, dem Optimismus und dem großen Wunsch meiner Frau, einer selbstbestimmten, natürlichen und stressfreien Geburt. Und mir war klar: diesen Grad an Selbstbestimmtheit, eine vertraute Umgebung, die Zeit, die eine Geburt nun mal braucht und eine Betreuung, die ausschließlich für uns da ist, wird es im Krankenhaus mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geben. Und noch wichtiger als diese Sicherheiten war für mich, dass sich Patricia wohlfühlt. Und ich wusste, dass das im Krankenhaus nicht der Fall sein würde.


Ich ließ mich also auf ein erstes unverbindliches Gespräch mit Saskia ein, um über alles aufgeklärt zu werden. Und ich musste mir eingestehen: Alles war bestens durchdacht und auch die vorgelegten Zahlen und Statistiken sprachen für sich. Pläne für Komplikationen wurden gemacht und im Falle einer negativen Entwicklung im Verlaufe der Schwangerschaft oder auch der Geburt selbst waren alle weiteren Schritte vorab besprochen. Ich wusste, dass wir darauf vertrauen können, dass Saskia mit ihrer Erfahrung und ihrem Verantwortungsbewusstsein die Situation jederzeit richtig einschätzen, und auch nicht zögern würde, uns doch noch ins Krankenhaus zu verlegen, falls sie von Mutter oder Kind entsprechende Zeichen vernimmt. Ihre offene, aber klare und verantwortungsbewusste Art und die Begeisterung und die Zuversicht von Patricia ließen meine letzten Zweifel schließlich weichen.
Tja, jetzt bin ich stolzer und überglücklicher Papa unserer wundervollen Tochter Karla und ich kann voller Überzeugung sagen: die Hausgeburt war die absolut richtige Entscheidung. Wir hatten zuhause alle Zeit der Welt, waren in unserer vertrauten Umgebung und weit weg von der stressigen und geschäftigen Welt und wir durften unser Kind mit Saskias Unterstützung selbstbestimmt bekommen. 

 

Wir würden es nicht mehr anders machen wollen.

Saskia de Koning Hebamme Hausgeburt 3

Klara

„DIE ERFAHRUNG, DASS SIE IN RUHE UND ZU HAUSE AUF DIE WELT KOMMEN DURFTEN WIRD SIE IHR GANZES LEBEN BEGLEITEN“


Meine Hausgeburten waren sowohl für mich, als auch für meinen Ehemann eine geistige Reise, auf der wir noch tiefer verstehen konnten, dass wir uns als Menschheit immer weiter von der Natur entfernen, wie sehr unsere Taten von Angst gesteuert werden, um den Preis des eigenen sich nicht Weiterentwickelns, der Selbsterkennung und der Demut zum Leben. Unsere Entscheidung unsere erste Tochter zu Hause auf die Welt bringen zu wollen, hat vor allem in unseren Familien eine Welle von Missverständnis, Kritik, Ärger, gar Zweifel ausgelöst und wir haben zu spüren bekommen, dass erwartet wird, dass wir unsere Entscheidung ändern sollten.


Auch Dank dieser Umständen haben wir unsere Hausgeburten sehr bewusst erlebt, waren voll offen für dieses Wunder und die Zerbrechlichkeit.
Wir waren bereit, alles anzunehmen, was uns die Geburt mitbringt. Meine erste Hausgeburt hat mir gezeigt, wie stark mein Wille und meine Intuition sein kann. Die hat sich auch schon bei der Wahl unserer Hebamme gezeigt, wo wir im sechsten Monat meiner Schwangerschaft eine zur Verfügung stehende Hebamme trotz dem Risiko, keine andere mehr finden zu können, abgesagt haben.


Wir haben Saskia gefunden und es war eine Harmonie von dem ersten Augenblick an da, bei beiden Geburten meine Stütze und ein Gefühl der Geborgenheit.


Beide Hausgeburten waren für uns ein außergewöhnliches partnerschaftliches Erlebnis, wo mein Mann mich völlig anders erleben durfte.
Er zeigt mir mit viel Liebe bis heute seine Anerkennung und Respekt für meine Tapferkeit, mit der ich unsere zwei Töchter auf die Welt gebracht habe. Wir glauben beide, dass die Erfahrung, dass sie in Ruhe und zu Hause auf die Welt kommen durften, sie ihr ganzes Leben begleiten wird.

Saskia de Koning Hebamme Yanne 2

Yanne Benaya

„eine besondere Zeit, in der ich im Glauben an unseren Schöpfer wachsen durfte“

 

Schon seit meinem ersten Kind hab ich mit einer Hausgeburt geliebäugelt.

Ich träumte davon meine Kinder so natürlich wie möglich zur Welt zu bringen. Leider habe ich mich das bis zu dieser Geburt nicht getraut. Zu viele negative Geburtsberichte haben mich abgeschreckt. Aber bei der Geburt des 6. Kindes sagte eine wundervolle Hebamme im Krankenhaus zu mir, dass es beim nächsten Mal eine Hausgeburt wird, weil diese so entspannt verlief. Das gab mir Mut. Als ich dann von der weiteren Schwangerschaft erfuhr, habe ich mich gleich auf die Suche nach einer Hausgeburtshebamme gemacht. Ich habe mir einige Bücher besorgt, die mich in der Schwangerschaft begleitet und auf die Geburt vorbereitet haben. Außerdem haben wir als Ehepaar beschlossen, nicht die üblichen Routinevorsorgen zu machen. Es sollte auch eine besondere Zeit werden, in der ich im Glauben an unseren Schöpfer wachsen durfte. Denn nur er kann Leben schenken, hat den tiefsten Einblick in das Ungeborene und kann es bewahren.


Nach neun Monaten war es endlich so weit. Am Geburtstermin, es war Samstag Abend, ging der Schleimpfropf ab. Und zwar ziemlich blutig, so dass ich sehr erschrocken war, und völlig aufgelöst bei Saskia anrief. Nachdem sie einiges abgefragt hatte, meinte sie, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gäbe. Sie erwartete, dass es in der Nacht losginge. Ich vermutete aber, dass es sich wie bei den anderen Geburten noch länger hinziehen wird und die Wehen ganz langsam kommen.

 

Am nächsten Nachmittag hatte ich schon etwas mehr Wehen, aber immer noch war alles entspannt und deutete nicht auf eine baldige Geburt hin.
In der nächsten Nacht ab Mitternacht kamen dann Wehen alle 15 Minuten. Da war mir klar, dass die Geburt losgeht, aber wir immer noch viel Zeit haben. Allerdings wollte mein Mann in der Nacht um 4 Uhr noch zu einem wichtigen Termin aufbrechen. Als ich sagte, dass das Kind an dem Tag kommen würde, konnte ich ihn davon abhalten aufzubrechen. Am morgen, inzwischen Montag, rief ich Saskia an. Um 7 Uhr kam sie mit Lisa, die an dem Tag ihre erste Hausgeburt als Hebammenschülerin miterleben durfte. Unsere großen Kinder wollten eigentlich bei der Geburt dabei sein, deshalb habe ich Saskia gebeten, mich zu untersuchen. Der Muttermund war aber erst bei 3 cm. Es konnte also noch dauern. Daher haben wir die großen Kinder doch in die Schule geschickt. Sie waren den ganzen morgen schon so hibbelig und aufgeregt, dass sie mich ganz nervös machten. Also war die Entscheidung auch für mich ganz ok. Die kleinen waren schon bei einer lieben Freundin untergebracht.

 

Mein Mann hat Frühstück für alle gemacht. Und während ich gemütlich im Pool saß und die Wehen veratmet habe, haben die anderen gefrühstückt.
Nach einigen Stunden im Pool hatte ich das Bedürfnis, doch noch mal rauszugehen und zu laufen. Es war eher eine Geduldsprobe, als dass es schmerzhaft war. Ich konnte bis zum Schluss alles sehr gut aushalten. Irgendwann wollte ich doch, dass Saskia mich nochmal untersucht. Dann waren es ca.7 cm. Da dachte ich, jetzt ist doch langsam das Ende in Sicht.

 

Also bin ich wieder in den Pool. Endlich habe ich mich auch getraut, mich selbst zu untersuchen. Dabei konnte ich schon das Köpfchen spüren. Das war so wunderschön. Ab da hatte ich die meiste Zeit in den Wehen die Hand am Kopf und konnte selbst tasten, wie weit die Geburt vorangeht. Es ging weiterhin langsam, aber entspannt. Ich glaube, dadurch, dass ich selbst gefühlt habe, was passiert, war alles gar nicht sehr schmerzhaft, sondern eher kraftvoll. Irgendwann um kurz vor 3 Uhr nachmittags kam der Kopf und ich konnte mitschieben. Erst dann kamen auch die anderen zum Pool und Saskia hat meinem Mann noch zugerufen, dass er die Kamera holen soll. Da hatte ich schon den Kopf geboren. Ich war so bei mir und dem Baby, dass es ganz einfach ging. Als der Kopf da war, konnte ich die vielen Haare und die süßen Bäckchen fühlen. Auf dem Video, dass Lisa währenddessen gedreht hatte, sieht man mich sogar lachen. So entspannt war ich da. Mit der nächsten Wehe kam der Körper hinterher. Noch im Wasser haben wir die Nabelschnur entwirrt, die um das Bein und den Hals gewickelt war. Nachdem ich ihn aus dem Wasser geholt habe, wollte der Kleine noch nicht recht atmen. Er hat wohl noch gar nicht gemerkt, dass er schon auf der Welt ist und war auch sehr entspannt. Nachdem Saskia ihn ein wenig abgeklopft hat und ich dann zu ihm gesprochen habe, fing er an zu schreien. Ein Glücksmoment. Wunderschön. Ein neues Leben.

 

Zur Plazentageburt bin ich auf unsere Couch umgezogen. Weil ich relativ viel Blut verloren habe, erinnerten ich mich daran, dass manche ein Stück Plazenta essen, damit die Blutung aufhört. Also hab ich das gemacht. Saskia brachte mir ein daumengroßes Stück und ich hab es einfach gegessen. Ich war wohl so im Hormonrausch. Ob es geholfen hat, weiß ich auch nicht. Eine Stunde nach der Geburt kamen die Großen von der Schule und konnten direkt ihren kleinen Bruder bestaunen. Später hat mein Mann die kleineren geholt und alle waren glücklich. Ich konnte noch am selben Abend duschen gehen, was ich im Krankenhaus sonst nie geschafft habe, und danach glücklich in meinem eigenen Bett mit dem Baby kuscheln. Auch die folgenden Tage habe ich im Bett verbracht und mich von meiner Familie umsorgen lassen. Trotz seiner 6 Geschwister habe ich es sehr entspannt empfunden. Das Schönste an der Geburt war, dass Saskia uns einfach die Zeit gelassen hat, die wir brauchten. Sie hat Mut gemacht, wenn ich ungeduldig war. Sie hat nicht auf Untersuchungen bestanden, sondern mir Mut gemacht, selbst zu fühlen. Es war toll, dass zum ersten Mal die Fruchtblase von alleine geplatzt ist und das niemand eingegriffen hat, um die Geburt zu beschleunigen. Am Schönsten fand ich, dass ich während der Geburt die einzige war, die das Köpfchen fühlte und ich den kleinen Jungen ganz alleine zur Welt bringen konnte.

 

Danke an Saskia, die mich so gut bei der Geburt unterstützt hat.
Danke an Lisa, die durch ihr Lächeln so viel Vorfreude geschenkt hat.
Danke an meinen lieben Mann Julian, der in den entscheidenden Momenten treu an meiner Seite war und mit mir gemeinsam Familie baut.
Danke an unseren himmlischen Vater, der dieses zarte Leben von der ersten bis zur letzten Sekunde in seinen Händen halten wird.

Saskia de Koning Hebamme Stroehle

Nika Vanita

„Der erste Schnee und Kerzenschein“


Der erste Schnee und Kerzenschein Donnerstag morgen 7.11. und ich merke heute ist es anders. Alles geht schwerer und ich habe immer wieder starkes Ziehen im Unterleib. Die Jungs (6 und 4 Jahre) gilt es aber in den Kindergarten zu bringen und ihre kleine Schwester 15 Monate will auch versorgt werden. Sie habe ich auch schon zusammen mit Saskia bei uns zu Hause bekommen. Die Entscheidung dazu fiel recht spontan.

 

Ich hatte zwei Geburten im KH hinter mir, beide per Einleitung da über dem ET. Beim ersten Mal ging alles gut. Aber bei der zweiten Geburt fielen die Herztöne in der Endphase ab. Stress kam auf und unser Kind kam mit Anpassungstörungen zur Welt. Das wollte ich nicht wieder erleben. Mir und vor allem meinem Kind nicht mehr antun. Als die Jungs im Kindi sind, lege ich mich mit der Maus zu einem Morgen‐Nap hin. Danach holen wir die Jungs ab. Nach dem Mittagessen ist für alle Mittagschlaf angesagt. Da merke ich plötzlich das sind Gebärmutter‐Kontraktionen alle 10min, nicht sehr stark aber zum Veratmen und ich schwitze sogar unter meiner Bettdecke. Es bleibt so bis zum Abend, aber aufgrund der drei um mich herum springenden Kinder habe ich gar nicht wirklich die Zeit mich den Wehen zu widmen. Ich koche noch Lasagne. Das holt mich irgendwie runter. Mittlerweile ist mein Mann daheim und nach dem Abendessen gehe ich um ca. 19 Uhr noch eine kleine Runde laufen, allein. Zuhause etwas durchgefroren dusche ich heiß ‐ die Wehen sind weg und ich hundemüde. Ich geh ins Bett und da sind sie auf einmal wieder, ca. alle 10min. Aber ich kann mit einigen Unterbrechungen von 22‐1 Uhr ganz gut schlafen. Dann wird es mit jeder Wehe intensiver und ich stehe auf, wechsle von Toilette zu Wohnzimmer hin und her, immer in Bewegung. Dabei höre ich mein Entspannungsprogramm: musikunterlegte Geburtsaffirmationen und eine Regenbogenentspannung.

 

Das tut so gut! Ich richte mich im Wohnzimmer ein mit Unterlagen, Handtüchern, einem Stuhl und Hocker um verschiedene Positionen auszuprobieren. Am besten ist es im Stehen auf die Stuhllehne gestützt oder im Vierfüßler gelehnt aufs Sofa oder den Hocker. Um 5 Uhr wecke ich meinen Mann, brauche jetzt Beistand. Wir verbringen die Zeit weiter so im dunklen Wohnzimmer unter Kerzenschein und Entspannungsmeditationen. Zwischenzeitlich hat sich der Schleimpfropf gelöst. Um 6:45 Uhr schreibt er Saskia eine SMS über den Stand der Lage, die daraufhin gleich zurückruft. Sie vereinbaren, dass sie losfährt. Um 7:40 ist die da. Ich habe schon seit einer knappen Stunde den Drang zu drücken obwohl das Köpfchen noch nicht in der Scheide liegt und auch die Fruchtblase noch nicht geplatzt ist. Saskia hilft indem sie meinen Po durchschüttelt, ich dabei im Vierfüßler.

 

Endlich, die Fruchtblase platzt und ich schiebe mit jeder Wehe ganz vorsichtig mit. Stehe auf. Schiebe und schiebe. Saskia ist hinter mir und guckt von unten. Das Köpfchen ist zu sehen. Ich greife danach und schiebe das Baby langsam raus in meine Hände. Nika ist da. 8 Uhr. Ich geh auf die Knie. Geschafft! Nika in meinen Armen. Zwischenzeitlich ist mein Mann dazugekommen. Um kurz vor 8 sind die drei großen aufgewacht, haben immer mal wieder zu mir ins Wohnzimmer hineingespäht, aber ich wollte absolute Ruhe. So musste er immer wieder hin und herspringen zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer, wo die Kids auf dem Bett tobten. Er holt die Kinder dazu. Ich lege mich mit Nika im Arm, die gleich losgeschimpft hatte aufs Sofa und lasse sie sofort trinken. Sie nuckelt sofort und energisch. Währenddessen kommt die Nachgeburt. Wir lassen die Nabelschnur auspulsieren. Unser Ältester durchtrennt sie dann mit etwas Hilfe vom Papa. Ich habe keine Verletzungen, nur weiterhin Druck nach unten. Evtl. vom verfrühten Pressdruck. Ich gehe duschen und fühle mich ansonsten echt gut. Währenddessen hat es angefangen zu schneien. Der erste Schnee. Dann kuschle ich mich mit Nika, die in der Zeit auf Papas Brust zusammen mit ihren Geschwistern gekuschelt hat, aufs Sofa zurück. Wir essen alle Müsli und ich trinke Cola. Nika immer an der Brust. 

 

Saskia ich danke dir von ganzem Herzen! Mit deiner Unterstützung haben wir so zwei schöne Momente erleben dürfen. Nein nicht nur schöne Momente, heilsame, ergreifende und unvergessliche.

 

Mirjam, Michael, Lionel, Vincent, Juma & Nika

Saskia de Koning Hebamme Emil 2

Emil

„Anfangs kam es mir eher wie eine verrückte Idee vor“

 

Beim Nachdenken über meine Entbindung und wie das wohl alles sein würde, beim ersten Kind, kam mir gleich der Gedanke an eine Hausgeburt, da ich kein großer Fan von Krankenhäusern bin. Anfangs kam es mir eher wie eine verrückte Idee vor, aber als ich dann mit meinem Mann zum Kennenlerngespräch bei Saskia saß, war für mich klar: „das willst du unbedingt und nichts anderes.“ Also sollte Emil in unserem kuscheligen neuen zu Hause im Holzhaus in Bronnweiler zur Welt kommen.

 

Nach dem ich zwei Tage zuvor schon einmal Wehen hatte und diese nach dem Duschen wieder verschwanden, begannen die Wehen eine Woche später mittwochs so gegen 1.00 Uhr nachts. Wobei ich sagen muss, dass ich bereits die Abende zuvor sehr heftige Kindsbewegungen und Bauchziehen hatte und mich ohnehin kaum noch bewegen konnte und froh war, dass es endlich los ging. So gegen 2.30 Uhr wurde Jörg von meinem Schmerzgestöhne geweckt und stellte fest, dass die Wehen Abstände schon unter 10 Minuten waren. Er rief Saskia an und kündigte den Beginn an. Sie telefonierte darauf hin kurz mit mir und da ich aber in einer Wehenpause noch Scherzen konnte 😉, verschob sie ihr Kommen noch einmal. So gegen 4.00 Uhr zogen wir vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer um und riefen Saskia erneut an, diesmal waren die Wehen schon deutlich unter 5 Minuten und ich war auch nicht mehr zum Scherzen aufgelegt 😉.


Sie kam dann so gegen 04.30 Uhr bei uns an und bereitete mit Jörg das Wohnzimmer für die Geburt vor. Ich war zu dieser Zeit schon so mit mir und meinen Wehen beschäftigt, dass dies alles an mir vorbeizog. Während der Wehenzeit holte ich mir immer wieder Rückmeldung von Saskia, ob aus ihrer Sicht mit dem Baby alles in Ordnung sei, da es ja mein erstes Kind war, hatte ich ja noch keine Erfahrung, wie sich eine Geburt so anfühlt. Ein bisschen Gedanken, ob alles gut gehen würde, machte ich mir schon, aber ich versuchte zu entspannen, alles auf mich zukommen zu lassen und mich einfach der Geburt zu widmen. Zwischendrin hoffte bzw. fragte ich Saskia sogar, ob es jetzt hoffentlich nicht noch schlimmer werden würde, aber mein Mann sagte mir im Nachgang, dass Saskia ihn nur mit einer Geste angeschaut hatte, die da meinte, uhh da kommt schon noch was…. Gut, dass ich das nicht mitbekam… Ich zerdrücke bei jeder Wehe die Hand meines Mannes und war sehr froh, dass er mich mit allem, was ich in diesem Moment brauchte unterstützte. Allein hätte ich womöglich viel zu viel Schiss gehabt und es nicht durchgezogen.


Als die Fruchtblase so gegen morgens um 7.30 Uhr platze und die Presswehen begannen, hatte ich immer das Gefühl, dass der Kleine da nie durchpassen würde. Als mich dann auch noch Saskia aufforderte, noch mal auf die Toilette zu gehen, schien das in diesem Moment als unlösbare Aufgabe, jedoch folgte ich ihrer Empfehlung und siehe da, es ging nach dem Toilettengang alles sehr schnell. Der Kleine kam so gegen 9:48 Uhr mit ca. 5 Presswehen zu Welt.
Ich war überglücklich und erleichtert, dass ich diese große Aufgabe gemeistert, mein Mann mich so liebevoll und geduldig unterstützt hatte und der kleine Emil wohlauf im Wohnzimmer unseres Hauses das Licht der Welt erblickte. Saskia war eine unglaubliche Unterstützung und ohne ihre großartige Begleitung hätte ich das Abendteuer Hausgeburt sicher nicht gewagt. Vielen Dank hier noch mal an dich und auch an die Hebammenschülerin Justine, der ich erlaubt hatte im Rahmen ihrer Ausbildung meine Hausgeburt zu begleiten.


Es waren die schlimmsten und größten Schmerzen mit dem wunderbarsten und schönsten Ergebnis meines Lebens. Wichtig war mir auch, alles ohne Fremdeinwirkung von außen durch Medikamente oder andere Geburtshilfen, sondern nur durch die eigene Kraft zu schaffen. Diese Gefühle kann man nicht in Worte fassen, man muss es erlebt haben. Unser kleiner Emil ist nun da und wir sind überglücklich!

 

Papas Geburtsgeschichte: 

„Da waren sie“

 

zwei kleine, dünne aber immer deutlicher werdende rote Striche. Eindeutig, überraschend, unerwartet, wunderschön und vollkommen irreal. Daran änderte auch das erste Ultraschallbild nichts – eine schattierte Kugel vor einem schwarzen Nichts. Noch mehr überraschte mich meine Frau, die sie sich beim Anblick der Kugel auf die Suche nach einer Hebamme machte. Daran hätte ich nicht gedacht – und schon gleich gar nicht so früh. Mittlerweile weiß ich, dass sie schon spät dran war.

 

Sie habe da mit einer von der Alb telefoniert, die echt nett wäre und die Hausgeburten mache, sagte mir meine Frau, … und wenn ich nichts dagegen habe und medizinisch nichts dagegen spräche, würde sie das Kind gerne bei uns zu Hause auf die Welt bringen. Ihre „Überzeugungsargumente“ möchte ich hier nicht wieder geben. Ich kenne meine Frau und wusste, dass sie eine Krankenhausgeburt niemals wird „genießen“ können. Sie wäre über die ganze Schwangerschaft hinweg „krankenhausangespannt“. Die Geburt mit Vorfreude als etwas sehr Besonderes zu erleben, wäre dann im Voraus schon unmöglich geworden.

 

Auch für mich war die Hausgeburt nie ein Problem:
Hausgeburten waren früher doch normal und sind es in vielen Ländern auch heute noch. Außerdem habe ich ein Grundvertrauen in die Biologie. Bei über 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten musste die Geburt auch geklappt haben. Wieso sollte sie das nicht auch bei uns. So in der Art und vermutlich ziemlich lässig antwortete ich dann auch Saskia als sie mich fragte, wie es mir mit einer Hausgeburt denn so ginge. Zu diesem Zeitpunkt waren für mich das Kind und die Geburt immer noch sehr weit weg. Von Saskia kam in diesem Zuge nur noch der Hinweis: „wenn´s dann so weit ist, bisch auch nicht mehr so cool.“ Als es sich bei meinen Kollegen/innen herumsprach, dass bei uns eine Kind unterwegs war, kam schon häufiger die Frage: „… ja und wo geht ihr zur Geburt hin?“ Auf meine Antwort: „ins Wohnzimmer“ reagierten fast alle gleich: „das würde ich niemals machen, … das würde ich mir nicht zutrauen.“ Anschließend wurden mir stichhaltige – ja sogar todsichere Argumente für eine Krankenhausgeburt geliefert, die ich einfach ignorierte.

 

Damit wir unsere Ruhe hatten, musste ich sogar meine Mutter anlügen. Ihr suggerierte ihr eine Geburt im Reutlinger Krankenhaus, unserer Notfallklinik.

Die Schwangerschaft zog an uns vorbei. Mit teils heftigen Schlägen gegen die Bauchdecke machte sich das Kind für mich allmählich begreifbarer.
Parallel dazu wurden wir von Saskia geburtstechnisch gebrieft. Sie stellte klar, dass sie bei der Hausgeburt das Oberkommando führe: wenn sie während der Geburt beschließe, dass wir doch besser ins Krankenhaus gingen, „dann geht ihr“. Des Weiteren musste ich versprechen, dass ich das Wohnzimmer ohne Diskussion verließe, wenn sie es für nötig hielte und erhielt den dezenten Hinweis, dass sie sich im Notfall nur um eine kümmern könne. Passt, ich war mir sicher, dass ich die Nerven nicht verlieren und dass es mich nicht umhauen würde.


Was mich schon mehr umtrieb war die Frage: „Wie kann ich mich bei der Geburt nützlich machen? Was kann ich tun?“
Antwort: „blablabla … nicht so viel … blablabla … also eigentlich nichts.“
Da so eine Geburt ja auch mal länger dauern kann, suchte ich mir im Voraus eine Beschäftigung. Schließlich kann ich doch nicht nur rumhocken und nichts tun. Meine Idee: ich koche allen etwas. Zeit hätte ich ja und der Hunger käme dann bestimmt. Ich fragte Saskia, was sie denn gerne esse – Linseneintopf. Für mich stand nun fest: Linseneintopf wird der Geburtsschmaus.

 

Als ich nachts gegen halb drei durch schmerzhaftes Stöhnen neben mir aufwachte, war mir gleich klar, dass sich diese Wehen nicht wie in den Vortagen durch ein warmes Bad oder eine warme Dusche wegspülen ließen. Soviel zum Thema „wie merkt man, dass es losgeht“. Ich rief Saskia an, die mit meiner Frau reden wollte. Gerade in der Wehenpause, lachte sie ins Telefon und ich dachte nur: so kommt die (noch) nicht. Dem war dann auch so. Nach weiteren eineinhalb Stunden mit regelmäßigen Wehen in immer kürzeren Abständen zogen wir ins Wohnzimmer um und ich bat Saskia zu kommen. Sie kam und verbreitete die Ruhe und Gelassenheit einer erfahrenen Hebamme. Wer jetzt jedoch denkt, dass ich die restliche Geburt vom Herd aus verfolgte, der täuscht sich. Während der Wehen wurde an meinen Armen gezogen und gedrückt, meine Hände zerquetscht, die Ellenbogen in meine Oberschenkel gerammt und mehrmals machte ich mich auf einen Biss gefasst, der jedoch immer kurz vor der Ausführung „abgesagt“ wurde. Danke.


In den Wehenpausen reichte ich Getränke und versuchte mit auf einer gefrorenen Bohnenpackung gekühlten Waschlappen den völlig heißgelaufenen Körper meiner Frau zu kühlen. Dabei kam es vor, dass ich mit dem Lappen ruppig von Stellen verjagt wurde, die in der Wehenpause zuvor noch erwünscht waren.
Kurz: ich hatte alle Hände voll zu tun. Mir war alles andere als langweilig. Es gab keine Linsensuppe, sondern nur eine heiße Schokolade, die ich selbst erst nach der Geburt trinken konnte. „Wir“ quälten uns von Wehe zu Wehe. Auf die Aussage meiner Frau: „hoffentlich wird das nicht noch schlimmer“, erhielt ich von Saskia nur einen vielsagenden Blick – JA!

 

Alle Achtung, was Frauen bei einer Geburt leisten müssen und leisten.

Nach einer Zeit, in der es gefühlt nicht weiter ging, kamen diese unbeschreiblich emotionalen Minuten der eigentlichen Geburt. Wie sich dieser kleine Kopf heraus schob, gefolgt von einem blass rosanen Körper mit schmächtigen Ärmchen und Beinchen mit winzigen Fingern und Zehen. Es war da: unser für mich nun total reales kleines und gleichzeitig so großes Wunder. Ein prägendes und durch den Ort, zu Hause im Wohnzimmer, sicherlich noch viel wunderbareres Erlebnis als in einem weit unpersönlicheren Krankenhaus-Kreissaal.

 

Danke Saskia, dass du uns auf diesem Weg geführt und begleitet hast … und wenn du möchtest, dann holen wir das mit der Linsensuppe gerne nach.

Saskia de Koning Hebamme Baby

Greta

„Erdbeerblondes Biberschweinchen…“


Du liegst schlafend neben mir, die Sonne scheint auf deine weichen Haare, rötlich glänzen sie jetzt. Du pupst und etwas Milch läuft auf unser Sofa, mal wieder habe ich das Spucktuch vergessen. Eben hast du kurz geweint und jetzt liegst du bei mir und bist sofort wieder eingeschlafen…mein Herzschlag ist für dich das Vertrauteste, das du kennst, unglaublich schön!

Und so kamst du aus meinem Bauch in unsere Arme:

Schon seit Freitag hatte ich das Gefühl, du bewegst dich anders in meinem Bauch. Wie genau kann ich nicht sagen, wie ich so Vieles, das mit dir zu tun hat, nie in Worte fassen könnte. Wann und wie du geboren werden würdest, konnte mir niemand sagen, auch wenn alle der Meinung waren, es würde „schön werden und nicht lange dauern“- aber wissen konnte ich es nicht. Also war ich positiv gemeint erwartungslos, das gab mir eine tiefe innere Ruhe. Und Erwartungen, die nicht da sind, können schließlich auch nicht enttäuscht werden. Ich dachte oft, wenn ich sie im Arm halte, Zuhause und ganz gemütlich, erst dann sage ich mir selbst, dass ich es eigentlich gewusst habe: wir werden eine Geburt bei uns Zuhause erleben, alle in Ruhe zusammen und mein Körper wird es wunderbar schaffen, gemeinsam mit unserem Babylein.


Sonntag konnte ich dann nach einem gemütlichen Abend schon nicht einschlafen, mein Bauch war irgendwie ganz empfindsam. Ich dachte mir, ich mache mal einfach mit und habe nicht viel nachgedacht, was das bedeuten könnte. Ab 2Uhr musste ich dann oft auf die Toilette, wie es mir meine Mama schon durch ihre vier Geburten prophezeit hatte. Ich merkte auch Wehen alle paar Minuten, ich drehte mich viel im Bett umher, machte es mir möglichst gemütlich und atmete ganz ruhig und sprach mit unserem Baby, das munter strampelte. Gegen 4Uhr wurde Lennart wach, als ich von der Toilette kam und fragte direkt und ganz wach, was los wäre. Ich sagte nur „Eeehm, nichts, schlaf einfach weiter ;-)“. Aber er hatte natürlich schon längst gespürt, dass es kein normal-schwangeres-nachts-mal-Pipi-machen war. Er war ganz niedlich aufgeregt und ich sagte glaube ich, unser Baby kommt und freute mich total. Lennart machte unsere Duftlampe an und gemütliches Licht. Es war so romantisch und kuschlig!


Schon da hatte sich bewahrheitet, wovon ich überzeugt war: wie und wo ein Baby entsteht, kann es auch am besten geboren werden. Mit Liebe gemacht, in Liebe geboren sozusagen . Deswegen fühlten wir uns gedanklich die Schwangerschaft über mit einer Geburt Zuhause auch am wohlsten. Hier waren wir geborgen und geschützt. Für mich wäre es schwer gewesen, hätte jemand unser Baby nicht liebevoll berührt oder jemand von uns wäre alleingelassen worden. Bei Saskia war ich mir ganz sicher, sie würde uns lassen, wie wir sind, nicht stören oder stressen.
Wir blieben noch im Bett, meine Wehen veratmete ich schon lauter und ging immer wieder auf Kissen gestützt in den Vierfüßler und dann wieder seitlich liegend, um Kraft zu sparen. So um 6:30Uhr fühlte ich mal nach meinem Muttermund, der die ganze Schwangerschaft schon leicht geöffnet und weich gewesen war. Und wow! Er war schon fast zur Hälfte geöffnet und die Fruchtblase drückte schon nach unten. Da sagte mir mein Gehirn: du bist wirklich am gebären! Bis dahin hatte ich wirklich wenig nachgedacht, sondern einfach geatmet und mich locker gemacht, was prima ging und mir nicht schwerfiel. Schmerzen waren es nicht für mich, es dehnte sich eher immer sehr intensiv in meinem Becken aus…meine Gebärmutter tat mir meine ich auch nicht weh oder wurde unangenehm hart, mein Baby konnte immer gut strampeln und hatte schön viel Platz.


Der Schlauch für den Pool funktionierte nicht, sodass Lennart ihn eimerweise mit herrlich heißem Wasser füllte. Als ich gegen viertel vor acht reinging, merkte ich sofort, wie gut das tat! Obwohl mir von der Hitze schnell schwummrig wurde, wollte ich es nicht kälter haben und trank lieber etwas kalte Cola dazu. Meine Wehen wurden etwas seltener, aber dafür spürbar wirksamer und von einem Video weiß ich, dass ich schon ziemlich laut getönt habe und langsam ganz schön am geburtsarbeiten war. Von meinem Muttermund war nur noch ein mini Rand übrig und ich wollte gern mal eine Pause, zumindest hat Lennart dann gesagt: Wenn das noch eine halbe Stunde so weitergeht, rufe ich doch mal Saskia an…


Um neun fand ich die Idee dann auch genau richtig, Saskia hier zu wissen machte mir in Gedanken irgendwie Hoffnung! Erstmal legte ich mich dann kurz aufs Sofa, mir war echt schwindelig und es war echt heftiger als vorher geworden. Ich fühlte mich, wie in einem Rausch und bekam nicht mehr viel von Außen mit. Mein Baby hatte war auch ganz ruhig. Als Saskia um 10Uhr kam, sagte sie mir ganz lieb Hallo und war so schön zurückhaltend und ruhig.
Jetzt spürte ich die Fruchtblase schon richtig stark und wollte so gerne, dass sie sich öffnet! Ich spürte, dass sie mich noch davon trennt, mein Baby im Arm halten zu können. Also konzentrierte ich mich in Gedanken auf einen platzenden Luftballon und drückte ein bisschen mit. Dass es dann wirklich plötzlich in mir Plopp machte, fand ich total erlösend und einfach super. Wieder der Gedanke: das hier ist wirklich deine Geburt, woooow!
Dann kippte meine Stimmung ziemlich, es tat mir wirklich so doll weh, vorallem im ganzen Po und ich hatte nicht mehr viel Motivation und Willen. Der Gedanke: Ich bin hier Zuhause, ich muss es aus meiner Kraft schaffen, ich muss, ich habe gerade keine andere Wahl, machte mir zu schaffen. Ich fühlte mich ausgeliefert und mir war nur noch nach Weinen zumute.


Lennart holte ein kleines Kuscheltier für unser Baby her, das uns meine Mama geschenkt hatte. Er sprach durch das Kuscheltier mit mir, als würde unser Baby mit mir reden, dass es zu mir möchte, um mit mir kuscheln. Das fand ich so süß und ich dachte daran und tönte mit „jaaaaaa, komm zu mir mein Baby“. In Lennarts Augen konnte ich richtig erkennen, dass er merkte, was in mir vor sich ging. Saskia sprach mir ganz viel Mut zu und genial war, als sie mich endlich dazu bekam, mal aufzustehen! Denn da war ich selbst auf einmal wieder da! Der gefühlt unaushaltbare Schmerz in meinem Po und ganz stark am Schambein war wieder machbar für mich. Davor war ich davon wirklich geschockt… so stark hatte mir das noch keine Frau vorher gezeigt oder beschrieben, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber jetzt wollte ich wieder, ich wollte mein Baby in die Welt lassen und die Grenze wollte ich mit all meiner Kraft überschreiten. Ich habe glaube ich geschrien, Lennart muss unbedingt mal unser Baby in mir anfassen und wie unglaublich das wäre. Ich spüre ganz viel Wildheit und Urkraft in mir aufkommen. Ob ich eine Wehe hatte, oder nicht, wusste ich nicht. Ich wollte es geschafft haben. Am meisten freute ich mich in meiner Schwangerschaft immer auf den Moment, wenn ich das Köpfchen in mir berühren kann und spüre, wie ich es rausschiebe und noch etwas in meiner Hand halten kann. Dieser Moment war gekommen und wirklich erst da wurde mir bewusst, dass da wirklich ein kleines Menschlein in mir gewohnt hat und gleich ganz anders und nah bei mir sein wird!


Ich hielt ihr Köpfchen die ganze Zeit in meiner Hand und schob gegen das Gefühl an, mein Po, mein Schambein und meine Klitoris würden auf jeden Fall platzen oder explodieren. Ohne dieses „über meine Grenze gehen“ würde mein Baby wohl nicht rauskommen können… aber jetzt fühlte sich dieses Gefühl, zu müssen, wesentlich kraftvoller und wunderschöner an!! Es gibt so ein tolles Foto, auf dem Lennart und ich uns eine Minute, bevor unser Baby ganz rauskommt, küssen. Wie könnte Geburt da Horror, Angst und Schrecken für mich sein, wie ich es leider von vielen Frauen höre? Leicht war es nicht, auch nicht schmerzfrei. Aber das unglaubliche Ergebnis, mein Baby im Arm zu halten, warme Handtücher aus unserem Ofen zu bekommen und es in Ruhe betrachten zu können… dafür habe ich die Natur gerne machen lassen und aus eigener Kraft und ohne Fremdbestimmung geboren.


Du kleines Menschlein in meinem Arm, so verletzlich und noch nie vorher von jemandem so angeschaut oder so berührt. Du löst ganz neue Gefühle in mir aus, die ganz anders sind, als ich es vorher hätte wissen können. Und die sich auch mit der Zeit verändern, vergrößern oder verkleinern.
In den Wochen nach unserer Geburt ging es dir immer so gut! Du bist so ein glückliches Baby, lachst so viel und weinst auch in unseren Armen. Du hast mir die Kraft gegeben, selbst durchzuhalten, denn für mich war unser Wochenbett keine leichte Zeit. Es war zu oft schmerzhaft und alles andere als unbeschwert.
Ich bin Saskia für immer dankbar, dass sie mir mit ihrer Liebe und ihrem Mitgefühl beistand, denn alleine hätten wir es wirklich nicht so geschafft.
Jetzt ist Weihnachten, mir geht es endlich mal wirklich gut und du, schnucklige Greta bist die ganze Zeit geborgen und geliebt bei uns. Ich bin so dankbar für dich und uns.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Elea

„Elea – unser letztes Wunder darf zuhause im eigenen Tempo auf diese Welt kommen“

 

Ich hatte 2 Geburten in einer Klinik. Die erste Geburt in einer anthroposophischen Klinik war wunderschön. Leider durften wir bei der 2.Geburt nicht dorthin, da der Kreißsaal voll war. Somit mussten wir in eine andere Klinik fahren. Leider kann ich nicht sagen, dass die Geburt dort schön war. Ich hatte nicht mal 4 Stunden Wehen und wurde an den Wehentropf gehängt, damit es schneller geht. Nach dieser Erfahrung stand schnell fest, unser letztes Wunder darf zuhause im eigenen Tempo auf diese Welt kommen. Und das hat sie wortwörtlich getan.

 

Ich hatte 2 Wochen immer wieder Wehen, aber in sehr unregelmäßigen Abständen. Am 14.9. um 1Uhr gingen die Wehen dann richtig los. Aber immer noch nur alle 7-8Min. Um 2.13Uhr hatte ich dennoch das Gefühl, ich muss Saskia anrufen, was auch gut war. Um 2.30Uhr habe ich meine Freundin angerufen, dass sie sich auf den Weg machen kann. Sie kam dann um 2.55Uhr an. Da lag ich schon in der Badewanne und die Wehen waren noch normal, nicht regelmäßig, aber super zum Veratmen. Um ca. 3Uhr hatte ich plötzlich den Drang zum Mitschieben. Und um 3.09 erblickte unsere kleine Maus das Licht der Welt. Weitere 10 Min kam dann Saskia dazu. Es ging leider so schnell, dass sie es nicht geschafft hat dabei zu sein. Trotzdem war es wunderschön. Wir waren so stolz, überglücklich und dankbar, dass wir uns für eine Hausgeburt entschieden haben.

 

Saskia, vielen Dank, dass wir das dank Dir erleben durften.
Corinna, Marco mit Ben, Leni und Elea (mit 4360Gr. Und 57cm)

Dante

Dante

„Ich erlebte endlich eine traumhafte Geburt“


Es ist unser drittes Kind. Die ersten beiden Geburten waren zwar auch spontan entbunden, allerdings im Krankenhaus. Bei beiden Geburten wurde jedoch in den Geburtsverlauf eingegriffen, was mich sehr traurig machte und ich mich hinterher immer gefragt habe was war wirklich notwendig bzw was wäre gewesen wenn man einfach der Natur ihren Lauf gelassen hätte. Diese Überlegungen ließen mich an der Kraft meines Körpers zweifeln und haben in mir Wehmut (es ist tatsächlich das passende Wort) zurückgelassen nach einer ganz normalen Geburt.

 

Nachdem ich Saskia schon durch meine bisherige Hebamme kannte, freute ich mich dem Wunsch einer Hausgeburt endlich nahe zu sein! Zum Glück schaffte es Saskia meinem Mann die Ängste zu nehmen, seine Fragen kompetent und mit dem nötigen Gefühl dafür zu beantworten!

Am 14.09.2019 um 0.15 Uhr (10 Tage nach dem ET) hatte ich den Blasensprung. Ich wusste schon von den beiden anderen Geburten dass ich dann noch Zeit habe, da es bei mir immer etwas dauert bis es „richtig“losgeht. Gegen etwa 3.15 Uhr haben Saskia und ich telefoniert, da ich ihr geschrieben hatte und sie wissen wollte wie es aussieht, weil sie noch zu einer anderen Hausgeburt musste.


Gegen 7.30 Uhr wurden die Wehen stärker und die Abstände kürzer, ich rief Saskia an und sie kam dann ca eine Stunde später zu uns. Ich fühlte mich einfach sicherer zu wissen dass sie bei uns ist. Unsere beiden anderen Kinder (zwei und drei Jahre) waren in der Zwischenzeit gut bei den Großeltern, ein paar Häuser weiter, aufgehoben. Die Geburt verlief einfach nur ruhig und in ihrem ganz eigenen Tempo, so wie es für unseren Sohn und mich gut war! Saskia und mein Mann unterhielten sich, aßen gemeinsam und waren bei mir. Die vertraute Umgebung, die normalen Geräusche und meine Lieblingsecke das Sofa, sorgten dafür dass ich mich ganz auf mich konzentrieren konnte. Gegen 12.30 Uhr war endlich der Endspurt da und um 13.44 Uhr erblickte unser sehnsüchtig erwartetes Baby das Licht der Welt! Saskia ist eine sehr kompetente und einfühlsame Hebamme. Obwohl(oder gerade deswegen) sie mir nicht ständig nach meinem Muttermund getastet hat oder etwas erwartet hat, sondern einfach durch ihr genaues beobachten die Geburt betreut hat, wusste sie immer wie weit wir waren. Dieses entgegengebrachte Vertrauen und ihre Ruhe geben einem einfach ein sicheres Gefühl.

 

Für mich war es der schönste Moment in meinem Leben diese magischen ersten Stunden zu Hause verbringen zu können, vor allem gemeinsam mit unseren 3 Kindern! Es erfüllt mich immer noch voller Glück und ganz großer Dankbarkeit unsere Traumgeburt erlebt zu haben!

Rosina 3

Rosina

„Ich wurde bei jeder Wehe wütender…“


Vor 3 Monaten kam unsere Tochter Rosina auf die Welt. Am Abend des 01.09. war ich mir nicht sicher, ob ich Fruchtwasser verloren hatte. Alles kann ja so kurz vor ET ein Zeichen sein, dass „es los geht“. Da sich aber alles wie sonst anfühlte, der Bauch drückte und zog immer wieder, legte ich mich hin und schlief bis 4 Uhr. Da wurde ich von einer Wehe geweckt. Nichts Spektakuläres, nur anders als sonst.


Ich stand auf und lief ein bisschen durch die Wohnung, genoss es so sehr an das Baby zu denken und alleine zu sein während alles schlief. Ich konnte in aller Ruhe ausprobieren, was mir gut tat, so träumte ich bis 7:30 Uhr vor mich hin, dann weckte ich meinen Mann. Zwar waren die Wehen regelmäßig so ca. alle 15 Minuten und ich musste ein wenig atmen, doch weh taten sie nicht. Somit war ich fest davon überzeugt, dass hier bis zum Abend kein Baby da sein wird.
Bis 9 Uhr war unsere Große bei Nichte und Neffe zum Frühstück – mein Mann machte sie fertig und sie ging Punkt 9 Uhr mit Oma zum geplanten Ausflug. Wirklich – als wäre es geplant gewesen – ab diesem Moment brauchte ich meinen Mann dann auch für mich. Die Wehen wurden stark, ich musste mitarbeiten, mich halten, dagegen drücken, atmen. Dabei waren die Augen meines Mannes mein Anker. Sie zu sehen, gab mir Halt. Die Wehen wurden stärker und stärker und die Abstände immer kürzer und ich dachte: „Oh, nein! Das halte ich niemals aus bis heute Abend, das ist erst der Anfang. Ich brauche eine Pause. Bestimmt bin ich bei 1 bis 2 cm…“.


So dachte ich und wurde bei jeder Wehe wütender… Mein Mann rief Saskia an. Sie traf um 11 Uhr ein und war sofort präsent. Sie schaute mich an, und sprach klar und liebevoll mit mir. Sie sagte dann noch: „Rhea, dein Kind kommt!“ Ich brauchte noch eine ganze Weile bis ich es glaubte konnte, doch dann war es klar: ich war mitten in der Geburtsphase! Unsere Tochter kam schon!


Wir waren im Schlafzimmer vor dem Bett bis zur letzten Wehe, dann noch im Vierfüßlerstand auf dem Bett und so wurde sie geboren. Ich sah nur meinen Mann. Saskia hörte ich deutlich und versuchte ihre so wertvollen Anleitungen umzusetzen. Sie schaffte es mich aus meiner Wut in die Aktivität zu bringen und meine Kräfte so zu lenken, dass ich sie zum Gebären nutzen konnte! Um 11:38 Uhr kam Rosina zu uns. Die Plazenta kam auch wieder in der Hocke vor dem Bett. Dann konnten wir uns hinlegen und das Ankommen genießen. Es war perfekt. Ohne Ablenkung. Nur so wie ich es wollte und konnte.

Nolas Ilias

Nolas Ilias

Nolas – „Hausgeburt oder Klinik – Irgendwie beides!“


Mein kleiner Spatz, jetzt bist du schon 4 Wochen alt und liegst schlafend in meinem Arm. Du bist so wunderschön und so perfekt. Da kommen mir gerade wieder ein paar Tränen der Rührung. So gerne erinnere ich mich zurück an deine Geburt. Die Zeit vergeht so schnell, und ich möchte nichts von diesem magischen Tag vergessen. Dein großer Bruder kam leider per Kaiserschnitt zur Welt. Das war für deinen Papa und mich so gar kein schönes Erlebnis, daher wünschten wir uns eine Hausgeburt fürs nächste Mal. Als ich dann mit dir schwanger war machte ich mich sofort auf die Hebammensuche, wurde aber von beiden Geburtshäusern hier abgelehnt, weil im OP Bericht stand, dass die Plazenta etwas verwachsen gewesen sei und ausgeschabt wurde. Zum Glück haben wir Pia und Saskia gefunden, die uns begleitet haben.


Verunsichert waren wir trotzdem. Also hofften wir darauf, dass die Plazenta diesmal wo anders sitzt, …aber es war dann doch wieder dieselbe Stelle.
Bis zuletzt haben wir uns offengelassen ob Hausgeburt oder Wehenbegleitung. Da wir in beiden Fällen nah an unserer Wunschklinik sein wollten, mieteten wir uns eine kleine Ferienwohnung nahe der Filderklinik. Dort richteten wir uns ein und wussten, dass wir dort ganz für uns sein können.

 

Deine Geburt:
Am Abend um 23Uhr hatte ich plötzlich eine nasse Hose und dachte sofort es sei die Fruchtblase. Auf dem Weg zum Klo kam dann auch der Schleimpfropf. Ich war so aufgeregt und mein Herz schlug bis zum Hals. All die vielen Vorbereitungen auf deine Geburt, und jetzt ist der große Moment gekommen! Kurz darauf setzten auch die ersten Wehen ein, und ich freute mich über jede einzelne. In unserer Ferienwohnung richtete dein Papa den Pool her und ich fühlte mich darin pudelwohl. Es war eine ganz intime Stimmung mit Kerzen und Entspannungsmusik. Ich war wie in Trance. Ich vertönte die Wehen und vergaß alles um mich herum. Das warme Wasser tat so gut. Irgendwann wollte ich wissen wie spät es eigentlich ist, nach meinem Gefühl waren höchstens 1-2h vergangen, es war allerdings schon 6 Uhr morgens. Ich hatte alle 5min Wehen und wir beschlossen Saskia mal anzurufen. Die sagte aber „das dauert noch“, die Wehen müssten schon noch intensiver werden. Ich war trotzdem beruhigt und fühlte mich wieder sicherer. Ich stieg aus dem Pool raus und tatsächlich hörten die Wehen erstmal auf. Papa und ich legten uns ins Bett und schliefen 2-3h. Ach, das tat gut und wir hatten danach beide wieder Kraft.


Es war ET+3 und da wir unsicher waren ob die Fruchtblase offen oder zu war, riet uns Saskia trotzdem noch zum vereinbarten Kontrolltermin in die Klinik zu gehen. Dort am CTG hatte ich schon alle 3 min Wehen. Der MM war aber erst 2cm auf und die Fruchtblase zu. Die Hebamme war froh, dass wir wieder gehen wollten, da gerade sehr viel los war und als sie hörte, dass wir von Saskia betreut werden fand sie es umso besser. Auf dem Parkplatz der Klinik riefen wir Saskia an und vereinbarten, dass sie sich langsam auf den Weg macht. Ich freute mich so sehr auf meinen Pool in der Wohnung und bin sofort wieder ins Wasser. Dort wurden die Wehen viel intensiver, und plötzlich hatte ich Mühe so locker und entspannt zu bleiben wie zuvor. Dein Papa half mir beim veratmen und wir waren beide echt froh als Saskia dann eintraf. Es drückte schon richtig gut nach unten und du, kleiner Schatz, hast ganz wunderbar mitgeholfen und dich mit den Füßen oben am Bauch abgestoßen. Saskia schaute dann nach dem Muttermund. Der war schon bei 8cm und die erste Presswehe kam angerollt.


Ich war total überrascht und ich wusste schon was sie jetzt fragen wird: „Klinik oder hierbleiben“. Die Frage habe ich gefürchtet, denn ich war mir immer noch total unsicher. Mein Herz wollte so gern daheimbleiben, aber in meinem Kopf hatte ich immer noch Bedenken wegen der Plazenta. Auch dein Papa war unsicher. Also beschlossen wir doch in die Klinik zu gehen. Ich denke es war wichtig den Kopf frei zu haben, um loslassen zu können. Damit es schneller geht hat Saskia den Rettungswagen gerufen und ist auch mitgefahren. Im Kreissaal angekommen hatten wir Glück, dass wieder die nette Hebamme vom Vormittag da war und sie hatte kein Problem damit, dass Saskia die Geburt weiter betreut. Ich war so froh, dass sie geblieben ist. Die Presswehen waren sehr intensiv, aber auch total faszinierend und irgendwie schön. Ich habe genau gespürt wie dein Kopf immer tiefer gerutscht ist. Es hat richtig stark gebrannt und ich war laut wie ein Löwe (gefühlt). Diese Kraft, die durch den Körper schießt, ist einfach unglaublich! So richtig doll hab ich mich nicht getraut mitzudrücken und ich hab mehrmals Dinge gesagt wie „das passt doch da nicht durch“, „da geht doch bestimmt alles kaputt“ und die Hypnobirthing-Geburtsatmung hab ich auch noch verflucht 🙂 Aber es war so schön und so motivierend mit meiner Hand dein Köpfchen zu fühlen wie es Stück für Stück immer weiter rauskommt und manchmal wieder ein bisschen zurück gerutscht ist. Saskia hat mich angefeuert und mir immer wieder gesagt ich solle mutig sein und richtig mitdrücken, während dein Papa mir den Schweiß weggewischt hat. Schlussendlich habe ich dich in der tiefen Hocke zur Welt gebracht, gestützt von deinem Papa hinter mir. Ganz aus eigener Kraft – ich bin so stolz auf uns – unsere Hausgeburt im Krankenhaus 🙂


Ich habe dich sofort auf meine Brust genommen, nass und nackt wie du warst. Deine Nabelschnur durfte auspulsieren und ich durfte endlich erleben wie sich Bonding anfühlt. Nach einiger Zeit motivierte mich Saskia noch mal in die Hocke zu gehen und mitzudrücken, um die Plazenta zu gebären. Das war schwieriger als ich dachte, da ich nicht recht wusste wohin ich drücken sollte und wie fest. Aber dann kam die Plazenta und war vollständig. Unsere Angst war unbegründet, sie hatte sich von selbst vollständig gelöst. Es hatte sich leider in der Zwischenzeit ein großer Blutklumpen gebildet (1l), der mit der Plazenta rauskam, aber mir ging es die ganze Zeit sehr gut.


Wir sind unheimlich glücklich und dankbar, dass du kleiner Nolas durch so eine wundervolle, schmerzarme, selbstbestimmte Geburt zur Welt gekommen bist. Diese Erfahrung war sehr heilsam für mich und ich habe ein ganz anderes Vertrauen in meinen Körper gewonnen. Im Nachhinein denke ich manchmal „Mensch da hätten wir auch Daheim bleiben können“ aber in dem Moment war es richtig so. Beim nächsten Mal dann 😉
Nolas Ilias, 29.8.19, 14:43 Uhr, 3900g

Jere Karl

Jere Karl

Zimtschnecken


„Eine Hausgeburt? – Du bist aber mutig!“ Wie oft hörte ich diesen Satz in meiner Schwangerschaft. Ich empfand es nicht als „mutig“, ich wollte unbedingt mein 3. Kind zu Hause bekommen und auf gar keinen Fall in der Klinik. Wenn man es so sehen will, habe ich mich hinsichtlich Geburten gesteigert. Von einem Kaiserschnitt beim ersten Kind, Hebammenkreißsaal (das heißt ohne Arzt) und natürliche Geburt bei meiner Tochter und schließlich die Hausgeburt. Warum wollte ich nicht wieder in die Klinik? Meine größte Motivation dabei war, dass ich selber entscheiden konnte, was, wie, wo und wann (Beim gefühlt 18. Mal auf der Toilette während den Wehen dachte ich mir so, dass wäre im Kreißsaal z.B. nicht so einfach gewesen). Ich durfte bei meiner ersten Geburt nicht aufstehen, für mich der blanke Horror. Die Gründe seien dahingestellt, ich weiß nur, dass ich das nie mehr wollte! Das vertraute Umfeld, vertraute Personen und nicht diesen Stress der Anreise (während den Wehen) zu haben, waren weitere Gründe. Hinzu kommt noch, dass ich (natürlich) ein Familienmensch bin, und der Gedanke, die anderen zwei Kinder und den Hund daheim zu wissen, stresste mich ungemein. Ob ich Zweifel hatte? Ja, hatte ich. Immer mal wieder. 

 

Vor allem nach dem Arzt-Besuch, als ich zwei Tage über dem Termin war. Ich war so verunsichert aufgrund der Prognose eines (zu) großen Babys, dass es mit jedem Tag schlimmer wurde. Und das Baby ließ auf sich warten. Nach Anraten von Saskia entschieden wir uns am ET +9, eine Zweitmeinung in Reutlingen einzuholen. Das war die beste Entscheidung die ich treffen konnte! Ich war beruhigt, alles schien normal und gut zu sein, nur das Fruchtwasser wurde langsam knapp. Die Ärztin gab mir noch das Wochenende Zeit, dann müsse man einleiten. Ich war trotzdem froh und erleichtert und vermutlich hat diese Entspannung dazu geführt, dass sich das Butzele einen Tag später doch auf den Weg machte.


Bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag hatte ich Wehen, die mich weckten. Ich war schon voller Vorfreude und beschloss aber weiter zu schlafen. Am Morgen dann – nichts mehr, meine Ungeduld und meine Sorgen kamen wieder hoch. Bereits am Tag davor hatte ich mit Saskia besprochen, an diesem Morgen eine Eipollösung zu versuchen. Nicht gerade angenehm, aber ich wollte nichts unversucht lassen (Badewanne, Treppen steigen, scharfes Essen hatte ich ja schon alles durch). Ich fühlte mich unruhig und irgendwie waren da ja doch Wehen, oder war das was anderes? Am nächsten Tag sollte im Kindergarten Sommerfest sein und unsere Freunde wollten kommen. Ich entschied, sie zu fragen ob sie schon heute Abend anreisen würden. Na klar! Ich entspannte mich und siehe da die Wehen wurden regelmäßiger. Unsere Freunde da zu wissen, die sich um Kinder und Hund kümmerten war für mich ein Segen. Es war mittlerweile 18.00 Uhr und ich hatte immer mal wieder Wehen, die ich schon richtig veratmen musste. Aber so ganz in Gang kam es nicht. Um neun Uhr waren die Kinder im Bett. Ich dachte, jetzt muss es losgehen, aber es blieb bei den gleichen Abständen und auch immer wieder schwächeren Wehen. Frustriert rief ich Saskia an. Sie meinte: „Jetzt back doch einen Kuchen! Als Geburtstagsgeschenk für dein Baby, dass lockt es bestimmt raus.“ Naja, dachte ich, schaden kann es nicht und meine Freundin backt ja schließlich gerne. Wir entschieden uns für Zimtschnecken. 

 

Ich konnte mich nicht konzentrieren und fragte dreimal nach, was wir nochmal backen wollten. Das brachte uns alle zum Lachen. Schließlich musste meine Freundin die Zimtschnecken fertig backen, denn die Wehen wurden stärker. Ich hätte mich freuen sollen, aber es ging mir alles viel zu langsam und ich war schon so müde. Um halb elf hielt ich es nicht mehr aus. Ich rief Saskia an und bat sie zu kommen. Sie meinte, sie bräuchte noch eine Stunde. Als sie um halb zwölf kam, musste ich teilweise schon tönen und ich konnte vor Müdigkeit kaum noch stehen. Saskia meinte, ich solle mich doch hinlegen. Gegen zwölf müssen unsere Freunde wohl in den Wohnwagen gegangen sein, das bekam ich aber nicht so mit. Ich verbrachte meine Zeit mit aufs Klo gehen (im Flur roch es so gut nach Zimtschnecken), ich war der Hoffnung die Fruchtblase würde dort (wie bei meinen anderen zwei Kindern auch) platzen. Tat sie aber nicht. Ich empfand es als zäh und wollte aufgeben. Doch was hieße das aufgeben? Ich stellte selber fest, dass ich da durch musste, egal wo ich war, und ich wollte immer noch nicht in die Klinik. Jetzt erst recht nicht, sagte ich mir. Dann hatte ich das Gefühl die Fruchtblase hätte einen Riss bekommen, Saskia war sich nicht sicher. Die Presswehen kamen und ich war erleichtert, denn jetzt, dass wusste ich, ging es vorwärts. Saskia versuchte mich zu bremsen und den richtigen vom falschen Pressdrang zu unterscheiden, um meine Kräfte zu schonen. Das war schier unmöglich für mich! Auf die Sofalehne abgestützt versuchte ich mich zwischen den Wehen zu entspannen. 

 

Mir war heiß und ich hatte unerträglichen Durst, mein Mann sorgte liebevoll für mich. Ich war so froh, dass die beiden da waren. Plötzlich waren die Kinder wach. Mein Mann war ganz entspannt und brachte sie ins Familienbett. Sie setzten sich ihre Kopfhörer auf und hörten sich ein Hörbuch an. Mein Mann kam wieder und ging noch zweimal zu ihnen, er beruhigte mich und sagte, es ginge ihnen gut, sie seien jetzt nur auch schon voller Vorfreude. Ach wie schön! Das motivierte mich noch mehr. Auch wenn der Kopf ein paarmal wieder zurück rutschte, ich wusste ich habe es gleich geschafft und gab alles. Da war es, dieses Brennen! Wenn der Kopf geboren wird. Saskia holte meinen Mann zu sich, meine Vorfreude wuchs. Der Kopf wurde geboren, was ich erst später erfahren habe, mit geschlossener Fruchtblase! Eine Glückshaube nennt man das, meinte Saskia. Sie und mein Mann wären wohl im ersten Moment etwas verwirrt gewesen, da das Gesicht nicht zu erkennen war. Mit den Fingern öffnete Saskia die Blase und geschmeidig kam der Körper nach. Ich nahm mein Kind in den Arm und hätte stolzer nicht sein können. Was für ein Moment! Da wir dieses Mal nicht wussten, was es war, erfreuten wir uns an der Überraschung einen zweiten Sohn bekommen zu haben. Es war jetzt 2.38 Uhr. Es war alles so schön. Auf dem Sofa zu liegen im eigenen Wohnzimmer! Nach der ersten Kuschelzeit und dem Durchtrennen der Nabelschnur (natürlich von meinem Mann), nahm er den kleinen Jere und ging mit ihm zu den gespannten Kindern. Sie waren so aufgeregt und kamen dann auch ins Wohnzimmer. So etwas erlebt man nur zu Hause. Ganz in Ruhe und ohne großen Stress untersuchte Saskia unseren kleinen Prinzen. Er brachte stolze 4640g auf die Waage und war 54 cm groß. Du meine Güte! Nun war ich noch ein kleines bisschen stolzer als sowieso schon. 

Die Erinnerungen an diese Geburt sind wunderschön und man spürt diese Energie im Wohnzimmer noch immer. Sollte ich ein viertes Kind bekommen, werde ich es wieder zu Hause kriegen, denn dieses Erlebnis war eines der besten in meinem Leben!

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Samuel

Auch das vierte Kind durfte zu Hause zur Welt kommen!

 

Juhu, je nach Rechnungsmethode kam unser Schatz ET + 14 bzw. ET + 21 nach Termin zu uns. Ganz natürlich, ohne Einleiten, das ist nur möglich bei einer Hausgeburt!!! Denn den Geburtstag kann man sich nur einmal aussuchen!

 

Nach super langem Warten – besonders hart für die Geschwister und meine n Mann – begannen die Wehen morgens am 21.Tag. Am Abend davor sprachen wir mit dem Bauch den geplanten Tag ab: Kindergeburtstag, parallel Auto in die Werkstatt, dann gegen 14Uhr in die Filderklinik – zum Gebären?! Außer: „Du“ Bauchbewohner machst Dich endlich auf den Weg! Gesagt, Getan: Samstagmorgen 6 Uhr ging’s los – klar war, dass die Tochter zum Kindergeburtstag gebracht werden muss, dann das Auto in die Werkstatt… Ich war zu Hause, pflückte unter Wehen mit meinen Buben Beeren, machte Haushalt und hängte die Wäsche auf- nebenher die Wehen. Die Blicke beider Jungs wurden fachmännisch, das Gehör präzise: „…Mama hat wieder eine Wehe, kommen schnell…“, „…geht’s wieder Mama?“

Telefonisch zwischen zwei Wehen klärte ich die Übernachtung für die Tochter ab – gleich vom Geburtstag aus. Beide Jungs wollten dabei sein, wenn ihr Bruder das Licht der Welt erblickte. Ok. Als mein Mann wiederkam, wurden die Wehen stärker. Zweimal telefonierten wir mit Saskia, baten um mehr Zeit, und berichteten über die Wehen. Dann der Anruf „komm bitte“ gegen 17.30 Uhr. Kaum aufgelegt wurden die Wehen stärker. Ich begrüßte Saskia überglücklich jetzt nicht mehr „allein“ zu sein. Saskia kam an, begrüßt von Mann und Kindern, packte ihre Sachen aus, erledigte Schreibkram und erkundigte sich immer wieder liebevoll nach meinem Wohlbefinden.

Als es kurz vor der Geburt laut wurde, beschlossen die Jungs in ihr Zimmer zu gehen – mit Tür zu! Nach einer Presswehe und einer Extraportion Zuspruch von Saskia kam Samuél gegen 19.30 Uhr im Stehen zur Welt! Geschafft! Glücklich, fix und fertig. Dann die Erkenntnis: auch Nr.4 ist schwere Arbeit und tut weh!!! Die Sorge ums große Bluten war vergebens – zum Glück! Alles tip top.
Glücklich, das Baby fest im Arm, kuschelten wir auf dem Matratzenlager im Wohnzimmer, warten auf die Geburt der Plazenta- alle auch die Jungs waren wieder da. 20 Minuten später fühlte ich mich erst bereit den Mutterkuchen zu gebären. Alles komplett – welch eine Freude. Wie schön sie immer wieder ist – die Ernährerin, die Plazenta! Ein erstes Anlegen des Babys klappte gut, er hatte gleich den rechten Zug drauf – ein Mann eben! Dann: ja richtig da gab es noch was, was fast schlimmer ist wie die Geburt: die Nachwehen! Und leider kein Kraut dagegen gewachsen, welches wirklich hilft!
Nach kurzem Untersuchen von Mutter und Kind, viel Papierarbeit und einigen schönen gemeinsamen Stunden mit Saskia verabschiedeten wir uns in der Nacht.

Froh hier zu sein, froh alles geschafft zu haben und mit guten Gefühlen von Sicherheit und Geborgenheit!
Morgen kommt Saskia wieder und übermorgen und überübermorgen.

 

Herzlichen Dank für die tolle Begleitung unserer Geburt und beide Kurse.
wir wünschen Dir allzeit gute Entscheidungen und mutige Mütter und Väter!!

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Ronja

„… Ein Papa erzählt“


Dass es eine Hausgeburt werden sollte, war uns von Anfang an ein Anliegen. Einige unserer Freunde hatten von ihren Erfahrungen berichtet und uns Saskia wärmstens ans Herz gelegt. Direkt nachdem wir die Schwangerschaft festgestellt hatten, nahmen wir Kontakt zu ihr auf und freuten uns sehr, dass sie für unseren Geburtszeitraum noch nicht ausgebucht war. Mit Saskia hatten wir nun eine ständige Ansprechpartnerin, die komplette Schwangerschaft über. Im Geburtsvorbereitungskurs lernten wir uns kennen und wurden uns vertraut. Wir konnten im Vorfeld den Geburtsprozess besprechen und unsere Wünsche dazu äußern. Bedenken und Unsicherheiten wurden durch Gespräche aus dem Weg geräumt. All dies wäre bei einer Geburt im Krankenhaus nicht möglich gewesen. Oftmals werde man dort allein gelassen, da zu wenige Hebammen für zu viele Geburten anwesend seien, so die Erzählungen einiger Bekannten. Ohne Ansprechpartner und mit einem Gefühl der Unsicherheit.


Ein Gefühl der Unsicherheit gab es bei uns nie. Anne freute sich auf die Geburt, da sie sich mit zwei erfahrenen und kompetenten Hebammen (Pia wäre im Vertretungsfall zur Stelle gewesen) in besten Händen zu fühlen wusste. Zu Hause befinden wir uns in vertrauter Umgebung, sodass das Entspannen leichtfällt. Als Anne mich um 1 Uhr weckt, hatte sie bereits seit einer Stunde Wehen. Voller Vorfreude starten wir nun gemeinsam in den Geburtsprozess. Wir informieren Saskia, dass es in den nächsten Stunden losgehen könnte. Dass Saskia innerhalb einer halben Stunde nach Anruf bei uns sei, gibt mir ein Gefühl der Gelassenheit. Ich beginne, die Wehenabstände zu messen. Sie pendeln zwischen 4,5 und 2,5 Minuten. Nach 1,5 Stunden, die sich für mich wie 20 Minuten anfühlen, rufen wir Saskia erneut an. Saskias ruhige und gelassene Stimme am Telefon hilft mir dabei, ruhig zu bleiben und alles auf mich zukommen zu lassen. Ich beginne, mit Kerzen und Musik eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.


Kurze Zeit später steht Saskia schon mit einem warmen Lächeln in der Tür. Sie beginnt damit, ihre Sachen auszupacken und sich einzurichten, während ich mit Wasser holen beschäftigt bin oder Annes schmerzenden Rücken massiere. Als Anne kurzzeitig aus ihrem Atemrhythmus kommt, helfen wir ihr durch gemeinsames Atmen, diesen wieder zu finden. Ohne großes Geschrei schaffte sie es, die Wehen „wegzuatmen“. Eine Stunde nach Saskias Ankunft platzt auch schon die Fruchtblase. Nachdem Anne zweimal ihre Position wechselt, beginnt das Baby, sich seinen Weg nach außen zu bahnen. Ein schreiender Kopf ist schon zu sehen, mit der nächsten Wehe komme der ganze Körper, so Saskia. Gesagt, getan, wenige Sekunden später, um 4:42 Uhr, liegt das leise schreiende Geschöpf in Annes Arm.


Ein Mädchen, was unsere Inspektion wenige Minuten später ergibt. Und dann geht die Sonne auf, so wie wir es uns gewünscht haben. Während Saskia noch mit Anne beschäftigt ist, machen Ronja und ich es uns schon auf dem Sofa gemütlich. Nach kurzer Zeit sind sie fertig und wir können den Tagesanbruch zu dritt genießen. Saskia bleibt noch einige Stunden bei uns, erledigt Untersuchungen und Papierkram. Wir sind glücklich.


Glücklich darüber, dass wir schon zu Hause sind. Kein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt, keine lästigen Autofahrten. All das bleibt uns erspart. Am selben Nachmittag und den folgenden Tagen besucht uns Saskia zu Hause, um Untersuchungen zu machen und unsere Fragen zu beantworten.

Sowohl vor als auch während und nach der Geburt fühlen wir uns bestens begleitet. Wir sind uns einig, mit einer Hausgeburt mit Saskia die absolute Luxusvariante einer Geburt gewählt zu haben.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Marie K.

„Lieber nur eine Wehenbegleitung und keine Hausgeburt“


Wehenbegleitung – der (für uns perfekte) Mittelweg Mein Mann und ich hatten uns während der Schwangerschaft, relativ früh, darüber unterhalten, dass wir uns eine Hausgeburt mit Saskia an unserer Seite, sehr gut vorstellen können. Da es sich um die erste Schwangerschaft handelte, schwang jedoch bei uns beiden eine klitze kleine Unsicherheit mit. Ich war etwas mehr bei einer Hausgeburt, als mein Mann. Die Risiken sind doch im Hinterkopf. Was kommt auf uns zu, wie wird die Geburt sein und was ist wenn… Wir waren beide nicht bei 100%. Gegen Ende der Schwangerschaft haben wir uns nochmal lange und ausführlich über eine Hausgeburt unterhalten und wir sind zum Entschluss gekommen, dass wir auf Nummer Sicher gehen und eine Geburt im Krankenhaus wählen. Dennoch war der Gedanke, die Zeit im Krankenhaus so minimal zu halten, immer da. Ich wollte unbedingt so wenig Zeit wie möglich dort verbringen. 

 

Während eines Akupunktur-Termins habe ich Saskia unsere Entscheidung mitgeteilt. Sie reagierte mit vollstem Verständnis und machte mich noch auf ihre Wehenbegleitung aufmerksam. Da ich nicht wusste, um was es dich handelt, musste mich Saskia erst einmal aufklären.  Man trifft die Vorbereitungen wie für eine Hausgeburt, mit Vertrag, Rufbereitsschaft und allem drum und dran. Sobald die Wehen einsetzen würde Saskia kommen, mich untersuchen und zum gegebenen Zeitpunkt ins Krankenhaus schicken – sofern wir das in der Situation dann noch möchten. Ich berichtete die Vorgehensweise gleich meinem Mann und schnell war klar, dass das der perfekte Mittelweg für mich/uns ist. Ich hatte die Möglichkeit bis zur aller letzten Minute mich zu entscheiden, bringe ich unsere Maus zu Hause oder im Krankenhaus auf die Welt. Je nach Verlauf der Geburt und meinem seelischen und körperlichen Befinden, konnten wir es uns aussuchen. Ich war über diese Möglichkeit sehr happy – es konnte losgehen. Am Dienstag, 28.05.2019 wollte mein Mann eigentlich wieder arbeiten gehen.

 

 Der ET war bereits um 7 Tage überschritten und ich wollte auch, dass sie endlich raus kommt, weil wir so gespannt waren. Der Wecker klingelte gegen 6 Uhr. Wir lagen beide wach im Bett, als ich um 6.15 Uhr zu meinem Mann sagte: Hol ein Handtuch, ich glaube meine Fruchtblase ist geplatzt. Er sprang aus dem Bett und zack, war das Handtuch da. Sein Kommentar: „Na dann kann ich heute wohl nicht mehr arbeiten gehen“ Da ich noch keine richtigen Wehen hatte, lagen wir noch eine Weile gemütlich im Bett und warteten was passiert. Gegen 7 Uhr sind wir dann aufgestanden, die Wehen hatten langsam eingesetzt und es war an der Zeit noch entspannt zu frühstücken. Gegen 7.30 Uhr hat mein Mann Saskia angerufen und ihr Bescheid gesagt, dass es losgeht. Auf die Frage hin, ob sie kommen sollte, meine mein Mann: „So in einer Stunde wäre gut, wir frühstücken noch gemütlich.“ Gesagt – getan. Als gegen halb 9 Saskia kam, hatte ich Wehen im Abstand von 8-10 Minuten. Also alles noch easy. Ich veratmete meine Wehen noch ganz gut.

 

Gegen 9:50 Uhr hatte ich alle 3 Minuten Wehen und Saskia den Muttermund untersuchte, war er ca. 3 cm geöffnet. Sie meinte, dass mir etwas Schmerzen bereitet, die nicht sein müssten. Also machte sie eine Akupunktur. Da die Wehen öfter kamen und ich die ganze Zeit mit geschlossenen Augen auf dem Sofa lag, sagte ich nur: „Ja, mach.“ Ich spürte, dass ich wie in einer leichten Trace war, ich war ganz bei mir und nahm nicht mehr allzu viel um mich herum wahr. Ich veratmete meine Wehen und gab mich dem Ganzen einfach hin. Mein Mann und Saskia umsorgten mich sehr liebevoll und sprachen mir Mut zu. Das tat sehr gut! Dann ging es innerhalb ein paar Minuten gut zur Sache und ich hatte keine Ahnung wie ich es schaffen sollte, mich aufzusetzen, ins Auto zu steigen und ins Krankenhaus zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass ich im Krankenhaus entbinden möchte. Mir war also bewusst, ich MUSS aufstehen, zur Tür gehen und ins Auto steigen. Das überforderte mich maßlos. Die Entscheidung war aber gefallen und ich war mir 100% sicher, so soll es sein und ich schaffe das. Die erste „richtige“ Wehe kam, ich saß bereits auf der Kante vom Sofa, es liefen die Tränen und ich sagte: „Saskia, das tut sooo weh.“ Naja, immerhin saß ich schon mal. Mittlerweile war es ca. 10.45 Uhr Da die Geburt zügig voran ging, merkte ich schnell, dass Saskia und mein Mann mich antreiben, dass ich aufstehen muss und mich Richtung Haustür bewegen soll. 

 

JETZT. Es war ca. 11 Uhr Also gut. Es geht immer irgendwie weiter. Es muss ja. Als ich im Hausgang stand, mein Mann die Tür schon offen hatte, meine Saskia, sie möchte den Muttermund nochmal untersuchen. Meine Wehen waren schon sehr heftig. Also – Tür wieder zu. Der Muntermund war bereits 5 cm geöffnet. „Ihr müsst jetzt gehen“, sagte Saskia. Sie drückte uns noch den Bericht über den bisherigen Verlauf in die Hand und los ging´s. 11.10 Uhr. Der Weg ins Auto war unendlich lang, begleitet von einer Wehe und ich dachte nur: Hoffentlich sind wir schnell da. Mit Presswehen, saß ich wieder mit geschlossenen Augen im Auto, auf dem Weg nach Reutlingen. Zack, saß ich wie ein Schluck Wasser in einem Rollstuhl, meine Krankenhaustasche zwischen den Beinen und mein Mann schob mich in Windeseile direkt in den Kreissaal. Es war ca. 11.35 Uhr. Die Hebamme freute sich sehr über den detaillierten Bericht von Saskia und wusste gleich, lange geht das hier nicht mehr. Also, rauf auf den Stuhl und weiter geht´s. Ich hörte nur noch die Stimme der Hebamme. 

 

Alles andere war völlig ausgeblendet. „Ihr Mann kommt gleich wieder, er muss um parken.“ – ich dachte nur: Himmel, die Kleine kommt und ihr Papa ist nicht da… Nachdem ich in eine andere Gebärposition gebracht wurde, hörte ich dann auch schon wieder: „Ihr Mann ist jetzt da.“ Ich spürte seine Hand an meinem Kopf und ich wusste – jetzt kann sie kommen, alle sind da.

 

Und ein paar Wehen später, erblickte unsere kleine Marie um 12.11 Uhr mit 3.050g um 48cm das Licht der Welt. DANKBAR, GLÜCKLICH & STOLZ – jetzt sind wir eine Familie.

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Swann

Swann – a father reports: a very special and positive experience


My wife opted for a home birth for our first child, with Saskia as midwife. Saskia met with us before the birth, spoke fluent English, and really took time to explain how everything will work. On the day my wife had contractions, her mother and I prepared a space in our living room with a mattress on the floor.
My wife did most of the first part on her own, keeping in touch with Saskia via WhatsApp. After about 18 hours, the contractions had become more regular and intense, and we called Saskia to come.

From that point on, the birth was very challenging for my wife. However, at home, we had a great sense of intimacy and space for my wife to do things as she wanted. Saskia was very professional and helpful the whole time, and we felt that we were in good hands. My wife’s mother and I were able to support during birth in ways that made the experience very special and positive, despite the struggles of delivery. When the baby finally came, I was able to hold her head as she came out, her eyes already wide open, and I cut the umbilical cord. Our baby remained with us right after birth onwards. We were already home, a family, and were able to get some rest.

 

Many husbands are concerned about home births. I would say that if your wife wants to give birth at home then you should support her in this!

For us it was a very intense, emotional yet positive experience which I feel strengthened us as a family.

Swann, 25.05.2019 um 05.08Uhr, 3340g, in Tübingen

 

Trevor

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Henry

„…vorsichtshalber den Rettungswagen gerufen“


Fabian und ich erwarteten unser erstes gemeinsames Kind, ich hatte bereits zwei Jungs. Die Schwangerschaft verlief unkompliziert, allerdings gingen ihr eine Eileiterschwangerschaft und zwei Fehlgeburten voraus, sodass sie von einer großen Angst geprägt war, auch dieses Baby zu verlieren. Bereits in meiner zweiten Schwangerschaft hätte ich mir eine Hausgeburt vorstellen können, verwarf den Gedanken aber recht schnell wieder, da ich in einem Mehrfamilienhaus wohnte. Mein zweiter Sohn kam im Krankenhaus zur Welt. Die Geburt verlief schnell, endete allerdings mit einer Ausschabung, da sich die Hebamme nicht sicher war, ob die Plazenta vollständig ist, nachdem ich etwas mehr Blut verlor. Zuvor hatte sie an der Nabelschnur gezogen, was mir derartige Schmerzen bereitete, dass mir auch heute noch schlecht wurde bei dem Gedanken daran. Aufgrund dieser Erfahrung hatte ich mir geschworen, ein weiteres Kind nicht im Krankenhaus zu bekommen.

 

Bereits in der Schwangerschaft, die leider zu früh endete, setze ich mich mit Saskia in Verbindung und besprach mit ihr, dass ich mir eine Hausgeburt vorstellen könnte. Als ich erneut schwanger war, wartete ich etwas länger, bis ich mich wieder bei ihr meldete und wir vereinbarten einen Termin ein paar Wochen später. Wir machten bei diesem Termin die Vorsorge, das Thema Hausgeburt sprach ich allerdings nicht mehr an – so sehr ich mir eine Hausgeburt wünschte, so sehr hatte ich Angst, dass es wieder zu Komplikationen mit Nachblutungen kommen könnte. Darum versuchte ich mich innerlich mit dem Gedanken an eine weitere Klinikgeburt anzufreunden, auch als mein Frauenarzt mir aufgrund der Vorgeschichte von einer Hausgeburt abgeraten hatte. Ich dachte, ich könnte ihn um seine Meinung bitten, da er früher selbst Hausgeburten begleitete. So vergingen die Wochen… ich fühlte mich komplett unwohl bei dem Gedanken an die Geburt im KKH, dachte aber, ich hätte keine andere Wahl. Oft sprach ich mit Fabian darüber und sagte ihm, wie unglücklich ich damit bin.


Der Geburtsvorbereitungskurs bei Saskia begann – dort lernte ich Frauen kennen, die bereits eine oder mehrere Hausgeburten hatten und sehr positiv davon berichteten. Mein Wunsch verstärkte sich noch mehr. Ich entschied, zur Geburtsanmeldung ins Krankenhaus zu gehen und sollte ich danach immer noch kein besseres Gefühl haben, nochmals mit Saskia zu sprechen. Dies tat ich in der 39. Woche und teilte ihr mit, dass ich mir eine HG wünsche, sofern sie bei meinem ewigen hin- und her noch damit einverstanden ist. Mittlerweile war ich in der 40. Woche angelangt und gefühlsmäßig sehr genervt und gestresst. Kamen meine beiden großen Jungs doch in der 39. Woche… ich hatte fest damit gerechnet, dass der Kleine auch früher kommen würde, aber natürlich hatte er noch genug Zeit. Ich hatte bereits über Wochen immer wieder regelmäßige Wehen und auch der Kopf des Kleinen war schon lange sehr tief im Becken, bewirkt hatten die Wehen bis dato aber nichts. Am 20.05. war ich kurz davor, Saskia anzurufen- bis die Wehenabstände unter der Dusche erst weniger wurden und schließlich ganz aufhörten. Mittwoch, den 21.5. waren Fabian und ich zum letzten Termin des Geburtsvorbereitungskurses. Meinen Kleinen brachte ich zuvor zum Papa, mein Großer hatte am nächsten Tag Schule und blieb deshalb zu Hause.

 

Auf dem Rückweg witzelte mein Mann noch, dass es die Nacht losgehen könnte und ich sagte, wir sollten Saskia wenigstens ein paar Stunden Feierabend gönnen, schließlich ging der Kurs bis 21.Uhr. Zuhause angekommen ging ich relativ zügig schlafen. Um 3.15 Uhr stand ich auf, um auf die Toilette zu gehen. Danach lag ich mit einer inneren Unruhe und schlaflos wieder im Bett. Um 3.45uhr spürte ich ein extremes Stechen im Unterleib und ich wusste in diesem Moment sofort, dass es diesmal losgehen würde. Nun wusste ich wieder, welches Gefühl bei den Übungswehen in den Wochen zuvor gefehlt hatte. Ich stand auf, liegen war ohnehin ungemütlich und tigerte durch die Wohnung.


Alle paar Minuten musste ich auf die Toilette. Die Wehen zogen schon gehörig, sodass ich mich meist im Bad zum Veratmen auf die Heizung stütze. Zwischendurch schaltete ich die Kaffeemaschine ein und trank in den Wehenpausen 2 Kaffee. Da meine zweite Geburt insgesamt 4h dauerte, hatten wir uns im Vorfeld geeinigt, nicht allzu lange zu warten, bis ich mich melden würde. So ließ ich Fabian einen Kaffee raus und ging um 4.45uhr nach oben (wo er auf dem Sofa eingeschlafen war) und weckte ihn. Er freute sich schon, dass ich mal gemeinsam morgens mit ihm aufstehe, weil er um diese Zeit regulär aufstehen muss – bis ich ihm sagte, dass er am heutigen Tag nicht zur Arbeit muss. Ich hielt es oben im Sitzen auf dem Sofa nicht aus und ging wieder nach unten. Fabian kam nach und wir besprachen, wann wir Saskia anrufen würden. Ich wollte erst duschen, da mir extrem warm war und ich stark schwitze und danach anrufen, er war dafür, vorher anzurufen, da sie mindestens 45min zu uns bräuchte. Also rief er an und ich ging zum duschen, was ich aufgrund der Intensität der Wehen schnell bereute.


Um 6uhr kam Saskia bei uns an und gemeinsam mit Fabian legte sie das Sofa mit Folien+ Decken aus. Ich lief weiterhin in der Wohnung umher und stützte mich bei jeder Wehe aufs Treppengeländer oder Waschbecken, je nachdem, wo ich mich gerade aufhielt. Die Wehen kamen bereits im Abstand von 3min. Saskia erledigte am Esstisch Papierkram, Fabian hielt sich im Hintergrund und ich war ganz bei mir. Ich hatte im Vorfeld gesagt, dass man mich, insbesondere während einer Wehe, bitte einfach nur in Ruhe lässt. So konnte ich mich vollkommen auf mich konzentrieren und kam mit den Wehen gut zurecht. Saskia hörte in regelmäßigen Abständen nach den Herztönen des Kleinen, stellte mir zwischen den Wehen ein paar Fragen, ließ mich aber sonst auch in Ruhe. Kurzzeitig ging ich ins Schlafzimmer, kniete mich vor das Bett, legte meinen Kopf darauf ab und veratmete so die Wehen. Saskia wollte mich allerdings im Blick behalten und fragte daher, ob es in Ordnung wäre, ich würde wieder ins Wohnzimmer kommen oder ob sie ins SZ kommen solle. So nahm ich diese Position im Wohnzimmer am Sofa ein. Kurz vor 8uhr fragte ich, ob Saskia schauen könnte, wie weit sich der MuMu bereits geöffnet hat. Dazu habe ich mich irgendwie auf dem Sofa hingelegt, wie es einigermaßen erträglich war. Sitzen und liegen ging gar nicht. Wir waren bei 88-9cm. Kurz darauf schlug Saskia vor, dass ich die Badewanne probieren könnte. Ich war mir unschlüssig, Fabian hat dann vorausschauend einfach Badewasser eingelassen, worüber ich im Nachhinein sehr froh. Um 8.15uhr ging ich in die Wanne. Der 3- minütige Abstand, den ich seit dem Wehenbeginn hatte, hat mich geschlaucht und ich war erleichtert, dass ich mich in der Wanne sogar hinlegen und entspannen konnte. So konnte ich für die Endphase kurz verschnaufen und neue Kraft tanken.

 

Gegen 9uhr nahm der Druck zu und ich konnte ihm etwas nachgeben. Saskia fragte, ob ich mir vorstellen kann, mein Baby in der Wanne zu bekommen und ich bejahte. Um 9.12uhr sprang dabei die Fruchtblase und 2 heftige 5min + 2 Wehen später war Henry um 9.17 Uhr in der Wanne geboren. Durch die Intensität der letzten Minuten stand ich erstmal für wenige Sekunden neben mir, bis mir Saskia den Kleinen auf die Brust gelegt hat. Da realisierte ich, dass alles gut war und unser so sehr gewünschtes Baby nun endlich bei uns war und war nur noch unendlich dankbar und froh. Im nächsten Moment sagte ich, dass mein Schwiegervater, der unter uns wohnt, mich bestimmt gehört haben wird 😉 wir warteten etwas ab, bis der Kleine abgenabelt wurde. Wir entschieden uns aber dafür, nicht komplett abzuwarten, bis die NS vollständig auspulsiert ist, damit die Plazenta kommen kann. Henry wurde in vorbereitete warme Handtücher gewickelt und an Fabian übergeben, ich begab mich in die Hocke, damit die Plazenta kam. Während ich noch in der Wanne war, kam schwallartig Blut. Ich sollte mich auf den Wannenrand setzen, während Saskia kontrollierte, ob die Plazenta vollständig war.

 

Als es nochmals schwallartig blutete, stand ich auf und lief schnell ins Wohnzimmer auf das Sofa. Da unklar war, ob noch ein Plazentarest in der Gebärmutter war und aufgrund der Blutungen bekam ich es mit der Angst zu tun, sodass Saskia vorsichtshalber den RTW rief. Ich bekam Henry auf die Brust gelegt, Fabian wischte das Blut vom Boden auf und ging vors Haus, um auf den RTW zu warten. Bis die Sanitäter bei uns eingetroffen waren, hatte die Blutung glücklicherweise wieder nachgelassen, sodass die Sanitäter nur mehrmals meinen Blutdruck gemessen haben, und dann ohne mich wieder fuhren. Saskia hat während dieser Situation sehr besonnen reagiert. Nachdem der RTW abgefahren war, hielten meine Eltern auf der Durchfahrt für 10min bei uns und danach machten wir um kurz nach 11uhr noch die U1 und zogen Henry an. Der kleine große Mann war 54cm und wog 4020g, hatte riesige Hände und lange Fingernägel, als wäre er frisch von der Maniküre gekommen. Bis 13uhr blieb Saskia noch bei uns, dann fuhr sie nach Hause und Henry und ich kuschelten auf dem Sofa.

 

Ich bin Saskia unglaublich dankbar, dass sie mich zur HG ermutigt und mir dieses wunderschöne und vollkommen selbstbestimmte Geburtserlebnis ermöglicht hat. Henry ist von Anfang an ein ruhiges und zufriedenes Baby. Ich bin mir sehr sicher, dass dies auch damit zusammen hängt, wie ruhig und friedlich er zur Welt kommen durfte.

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Ronja Karoline

„mein Mann durfte unser Baby in Empfang nehmen“


Nachdem unsere 1. Tochter im Krankenhaus geboren ist und unsere Erfahrungen dort nicht nur positiv waren, hatten wir beschlossen, dass jedes weitere Kind, sofern möglich, nicht im Krankenhaus das Licht der Welt erblicken soll. Und so sind unsere 3 weiteren Töchter ganz entspannt zu Hause geboren. Ich dachte immer, bei der 4ten Schwangerschaft weiß ich, wie es läuft… Kurz vor Termin, habe ich mich dann doch gefragt, wie das denn bei den anderen war, woher wusste ich, dass das jetzt keine „Übung“ mehr ist, sondern, dass es tatsächlich los geht.


Doch das Wunderwerk Körper gibt da ganz klare Signale. So wusste ich, am Morgen des 12.April, als ich die Kinder für den Kindergarten fertig gemacht habe, dass wir bald zu 6 sein werden. Nichts desto trotz, mussten die Kinder erst mal in den Kindergarten. Als das erledigt war, habe ich die Kinder untergebracht, meinen Mann und Saskia informiert und mich dann erst einmal hingelegt um Kraft zu sammeln, ich war seit 2 Wochen ziemlich erkältet. Gegen Mittag kam Jürgen nach Hause und hat das Schlafzimmer „Geburtsbereit“ gemacht. Ich bin dann ins Schlafzimmer umgezogen. In der Zeit kam irgendwann unsere Geburtsfotografin.


Der heftige Husten hat mich sehr angestrengt, ich hatte in den Wehenpausen ständig Hustenanfälle und hatte das Gefühl nicht genug Kraft zu haben. Aber das war unserem Baby ziemlich egal, das hatte beschlossen heute zu kommen. Als Saskia kam, hatte ich alle 4 Minuten Wehen. Ich war da schon ziemlich fertig und habe immer wieder geweint. Saskia hat mich dann irgendwann daran erinnert, dass ich nicht ins Krankenhaus will, wenn es nicht sein muss und hat mir eine Akupunktur Nadel zur Stärkung gesetzt. Das hat mich noch einmal alle Kräfte mobilisieren lassen und ich habe alles getan, was ich konnte um zu Hause bleiben zu können.


Um 17.40 durfte mein Mann erst den Kopf und dann den Rest unseres Babys in Empfang nehmen. Dieses Gefühl ist, auch beim vierten Mal, immer wieder unbeschreiblich schön! Ich habe vor Freude und Erleichterung geweint. Ich habe dann nachgeschaut, was es denn ist, und habe lachend meinem Mann mitgeteilt, dass ich unsere 4. Tochter im Arm halte. Was für ein Wunder. Dann mit Mann und Baby ins eigene Bett kuscheln ist unbeschreiblich schön.

Mit Saskia an unserer Seite haben wir uns die ganze Zeit sicher und unglaublich gut betreut gefühlt. Wir würden es immer wieder so machen…


Die Fotos unter diesem Bericht stammen von:
Melanie Schneider Fotografie
Obere Einsteinstraße 45
72555 Metzingen
hallo@melanie-schneider.de
https://www.melanie-schneider.com

Charlie

Charlie

Charlies Geburt


Wie war die Hausgeburt von unserem Sohn Charlie? 

ENTSPANNT: Sagen wir alle, vor allem entspannter als bei der Geburt unseres ersten Sohnes in der Klinik, sagt der Papa.

 

HEIMELIG und GEMÜTLICH: Die erste Nacht mit unserem kleinen Charlie im eigenen kuscheligen Bett war wunderbar.

 

ACHTSAM: Mir hat besonders gefallen, dass der Papa so eine wichtige und aktive Rolle gespielt hat, nicht nur während der gesamten Geburt, sondern auch die ersten Tage und Nächte danach.

 

SELBSTBESTIMMT: Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass irgendetwas gegen meinen Willen geschah, unser Kleiner blieb immer in unserer Nähe.

 

SAUBER: Charlie ist in der Badewanne auf die Welt gekommen,da konnten wir alles den Abfluss hinunterspülen 😉

 

RUHIG: Sagte unsere Nachbarin, die im Nebenzimmer geschlafen hat und nichts mitgekriegt hat

 

FRIEDLICH: Charlie ist ganz ruhig auf die Welt gekommen

 

FAMILIÄR: Nur liebe Menschen um uns herum

 

SCHÖN: Sagte unser zweijähriger Sohn Marlon, der während der Geburt mit Oma im Wohnzimmer spielte und dann Charlie in der Badewanne begrüßte

 

Die Hausgeburt war ein sehr aufregendes Ereignis für unsere kleine Familie, aber wir fühlten uns zu jeder Zeit in sicheren Händen.


Ein dickes Dankeschön, dass du uns das möglich gemacht hast Saskia.

 

Hanna, Denny, Marlon und Charlie

Amina 1

Amina

Aminas Geburt


Am 27.02.2019 um 03:30 Uhr war mir im Traum so, als ob du dich kräftig strecken würdest. Dann noch ein weiteres Mal. Schließlich merkte ich, dass sich dies sehr regelmäßig anfühlte. Das war kein Strecken. Ich wachte auf und hatte im Gefühl, dass du heute auf die Welt kommen möchtest… 💗💗💗 Ich nahm den Wehenzähler, um zu überprüfen, ob noch Zeit zum schlafen ist. Im Halbschlaf konnte ich die Abstände schwer einschätzen, der Wehenzähler zeigte mir dann regelmäßig alle 3 Minuten Wehen an. Die Wehen waren regelmäßig, aber noch angenehm zu veratmen. Ich schrieb meiner Hebamme, meiner Geburtsbegleiterin und meinem Mann dass es heute passieren könnte. Insgeheim war ich mir sicher, ich wusste aber auch dass noch genügend Zeit war, damit jeder ausschlafen konnte. Mein Mann lag im Krankenhaus wegen einer OP am Vortag. Meine Mama war zur gleichen Zeit aufgewacht, so schrieb ich mit ihr ein bisschen. Ich trank einen Tee, nahm ein Heublumen Sitzbad und versuchte noch einmal zu schlafen.

 

An Schlaf war nicht mehr zu denken, das merkte ich recht schnell. Gegen 6 Uhr wurden dann alle langsam wach. Unser Sohn schlief ungewöhnlich lange. Ab 06:30 Uhr taten die Wegen schon gut weh und ich fand keine angenehme Position mehr. Ich bat meine Geburtsbegleiterin sich auf den Weg zu machen, ich selbst fing an den Pool aufzubauen und Schulbrote für den Großen zu machen. Mittlerweile hatte ich das Gefühl dass mein Sohn endlich in die Schule gehen soll, damit die „Pflicht“ erledigt ist und alles seinen Lauf nehmen kann. Ohne diesen Punkt wäre die Geburt vom Gefühl her noch schneller gegangen. Meine Geburtsbegleiterin traf zwischen 07:00-07:30 Uhr ein und half mir den Rest vorzubereiten und die Hebamme herbeizurufen. Mein Mann versuchte mich die ganze Zeit super süß telefonisch zu unterstützen, leider lenkte mich das mehr von meiner inneren Ruhe ab, sodass ich ihn auf meine Geburtsbegleiterin verwies. Bis ca viertel vor 8 Uhr saß ich dann im Pool und konnte mich langsam auf den Endspurt einstellen. Um 8 Uhr gaben sich Sohnemann und Hebamme die Türklinke in die Hand und ich konnte richtig aufatmen.

 

Von da an habe ich mich mit meiner Geburtsbegleiterin in meine eigene Welt zurück gezogen und nach Hypnobirthing verarbeitet. Für die Regenbogenentspannung war es zu dem Zeitpunkt schon zu spät, die Wehen waren zu stark. Die Musik, das Duftaroma, die Berührungen und Visualisierung, die innere Einstellung und Atmung haben durch die Konditionierung aber sehr gut begleitet. Von Anfang an sind die Wehen im 3-Minutentakt geblieben und haben sich lediglich in der Intensität gesteigert. Dann kam der Punkt „ich will, dass sie raus kommt“. Die Wehen waren mittlerweile fast überwältigend, daher entschied ich sie jetzt kommen zu lassen. In den Wehenpausen konnten wir aber trotzdem herzlich lachen. Meine Hebamme hat sich auf die nötigsten Untersuchungen beschränkt. Alles in allem waren es nur 2x Herztöne messen. Sie hat mich mit meiner Geburtsbegleiterin arbeiten lassen und genau im richtigen Moment das richtige gesagt oder gehandelt.

 

Als unsere Kleine sich auf den Weg nach draußen machte, ging relativ schnell der Druck nicht mehr weg und ich spürte kontinuierlich wie sie sich auf den Weg machte. Dann hörte ich ein „plopp“, das war wohl die Fruchtblase. Es kostete unglaublich viel Kraft und nur durch Atmung war das nicht zu bewerkstelligen. Ich stand im Vierfüßler und es brannte wie Feuer. Meine Hebamme sagte: „du musst jetzt mutig sein“. Dieser Satz gab mir unglaublich viel Kraft. Plötzlich fühlte ich, wie es nicht mehr weiter ging. Die Hebamme bat mich aufzustehen, das tat ich. Ich hatte allerdings das Gefühl mich nicht weiter bewegen zu können, wie ein Schraubstock der mich in Position zwingt und die Hände fest am Beckenrand. Auf einmal fühlte es sich an, als ob jemand an meinem Baby zog und es zappelte wie ein Fisch. Mir wurde versichert dass keiner etwas anfasst. Ich schob mit und spürte wie die Kleine half, dann löste sich die Spannung schlagartig und die Maus war da, das Händchen bei Geburt im Gesicht. Das Wasser wurde allerdings direkt rot und es wurde schnell klar, dass die Nabelschnur bei der Geburt gerissen ist. Die Hebamme schaltete schnell, drückte die Nabelschnur an der Maus per Hand ab und ließ sich von meiner Geburtsbegleiterin Klemmen geben.

 

Ich musste dann leider recht rasch aus dem Wasser, weil die Blutung auf meiner Seite auch gestoppt werden musste.Dann lag ich da, mit meiner Maus auf dem Arm, glücklich und völlig kraftlos und rief meinen Mann per Videochat an und mir liefen die Tränen vor Glück. Ein kerngesundes Mädchen kam um 09:28 Uhr mit 3900g und 53cm + 35cm KU nach nur 6h zu Hause im Pool zur Welt. Wir durften erstmal kuscheln und stillen, haben uns Pizza zum Mittagessen bestellt und irgendwann, als dann alle eingekuschelt waren wurde dann ganz in Ruhe die U1 gemacht. Die Nabelschnur hatte nur 48cm und hätte eine Geburt verhindert, wäre sie nicht gerissen. Gegen 12:30 Uhr kam unser Sohn von der Schule nach Hause und war genau wie der Papa überrascht, dass es so schnell ging. Als ich wieder bei Kräften war, haben wir am Nachmittag meinen Mann im Krankenhaus besucht. Es war eine wunderschöne selbstbestimmte Geburt. Bessere Geburtsbegleiter hätte ich mir nicht vorstellen können, denn sie haben mich genau im richtigen Maß unterstützt oder sich zurück gehalten.

 

Ich habe mich mit Hypnobirthing und der perfekten Schwangerschaft nach Alex Green vorbereitet. Außerdem die Bücher Alleingeburt und Instictive Birth gelesen. Unsere Maus hat nach der Geburt kaum abgenommen, stillen klappt wunderbar, sie war nicht ein bisschen Gelb und ist ein sehr ruhiges Baby.

In der Schwangerschaft habe ich auf viele Untersuchungen verzichtet (Streptokokken, Diabetes..) und fast alles mit Hebammenvorsorge gemacht. Ich habe viel auf mein Gefühl vertraut und selbst den Bauch abgetastet.

 

💗💗💗 …ich bin begeistert von mir selbst, dass ich mich so gut auf mein Gefühl verlassen kann. Jeder Moment war in mir getimed und von mir bestimmt. Ich bin erstaunt, denn ich kannte dich bereits. Ich halte deinen Po in meiner Hand und er fühlt sich genauso an, wie ich ihn durch meine Bauchdecke kenne. Wie ich ihn rechts über meinem Bauchnabel spüren konnte, Handflächengroß, knochig und doch weich. Deine Füßchen sind genauso groß, wie ich sie bereits tasten konnte und so kräftig, wie ich im linken Rippenbogen spüren konnte. Ich kenne dich und vertraue auf mich. Ein wunderschönes Gefühl

 

Dana

Dana

Zuhause geboren

Dana * 30.01.2019 mit 3400g

 

Unendlich dankbar können wir verkünden:
Unsere Tochter Dana ist am 30.01.2019 nachmittags in unserer Badewanne zuhause zur Welt gekommen. Und alle Geschwister waren dabei. So wie wir es uns gewünscht haben. Ja da haben mich schon einige Menschen gefragt ob das denn für die Kinder nicht schädlich oder verstörend sei. Meine Frage auf diese Frage lautet: wie weit sind wir von unserem ursprünglich natürlichen Sein entfernt, wenn zweijährige Knirpse schon massenweise Medienkonsum gewohnt sind und es einem auf der anderen Seite davor graust sein Kind das Wunder der Geburt seines Geschwisterchens erleben zu lassen? Und nein, ich habe nicht geschrien.


Und die Geräusche, die am Schluss aus mir raus kamen hat die Oma erklärt: die Mama braucht jetzt ganz viel Kraft, damit das Kind kommen kann. Fühlen und sagen was IST haben wir verlernt. Mein Mann und ich erlangen diese Fähigkeit mühsam Schritt für Schritt wieder. Und ja, das ist teilweise anstrengend und frustrierend und es lohnt sich allemal! Beim Geburtsprozess hilft es ungemein sich auf das ein zu lassen was IST. Den Schmerz nehmen und JA zu ihm zu sagen, denn er hilft Stück für Stück dieses Wunder ins Leben zu holen, das sich 9 Monate entwickelt hat in Mamas Bauch. Das Vertrauen in den eigenen Körper, in das Kind und seine gewählte Geburtserfahrung war bei mir bei allen vier Kindern gegeben.


Und auch die Bereitschaft alles andere zu akzeptieren wie z.B. einen Kaiserschnitt, wenn denn wirklich nötig wäre. So durften wir nun als Familie das Schönste erfahren: zuhause, gemeinsam, in vertrauter Umgebung und ohne Komplikationen. Und nun ist dieses kleine Wunder bei uns gelandet. Wir danken allen, die an uns gedacht haben und an uns denken, denn ich bin mir sicher, dass mich das Feld der Frauen getragen hat und auch all die guten Gedanken und Wünsche aller Menschen, die so zahlreich mitgefiebert haben! Für uns heißt es nun zu sechst miteinander ankommen.


Und ich finde es auch ok zu erwähnen, dass das nicht nur schön und rosarot ist.


Ganz herzliche Grüße
Ines

Saskia de Koning Hebamme Engstingen 12

Lea

„UNSERE MAGISCHE NACHT“
Lea * 16.12.2018 mit 4100g und 55 cm

 

Ich möchte zuerst etwas weiter ausholen, da Saskia mich durch eine nicht ganz einfache Schwangerschaft so wundervoll, wertschätzend, bestärkend begleitet hat und erheblich dazu beigetragen hat, dass unsere Lea in einer magischen Nacht zuhause zur Welt gekommen ist. Meine dritte Schwangerschaft wurde von einer Schwangerschaftsdepression überschattet. Zutiefst traurig und voller Angst, mein absolutes Wunschkind nicht annehmen und lieben zu können erschlug es mich kurz vor der Halbzeit der Schwangerschaft. Ich hatte bereits nach der Geburt unseres ersten Kindes eine späte Wochenbettdepression, die letztendlich auch einen stationären Mutter-Kind-Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik notwendig machte. Damals war der Weg bis ich mit meinem dann einjährigen Sohn in die Klinik konnte, steinig und schwer. Ich fühlte mich oft alleine gelassen und verzweifelt. Für mich war der Klinikaufenthalt wichtig um wieder an mich selbst zu glauben, Selbstvertrauen in mich als Frau und Mutter zurück zu gewinnen um mir ein weiteres Kind zuzutrauen, denn wir wünschten uns schon immer mehr als nur ein Kind.

 

Nach diesem Klinikaufenthalt stand auch fest, dass ich für eine weitere Schwangerschaft eine Hebamme brauche, die Hausgeburten anbietet und eine Frauenärztin, die dies unterstützt und mir keine Steine in den Weg legt, eine selbstbestimmte und hoffnungsvolle Schwangerschaft und Geburt erleben zu wollen. So kam ich Ende 2015 auf Empfehlung einer Freundin dazu, Saskia anzurufen. Die wertvollste Entscheidung die ich seit langem getroffen habe. Und ich schwor mir, sollte es mir wieder so schlecht gehen, so werde ich nicht zögern, alle notwendigen Schritte in die Wege zu leiten und mir die Hilfe holen, die es braucht. Das bin ich mir, meinem Mann und meinem Kind schuldig. Glücklicherweise verlief die folgende Schwangerschaft unserer Tochter, die wundervolle Hausgeburt mit Saskia im Juli 2016 und das Wochenbett absolut problemlos und sehr tiefenentspannt. Diese schöne und unkomplizierte selbstbestimmte Geburt zu Hause, mit so liebevoller Unterstützung von Saskia war, in Hinblick auf die komplikationsreiche Klinikgeburt und das schwierige erste Lebensjahr meines Sohnes, wahrlich heilsam für meine Seele. Die Geburtserfahrung mit Saskia war somit quasi mit dafür verantwortlich, dass wir uns Anfang des Jahres 2018 für ein weiteres, letztes Wunder entschieden haben. 

 

Unsere Reise begann bereits im März…

Mit Entschluss zu einem weiteren Wunder informierte ich Saskia, dass wir uns womöglich bald schon wieder öfters sehen würden. Auch sie freute sich über unsere Entscheidung und auf ein baldiges Wiedersehen. Schneller als gedacht kam Saskia zum ersten Hausbesuch um die Schwangerschaft zu bestätigen, die ersten Blutuntersuchungen vorzunehmen und mir meinen Mutterpass auszustellen. Ach, wie sehr wir uns freuten und Saskias positive Art, ihr Urvertrauen in die Natur, in den weiblichen Körper gab mir die nötige Ruhe und Gelassenheit, die ersten Wochen zuversichtlich zu bleiben. Wir sahen uns öfters als ich erhofft hatte, denn mich hatte die Übelkeit schwer im Griff. Saskia verschaffte mir mit Akupunktur erholsame Abhilfe, auf die ich nicht verzichten mochte. Kaum war die Zeit der Dauerübelkeit vorbei, nahm alles einen ganz anderen Verlauf, als ich ihn mir erwünscht und erhofft hatte. Mir ging es innerhalb kürzester Zeit psychisch sehr schlecht, so dass ein mehrwöchiger stationärer Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik unumgänglich war. Ich telefonierte in dieser Zeit oft mit Saskia, die mich immer wieder ermutigte und darin bestärkte, dass ich, mit der Entscheidung stationär zu gehen, den richtigen Weg gehe. Sie sagte mir unzählige Male, wie sehr sich mich dafür bewundere, dass ich alle notwendigen Schritte so selbstständig und mutig in die Wege geleitet habe und mich dieser großen Herausforderung so bereitwillig stellte. Immerhin hatte ich zuhause zwei kleine Kinder, die ich innerhalb kürzester Zeit in die fremden Hände einer Haushaltshilfe geben musste.

 

Ich war zutiefst traurig und von der Angst geplagt, mein drittes Wunschkind nicht annehmen und lieben zu können. Ich zweifelte, ich haderte, ich weinte… Saskia hatte zu jedem Zeitpunkt ein offenes Ohr für mich und unterstützte mich zusätzlich zu den Vorsorgeuntersuchungen mit Akupunktur, Gesprächen und Umarmungen, die mir viel Kraft und Mut gaben weiter durch die Schwangerschaft und die Klinikzeit. Im Oktober, 8 Wochen vor ET, wurde ich Entlassen und durfte mit neuer Kraft und Zuversicht auf die letzten Schwangerschaftswochen blicken. Saskia erfreute sich an mein zurückgewonnenes Strahlen im Gesicht und begleitete mich weiterhin fürsorglich durch die letzten Wochen. Ich war mittlerweile guter Dinge, die bevorstehende Geburt mit Saskias Hilfe gut meistern zu können und konnte die aufsteigende Freude auf mein drittes Wunschkind förmlich wachsen spüren.

 

Unsere magische Nacht begann…

… an ET+1. Es war Samstagabend. Nichtsahnend was für ein Wunder die Nacht mit sich bringen würde, brachte mein Mann unsere beiden Kinder ins Bett. Ich verbrachte meine freie Zeit noch an der Nähmaschine. Noch beim Abendessen rätselten wir darüber, wie wohl die Geburt diesmal beginnen würde. Ich sagte noch, da diese Schwangerschaft so ganz anders verlaufen ist als die anderen, so müsste die Geburt diesmal eigentlich mit einem Blasensprung beginnen, den Fall hatten wir bisher noch nicht. Wir waren beide optimistisch, dass alles irgendwie schon so kommen wird, wie es kommen sollte und wie es für uns richtig war. Saskia hatte uns während der Schwangerschaft so wahnsinnig bestärkend unterstützt und uns in unserem Vertrauen weiter wachsen lassen. So war es doch unsere zweite bevorstehende Hausgeburt, die wir mit Saskia erleben sollten. Wir waren, dank ihrer Hilfe durch eine nicht ganz einfache Schwangerschaft, mental und emotional bestens gerüstet und fühlten uns absolut sicher. Mal wieder.

 

Saskia war am Tag zuvor zur Vorsorge und zur geburtsvorbereitenden Akupunktur da. Sie hielt mich weiter dazu an, geduldig und gelassen zu bleiben und freute sich mit uns auf unser Kind. Wie wohltuend das war, dass sich meine Hebamme genau so sehr auf unser Kind freut, wie wir selbst. Ich genoss ihre fröhliche und zuversichtliche Art, die so wahnsinniges Vertrauen in die Frau, die Natur in eine Geburt ausstrahlte. Nun gut. Nachdem wir dann noch einen Film angeschaut hatten, gingen wir kurz vor Mitternacht ins Bett. Normalerweise wäre unsere Tochter zu dieser Zeit schon zu uns ins Bett gewandert, was sie jedoch nicht war. Ich sagte noch zu meinem Mann: „irgendwas ist anders. Schon komisch, wenn sie plötzlich mal nicht bei uns liegt.“ Sonntag, der 3. Advent, wie er nicht schöner hätte werden können begann. Kurz nach 1 Uhr wachte ich auf um auf Toilette zu gehen. Ich war mir nicht sicher, ob ich Wehen hatte oder nur davon geträumt hatte, aber irgendwas war anders und mal wieder empfand ich den Druck beim sitzen eher unangenehm. Ich dachte mir nichts weiter dabei und wollte zurück ins warme Bett.

 

Vor den Kinderzimmertüren stand ich dann plötzlich in einer großen, warmen Pfütze und zweifelte an meinem Verstand. Ich wusste nicht, was ich zuerst tun sollte und entschied mich dazu, zuerst ins Schlafzimmer zu gehen um meinem Mann zu wecken bevor ich zurück ins Bad ging, um mich mit Handtüchern zu bewaffnen. Mein Mann war erst etwas verwirrt, stand dann auf und verschwand im Keller um die Heizung aus dem Stand-by-Modus zu locken. Er machte ums Haus rum die Kerzen an und parkte das in der Einfahrt vergessene Auto noch in die Garage, so dass wir im Bedarfsfall nicht erst noch Scheiben kratzen müssen.

 

Ich schrieb Saskia eine Nachricht, da ich sie noch nicht wecken wollte und gab unserer Geburtsfotografin ebenfalls die Info durch, dass die Fruchtblase geplatzt sei und ich mich melden würde, sobald die Wehen eingesetzt haben. Das taten sie dann auch wenige Minuten später. Und wie. Ich machte es mir mit meinem Pezziball, Decken und Wärmekissen auf unserem Wohnzimmersofa bequem und veratmete eine Wehe nach der nächsten. Nach etwas mehr als einer Stunde waren die Wehenabstände bereits bei 5 Minuten, so dass ich unserer Fotografin aus Stuttgart grünes Licht gab. Nach weiteren 30 Minuten waren die Abstände bei unter 2 Minuten und die Intensität und der Druck ins Becken nahmen deutlich zu, so dass ich meinem Mann nun die Erlaubnis gab, Saskia aus dem Bett zu klingeln. Ich freute mich auf ihre Anwesenheit, ohne jedoch wirklich Verlangen danach zu haben. Es gab mir aber Sicherheit zu wissen, dass sie da ist, sollten unsere Kinder wach werden.

 

Saskia kam froher Dinge und sprach mir sofort ermutigend zu. Ach tat es gut, sie hier zu haben. Ihre positive Art, ihre Leichtigkeit, ihr Urvertrauen, das ist Balsam für die wehende Frau. Kurz darauf kam auch unsere Fotografin und fügte sich so harmonisch in das Geschehen ein. Saskia bereitete ihre Unterlagen zur Dokumentation etc. vor, mein Mann kochte Tee und es wurden Kerzen angezündet, während unsere Fotografin anfing, Fotos zu machen. Klick… klick… dann vergaß ich mich in meiner Atmung und war wieder ganz bei mir. Es war bereits 4:30 Uhr, als mich Saskia untersuchte. Erfreulicherweise war der Muttermund schon bei 6-7 cm, jedoch zu früh um den starken Druck den ich spürte, nachzugeben. Saskia sprach mir gut zu, dass ein so baldiger Druck doch sehr gemein sei aber ich das wirklich gut handhaben würde. Ihr Verständnis für meinen Unmut über diesen Druck tat mir unglaublich gut, denn es war frustrierend. Saskia fragte mich, ob ich vielleicht in die Badewanne möchte, da im Wasser der Druck vielleicht erträglicher wäre. Ich wollte den Aufwand nicht und war hin und hergerissen. Ich hatte im Vorfeld mit meinem Mann besprochen, dass er mich ermutigen soll in die Wanne zu gehen, da ich mir schon immer heimlich eine Wannengeburt gewünscht hatte, ich den Aufwand aber scheute. So wurde mein Mann zu meinem Helden. Denn er ließ einfach das Wasser in die Wanne und tat, worum ich ihn gebeten hatte.

 

Um 5 Uhr stieg ich also in unsere Wanne. Erste Erleichterung und plötzlich wurde der Druck anders, intensiver und vor allem in eine andere Richtung deutlicher spürbarer. Ich kam gar nicht mehr hinterher mit der Geschwindigkeit, in der sich unser Kind nun auf den Weg machte. Der immense Druck überkam mich und es war einfach nur noch unmöglich, diesem Druck nicht nachzugeben. Saskia konnte es selbst nicht glauben und ließ mich aber machen… bis ich sagte, das Baby kommt jetzt. Ich tastete also nach meinem Kind und begleitete es auf dem Weg in die Welt. Saskia und mein Mann stärkten mir den Rücken, fühlten und staunten nicht schlecht, als nach nur 20 Minuten das Köpfchen zum Vorschein kam und mit der nächsten unglaublich intensiven Wehe dann der Rest von unserem perfektem Kind.

 

5:22 Uhr unser Kind war geboren und die Welt stand still. Ich drehte es ganz langsam im Wasser um, während Saskia unser Baby von der Nabelschnur befreite. Vorsichtig und behutsam hob ich also dieses kleine Wesen aus dem Wasser – mit weit geöffneten Augen staunte uns dieses Wunder total tiefenentspannt an. Saskia half eben kurz um zum die Atmung zu aktivieren und prompt kam dann auch der gewünschte Protest. Es klopfte an der Badezimmertür. Unser Sohn stand da und durfte sein Geschwisterchen willkommen heißen. Was für ein wundervoller Moment, den ich mir genau so, so sehr gewünscht hatte. Zusammen schauten wir unter das Handtuch, ob er denn nun einen kleinen Bruder oder nochmals eine kleine Schwester bekommen hatte. Für einen kurzen Augenblick war die Enttäuschung da, denn er hatte sich unbedingt ein kleines Brüderchen gewünscht. Doch im Nu waren die Bewunderung und Stolz größer. Und schon schlug das Babyphone unserer Tochter an. So schnell konnten wir gar nicht schauen, flitze er zu ihr um ihr ganz aufgeregt von dem Ereignis aus dem Badezimmer zu berichten.

 

Saskia behielt mich, mein Blutung und meinen Kreislauf, wie auch die Temperatur von unserer Tochter stets gut im Blick und versorgte mich mit warmem Wasser, ausreichend Handtüchern und stolzen Worten. Nach ca. 30 Minuten war die Nabelschnur auspulsiert und wir nabelten ab, um meinen Mann mit den drei Kindern und der Fotografin, die ich überhaupt nicht mehr wahrgenommen hatte, ins Wohnzimmer zu schicken. Saskia nahm die Plazenta in Empfang und untersuchte sie ausgiebig, bevor auch wir dann ins Wohnzimmer wechselnden. Dort untersuchte sie mich auf die quasi nicht vorhandenen Geburtsverletzungen. Sehr wertschätzend, so einfühlsam und liebevoll, eine wahre Wohltat, nach einer so intensiven Geburt so behutsam untersucht zu werden.

 

Saskia erledigte ihre ganzen Dokumentationsarbeiten während ich mit meiner Tochter kuschelte. Irgendwann machten wir dann die Rollläden hoch und staunten nicht schlecht, denn es war alles weiß. Es hatte geschneit… was für ein toller Anblick. Der dritte Advent lag im Schnee und wir hatten eine magische Nacht hinter uns. Bevor mein Mann für uns alle zum Bäcker flitze, machte Saskia noch die U1 und klärte uns gewissenhaft über alles auf, auf was wir nun zu achten hätten. Anschließend haben wir alle gemeinsam gefrühstückt bevor Saskia und unsere Fotografin sich dann entspannt und ebenfalls glücklich auf den Heimweg machten.

 

Liebe Saskia, du hast einen so großen Anteil daran, dass wir eine so magische Nacht, eine so wunderschöne Hausgeburt erleben durfte, ganz so wie ich es mir insgeheim immer gewünscht hatte. 

 

Mit dieser Geburt habe ich all meine Wünsche erfüllt bekommen und bin so unglaublich glücklich und vollkommen. Die Schwangerschaft war nicht einfach, doch du hast mich so liebevoll umsorgt, mir so viel Kraft geschenkt und mir immer wieder Mut gemacht, dass alles Gut werden würde. Ich danke dir so sehr für deine so unglaublich tolle und wertvolle Unterstützung. Du tust meiner Seele gut. WIR danken DIR von Herzen, dass wir dich als Hebamme immer vertrauensvoll an unserer Seite hatten. Tausend Dank, für immer.

Lea * 16.12.2018 mit 4100g und 55 cm

Jonathan

Jonathan-Hermann

„UNFASSBAR! DIESE WUCHT! DIESE HEFTIGKEIT!“

 

Ich möchte gerne etwas weiter „ausholen“:

 

Die Schwangerschaft mit Jonathan war meine Zweite. Schon in meiner ersten Schwangerschaft 2015/16 bin ich wunderbar von Saskia betreut und umsorgt worden. Ich habe eine Geburt im Geburtshaus mit ihr geplant – doch leider kam alles ganz anders. Wir fuhren bei einsetzender Wehen zunächst ins Geburtshaus und haben uns dort mit Saskia getroffen. Die ersten 14 Stunden der Geburt blieben wir dort, mussten dann aber in die Klinik, da es einfach nicht voran ging und ich mit meinen Kräften endgültig am Ende war. Die anschließende Geburt – nach insgesamt fast 24 Stunden Wehen – war in der Filderklinik und ich war dankbar um die Hilfe aber auch mehr als enttäuscht, es nicht im Geburtshaus „geschafft“ zu haben. Saskia hat mir stets Mut gemacht, hat mich immer wieder motiviert, an mich geglaubt, mich gestärkt, aber auch im richtigen Moment die Notbremse gezogen und mich und meinen Mann in die Klinik begleitet. Natürlich gab es offensichtliche Gründe – aber auch Gründe, die wir nie erfahren werden, weshalb es unser erster Sohn so schwer hatte auf die Welt zu kommen.

 

Ich habe nie aufgehört über diese Geburt nachzudenken. Eine Geburt die so anders verlief wie ich es mir gewünscht hatte. Eine Geburt, die mir alles abverlangt hatte und ich irgendwann gespürt hatte, es nicht alleine schaffen zu können. Eine Geburt, die so unendlich lange gedauert hat. Eine Geburt, die mich sehr nachdenklich gestimmt hat – war ich doch so positiv und selbstbewusst gestimmt. Ich habe im Nachhinein viel mit Saskia, meinem Mann, meiner Familie und meinen Freunden darüber gesprochen, immer wieder. Das war gut. Dennoch – ein Gefühl blieb immer: Auch wenn es ein großer schwerer Bub war, auch wenn er nicht richtig lag, ICH HABE ES NICHT ALLEINE GESCHAFFT. MEIN KÖRPER HAT ES NICHT GESCHAFFT.

 

Klar, es war eine Spontangeburt – kein Kaiserschnitt. Aber es hat sich nicht so angefühlt, als würde ICH dieses Kind zur Welt bringen. Vielmehr hat mir eine ganze Kaskade an Maßnahmen dazu verholfen. Ich habe eine PDA gebraucht, es wurde ein Wehentropf angeschlossen, mir wurde die Fruchtblase aufgestochen, ich musste mich hinlegen, der Oberarzt hat viel auf meinem Bauch herum drücken müssen, dass unser Kind endlich das Licht der Welt erblickte. Damit möchte ich keine Angst machen. Es war alles in diesem Moment gut und richtig so, das habe ich gewusst. Ich hatte einfach selbst nicht die Kraft dazu und war dankbar, dass mir geholfen wurde. Aber dennoch, es fühlte sich einfach nicht gut an.


Nie hab ich aufgehört darüber nachzudenken. Nichts wünschte ich mir mehr, als eine gute unkomplizierte Geburt für mein zweites Kind. Eine Geburt, die funktioniert. Eine Geburt, die ich aus eigenen Kräften bewältigen kann. Eine Geburt, die gut voran geht. Eine Geburt, die ich selbstbestimmt erleben darf.

Und dann war ich 19 Monate nach der Geburt unseres ersten Sohnes wieder schwanger. Die Freude war riesengroß!! Und sofort war klar: Wir wünschen uns wieder eine Betreuung von Saskia und auch unbedingt die Geburt mit ihr! Und dann haben wir uns ungefähr in der 8. Schwangerschaftswoche das erste mal getroffen und die Wiedersehensfreude war unglaublich groß! Saskia hatte mich gegen meine Schwangerschaftsübelkeit akupunktiert und mir viele tolle Tipps gegeben, da ich mich zu der Zeit gar nicht fit gefühlt habe und viel krank war.


Ich habe mich so toll „aufgehoben“ gefühlt und mich schon von Beginn an dazu entschlossen, die Vorsorge mit Saskia zu machen und nur zu den 3 Ultraschall Untersuchungen zum Frauenarzt zu fahren. Das war für uns die beste Entscheidung, somit hatten wir regelmäßige Besuche von Saskia, die wir sehr genossen haben. Saskia schaute nie auf die Uhr, nahm sich immer die Zeit die wir gebraucht haben, ist sehr einfühlsam und gab mir stets Halt und Sicherheit auf mein Körpergefühl zu hören und bestärkte mich darin, dem zu vertrauen. Wir haben auch schon früh über die bevorstehende Geburt gesprochen, über meine Ängste, Sorgen und Vorstellungen. Eigentlich wollte ich unbedingt eine Hausgeburt. Ließ mich aber noch ein wenig von den Gedanken, der eventuell „mitlauschenden“ Nachbarn verunsichern. Dazu erzählte mir Saskia ein paar witzige, selbst erlebte Geschichten – und das hat mir total geholfen eine klare Entscheidung zu treffen. Ich wollte nichts mehr als eine Hausgeburt! Zum Ende der Schwangerschaft wusste ich gar nicht mehr warum mich das anfangs so verunsichert hatte.

 

Wir hatten ein wunderbares „Geburtsplanungsgespräch“ zum Ende der Schwangerschaft, um v.a. auch meinem Mann die letzten Unsicherheiten zu nehmen. Auch da hat sich Saskia viel Zeit genommen und alle Fragen geduldig beantwortet. Besonders meinem Mann war es ein wichtiges Anliegen alle „Was wäre wenn… -Szenarien“ beantwortet zu haben um mit einem guten Gefühl in die zweite Geburt starten zu können. Wie auch schon in der ersten Schwangerschaft hatte ich bereits die letzten Schwangerschaftswochen v.a.. abends und nachts viele Wehen. Auch Wehen die ich durchaus mal veratmen musste. Zum Beispiel eine Nacht Mitte Juni habe ich 4 Stunden regelmäßige Wehen veratmet und war mir sicher, dass es losgehen würde. Aber wie so oft hat sich alles wieder beruhigt. Die Tage um den ET hatte ich jeden Abend viele Wehen, nicht schlimm, aber durchaus so stark, um mal kurz innehalten zu müssen (gar nicht so einfach bei einem herumwuselnden 2 Jährigen :-)).

 

Am Nachmittag des 5. Juli ( 3 Tage nach ET ) war noch alles ganz entspannt und wir hatten Besuch von meiner Familie. Wir haben noch herum gewitzelt ob denn alles für die Geburt bereit stehen würde und ob ich geplant habe an einem bestimmten Ort in der Wohnung mein Kind zu bekommen. Ich habe darauf noch geantwortet „in der Ecke der Sofas, unten auf dem kuscheligen Teppich, könnte ich es mir gut vorstellen“. Nie hätte ich gedacht, dass unser Baby nur ein paar Stunden später dort zur Welt kommt. Abends wurde ich unruhiger. Ausgerechnet an diesem Tag war mein Mann bis fast 20:15 Uhr außer Haus und ich habe versucht unseren Sohn ins Bett zu bringen. Wie immer hatte ich Wehen. Aber es war irgendwie anders. Ich konnte nicht mehr sitzen bleiben um meinen Sohn in den Schlaf zu wiegen. Zum Glück kam dann mein Mann und er konnte erst mal den Part „Kind ins Bett bringen“ übernehmen. Dann war ich im Wohnzimmer und habe das erste mal darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn die Geburt nun wirklich jetzt los geht. Noch immer konnte ich das aber noch nicht so recht glauben. Also hab ich erst mal den blau-weiß geringelten Wolle-Seide-Body für unser Babylein fertig genäht.

 

Die Wehen wurden stärker und ich habe beschlossen alles aufzuräumen und vor allem im Wohnzimmer alles ordentlich zu machen. Gegen 21:15 Uhr hat unser Sohn endlich geschlafen und mein Mann kam zu mir ins Wohnzimmer. Wir haben uns aufs Sofa gesetzt und noch gemeinsam ein paar Stoffe zusammen gelegt um sie anschließend im Schrank verstauen zu können. So ganz sicher war ich mir immer noch nicht, dass es heute noch losgehen soll. Dann kam wieder eine Wehe, ich bin aufgestanden, weil ich währenddessen nicht sitzen wollte. Kaum aufgestanden platzte um 21:30 Uhr die Fruchtblase. Mein Mann sprang auf, holte Handtücher und ich war irgendwie völlig sprachlos über die Tatsache, dass es nun losgeht. Heinrich (mein Mann), wollte am liebsten sofort Saskia anrufen. Ich habe ihn davon abgehalten, da ich erst mal duschen wollte und sehen wie sich das weiter entwickelt. Kaum im Bad kam die nächste Wehe – mit einer Wucht und Heftigkeit wie ich es nicht erwartet hatte. Irgendwie war ich in diesem Moment völlig überfordert – habe aber trotzdem, warum auch immer, kurz geduscht. Heinrich hat Saskia und meine Mama (sie sollte unseren großen Sohn abholen) informiert. Saskia war auf dem Rückweg eines Rückbildungskurses, sie versprach schnell hier zu sein. Meine Mama kam um kurz vor 22 Uhr und hat unseren großen Bub schlafend mitgenommen. Ich war unglaublich erleichtert, dass das so gut geklappt hat. Vor allen Dingen, weil ich schon so laut war in der kleinen Wohnung und nicht wollte, dass das mein Kind so mitbekommt. Ich stand die ganze Zeit über völlig überfahren von den Wehen, laut atmend am Esstisch und habe mich am Stuhl fest gehalten. Mein Mann ist von rechts nach links gerannt und hat alles für die bevorstehende Geburt vorbereitet. Tee kochen, Handtücher in den Backofen und das Sofa mit Folie abdecken.

 

Das Geräusch hat mich fast wahnsinnig gemacht. Und ich habe meinen armen Mann sicherlich nicht nur einmal angeschnauzt, er möge jetzt bitte mit den ganzen Geräuschen aufhören. Zum Glück kannte er mich schon so von der ersten Geburt und wusste wohl dieses Mal schon was auf ihn zukommt. Als er damit fertig war, bin ich im Vierfüßlerstand in der Sofaecke auf dem Boden gekniet. Da kam dann irgendwann Saskia dazu. Ich war so froh, ihre Stimme zu hören. Sie war voller Freude und Zuversicht und das hat mir so gut getan. Immer wieder haben mich die Ängste der ersten Geburt eingeholt. Ich hatte Angst, dass es so lange dauert. Ich hatte Angst, dass ich es nicht schaffen werde. Saskia war einfach da. Sie hat mir zugehört und mir Mut gemacht. Die Wehen waren unglaublich heftig. Ich habe die ganze Zeit nur gedacht, dass ich das nicht aushalten kann, da es bestimmt noch ganz lange dauert. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass unser zweites Baby so schnell das Licht der Welt erblickt. Ich habe geschrien, gekämpft und geweint. Woran ich mich noch so gut erinnern kann: Heinrich hat während der Wehenpausen immer kurz was in der Küche erledigt und sobald die Wehe los ging, kam er zu mir heran geeilt. Dabei hat sich die Folie, die über dem Sofa war bewegt und das konnte ich gar nicht aushalten, da es so ein blödes Geräusch gemacht hatte. Ständig habe ich ihm gesagt, dass er leise sein soll und nicht am Sofa wackeln darf. Wie auch schon bei meiner ersten Geburt durfte mich niemand während der Wehen ansprechen oder gar berühren.

 

Jetzt im Nachhinein müssen wir darüber immer ein wenig schmunzeln, aber Heinrich tut mir da auch leid, weil er einfach helfen wollte. Dank der so mutmachenden Worte von Saskia und meines wunderbaren Mannes sind die Zweifel, es nicht schaffen zu können, immer mehr in den Hintergrund gerutscht. Und ich konnte mich immer mehr auf diese zweite, so völlig andere Geburt, einlassen. Und dann fing es auch schon an zu drücken und ich habe dann begriffen, dass unser Baby wirklich hier daheim geboren werden wird. Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich zu diesem Zeitpunkt war. Da war mir klar: Jetzt nochmal alle Kräfte mobilisieren und dann ist unser Baby da. Ich habe verschiedene Positionen ausprobiert um dann festzustellen, dass ich in der tiefen Hocke, abgestützt auf den Oberschenkeln meines Mannes, am besten schieben konnte und unser Baby nicht mehr zurück rutscht. Es war eine recht anstrengende Position, aber ich hatte dieses unglaubliche Gefühl, mit meinem Baby gemeinsam den Endspurt zu schaffen. Ich war wieder einmal völlig überrannt von der Heftigkeit der Wehen bzw. zu diesem Zeitpunkt von den wahnsinns Kräften in meinem Körper, von diesem gewaltigen Druck der mich schier zerrissen hat. Aber trotz allem hatte ich tief in mir dieses wunderbare Glücksgefühl zu wissen: Alles wird gut!

 

Die letzten Presswehen waren heftig. Ich dachte, ich spüre es bestimmt, wenn das Köpfchen geboren ist. Doch plötzlich sagte Saskia, dass der Kopf geboren ist. Ich habe das gar nicht richtig mitbekommen. Unfassbar! Diese Wucht! Diese Heftigkeit! Und doch so ein unglaublich gutes Gefühl in mir. Und um 23:23 Uhr, nach nur ungefähr 3 Stunden Geburtswehen ist unser kleiner Jonathan geboren. Einfach so. Unglaublich! Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass diese zweite Geburt so viel schneller geht. Ich war platt – aber überglücklich! Und es war eine so schöne Überraschung nun wieder einen Bub zu haben. Doch leider ging es mir ein paar Minuten nach der Geburt plötzlich schlechter. Mein Kreislauf versagte immer mehr und mir wurde ganz schummrig. Ich hatte eine verstärkte Blutung, die sich mit der Plazentageburt zeigte. Mir war klar, dass das nun ein Grund sein könnte, in die Klinik fahren zu müssen. Saskia hat auch diese – etwas aufregende Phase – wunderbar begleitet. Sie hat klare Anweisungen gegeben was zu tun sei. Und war dennoch unser Ruhepol. Ich habe mich zu keiner Sekunde unsicher gefühlt oder wäre gar lieber im Krankenhaus gewesen. Die Blutung ließ sich zum Glück rasch in den Griff bekommen und ich konnte mich auf dem Sofa Stück für Stück erholen. Nun habe ich auch endlich wieder mein kleines Baby zu mir nehmen können und war so glücklich über diesen hübschen kleinen Bub! Sofort hat er angefangen seine ersten Schlücke Milch zu trinken und wirkte sehr zufrieden. Saskia hat mit Heinrich schon etwas aufgeräumt und ich wurde mit Müsliriegeln und frischen Erdbeeren verwöhnt. Saskia saß am Tisch und hat schon mal die ersten Zeilen für Ihre Unterlagen dokumentiert. Nie werde ich diesen Moment vergessen, wie Saskia zufrieden lächelt am Tisch sitzt und immer wieder zu uns schaut und sagt, wie glücklich sie über diese Geburt sei und es uns so sehr gewünscht hat! Nach einer Weile wurde ich dann noch von Saskia genäht, was ich tatsächlich gar nicht schlimm fand. Es tat kaum weh – nur die einsetzenden Nachwehen haben mir schon da sehr zu schaffen gemacht.

 

Gegen 2 oder 3 Uhr haben mich mein Mann und Saskia ins Bett begleitet und mir unseren kleinen Jonathan gebracht. Mein Kreislauf war völlig im Eimer und ich wusste, dass die ersten Wochenbetttage bestimmt anstrengend werden. Aber mit dem Wissen, was ich geleistet hatte, konnte ich stolz und glücklich einfach nur daliegen. Ich lauschte noch eine ganze Weile Saskia und Heinrich. Sie haben das Wohnzimmer aufgeräumt und waren beide ganz euphorisch und glücklich über diesen so schnellen und unkomplizierten Geburtsverlauf. Das sind Momente, die ich sicherlich nie vergessen werde. Irgendwann kam Heinrich zu uns ins Bett und Saskia hat noch einmal nach uns geschaut und ist dann nach Hause gefahren. Ganz still – und wie ich sie kenne bestimmt mit einem Lächeln auf den Lippen.

 

Saskia hat mir so sehr dabei geholfen, das Vertrauen in meinen Körper nicht zu verlieren. Sie hat mir geholfen, wieder an meine Ur-Kräfte zu glauben und positiv dieser zweiten Geburt entgegen zu blicken. Ich konnte nicht ganz alle Ängste und Zweifel ablegen. Aber durch ihre Anwesenheit bei der Geburt, ihre Worte und ihre Klarheit und ihren Zuspruch konnte ich mich ganz und gar auf dieses unglaubliche Erlebnis „Hausgeburt“ einlassen. Ich durfte erfahren, was es heißt selbstbestimmt zu gebären. Diese Geburt hat alles was ich an Wünschen und Hoffnungen hatte, übertroffen. Ich habe mit Sicherheit einige Tage gebraucht um das so zu fühlen, denn erst mal war ich völlig überrannt von dieser Heftigkeit der Geburt. Und wenn ich nun – nach über 4 Monaten an diese Nacht am 5. Juli zurückdenke überkommt mich ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit, ein solches Wunder erlebt haben zu dürfen. Und nun kann ich auch ganz anders über meine erste Geburt denken. Es war so heilsam, eine Geburt in den eigenen vier Wänden erleben zu können. Besser kann ich es nicht beschreiben. Für uns ist das der richtige Weg gewesen – und wir sind Dir, liebe Saskia so unglaublich dankbar, dass du uns auf diesem Weg begleitet hast. Du hast uns gestärkt, uns Sicherheit gegeben und hast dich so sehr mit uns gefreut. Von ganzem Herzen! Das hat uns so sehr berührt!

 

Ich möchte an dieser Stelle, jeder Frau – jedem Paar, Mut machen, an sich selbst zu glauben, seinem Körper vertrauen zu schenken. Und vor allen Dingen, nach einer traumatisierenden oder schweren Geburt diesen Mut und diese Stärke nicht zu verlieren. Mir ist es beinahe so ergangen und ich kann nun im Nachhinein sagen, ich glaube daran, dass vieles im Leben wohl seine Gründe hat und wir nicht alles beeinflussen können. Dennoch dürfen wir das Vertrauen in den eigenen Körper – und auch das Vertrauen in unser ungeborenes Kind, niemals verlieren.

 

Sollten wir das Glück haben, noch ein drittes Kind zu bekommen – so freuen wir uns schon jetzt auf eine Hausgeburt mit unserer Saskia!

Annika mit Heinrich und unseren wunderbaren Kindern Anton und Jonathan

Jonathan Hermann
05. Juli 2018, 23:23 Uhr
4260g, 52cm

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Viola

„LISTEN TO YOUR INNER VOICE“

 

I´ve had an amazing experience, which I want to share with you. It´s an encouraging story. Especially for those of you who are expecting a child it might be interesting. Looking back on the birth of my son. It was painful, long (17 hours) and hard. It felt like climbing the mount Everest without being trained, nor having equipment. It was a natural birth in a birthplace with only midwifes. It was feeling right for me giving birth the first time. This time I wanted it to be better, easier and more self-determined. I was planning a home birth.


I felt lucky that I´ve met Saskia. Having found a midwife nearby who is specialized on home births I was relieved and it gave me a lot of security. I was preparing well. This time less in a physical way (by being active, walking, doing yoga), but more in a mental way. I was visualizing my perfect birth. An online course about hypnosis has helped me gaining confidence that this time I can cope with the situation better. The content of the course was about relaxing techniques, visualizing the opening cervix, breathing techniques and reducing fears. The book “Freebirth” provides amongst others information about the physical matters of giving birth (good birth positions, how does the baby pass through the pelvis) and first aid. Watching youtube videos of wonderful unassisted childbirths is part of the preparation process.

 

Watching the video´s over and over again. You can visualize the perfect birth. It´s all about getting rid of fears and feeding your subconsciousness with positive information. I´ve been practicing mentally everyday like an athlete trains everyday his muscles. I was ready to climb on the mount Everest. This time I had equipment. Last but not least it was our midwife who made me feel secure. She´s competent and easy going, as she´s told us to just call when the moment would feel right. Having this setting I was very relaxed at the day when our daughter should be born. My mom was taking care of our son and my husband was talking care of me.


Six hours of labour I could cope easily with my relaxing techniques. I visualized my cervix opening like a flower. Then the water broke and the intensity of pain was increasing. I was feeling insecure and felt the need for our midwife. I´ve thought this is the beginning of the birth process, but actually it was already almost the end (transitional period). Letting go and letting my body do all the work, I have not noticed how close I was of holding our baby in my arms. I had no clue how far my cervix was opened. This is the proof that every woman knows by nature how to give birth. I´ve just let my body do all the work and was breathing and pressing. After 24 minutes my husband was holding the baby in his hands, just right before our midwife has arrived. This was the most wonderful gift in my life. I was feeling confident and strong. Our daughter was healthy and relaxed. I had no injuries at all. Saskia has said we´ve done everything just fine. The situation was totally relaxed. A couple of minutes later I was cuddling with my dear daughter, my son and my husband on the sofa. I can only wish for the next birth to be as wonderful as this one.


To conclude with this is for me the proof that if you prepare well and luck is on your side, you can achieve things you want in your in life. With this story I want to encourage every pregnant woman to listen to your inner voice. We woman know instinctively know how to give birth. Don´t listen to anyone who is guided by fears. Just visualize the positive. Feel what´s right for you and then do it exactly this way.


Thank you Saskia! For us you are the world´s best midwife!

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Luis-Alexander

„EINE ERFAHRUNG, DIE MICH DURCH MEIN GANZES LEBEN TRAGEN WIRD“

 

Nachdem wir uns schon seit einiger Zeit ein drittes Kind wünschten, war die Freude über den positiven Schwangerschaftstest Anfang Juli 2010 groß. Und sogleich begann die Suche nach einer geeigneten Hebamme für die Vorsorge und die geplante Hausgeburt. Bei unseren beiden ersten Kindern hatten wir mit der parallelen Vorsorge von Frauenärztin und Hebamme sehr gute Erfahrungen gemacht. Die geplanten und dann auch tollen Hausgeburten hatten uns darin bestärkt, auch dieses Mal genau diesen Weg zu gehen. Allerdings war aufgrund unseres Umzuges auf die Alb unser altes Team nicht mehr für uns verfügbar.

Die Internetrecherche war erfolgreich, wenigstens eine Hausgeburtshebamme für den Münsinger Bereich wurde angezeigt: Saskia DeKoning. Diese erwies sich für uns als Glückgriff. Bereits im Anfangsstadium der Schwangerschaft nahm ich Kontakt auf und so lief die Betreuung bereits im vierten Monat an. Die Schwangerschaft erlebte ich nicht so entspannt wie die bisherigen. Ein Hämatom in der Gebärmutter führte zu Blutungen, die mich sehr erschreckten und Angst um unser Kind haben ließen. Dadurch verlor ich mein sonst so stimmiges Gefühl für mich und meinen Körper und war ziemlich verunsichert. Doch ermutigende Gespräche mit Saskia und ihre Empfehlung für ein paar klasse Bücher („Luxus Privatgeburt“ und „Die selbstbestimmte Geburt“) brachten mich wieder in Einklang mit mir und ich konnte mich wieder voll auf meine Geburt freuen.

 

Denn obwohl ich ja bereits zweimal super gebären konnte und ich schnelle (1 ½ und 2 ½ Std.) und intensive Geburten hatte, spukte dieses Mal die Angst vor einer langen und zähen Geburt in meinem Kopf. Ich denke, jede Frau hat so ihr eigenes Thema, wo sich die Ängste einen Weg bahnen und so zum Vorschein kommen, um beachtet und respektiert zu werden. Ich setzte mich daher noch einmal sehr mit dem Thema Geburt auseinander, studierte die bereits erwähnten Bücher genauestens und fühlte mich so gut vorbereitet. Gerade die Betreuung durch eine Hebamme, die nicht auf die Uhr schaut beim Hausbesuch und sich vor allem, neben den körperlichen Aspekten, auch um die Psyche der Frau und ihre Ängste und noch so banalen Sorgen rund um die Schwangerschaft und Geburt kümmert und zuhört, hat mir sehr viel gegeben und mich an meine ganz eigenen Kräfte in mir erinnert und bestärkt, auf dem richtigen Weg zu sein.

 

Im Laufe der vielen Gespräche zwischen Saskia und mir witzelten wir immer wieder über den Umstand, dass ich dieses Kind doch auch alleine mit meinem Mann auf die Welt bringen könnte. Der Fahrtweg von ihr zu uns betrug immerhin 20 min und ich hatte auch bei meinen vorherigen Geburten immer erst spät realisiert, dass ich ja bereits mitten in der Geburt war. Saskia versicherte mir immer wieder, dass sie es mir durchaus zutraute, die Geburt auch alleine zu schaffen und so kam es, dass wir diesen Fall auch mal durchsprachen: auf was war zu achten, was war besonders wichtig. Nun ja, der errechnete Termin am 1. März verstrich und darüber war ich auch sehr dankbar, hatte doch unsere Tochter Geburtstag und ich wollte unbedingt für jedes Kind einen eigenen Geburtstag. Gerne hätte ich auch noch einige Tage dazwischen gehabt und war diesbezüglich auch ganz guter Dinge, waren meine beiden andren doch jeweils 10 und 6 Tage über ET gewesen. Luis kam am 2. März und so hat nun jeder seinen eigenen Geburtstag und wir müssen dann halt nur von rosa Prinzessin auf blaue Ritter umdekorieren …

 

Die Geburt von Luis war echt, ja was sag ich denn dazu, überraschend schnell und super toll – das würde es wohl am besten treffen. Der 2. März verging relativ normal. Morgens hatte ich noch eine osteopathische Behandlung (kann ich nur wärmstens weiterempfehlen, hat meiner Ansicht nach entscheidend zum Geburtsverlauf beigetragen) und der Nachmittag war mit meinen Kindern und ihren Bedürfnissen ausgefüllt. Allerdings war ich den ganzen Tag müde, aber auch das war normal. Wehen hatte ich seit geraumer Zeit eh schon immer mal wieder. Nach dem Abendessen brachten mein Mann und ich die Kinder zu Bett und wir sahen uns im Fernsehen unsere Lieblingssendung an. Ich brach aber unruhig ab und ging gegen 20:45 Uhr, wie fast jeden Abend während der Schwangerschaft, zu einem Entspannungsbad in die Badewanne. Mein Gefühl zu diesem Zeitpunkt war, dass die Geburt wohl nicht mehr allzu viele Tage entfernt wäre.

 

Nach knapp 15 Minuten in der Badewanne ging ich mit einem Wecker bewaffnet, um mögliche regelmäßige Abstände zwischen Wehen zu ermitteln, wieder ins Wohnzimmer zu meinem Mann. Die Weckerkontrolle ergab nicht wirklich aussagekräftige 7-10 Minuten Abstand. Als erfahrene Gebärende weiß man ja, das muss noch gar nichts heißen. Die Geburt war für mich zu diesem Zeitpunkt noch mindestens eine Nacht Schlaf entfernt. Darum ging ich auch ins Bett, dort lag ich so friedlich und lauschte meinen Wehen, die zwar zwickten aber nicht wirklich weh taten, bis in meinem Bauch auf einmal eine Sambarunde eingelegt wurde, danach war rum mit lustig ! Auf einmal hatte ich eine Wehe, die diesen Namen auch wirklich verdiente. Ich stand auf und ging ins Bad, dort ging ich noch mal zur Toilette und dachte zu diesem Zeitpunkt: OK, die Geburt wird wohl noch diese Nacht stattfinden. 

 

Mein Mann hingegen hatte in der Zwischenzeit die Zeichen (ohne von meiner Monsterwehe zu wissen) erkannt und unser Wohnzimmer kindergeburtstagsdekrationsfrei gemacht, Feuer im Ofen nachgelegt, Wohnzimmer gesaugt, kurz: klar Schiff gemacht. Man muss dazu sagen, ich bevorzuge Geburten in aufgeräumten Zimmern. In meiner Traumvorstellung läuft dezente Hintergrundmusik, das Feuer knistert im Ofen, Kerzen erleuchten das Zimmer, kurzum: eine romantische Stimmung herrscht … Mein Mann ist einfach toll und mittlerweile ja ein erfahrener Geburtshelfer. Er kennt mich bereits einige Jahre und so kam er nach getaner Räumerei in Wohnzimmer und Küche die Treppe hoch und es kam zu einer Begegnung mit mir. Ich kam gerade raus aus dem Bad, er schaute mich an und meinte nur: „Wir rufen jetzt Saskia an !“ Ich: „Ja !!“ Zu diesem Zeitpunkt war es 21:45 Uhr.

 

Ich schleppte mich mit inzwischen heftigen Wehen die Treppe ins Wohnzimmer runter und stand am Ofen, dessen Feuer mir echt egal war, und bruddelte vor mich hin. Steffen, so heißt mein Mann, telefonierte in der Zwischenzeit mit Saskia. Diese hatte aufgrund meines inzwischen lauteren Stöhnens im Hintergrund die Lage erkannt und kündigte an, schnellstmöglichst da zu sein. Während ich da so stand, verbreitete mein Mann eine für mich schreckliche Hektik, er hatte unseren Hausgeburtskorb hergeholt und fing an, mir daraus ein entsprechendes Geburtslager herzurichten. Ich gab ihm nur noch vereinzelte Anweisungen, von „schneller“ und „lass das doch jetzt sein“ bis „die Handtücher müssen bei 100 Grad in den Ofen“. Kurz, ich war gereizt!!, was bei meinen Geburten im übrigen normal ist und er ja mittlerweile schon kennt und es zum Glück auch nicht persönlich nimmt.

 

Während ich also dastand und versuchte, irgendwie die Wehen zu veratmen, dachte ich die ganze Zeit: das drückt schon so nach unten, wenn das stundenlang so bleibt, halte ich es dieses Mal nicht aus und wir müssen abbrechen – das sind doch bereits Übergangswehen, wenn ich es nicht besser wüsste! Nachdem mein Mann mir nach einer gefühlten Ewigkeit mein Lager am Sofa (da gebäre ich irgendwie immer) gerichtet hatte, schleppte ich mich dorthin und gab mich auf Knien meinen Wehen hin. Ich jammerte nur noch, dass ich dies nicht aushalten werde und es würde so nach unten drücken, bis ich auf einmal aufschrie: „Es kommt !“. Ich konnte bereits den Kopf fühlen, instinktiv drückte ich zum Dammschutz dagegen. Mit der nächsten Wehe folgte eine Fruchtwasserflut und Steffen nahm unser Baby in Empfang. Unser Luis Alexander war da, er begann sein Leben mit einem Gurgeln und schrie dann sogleich los.

 

Ich setzte mich aus meiner Geburtsposition hin und nahm ihn in die Arme. Wir wickelten ihn in die warmen Handtücher und waren überwältigt. Es war jetzt 22:13 Uhr. Kaum 3-4 Minuten später klingelte es an der Haustür. Saskia war da und hörte sofort, dass Luis bereits angekommen war. Sie untersuchte mich dann nach Geburtsverletzungen und begleitete mich bei der Nachgeburt. Diese Geburt war für mich eine Erfahrung, die mich durch mein ganzes Leben tragen wird. Wer kann schon sagen, sein Kind alleine auf die Welt gebracht zu haben. Darauf bin ich sehr stolz. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Panik oder dergleichen. Für mich war allerdings wichtig, meinen Mann an meiner Seite zu haben und dieser strahlte im richtigen Augenblick auch die nötige Ruhe aus. Vielleicht kann er ja mal auf Geburtshelfer umschulen ?! Allerdings bin ich sehr froh, dass Saskia wenige Augenblicke nach der Geburt da war und uns sicher durch die Nachgeburtsphase und die ersten Untersuchungen begleitet hat. Dies hätte ich nicht alleine verantworten wollen.

 

Für mich war es die richtige Entscheidung, diesen Weg genau so gegangen zu sein. Hausgeburten sind für mich die genau richtige Art, Kinder auf die Welt zu bringen. In einer vertrauensvollen und von mir selbst bestimmten Umgebung, mit Menschen, denen ich gestatte, an diesem sehr intimen Erlebnis teilzuhaben und doch mit kompetenter Begleitung fängt ein neues Leben meiner Ansicht nach stimmig und würdevoll an. Ich finde es schade, dass Geburten oft nur im Zusammenhang mit den dazugehörigen Schmerzen, möglichen Komplikationen und der Ohnmacht gegenüber fremden Entscheidungen erlebt werden. Natürlich tun Wehen weh, aber: viel wichtiger ist meine Einstellung dazu. Ich denke, ein selbstbewusster Umgang mit diesem sehr zentralen Thema von Frauen, ist entscheidend für das Empfinden während der Geburt.

 

Daher wünsche ich jeder Frau den Mut, Verantwortung für ihren Körper und ihr Kind zu übernehmen. Dass sie sich an ihre Ur-Kräfte, die in jeder Frau schlummern, erinnert und es wagt, das Geburtsereignis so zu gestalten wie es für sie richtig ist. Eine Hausgeburt mag nicht das richtige für jede Frau sein, aber jede Frau sollte sich, egal für was, bewusst dafür entscheiden. Dann kann sie Verantwortung dafür übernehmen und ihr Geburtserlebnis als eine das weitere Leben bereichernde Erfahrung erleben.

 

Hebamme Saskia de Koning Bild Storch

Sofie

„UNSER TOLLES 3ER TEAM“

Bericht zur Hausgeburt von Sofie


26.09.2010

Meine ersten Wehen spürte ich bereits am Sonntag-Nacht. Und nachdem ich mir auch bei meiner 3. Geburt nicht sicher war, ob das nun tatsächlich die Geburtswehen oder Senkwehen waren, habe ich nachts gegen 4.30 Uhr bei Saskia angerufen. War mir zwar nicht recht, dass ich sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißen musste, aber Saskia sagte am Telefon: „Kein Problem, dazu bin ich doch da. Leg Dich einfach in die Badewanne und Du wirst schnell merken, ob die Wehen stärker oder schwächer werden“. Gesagt, getan – um 5.00 Uhr gab ich ihr Entwarnung. Meine Wehen waren nicht mehr zu spüren.

 

27.09.2010

Am Montag hatte ich den ganzen Tag über vereinzelte Wehen und wusste insgeheim, dass es nun nicht mehr all zu lange bis zur Geburt dauern würde. Abends hatten es sich mein Mann und ich vor dem Fernseher auf unserem Sofa bequem gemacht, als ich so gegen 21.30 Uhr zu ihm sagte: „ Die Wehen kommen jetzt in regelmäßigen Abständen – ich glaube, Du kannst langsam mit den Vorbereitungen beginnen.“ Er fing daraufhin an, Feuer im Ofen zu machen, das Sofa mit Folie und Decken abzudecken, die Duftlampe anzubrennen, Lindenblütentee zu kochen, Handtücher bereit zu legen usw. während ich mich mit der Verarbeitung meiner Wehen beschäftigte. Unsere 3 und 6 Jahre alten Kinder Amelie und Marlon schliefen zu dieser Zeit bereits in ihren Bettchen und bekamen von der ganzen Geburt nebenan im Wohnzimmer nichts mit. Erst am nächsten Morgen war für die Beiden die Überraschung groß…

 

Um 22.30 Uhr rief ich bei Saskia an, da die Wehen nun bereits im 5-Minuten-Abstand einsetzten. Sie machte sich gleich auf den Weg und war gegen 23.00 Uhr da. Nach der Untersuchung des Muttermundes, der erst 3 cm geöffnet war, war ich ziemlich enttäuscht, da ich meine Wehen bereits als sehr heftig empfand. Saskia und mein Mann machten mir Mut und begleiteten mich sehr liebevoll und mit vollem Einsatz durch eine Wehe nach der anderen. Mein Mann wischte mir mit einem kalten Waschlappen die Stirn, Saskia massierte meinen Rücken und motivierte mich sehr, jede kommende Wehe durchzustehen. Mit liebevollen Worten, angenehmen Berührungen, einer schönen, ruhigen Atmosphäre, einer hoffnungsvollen Stimmung auf das zu erwartende Kind und in einer für mich sehr guten Stellung (aufrecht kniend, mit den Armen auf weichen Kissen abgestützt) verarbeitete ich meine Wehen.

 

28.09.2010

Um kurz nach 0 Uhr hörte ich, wie meine Fruchtblase platzte und das Fruchtwasser auf das Handtuch unter mir lief. Nun wusste ich: „Du hast es bald geschafft. Dein Kind wirst Du in kürze in den Armen halten können“. Mit diesem Motivationsschub und mit vereinten Kräften von unserem tollen 3er-Team war wenige Presswehen später um 0.10 Uhr unser kerngesundes, wunderschönes Mädchen Sofie auf dieser Welt angekommen. Sie wurde von liebevollen Händen und warmen Handtüchern bei angenehmem Licht und Kaminfeuer im warmen Wohnzimmer von uns empfangen. Unvorstellbar schön war der Augenblick, als sie uns das allererste Mal anblickte. Sie war ganz ruhig und entspannt – es schien fast so, als genieße sie diesen Augenblick genauso sehr wie wir.

 

Unser Dank an diese wirklich unvergessliche Nacht gilt natürlich Saskia. Sie hat mir soviel Mut gemacht und Kraft gegeben während der Geburt. Ihre Betreuung vor und nach der Geburt war toll und sie hatte immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen.

 

Wir sind sehr froh, dass wir dieses wundervolle Ereignis mit Dir erleben durften!

Alles liebe,
Regina

Marie

Marie

Bericht zur Hausgeburt von Marie im Oktober 2018


Nach der Erfahrung 2015 in einem Krankenhaus unseren ersten Sohn zu gebären, entschieden wir uns schon 2017 unsere Tochter zuhause zu gebären. Es war für uns gleich klar, dass dieses Mal 2018 auch wieder eine Hausgeburt geplant wird. Der errechnete Geburtstermin verstrich und die Tage wurden länger. Ich fühlte mich wie bei dem Film « Täglich grüßt das Murmeltier ». Trotzdem versprach ich mir selbst mich nicht verrückt machen zu lassen von meiner Ärztin, und blieb deshalb noch ruhig und gelassen als sie mir sagte « Morgen werden wir über Einleitung sprechen ».

 

Nachmittags half ich dann bei der Äpfel-und Karottenernte. Das Abendessen bei meinen Eltern war dann aber schon mit leichten Wehen begleitet, deshalb blieben die zwei Großen gleich bei Oma und Opa. Auf dem Nachhauseweg merkte ich, dass es wohl doch bald losginge, deshalb rief ich meinem Mann an und fragte, ob er schon auf dem Heimweg sei, und er wollte sich gleich auf den Weg machen. Das Grobmüll Rausstellen wurde begleitet von leichten, unregelmäßig Wehen. Deshalb warteten wir auf regelmäßige Wehen, aber diese kamen einfach nicht, obwohl die Wehen heftiger wurden. Um 20:42Uhr rief mein Mann Saskia an und teilte ihr liebevoll mit : „wir brauchen Personal“. Sie leitete gerade noch den Geburtsvorbereitungskurs und sagte sie bräuchte etwa 45 min bis sie bei uns ist. Es fühlte sich noch nicht so an, als würde das Baby gleich da sein, aber dann ging es auf einmal doch ganz schnell. Der Blasensprung erfolgte und nach ein paar Wehen war der Kopf da und mein Mann empfing unsere kleine Marie.

 

Wir waren so überwältigt von liebevollen Glücksgefühlen und genossen die ersten gemeinsamen wertvollen Momente. Wir hätten am liebsten die Zeit angehalten. Bis dann Saskia an der Haustür abgeholt wurde, von meinem Mann mit dem Spruch: „Kommst du zum Baby schauen“.

 

Vielen tausend Dank an unsere liebevolle Hebamme Saskia. Du bist ein leuchtend heller Stern an unserem Himmelszelt. Danke, dass du in uns den Mut und das Vertrauen in uns selber geweckt hast. Wir sind unendlich dankbar und glücklich.

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